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und bezüngelte einen Körpertheil desselben, um sofort voller| Später wurde nachgewiesen, daß der Drud für die Entstehung der Angst davon zu schießen; sie hatte den Eindringling sofort als einen Diamanten im Eisen gar nicht besonders stark zu sein braucht, und Fremden erkannt, obgleich sie noch mit mehreren anderen Arten den daß sich mikroskopische Diamanten ganz gewöhnlich auch im Guß­Käfig theilte. Auch das Geschlecht anderer Schlangen derselben Art eisen finden, das bekanntlich stets feinvertheilten Kohlenstoff enthält. erkennt eine Schlange durch die Zunge. Ferner spürt sie durch Be- Die Erkenntniß dieser Thatsachen trug zur Erklärung der Entstehung züngeln einer Stelle, wo ein von ihr zum Futter begehrtes Thier der Kap- Diamanten wenig bei, da sich in deren Muttergestein, der gesessen hat, die Anwesenheit desselben sofort, wenn es auch ihren sogenannten blauen Erde", Eisen in metallischem Zustande Blicken vollständig entzogen ist, und sie verfolgt dann die Fährte nicht findet. blieb noch die Annahme übrig, daß die mit der Zunge wie ein Hund mit der Schnauze. Ringelnattern, Diamanten zwar zunächst unter in ges der Erdoberfläche die Fische fressen, vermögen, wenn sie mit der Zunge über schmolzenem Eisen entstanden und dann später mit vulkanischen die Oberfläche eines Wasserbeckens hinfahren, zu erkennen, ob Fische Massen weiter nach oben getragen wurden; auch dies aber ist un­in dem Becken darin sind. Der Gesichtssinn ist nach de Grijs über wahrscheinlich, weil die vulkanische Masse im Zustande des Schmelz  haupt nur bei Schlangen mit großen Augen einigermaßen ent- fluffes die in ihr befindlichen Diamanten wieder aufgelöst haben wickelt, aber auch bei diesen soll der Zungensinn dem Gesichtssinn würde. Friedländer hat nun durch neue Versuche nachgewiesen, daß entschieden überlegen sein. Schlangen mit mittelgroßen oder kleinen Diamanten auf künstlichem Wege auch in ganz anderen Stoffen als Augen können ihre Beute aus einiger Entfernung meist nur in der in Eisen erzeugt werden können. Er schmolz ein kleines Stüd Bewegung erkennen und auch dann schnappen sie häufig Olivin, eines Minerals, das in vielen Gesteinen einen wichtigen daneben oder beißen auf Thiere los, die gar nicht von ihr Bestandtheil bildet, und berührte den oberen Theil desselben, während er fich in Schlangen, die sich von Eidechsen nähren, noch bes geschmolzenem Zustande gefressen werden. packen oft aus Versehen einen Frosch und froschfressende fand, mit einer fleinen Stange von Graphit, so daß auf aus dem der Schlangen gehen auf alles los, was in froschähnlicher Weise vor diese Weise kleine Mengen von Kohlenstoff, ihnen vorbeihüpft. Hungrige Schlangen können auch sehr leicht irre Graphit besteht, in den Olivin übergingen. Nachdem die Masse er­geführt werden, wenn man irgend ein Stück Zeug oder dergleichen faltet war, fand Friedländer in den Olivin eine große Zahl an dem Käfig entlang bewegt. Viel bedeutender ist der Gesichts- mikroskopischer Krystalle; die nach allen ihren Eigenschaften nur sinn bei den höheren Kriechthieren, also bei den Eidechsen entwickelt, Diamanten sein konnten, dieselben saßen nur an den Stellen, wo er wo der Zungensinn entsprechend schwächer ist. Eine Mauer- Eidechse, die Masse mit dem Graphitstäbchen berührt hatte. Daraus ist zu die man einmal mit dem beinahe allen Thieren widerlichen Marien- schließen, daß die südafrikanischen Diamanten sich auf folgende Weise täfer angeführt hat, erkennt ihn später stets wieder und läuft an ihm gebildet haben: Eine geschmolzene vulkanische Masse von ähnlicher vorbei. Zusammensetzung wie der Olivin durchbrach Gesteinschichten, die Kohlenstoff in Gestalt von Graphit enthielten, und aus den in die gluthflüssige Masse gelangenden Kohlentheilchen entstanden beim Er­falten die Diamanten. Diese Erklärung wird durch die geologischen Verhältnisse der Diamantfelder des Kaplandes unterstützt.- Humoristisches.

Aus der Pflanzenivelt.

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Schüler: Dra' ma' Vatern de Stiebeln rin!"

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- Neues über Getreiderost Krankheit. In Schweden  hat man die Nostpilzfrage einer eingehenden Untersuchung unter zogen, deren Resultate um so interessanter sind, als man jetzt auch in Deutschland   daran geht, diese Frage gründlich zu prüfen. Die Ergebnisse der schwedischen Getreiderost- Untersuchungen stehen mehr­In der Schule. Lehrer:" Ich hab' Euch erklärt, fach mit den bis heute giltig gewesenen Anschauungen in Wider- was man unter Drama versteht; bilde nun einen Satz mit dem spruch. Bisher hatte man angenommen, daß auf unseren Getreide- Arten Worte Drama!" nur drei Arten des Rostpilzes vorkommen, eine auf allen Getreide­Arten, eine auf Roggen und Weizen, eine auf Hafer und dann eine - Philosophie. Fledeles: Was ist das menschliche Abart der zweiten auf der Gerste. Nun will man 30 Rostpilzformen, Leben? Weiter nichts als ein Schatten an der Wand! Werfste um die auf 7 Arten zurückgeführt werden, unterscheiden, von denen de Wand ( Lust. Bl.") weg ist der Schatten!" 10 Formen auf verschiedenen Getreide- Arten, die andern auf Der englische verschiedenen Gräsern Die Probe auf das Erempel. vorkommen. Früher glaubte man, daß die ein und dieselbe Rostart tragenden Getreide- Satiriker Samuel Johnson   war von Lord Fitzgerald zu Tische Beide kannten sich noch nicht persönlich. Der einander sämmtlich ansteden können; mun scheint geladen worden. es, daß jede Becherrostform nur die zuständige Getreide- Pförtner will nun den Dichter wegen seiner bescheidenen Kleidung art anzustecken vermag. Die Keimfähigkeit der Wintersporen nicht vorlassen. Während des Wortwechsels hierüber kommt der ist von gewiffen äußeren Umständen abhängig und auf kurze Zeit Lord selbst heraus, sieht den Dichter befremdet an und sagt: Es beschränkt. So keimen die Wintersporen des Schwarzrostes im Früh ist nicht möglich, daß sie Johnson sind. Sie sehen ja aus, als jahr nur dann, wenn sie während des Winters natürlichen Verhält- tönnten Sie nicht Mäh" zu einem Schafe sagen." Johnson sah den nissen der Kälte, dem Regen und Schnee ausgesetzt waren, und Lord an, schrie ihm ein lautes Mäh" ins Gesicht, kehrte den Rücken wenn sie aus dem unmittelbar vorhergegangenen Jahre stammten. und ging davon. Rostiges Stroh also, das nicht im Freien, sondern in Scheunen oder im Innern der Schober überwinterte, oder das älter als ein Jahr ist, ist unschädlich. Die Ansteckung soll, entgegen den bisherigen An­schauungen, in erster Linie eine innere sein, die auf einen im Innern der Pflanze vorhandenen, von der Mutterpflanze an das Saatkorn vererbten Krankheitsstoff zurückzuführen ist; erst in zweiter Linie tommt die Ansteckung von außen, durch einen Nachbar.

Arten

Meteorologisches.

Vermischtes vom Tage.

Unter den Ländern Europa's   steht in der Gesammt= güter Erzeugung an der Spize England mit 16 400 Mill. Tons; dann folgen Deutschland   mit 11 660 mill., Frank­ reich   mit 8980, Rußland   mit 7 260, Oesterreich Ungarn  mit 6 500, talien mit 2420, Spanien   mit 1700 und die Schweiz   mit 640 Mill. Tonnen.

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- Gegen Schreibträmpfe empfiehlt der Praktische Wegweiser", abwechselnd Federhalter von verschiedener Dicke zu benutzen. Im Walde bei Schierakowitz( Schlesien  ) wurden zwei Mädchen im Alter von 16 und 23 Jahren ermordet und gräßlich verstümmelt aufgefunden. Der That verdächtig sind zwei Zigeuner.­Eine abnorme Winde wurde bei Freyburg a. d. U. in einem Kartoffelfelde gefunden. Sie mißt etwas über 1 Meter, und der Stiel, der etwa 11/ 2-2 Zentimeter breit ist, bildet ein hellgrünes, ziemlich dickes Band, dem zahlreiche Windenzweige, bis 20 Benti­meter lang, entwachsen sind.

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k. Ueber den Regen auf den Ozean en berichtet die Beitschrift Ciel et Terre", daß auf den Meeren die jährliche Regen­menge größer ist als auf dem flachen Lande. Besonders herbor­zuheben ist, daß wiederum auf den Meeren der nördlichen Halbkugel mehr Regen fällt als auf denjenigen der südlichen Hemisphäre. Der Gesammtmenge des jährlichen Regens auf den Meeren der Nord­hälfte der Erde in einer Höhe von 1218 Millimetern bei 144 Regen­tagen stehen für die südlichen Meere uur 933 Millimeter bei 88 Regentagen gegenüber. Das Maximum der Niederschläge in unseren nördlichen Meeren wird im Januar mit 272 Millimetern Regenmenge erreicht, dann nimmt dieselbe ab, um im Mai auf das Minimum von 7 Millimeter herabzusinken. Diese Zahlen sind das Resultat vieler Beobachtungen, die auf Schiffen mit Regenmessern angestellt worden sind. Bemerkt sei noch zum Vergleich, daß für wird, an verschiedenen Stellen in den Alpen ab. Deutschland   die Jahres- Regenmenge im Durchschnitt 710 Millimetern beträgt, welche Zahl in diesem Jahre allerdings wohl überschritten Pulvermühle. Diese explodirte. Verlegt wurde niemand.- zu werden scheint.

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Geologisches.

-n. Die Entstehung der Kap- Diamanten ist durch

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Der Maler und Illustrator Prof. Karl Gehrts   ist in der Heilanstalt zu Endenich   gestorben.

- Vier Personen stürzten, wie aus Innsbrud gemeldet Während eines Gewitters schlug in Chur   der Blizz in eine

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Bei einer Versteigerung hinterlassener Werte von Edward Burne Jones   in London   brachten fünf Pastellbilder über 40 000, sieben Aquarelle über 75 000 m.

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Der letzte Woche verstorbene Hilfsarchivar von Schott­eine Untersuchung von Dr. Friedländer, die im englischen   Geological land  , Sir William Fraser, hat den größten Theil seines über Magazine  " veröffentlicht wird, in ganz neuer Weise aufgeklärt 20 Millionen Mark betragenden Vermögens zu wohlthätigen worden. Die Entstehung dieser Diamantenfelder war bisher noch Stiftungen für wissenschaftliche und fünstlerische Zwede hinterlassen. sehr räthselhaft geblieben und man konnte mir erwarten, daß weitere Die älteste Zeitung der Welt ist der Tsing Erfolge in der Erzeugung künstlicher Diamanten eine wichtige Er- Pao" oder die Pefinger Nachrichten". Das Blatt wurde flärung herbeiführen würden. Der Pariser   Chemiker Moissan   erhielt 710 v. Chr. gegründet. Bis vor kurzem glaubte man, daß es der Künstliche Diamanten von winziger Größe dadurch, daß er geschmolzenes gleichfalls in Beting seit 1000 Jahren veröffentlichte, in Pao" Eisen, welches reich an Kohlenstoff war, unter hohem Drucke erfalten ließ. wäre.

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Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .

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