-

567

-

"

dann fliegen wir hinüber, da sie uns einlädt." Und das thaten sie. f. Die größten Handelsflotten der Welt. Nach einer auf­Die Krähe hatte einige Leckerbissen gesammelt, die sie ihnen sofort gestellten Statistik hat die Flotte der Hamburg Amerika- Linie anbot, und die Alte stellte ihren Sohn vor, wonach alle drei sich satt( Hamburg ) mit 286 945 bezw. 174 990 den größten Tonnen­aßen. gehalt. Nach dieser folgt eine englische Gesellschaft, die P. und

Ternen."

Hat er schon etwas von der Stadt gefehen?" fragte die Krähe. D. Steam Navig. Co.( London ) mit 283 140 bezw. 164 836 Tonnen. " Ja," antwortete die Alte, er hat die Menschen dort unten Die größte franzöfifche Dampfergesellschaft ist die Messageries die mit 229 837 Brutto und 114 000 gesehen. Man muß ja Sorge tragen, daß die Kinder etwas Maritimes( Marseille ), Netto Tonnengehalt noch weit hinter dem Norddeutschen Lloyd ( Bremen ) zurücsteht, der 263 613-152 126 Brutto resp. Netto aufzuweisen hat. Italiens größte Gesellschaft ist die Navigazione Generale Italiana mit 171 041( 105 598) Tonnengehalt. Der Dester­reich- Ungarische Lloyd( Triest ) hat 146 560-87 800, die Campannia Transatlantica( Barcelona ) 121 161 78 702 Tonnengehalt. Einer Die außereuropäischen Gesellschaft sei noch Erwähnung gethan. Nipon Yusen Kabuhiki Kwaisha in Tokio berechnet ihren Flotten­tonnengehalt auf 161 690 Brutto und 101 383 Tonnen Netto. Dem­nach steht also die Hamburg - Amerita- Linie an der Spize aller Schifffahrts- Gesellschaften.

" Sah er auch schon Soldaten?" fragte die Krähe. Hört Ihr die Musit, dort kommen sie vorbei marschirt." Und alle drei hüpften hin und blickten hinunter. Der junge Rabe wunderte sich baß über die bunten Uniformen. " Die sehen ja aus, wie die Fasanen daheim im Königswalde ," sagte er. Aber weshalb gehen sie so in Neih und Glied, wie die Gänse?" Weil sie es lernen sollen, so zu gehen. Sie sollen sich viel­leicht schlagen, und sie schlagen sich nicht gut einzeln." Mit wem schlagen sie sich denn?"

"

Mit anderen Soldaten."

Und weshalb schlagen sie sich?" " Ja, das wissen sie nicht."

was er je gehört hatte.

Dem jungen Raben schien das etwas vom sonderbarsten zu sein, " Mutter" fragte er, schlagen sich denn die Naben aus dem Königswalde mit den Raben aus dem Friedrichsberger Garten?" Nein, mein Kind."

Aber die Menschen haben ja nicht einmal ganz gewöhnlichen Hühnerverstand", räsonnirte der Junge.

Ueber diese treffende Bemerkung begann die Krähe herzlich zu lachen und sagte zur Mutter:" Ihr Sohn ist ein guter Stopf; gebt acht, der bringt es noch zu etwas. Er hat schon recht viel gesehen und denkt darüber nach. Doch eins giebt es, daß Ihr ihm abfolut zeigen müßt, bevor Ihr die Stadt verlaßt."

Und das ist?" fragte die Mutter.

" Das ist das städtische Kriminalgericht- gleich drüben über'm Stanal, auf der anderen Seite des Marktes. Oft size ich dort auf der Dachrinne und beschaue mir die Assessoren und die ganze Sitt­

lichkeit."

" Die ganze Befcheerung," sagte die Alte streng; die kann ich dem Kinde nicht zeigen, das ist nichts für ihn. Leicht könnte er dadurch verdorben werden, und außerdem haben Sie denn nicht daran gedacht?- er könnte dadurch eine allzu schlechte Meinung von den Menschen bekommen!"

1

-

Kleines Feuilleton.

1

- Kaisergräber in China . Die Mausoleen der gegenwärtigen Thin- Dynastie befinden sich in einer im Norden von Peking ge­legenen Hügelfette und nehmen zwei abgesonderte Landstriche ein, die nach Osten und Westen hin in einer Entfernung von etwa 25 deutschen Meilen zu jeder Seite der Hauptstadt liegen. Was jedes Grab charakterisirt, ist eine Straße mit folossalen Steinfiguren zu jeder Seite. Die imposanteste im Stil und auch die am besten erhaltene Begräbnißstätte ist die des Kaisers Yong- Loh aus der Ming- Dynastie , der im Jahre 1424 nach Christo starb. Zu den Seiten der zu diesem Grabe führenden, etwa 1/4 deutsche Meile langen Straße, sind zweiunddreißig Figuren aufgestellt, von denen zwanzig Thiere und zwölf Männer vorstellen. Diese Stein­Figuren stehen in Paaren sich gegenüber, mit der Vorderseite nach der Straße zu. Zuerst kommen ein Paar liegende Löwen, dann ein Paar stehende Löwen , hierauf zwei ruhende und wiederum zwei ſtehende Kameele; sodann folgen ein Paar Elephanten, die 13 Fuß hoch. 7 Fuß breit und 14 Fuß lang sind; außerdem find Pferde, Gjel und Einhörner in derselben Weise gruppirt. Jede Figur ist ein Manolith, und sie sind ziemlich rohe Erzeugnisse der Bildhauerkunst. Nach den Thierfiguren kommen die Männer; sie stellen militärische und bürgerliche Mandarine vor. Das Material für diese ungeheuren Steinbildnisse( Kalkstein) wird von Steinbrüchen, die über 12 deutsche Meilen von Beking entfernt sind, zum Begräbnißorte geschafft, wo­selbst es behauen wird. Manche dieser tolossalen Felsblöcke müssen über sechs Tonnen gewogen haben. Interessant ist die Methode, wie dieselben nach ihrem Bestimmungsorte geschafft werden. Die Blöcke werden so gebrochen, daß sie, wenn sie vom Mutter­felsen sich trennen, auf zwei Hebebäumen zu ruhen kommen, die Die Welt- Kaffee- Ernte. Vom Staatsdepartement in darauf so weit erhöht werden, daß man ein paar aus soliden runden Washington ist eine Veröffentlichung über diesen Gegenstand er- Holzblöcken gefertigte Räder darunter schieben kann, die dann gangen, die mittheilenswerthe Angaben enthält. Danach ist als mittels Achsen mit einander verbunden werden. Von den letzteren Regel anzunehmen, daß, wenn in einem Kaffeelande eine Zeit lang gehen eine große Anzahl von starken Seilen aus, an die mitunter eine reiche Kaffee- Ernte erzielt worden ist, sich jedesmal daran eine 150 Pferde oder Maulesel gespannt werden. Eigene Wege sind zu Periode abnehmender Produktion schließt, bis der Ertrag nahezu ganz bahnen, um diese viereckigen Monolithe nach ihren Bestimmungs­aufhört. So stieg der Kaffee- Export Ceylons auf 892 454 Sad in den orten zu schaffen. Uebrigens sind diese Steinfiguren, die das Ge Jahren 1869-70, um darauf von Jahr zu Jahr geringer zu werden, bis folge des Verstorbenen während seiner Lebenszeit vorstellen sollen, heute nur noch 50 000 Sack jährlich von dort zur Ausfuhr gelangen. In nicht das alleinige Vorrecht der Kaiser oder ihrer nächsten Ver Java, Padang, Macassar 2c., wo die Produktion 1883 mit 1787 342 Sack wandten; auch die Grabstätten von hohen Staatsbeamten oder be­ihren Höhepunkt erreichte, ist dieselbe gegenwärtig nur noch halb so rühmten Generälen werden nicht selten mit denselben ausgeschmüdt. umfangreich. In Zentralamerika macht sich seit den letzten drei Nachdem der Sarg beigesetzt ist, wird die aus Granitsteinen her­Jahren eine merkwürdige Produktionsabnahme fühlbar. Das gleiche gestellte Thür für ewige Beiten geschlossen, so weit wie möglich un­ist bezüglich der brasilianischen Staaten Rio de Janeiro , Minas zerstörbar vermauert. Die Gruft umwölbt ein hoher Erdhügel, der Geraes und Espirito Santo der Fall, wo die Produktionsabnahme in der Regel mit Pinien und Cypressen bewachsen ist; auch das infolge Aufgabe aller Kaffeebäume stete Fortschritte macht. Ihren Mausoleum wird mit diesen Bäumen umpflanzt. Diese Sitte, die Höhepunkt erreichte die Kaffee- Ausfuhr von Rio de Janeiro übrigens in China allgemein verbreitet ist, soll ihren Ursprung in 1884 85 mit 4 209 200 Sad, seitdem hat in der dortigen Produktion ein Niedergang stattgefunden, bis gegenwärtig die Jahresziffer, nach bester Schägung mit 2 750 000 Sad, ziemliche Stabilität er langt hat. Dagegen hat in Bahia und Ceara in den letzten Jahren eine wenn auch nicht bedeutende Zunahme der Produktion stattgefunden. Dafür sind gewaltige, weiter abgelegene und tommerziell bisher unzugängliche Gebiete Brasiliens durch Er­weiterung des Bahnnetzes des Landes sowie durch Zuwanderung n. Doppelwahnsinn. Vereinzelt kommen merkwürdige in den letzten Jahren in den Wettbewerb in der Kaffeeproduktion Fälle von Wahnsinn vor, die nach einer französischen Redensart mit eingetreten. Während 1870 der Transport eines Sackes Kaffee als Folie à deux "( Narrheit zu zweien) benannt wird. Man ver­nach Rio de Janeiro oder Santos 5-7 Doll. kostete, beträgt heute steht darunter eine geistige Erkrankung, die zwei Personen in ähn die Durchschnitts- Frachtrate für den Kaffee- Sack von 132 Pfund von licher Weise ergreift und auch bei beiden ähnliche Erscheinungen Inlandpunkten nach der Küste Brasiliens nur noch 5 Milreis. Infolge hervorruft. E3 hängt dies natürlich mit der Frage zu dessen hat auch die Kaffee- Ausfuhr über Rio de Janeiro und Santos sammen, ob Frrsinn ansteckend ist. Im allgemeinen geht im letzten Jahre bedeutend zugenommen, und gelangte u. a. die Anschauung über diese Frage dahin, daß Per­1897 zum ersten Male von Rio de Janeiro Kaffee auch aus sonen, die lange mit Frrsinnigen verkehren, allerdings San Paolo, und zwar in Quantität von 300 000 Sad, zur Ausfuhr. die irren Vorstellungen derselben mehr oder weniger annehmen, Mit der Zunahme des Angebots hat auch der Staffeekonsum der Welt vorausgesetzt daß eine erbliche Prädisposition dazu vorhanden ist. sich entsprechend gesteigert, denn der Jahresverbrauch von Kaffee in Es ist dann natürlich besonders naheliegend, daß sich eine Geistes­Europa und den Vereinigten Staaten wird heute auf 12 Mill. Sack frankheit von einer Person auf Mitglieder derselben Familie oder geschätzt, gegen 10 Mill. im Jahre 1880 und nur 6 Mill. Sad im auf nahe Verwandte überträgt, und es sind Fälle in der Geschichts­Jahre 1870. New- York , Hamburg , Amsterdam und London sind die schreibung der Irrenheilkunde verzeichnet worden, wo sogar mehr Haupt- Kaffeemärkte der Welt, nach welchen Kaffee vom Ursprungs- als zwei Personen an denselben Wahnvorstellungen erkrankten. orte versandt wird. Etwa ein Viertel der Santos- Ausfuhr geht Ein englischer Arzt theilte dem Edinburgh Medical- Journal" nach New York , und Rio de Janeiro versorgt diesen Markt noch zu kürzlich einen interessanten derartigen Fall mit. Es handelte sich weit größerem Maßstabe, denn wenn auch Santos bedeutend mehr um ein Ehepaar, bei dem der Mann scheinbar den Anlaß zur Staffee erportirt, als Rio de Janeiro , so ist letter Hafen doch die geistigen Erfrankung beider Theile gegeben hatte. Derselbe war vor hauptsächliche Bezugsquelle für die Vereinigten Staaten.- geraumer Zeit nach Kanada ausgewandert. liek. als es ihm dort

dem Volksglauben haben, daß die Bäume die Verstorbenen gegen die Anfälle von Kobolden und ähnlichen dämonischen Ungeheuern beschützen, welche die irdischen Ueberreste der Verstorbenen zu zer­stören suchen. Aus demselben Grunde werden auch aus Stein ge­hauene Tiger in der unmittelbaren Nähe der Gräber aufgestellt.

Psychologisches.