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fuhr er fort, ohne ihres Murrens zu achten, dann wollte der auf Rath ihnen gnädigst verzeihen, andernfalles würde er sie an Leib und Leben strafen. Hätten sie Beschwerden, so sollten sie dieselben vor das kaiserliche Kammergericht bringen.

Wie es um die Gerechtigkeit dieses Gerichtes bestellt war, das hatten die Bauern seit Generationen zur genüge erfahren. Ein zorniges Hohnlachen war daher ihre Antwort auf dessen Erwähnung. Leonhard Megler aber fragte mit finster drohenden Blicken: Wie, ist das die Meinung der ganzen Gemein von Rothenburg  ?"

a," erwiderte Hieronymus Hassel.

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Simon's Gehöft,

die

die

taum wo Käthe sich Zeit nahm, ihren Vater, die Schwägerin und Kinder zu herzen. Es ihrem Vetter überlassend, die Geschichte ihrer Befreiung zu erzählen, lief sie auf um sich gründlich zu waschen und die ihre Kammer, um sich gründlich Kleider zu wechseln, die sie seit ihrer Verhaftung nicht hatte ablegen können. Als sie dann wiederkam, in ihrem besten Beug und das lichtbraune Haar sauber geglättet und gezöpft, glich sie dem jungen frischen Morgen. Kaspar erschien sie so, über dessen bewundernde Blicke fie lächelte und ein wenig crröthete. Sie setzte sich zu dem Vater, nahm dessen

" So redet ein Fuchs," rief Megler ihm zu, und die knorrige Rechte in ihre beiden Hände und hörte still Bauern schrien, mit ihren Waffen flirrend, er solle machen, daß an, er fortfäme.

Valentin Jckelsamer und den anderen Mitgliedern vom Ausschusse, die sich unter die Bauern mischten und auf sie einredeten, gelang es, die Aufregung zu stillen. Nein," rief Valentin Jckelsamer, der Rathsherr hat Euch blos feine eigene Meinung gesagt; die Gemeinde will in Güte und Brüderlichkeit mit Euch über Euer Begehren verhandeln."

Viel­

was er und seine Schnur seine Schnur von den Vorgängen seit ihrer Gefangenschaft erzählten. im Dorfe leicht hörte sie auch nicht; denn ile Augen wanderten langsam in der großen Stube von einem Gegenstand zum andern, und es schimmerte in ihnen das Wohlgefühl, wieder zu Hause zu sein. Als Friedl, der Knecht, zum Mittagsessen hereinkam, sagte er, ihr die Hand schüttelnd:„ Gott sei Dank, daß Du wieder da bist. Seitdem daß der Bauer in Reichardtsrode ist, bist Du uns nöthig wie das liebe Brot. Jezt kann er ruhig dort bleiben." ( Fortsetzung folgt.)

„ Nu, wenn es so stehet, das ist ein anderes," antwortete darauf Leonhard Metzler.„ Wir denken gar nicht daran, die Gemein zu beschädigen. Ihr seid des wohl wissend, daß wir etliche Beschwer wider den Rath haben. Die wollen wir für­tragen, so uns die Gemein freies Geleit auf einen Tag ge­währt. Ansonst müssen wir uns freilich in eine festere Stellung 6 Wenn Thiere reden. ziehen."

Aus dem Dänischen  .

( Nachdruck verboten.)

Georg Bermeter berbürgte ihnen das freie Geleit und Zwei Naben, Mutter und Sohn, tamen über unsere Stadt daher­darauf schieden beide Theile in Frieden von einander. Als die Gesandten aber nach Eckardsdorf kamen, ritten die Mitgeflogen und setzten sich auf das Dach der Schloßkirche. Der junge glieder vom Ausschusse wieder zu den Bauern zurück und abe hüpfte bis an den äußersten Rand der Dachrinne, legte die Kopf auf Seite und blickte hinunter; ließen die Rathsherren in dem dortigen Wirthshause fünf war zum ersten Mal in der Stadt. Die Alte dagegen Stunden lang auf sie warten. kannte alles; sie hatte sich viel umgesehen in der Welt, war weit gereist und hatte viel nachgedacht.

Die Bauern zu Gebsattel waren kein vorgeschobener Posten, sondern die Nachhut des großen Haufens, der in Brettheim die zwölf Artikel beschworen hatte. Simon Neuffer war mit den Seinigen noch in derselben Nacht nach Ohren bach   zurückgegangen und der lange Lienhart ihm in der folgenden mit den übrigen dorthin gefolgt, während eilende Boten die noch säumigen Gemeinden zum schleunigen Zuzuge aufmahnten. Zum Sammelplaz wurde Reichardtsrode be stimmt, das, etwa eine halbe Stunde nördlich von Ohrenbach  gelegen, eine vortheilhaftere Stellung als dieses bot.

Fortwährend langten dort neue kriegsgerüstete Schaaren an, darunter die Bauern aus dem Aischgrunde, welche der grautöpfige Müller Jos Buchwalder von Ottenhofen   heran­führte. An der Spize mancher Gemeinde zogen deren Pfarrer, die nicht nur im Lager predigten, sondern auch ihren Rath und ihre Feder in die Dienste der Bauern stellten. So aus Leuzenbrunn der Pfarrverweser Lienhart Denner und der Frühmeßner. Selbst höhergestellte, kriegskundige Leute, wie Georg Teufel aus Schonach   und Frit Nagel, der Amt­mann des nahen Scheckenbach, stellten sich in Reicharts­rode ein und lehrten die Bauern ererzieren und fechten. Es zogen ihnen aber auch die Hinterjassen mancher benach barten Herrschaft mit fliegenden Fähnlein zu und wurden in die Bruderschaft aufgenommen; dazu aus den Wäldern und Verstecken manch flüchtiger Höriger und geächteter Mann.

den

er

denn

,, Wie heißen die Thiere, die dort unten gehen?" fragte der junge Rabe.

Menschen, mein Kind."

Was tragen sie da am Körper? Es schlenkert hin und her, wenn sie sich rühren."

zu

„ Das sind Kleider, die sie anziehen, um sich vor der Kälte

schützen." " Haben sie denn keine Federn?" „ Nein."

Wie machen sie es denn, wenn sie fliegen wollen?" " Sie können nicht fliegen; sie haben keine Flügel."

Der junge Rabe schielte verächtlich auf die Straße hinunter und fagte:

" Dann möchte ich kein Mensch sein."

" Sehr richtig bemerkt, mein Kind," sagte die Mutter.„ Ich sehe daraus, daß Dein Verstand sich zu entwickeln beginnt."

„ Aber warum," meinte der Junge, geschmeichelt durch das Lob der Mutter, warum tragen einige solch häßliche, zerlumpte Kleider, während die der anderen so schön sind?"

im

"

-

Weil die einen arm, die anderen reich sind."

„ Arm? Reich? Das versteh' ich nicht." Die Alte dachte nach, eine dem Jungen verständliche Erklärung zu finden. Endlich sagte sie:„ Nimm einmal an, daß Du weder Frösche noch Schnecken, noch Feldmäuse finden kannst, daß aber ein Rabe neben Dir sie in Hülle und Fülle hat; dann bist Du arm und er ist reich."

" Ja, aber das kann nicht lange dauern; denn ich eile natürlich zu ihm hin, und wenn er sich satt gefressen hat, wird er mich auch fressen lassen."

Mit ihnen kam der unglückliche Konz   Hart, den das Elend arg verwildert hatte. Sein Stiefsohn begleitete ihn nicht; er hatte den Knaben einem blinden Dudelsackpfeifer als Führer vermiethet. Der Blinde war Spielmann und Sänger zugleich, und dasjenige Lied, mit dem er überall auf den Dörfern die Herzen der Weiber erschütterte und die der Männer zum Zorn entflammte, schilderte das tragische Geschick Konz Hart's und den Tod von dessen Weib und Kindern. Ein fahrender Schüler, der zu Heidingsfeld  im Wirthshaus gesessen, als der Hausirer Crispin Wölffl auf seiner Reise gen Würzburg   dort die Leidensgeschichte erzählt, hatte sie in Verse gebracht und der Blinde sich selbst die Weise dazu erfunden. Eine andere Weise sangen jezt die Hämmer, die in Reichardtsrode und in zu tommen." den Dörfern ringsum für die armen Leute Sperreifen Und das lassen die andern sich gefallen?" schmiedeten, ihre Sensen aufrichteten und eiserne Schlägel und stachligte Kolben für ihre Dreschflegel herrichteten.

" Ganz richtig, so würde es bei uns zugehen," antwortete die te, aber bei den Menschen ist das ganz anders; derjenige, der etwas hat, behält es für sich."

" Selbst, wenn er bis oben an mit Futter vollgepfropft ist?" " Ja, selbst wenn er bis oben an vollgepfroft ist." Aber das ist doch ganz unvernünftig.

" Vermunft, mein Kind, ward nur uns Raben gegeben." Nach einer Weile fragte der Junge wieder: Was essen die Menschen denn eigentlich?"

Storn, Gemüse, Schafe und Kühe und Hasen Aber ich habe ja selber gesehen, daß es überall Korn und Gemüse und Schafe und Kühe und Hasen giebt?"

"

Allerdings, doch einige Menschen ziehen Gräben um ihre Felder, machen Zäune um ihre Wälder und verbieten den anderen, da hinein

bei

"

" Ja, mein Kind."

" Wie dumm sie sind! Doch wundert mich das übrigens nicht Auch in Ohrenbach  , wo Wendel Haim zurückgeblieben Thieren, die nicht fliegen können. Wir fümmern uns den Kudud um Gräben und Hecken." Und selbstbewußt zupfte der junge Rabe war, um seines Amtes als Dorfmeister zu walten, flangen mit dem Schnabel seine schwarzen, glänzenden Federn zurecht. Hammer und Ambos, und Kaspar und seine Muhme ver- Bald darauf wurde in der Sprache der Raben drüben vom nahmen das Klingen schon vor dem Dorfe. Er scherzte, Dache des Museums her gerufen. Die Alte schaute hinüber und daß zu ihrem Einzuge die Glocke geläutet würde. Die flüsterte dem Sohne zu:„ Das ist eine Krähe, wir sind etwas ver wahre Bedeutung davon erfuhr das Paar dannwandt; ein Vetter von mir. Benimm Dich nun hübsch anständig,