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Nr. 199. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 26. Auguf 1899.

Die Herrenhäusler und der ,, Vorwärts ".

Als letzten Gegenstand der Tagesordnung erörterte das Herrenhaus in seiner Sigung vom 26. August die Klage gegen den ,, Vorwärts": Der mündliche Bericht der Geschäftsordnungs­Komission über ein Schreiben des Justizministers betreffend die Erteilung der Genehmigung zur Strafverfolgung des Vorwärts" wegen Beleidigung des Herrenhauses durch einen Artikel Der Tag der Herren" vom 6. Juli 1899.

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Berichterstatter Frhr. v. Durant:

Strafe bei solchen Prozessen gewöhnlich feine sehr hohe ist, so be tragen doch die Kosten ziemlich viel, und Sie werden mir zugeben, daß die Socialdemokratie, die das Großkapital theoretisch bekämpft, doch auf den Wert desselben ungemein versessen ist. Ich bin der wohlbegründeten Ansicht, daß die schärffte Strafe, die die Socialdemokratie treffen kann, eine Entziehung von Geld ist. Deshalb werde ich in jedem Falle von Beleidigungen für die Ver­folgung von socialdemokratischen Zeitungen stimmen. Oberbürgermeister Becker:

des

b.

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Goethe's Faust" I. Teil zur Erinnerung an Goethes 150 jährigen Geburtstag zur Aufführung zu bringen und zwar am 24. September, 1., 8., 15., 22. und 29. Oftober.

Eine besondere Goethe- Feier findet außerdem für alle Mitglieder am Montag, den 28. August, abends 8½½ 1hr, in Kellers Festsälen, Koppenstraße, statt. Herr Schriftsteller Dr. Rudolf Steiner hat den Vortrag des Abends übernommen:" Goethe und die Gegenwart". Die Versammlung ist öffentlich und der Zutritt gegen ein beliebiges Entree gestattet.

Der Grundsatz, daß nachdem einmal mit dem bisherigen Princip ab die Mitgliedstarten zur Ausgabe für die alten Mitglieder und In den Zahlstellen gelangen von heute Donnerstag gebrochen ist, nun jede Beleidigung des Herrenhnuses verfolgt werden die bereits vom Vorstand aufgenommenen neuen Mitglieder.( Sie he Der Artikel des Borwärts", überschrieben: Der Tag des für uns nicht maßgebend fein, ob die socialdemokratische Partei bagegen für alte Mitglieder August und September und von den müßte, läßt sich in die Praxis gar nicht umsehen. Auch das kann heutiges Inserat.) Der Juli- Beitrag wird nicht erhoben, Herrn( Heiterkeit), der Tag der Herren, behandelt die Sizung vom durch die Verfolgung solcher Beleidigungen finanziell geschädigt wird; neuen Mitgliedern Eintrittsgeld 65 Pf. und der September- Beitrag. 5. Juli, in welcher über den Gesezentwurf zum Schutz der Arbeits- es handelt sich vielmehr ausschließlich darum: Was entspricht der Die ersten 4 Abteilungen find geschlossen. willigen verhandelt wurde. Der Artikel hat eine ziemliche Länge, Würde einige Punkte desselben sind von der Staatsanwaltschaft als Be- dieser Hinsicht hat Herr Hauses am meisten?( Sehr richtig!) In Bei event. Umschreibungen in andere Zahlstellen muß die Ab­leidigungen angesehen worden, der Justizminister ist daher um die Levezow feiner Beit ganz meldung in der bisherigen Bahlstelle erfolgen. Die neuen recht gehabt mit der Bemerkung, es müßten nur Ermächtigung zur Strafverfolgung eingekommen. Ich werde mir so I che Beleidigungen verfolgt werden, durch Uebertretenden erhältlich. Zahlstelle Nr. 22 befindet sich nicht Mitgliedskarten sind nur in den alten Zahlstellen für die erlauben, Ihnen die Stellen vorzutragen, welche nach dieser welche die öffentliche Meinung irregeführt wird. mehr in der City- Passage, sondern im Restaurant von Ladewig, Richtung ins Gewicht fallen. Es heißt da gleich zum Eingange: Dieser Fall liegt hier aber nicht vor. Der Artikel ist in Wis form Kommandantenſtr. 65. Wenn die zu lebenslänglichem Herrenhaus verurteilten, ge- geschrieben und leidet an so großen Uebertreibungen, daß der ein­borenen Gesetzgeber Preußens, die Prinzen, Herzöge, Fürsten , fachste Mensch sehen muß, daß er den Thatsachen nicht entspricht. Sonnabend, den 26. August, 81/2 Uhr im Restaurant Achtung, Ordner! Eine Ordnersigung findet am und Der Artikel enthält ihrem Nervenapparat durch ihre weder Tag noch Nacht ruhende gegen einzelne Mitglieder des Hauses und wenn er des 8ubeil statt zur Neueinteilung der Ordnerkommission. Thätigkeit fürs Vaterland dermaßen gestört sind, daß ihnen keine wegen durch das Haus selber verfolgt werden könnte, so würde ich Sommerfrische, tein Badeort mehr die nötige Ruhe und Erholung einer solchen Verfolgung gewiß zustimmen. Das ist aber nicht mög= zu gewähren vermag, so pflegen die Hausärzte den erlauchten fich und ich bin der Ueberzeugung, daß man die Verfolgung von Herren ein letztes Mittel zu verordnen: Sie schicken die Patienten Beleidigungen des Hauses auf die allerdringendsten Fälle be­in eine Sigung des Herrenhauses. Hier finden sie Ruhe und schränken soll. Frieden. Nirgends bietet sich die hygienische Gelegenheit zu einem fräftigenden Nachmittagsschlaf in solcher Vollkommenheit dar, wie bei dem eintönigen Redegeplätscher dieser feudalen Fötus­parlamentarier."

Es folgt dann eine Beschreibung der Art, wie hier beraten wird, und nachher noch ein Passus, der ebenfalls Anlaß giebt, eine Beleidigung darin zu erblicken. Er beginnt mit den Worten: " Der Ahnenfult feiert in diesen Gesichtern seine seltsamen Mysterien. Man ist gar nicht im stande, die ganze Fülle der Ge­danken herauszulesen, die hinter diesen in uralter Zucht an die Bedingungen eines preußischen Herrendaseins allmählich an­gepaßten Stirnten nicht vorhanden find. Gewiß find sie nicht alle Schönheiten, dafür aber verbriefte Grafen vom Geiste. Eine hübsche Neigung, die Augen zeitweise zu schließen, vertieft noch den sinnigen Charakter dieser aus der Vorzeit stammenden Persön= lichkeiten,

Ich glaube, den übrigen Inhalt des Artikels hier übergehen zu fömmen und mich darauf beschränken zu sollen, zu sagen, daß da mehr oder weniger scharfe Spitzen gegen einzelne Mitglieder dieses hohen Hauses enthalten sind, namentlich gegen ein hochgeschäztes Mitglied.

v. Levehow:

Das Erscheinen aller Ordner ist erforderlich.

J. A.: G. Winkler. Die bösen Arbeiter- Konfumvereine. Durch die konservativen Blätter geht zur Zeit folgender Versammlungsbericht: Ein Kampf­mittel der Socialdemokratie. Der Centralverein selbständiger Ge­werbetreibender der Luisenstadt" hielt vorgestern eine sehr gut be­Ich wünsche nicht, daß irgend ein Princip aufgestellt wird. fuchte öffentliche Versammlung ab, welche sich mit der Frage der Meiner Anschauung entspräche es weder, daß in jedem Falle zu Arbeiter- Konsumvereine" beschäftigte. Der Referent Mannes legte verfolgen sei, noch daß die Verfolgung stets zu unterbleiben habe. bar, daß es sich bei diesen von dem Privatdozenten Dr. Arons Es muß von Fall zu Fall geprüft werden, und da halte ich den ins Leben gerufenen Konsumvereinen um eine ausgesprochene Gesichtspunkt des Borredners für sehr richtig, ob im einzelnen Falle socialdemokratische Partei Unternehmung handele. Man wolle, die öffentliche Meinung irregeführt ist oder nicht. Der vorliegende wie man selbst unumwunden zugestanden habe, durch Artikel ist ja allerdings hundegemein( Heiterfeit), namentlich in Gründung solcher Genossenschaften den Agitatoren der Partei soweit er sich gegen einzelne Mitglieder richtet. Da aber die An­gesicherte und einträgliche Lebensstellungen als Geschäfts­lage hier nur erhoben werden kann wegen Beleidigung des Herren- führer zc. verschaffen. Ferner gelte es, in Fällen von Streits in hauses als solches, so glaube ich, thut man in diesem Falle besser, den Konsumvereinen einen starken Rückhalt für die Arbeiterbewegung über den Artikel zu lachen, als die Verfolgung einzuleiten. Ich zu bilden. In der sehr lebhaften Diskussion wurde das Ver­werde daher gegen den Antrag der Kommission stimmen. halten des Dr. Arons scharf gegeißelt. Es gelangte eine Proteſt­Die Erörterung wird geschlossen, der Antrag der Kommission resolution in diesem Sinne zur Annahme, die sämtlichen Lieferanten mit geringer Mehrheit angenommen. des Rabatt- Sparvereins Süd- Ost zugestellt werden wird."

Kommunales.

M

Wir stellen demgegenüber fest, daß Genosse Arons überall dort, wo er für das Konsum- Genossenschaftswesen eingetreten ist, betont hat, daß die Gründung von Konsumgenossenschaften weder Sache der gewerkschaftlichen noch der Meine hochverehrten Herren, es ist eine bekannte, aber be­Die Ersten Fleischbeschauer find jetzt als pensionsberechtigte politischen Organisation sein dürfe. Einen sehr flagenswerte Erscheinung, daß die Zügellosigkeit in der lebenslänglich angestellte Gemeindebeamte vom königlichen beherzigenswerten Artikel in diesem Sinne hat Arons erst Bresse einen sehr hohen Grad erreicht hat.( Zustimmung). Leider ber- Verwaltungsgericht anerkannt, nachdem bereits der fürzlich in der östreichischen Zeitschrift Die Gewerkschaft" haben wir infolge der Presfreiheit nur geringe Mittel, dieser Bezirksausschuß in gleichem Sinne entschieden hatte. Der seit( Nr. 3, 1899) veröffentlicht. Herrn Mannes, der nach Bügellosigkeit entgegenzutreten. Daß in einem Teil unserer Brejse 20 Jahren im städtischen Dienste stehende Erste Fleischbeschauer Julius längeren Irrfahrten sein Herz als Mittelstandsretter entdeckt hat, die höchsten und ehrwürdigsten Institutionen in inz flagte auf zuerkennung der ihm als Gemeindebeamten ge- wird auch diese Erklärung nicht an der Wiederholung seiner bereits den Staub gezogen werden, daß alle Autoritäten herabgesetzt bührenden Steuerermäßigung. Bei Ausübung feines Dienstes hatte er fich etwas abgeleierten Antikonsumvereins- Ausführungen hindern. Damit werden, das unterliegt gar keinem Zweifel. Die einzige Gelegenheit, im Jahre 1889 eine schwere Blutvergiftung des einen Auges zugezogen, er denselben einen neuen Reiz verleihen kam, wollen wir ihm ver­solchen Dingen entgegen zu treten, bietet sich im allgemeinen und da auch das zweite in Mitleidenschaft gezogen wurde, fonnte er zum raten, daß Arons eigentlich nur deshalb den Konsumgenossenschaften mur, wenn es fich um wirkliche Beleidigungen handelt. Mikroskopieren nicht mehr herangezogen werden, weshalb ihm die das Wort redet, um für den Fall, daß er doch noch einmal gemaß­Wünschenswerter wäre es ja, wenn in diesen Fällen die Staats- Funktionen eines Ersten Fleischbeschauers übertragen wurden. Als regelt wird, eine Verwalterstelle ergattern zu können. anwaltschaft von selbst einschreiten könnte, wenn nicht jedesmal solcher hatte er neben Bureau- und Kassenarbeiten auch die Dienst­die Genehmigung des betreffenden Parlaments notwendig wäre. aufsicht über die anderen Fleischbeschauer zu führen. Nach dem im Die Berliner Polizei liebt es in diesen Tagen, dem Publikum Ich will Sie daran erinnern, daß in diesem Hause früher die Ge- Wortlaute vorliegenden Erkenntnisse des Oberverwaltungsgerichts mit unglaublichen Konfistationen Rätsel aufzugeben. Nach­pflogenheit herrschte, daß derartige Genehmigungen nicht erteilt machte der Rechtsbeistand des Magistrats in der Revisionsinstanz dem am Mittwoch der Vorwärts" aus Ursachen, die auch jetzt wurden. Aber das hohe Haus ist von dieser Gepflogenheit in einem hauptsächlich folgende Einwendungen gegen das Urteil des Bezirks- noch kein Mensch zu ahnen vermag, beschlagnahmt worden ist, hat Falle, der es erst vor wenigen Wochen beschäftigte, abgewichen. Allerdings ausschusses geltend:" Als durchschlagendes Moment für die Zu- man sich gestern am Alexanderplak darin gefallen, eine in jeder Be­war die Majorität, die damals dem Antrag auf Verfolgung zustimmte, erkennung der Beamteneigenschaft sei in erster Instanz die amtliche ziehung harmlose Danksagung 8olas zu tonfiscieren. Von der eine sehr geringe. Auch heute sind die Ansichten nach dieser Bereidigung angesehen worden. Nun sei aber nach den Aus- Direktion des Friedrich Wilhelmstädtischen Theaters Richtung sehr geteilt; in der Kommission hat sich das ge- führungen des Reichsgerichts- Urteils vom 7. März 1898 in Sachen erhalten wir folgende Zuſchrift: Auf dem Theaterzettel des Friedrich zeigt. Wenn trotzdem sich da eine Majorität für die Straf - des Fleischbeschauers Naake eine solche Bereidigung lediglich irr- Wilhelmstädtischen Theaters prangte an den Anschlagsäulen vor einigen verfolgung gefunden hat, so ist das nur dem Umstande zuzuschreiben, tümlid erfolgt und daher völlig unerheblich. Der Kläger hätte Tagen das Faffimile Emile Zolas. Die in franzöfifcher Sprache re­daß jene Beleidigungen in dem Centralorgan der socialdemokratischen vielmehr als Sachverständiger auf Grund des§ 36 der produzierten drei Zeilen, denen eine deutsche Uebersetzung beigefügt war, Partei, im Vorwärts", eine große Verbreitung im Publikum ge- Gewerbe- Ordnung vereidet werden müssen. Jedenfalls stehe der enthalten nichts weiter, als eine höfliche Danksagung des berühmten funden haben. Aus diesem Gesichtspunkte heraus schlägt die Kom- Annahme des Beamtenverhältnisses schon der Umstand ent- Dichters an die Direktion, dessen dramatischer Roman Germinal" mission dem hohen Hause vor, die erforderliche Genehmigung zu gegen, daß seine Qualifikation durch einfache Verfügung des im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater aufgeführt wird. Der Tert Polizeipräsidiums zurückgenommen werden könne, ohne daß lautet: Avec mes vifs remerciments pour la bonne nouvelle que Graf Hutten- Czápski: dabei dem Magistrat irgend welche Mitwirkung oder gar ein vous me donnez et dont je suis touché infiniment.( Herzlichen Aus der Verhandlung des Hauses vom 12. Mai d. J. hat man im allgemeinen den Eindruck gewonnen, daß das Herrenhaus Als diese Worte willkürlich mur für dies eine Mal seiner sonstigen Gepflogenheit folgerungen:" Der Eid ist nach der Rechtsprechung des Gerichts vom Theaterzettel fortgeblieben, glaubte man abgegangen sei, um nicht die Straffreiheit für Beleidigungen zum so daß diese vorhanden sein kann, auch wenn eine Beleidigung erneuter Weisung diese harmlosen Worte hofes für die Beamteneigenschaft nichts essentielles( wesentliches), fehen des Setzers. Nachdem aber am folgenden Tage trotz Grundsatz zu erheben. Heute scheint mun ein anderer Grundfaz auf unterblieben ist, wie umgekehrt die Ableistung wieder fortgelaffen gestellt werden zu sollen, nämlich, daß man in jedem einzelnen Fall eides an und für sich noch keine Beamteneigenschaft begründet. nach dem Grunde dieser eigenmächtigen Korrektur. Dem Be des Dienst wurden, fragte die Direktion bei der Firma Nauck u. Hartmann erwägen soll, ob Beleidigung eine Strafe verdiene. Der vor­liegende Fall ist aber nicht besonders hierzu geeignet. Man kann Für die Eigenschaft eines öffentlichen Beamten spricht neben auftragten der Direktion wurde nun folgender Bescheid: Das von niemand mehr verlangen, als er nach seiner Gesinnung und den Anstellungsmodalitäten auch die Natur der Beschäftigung. Polizeipräsidium erlaubt nicht, daß diese Danksagung auf dem Bettel Gejittung leisten kann. Daß die Ausführungen des Vorwärts" läger war seit 1885 nicht mehr als Sachverständiger, steht. Wir mußten fie auf Veranlassung der Polizei entfernen. nicht gerade fein waren, das liegt in seiner Natur. Bir haben führung zu verwalten, Quittungen abzustempeln, zu verbuchen und müssen sondern als Bureau- und Kassenbeamter beschäftigt. der die Kaffen - Uebrigens hätten wir deswegen beinahe Strafe zahlen - Die Direktion überläßt es der öffentlichen aber nicht den Beruf, den Vorwärts zu erziehen, mit der Hauptkasse der städtischen Werke abzurechnen hatte. Eine Meinung, sich ein Urteil über diese neueste Polizeicenfur zu bilden." weder durch Belehrung noch durch Bestrafung. Die Staatsregierung derartige Beschäftigung aber muß als eine Beschäftigung im höheren felbst verfährt ja nach diesem Grundjaz. In den letzten Monaten Bureaudienst erachtet werden. Hiernach war die Vorentscheidung auf fertig. Das Publikum ist mit seinem Urteil über die Polizei längst find gegen einzelne Mitglieder derselben, vor allem gegen den Präsidenten und Vicepräsidenten des Staatministeriums Kosten des Beklagten zu bestätigen."

erteilen.

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Erkenntnis des Ober- Verwaltungsgerichts zu folgenden Schluß- berührt hat.) Emile Zola . Widerspruch eingeräumt wäre." Demgegenüber tommt das Dank für Ihre Mitteilung, die mich auf das angenehmste

Lokales.

an ein Ver

Die eisenbahnfiskalische Ueberfittlichkeit treibt in diesem Aeußerungen laut geworden, und das in angesehenen Blättern, Den Mitgliedern des Geographenkongresses, der hier am Jahre besonders liebreizende Blüten. Ein Stärtefabrikant hatte sein deren Aeußerungen ganz andere Bedeutung haben, als die 30. September zusammentritt, wird die Stadt Berlin auf Beschluß Fabrikat unter Anbringung eines Bildes anpreisen lassen, das eine des Borwärts" und die nach Form und Inhalt beleidigend waren. des Magistrats im Zoologischen Garten ein Festessen geben. junge Wäscherin darstellte, die das geplättete Vorhemd einem vergnügt Strafanträge sind aber seitens der Regierung nicht gestellt worden, darein schauenden älteren Herrn zurechtzupft. Diese Wäscherine oder und ich glaube auch, sie werden nicht gestellt werden. Unangenehm Blätterindarstellung muß der Bahnverwaltung, nachdem das Bild viele ist ja das Verfahren der Presse, häufig Wahres und Falsches Monate in allen Zügen der Stadt- und Ringbahn gefahren war, anstößig zusammen zu mengen und dann aus einer solchen erfundenen erschienen sein, denn plöglich war der Deutschen Tageszeitung" zu­Grundlage falsche Konsequenzen zu ziehen. Ich erinnere da mur an Die nächste Lokalliste erscheint am 10. September. Die folge die holde Weiblichkeit verschwunden, und der alte Herr stand den Antrag des Grafen Mirbach betreffend das Gesetz zum Schutz Lokalkommissions- Mitglieder Berlins , insbesondere aber die der Vor- allein auf dem Bilde, und man konnte zweifelhaft sein, ob sein Ge­der Arbeitswilligen. Leider hat damals auch diejenige Korrefpon- orte werden ersucht, Aenderungen resp. Neuaufnahmen bis spätestens ficht mehr Vergnügen über das steif geplättete Oberhemd oder Merger denz, deren sich die Regierung bediente, um ihre Ansichten der zum 5. September an Genossen Carl Scholz, Wrangelstraße 110, über die hinweg- censurierte Blätterin ausdrüden sollte. In einem Preise mitzuteilen, einen Artikel über die Sigung geschrieben, einzusenden. Spätere Zusendungen können nicht mehr berücksichtigt anderen Falle pries ein Möbelfabrikant seine Schlafsofas in einem welcher an Ingenauigkeit nichts zu wünschen übrig läßt. werden. großen Giebelwandbilde an, das ein solches Schlafsofa und einen Dieser Umstands veraniaẞt mich, auch bei dieser Gelegenheit Mann darstellte, der mit freudiger Miene sich auf dem Sofa nieder­ganz beiläufig zu bemerken, daß ich sowohl wie eine große Zahl anstalten die Genossen des 5. Kreises einen Familienausflug zur leidet dargestellt; trotzdem hat er das Schlafsofa räumen müssen, Achtung, 5. Wahlkreis. Am Sonntag, den 27. August, ver- legt. Der Mann war in ein durchaus decentes Nachtgewand_ge= meiner Freunde bezüglich des Gesetzes zum Schuße der Arbeits­willigen vollständig auf dem gleichen Standpunkte afsallefeier nach Johannisthal , Restaurant Senftleben, Köpnicer- benn als fürzlich das Bild erneuert wurde, war der Mann ver­stehen, wie Graf Mirbach , und daß wir nur aus anderen und Friedrichstraßen- Ecke. Abfahrt früh Uhr, Bahnhof Alexander- schwunden, und nur das Sofa durfte an dem Giebel bleiben. Der Gründen nicht mit ja stimmen zu können glaubten. play. Nachzügler im genannten Lokal. Die Genossen werden Möbelfabrikant hat sich nun dadurch entschädigt, daß er an einen. Derartige Entstellungen von Thatsachen sind viel uit gebeten, sich mit ihren Familien zahlreich zu beteiligen. andern Giebel, der auch auf den Südring zu gerichtet ist, wo aber die angenehmer als Beleidigungen, da man gegen sie Bahnverwaltung über die Giebelmalung nig to ſeggen" hat, sein vollkommen machtlos ist. Angesichts dieser Thatsachen hat man gar Schlafsofa mit einer darin ruhenden jungen Dame hat abbilden feine Veranlassung, Beleidigungen so ernst zu nehmen, wie der lassen. Neuerdings sollen der Bahnverwaltung einige Reklamebilder, Berichterstatter es wünscht. in welchen Kinderernährungsmittel unter Anwendung von Storch bildern angepriesen werden, große Bedenken verursacht haben. " Dieweil in jeder großen Stadt man überreine Sitten hat" heißt Der Vorstand. es im Jahrmarktsfest zu Plundersweilern.

Graf Klindowström:

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Der Vorstand.

Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklaffe. Am Montag, den 28. August, abends 1/29 Uhr, findet in den Armin­hallen, Kommandantenstr. 20, ein Vortrag des Herrn Dr. B. Borchardt zum Goethe- Jubiläum statt. Das Thema lautet: Ueber Goethes naturwissenschaftliche Arbeiten." Um zahlreichen Besuch der Mit­glieder und Gäste bittet

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Ich gebe von vornherein zu, daß der Artikel des Vorwärts" nicht gerade sehr schwere Beleidigungen gegen das Haus ent­hält, daß er mehr satirischer Natur ist und, wenn es sich darum Freie Volksbühne. Die Wintersaison des Spiel- Der Segen der Organisation für die Arbeiterklasse wird handelte, zum erstenmale eine Verfolgung wegen Beleidigung ein- jahres 1899/1900 beginnt am Sonntag, den 3. September, an einer Stelle hervorgehoben, wo man das eigentlich nicht er­zuleiten, so würde ich gewiß diesen Artikel nicht dazu im Lessing - Theater mit Gustav Freitags Lustspiel in vier warten sollte: in dem legten, die Zeit vom 1. April 1898 bis aussuchen, um das bisherige Princip zu durchbrechen. Dieses Atten:" Die Journalisten" unter Direttion Otto Neumann- 31. März 1899 behandelnden Jahresbericht des Vereins Berliner Brincip ist aber bereits durchbrochen worden, und ich kann jagen: Hofer. Die Vorstellungen dieser vierten Serie folgen am 3., 10., aufleute und Industrieller". Ueber den Berliner Papierhandel zu meiner Freude. Daher dürfen die Herren, die damals für die 17., 24. September und am 1. und 8. Oktober. wird dort gesagt, daß die Versorgung der großen Banten, Versiche Durchbrechung gestimmt haben, heute kaum gegen den Antrag Die Vorstellungen der Serie 5 werden nicht mehr im rungs- und industriellen Gesellschaften, Fabriken, Warenhäuser usw. stimmen, sonst würden sie damit jagen: die Verfolgung ist abhängig Friedrich Wilhelmstädtischen Theater, sondern im Ostend Berlins mit Papier und Drucksachen eine wichtige Rolle spielt. 1898 von dem Grade, wie man sich über diesen oder jenen Ar- Theater, Gr. Frankfurterstraße( Direktion Karl Weiß) stattfinden. hat dieser Verbrauch sehr erheblich zugenommen. Die Zahl der tifel geärgert hat.( Sehr richtig! rechts.) Wenn auch die Als Erft- Aufführung im Ostend- Theater beschloß der Ausschuß Arbeitslosen in den graphischen Betrieben, sagt der Be­

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