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würdige Herr, sobald die wüste Rotte hinweggezogen, fammt| zustellen und schon im ersten Theil des folgenden Jahres 1100 Kubik­seinem Hausrath und der Pfarrköchin, der er manch' gute meter Fundament aufzuführen, so daß im Juni die ersten eisernen Nachricht über das Fürhaben der Bauern verdanke, zu ihm Theile des Ueberbaues errichtet werden konnten. Die Ausgangsstation Zoologischer Garten   der zukünftigen Hoch­auf Schloß Endsee geflüchtet, allwo er sich noch verhielte. Auch dieser Brief war erst auf dem Umwege durch Stephan größten Ansprüchen des Personenverkehrs genügt, indem nämlich drei bahn wird von vornherein so eingerichtet werden, daß sie den von Menzingen's Hände an die Bürgermeister gelangt. Die Bahnsteige, die durch Treppen mit einander verbunden sind, zur Wache am Galgenthor hatte den Boten erst zu dem Ritter geführt. Ausführung gelangen. In der Nähe des Aufganges zum Stadt­Dieser wußte sich die westliche Richtung, welche die Bauern bahnhofe Zoologischer Garten wird der Zugang und der Ab­von Reichardtsrode genommen hatten, richtig zu deuten. gang zur Hochbahnstation gegenüber der Joachimsthalerstraße Wendel Hipler   hatte ihn über die Verabredungen in Ballen- angeordnet jein. Soweit die Hochbahn durch den Zoologischen berg nicht in Unkenntniß gelassen und der Sonntag Judika, Garten geführt werden muß, wird sie als Massivbau hergestellt werden. Bei dieser Haltestelle wird der Bau des Bahnkörpers so an welchem sich die Bauernheere bei dem Kloster Schönthal eingerichtet werden, daß bei einer späteren Weiterführung der elek­treffen sollten, war ganz nahe zur Hand. Er sah sich selbst trischen Hochbahn über die Stadtbahn hinweg bis nach Charlotten­schon am Ziele. Jeßt, in Nachahmung der neuen spanischen   burg   keine Umbauten nothwendig find. Mode, den Erfolg auf den Zufall eines Schwertstoßes zu Nachdem die Stadtbahnstrecke an der Kirche auf dem Augusta­setzen, wäre ein Wahnsinn gewesen, und er drängte die Wuth Viktoriaplay vorbeigeführt und durch die Tauenzienstraße mit einem über die ihm von dem Stadthauptmann zugefügte Be- Bogen von 300 Metern Radius die Haltestelle auf der leidigung zurück. Seiner Machtstellung würden ja die Mittel Mitte des Wittenbergplatzes erreicht hat, führt sie in gerader nicht fehlen, den fünftigen Eidam des ersten Bürger- Linie durch die Kleiststraße zu der Station Nollendorfplatz, meisters den Schimpf entgelten zu lassen. Wie ein Trinker die in den Gartenanlagen dieses Plages angeordnet wird, nur um so durstiger wird, je mehr er trinkt, so steigerte um dann durch die Bülowstraße an der Potsdamerstraße die der Erfolg nur seinen Ehrgeiz. Derselbe machte ihn blind Haltestelle gleichen Namens zu erreichen. Die Ueberführung der Hochbahn über die Geleise des Potsdamer Außen- Bahnhofes ge­für die Herzensangst, mit der seine Gattin seinem gewagten schieht geradlinig mit einer großen Brücke von drei Deffnungen. Fluge nachschaute, blind für die verblassenden Rosen auf den hier war zuerst eine Brücke von 138 Metern Spannweite geplant; Wangen seiner Tochter, die mit der Mutter und um ihrer nachdem aber die Errichtung einer Mittelstütze zwischen den Geleisen Liebe willen zu Max litt. des Güterbahnhofes möglich und erlaubt worden ist, wird der Ueber­bau der Hochbahn auf drei Stüßen in der Weise herzustellen sein, daß die Konstruktion der Mittelstüße ohne jede Einschränkung oder Unterbrechung des Bahnbetriebes der Hochbahn und ohne nennenswerthe Aenderungen des Ueberbaues nach rechts oder links beiderseits bis zu einer Entfernung von 4,50 Metern verschoben werden kann- ein Problem von einer solchen Eigenart, daß die Lösung desselben für die Technik von ziemlicher Bedeutung sein dürfte.

Dreißig von ihren Hauptleuten, unter ihnen den gestrigen Parlamentär, der niemand anders als der Pfarrer Denner aus Leuzenbronn, und Friz Mölkner aus Nortenburg, sandten die Bauern als Unterhändler in die Stadt. Eine tausend. köpfige Menge erwartete sie auf dem Straßenzuge bom Spittelthor bis zum Rathhause, in dessen großem Saale der Innere Rath und der Ausschuß, der an stelle des Aeußeren Auf dem Gelände des ehemaligen Dresdener   Bahnhofes entsteht Rathes saß, von dem er etliche Mitglieder aufgenommen, durch den Anschluß der nördlichen Zweiglinie nach dem Potsdamer versammelt waren. Mit sehr wenigen Ausnahmen waren es Blaz an die durchgehende Linie vom Zoologischen Garten nach der noch junge Männer, die im Anfang der Dreißig standen, Warschauerstraße ein Geleisdreied, indem nämlich der Anschluß einer­fernige und auch wie Eichen knorrige Gestalten, mit flugen und feits von Südwesten längs des Viaduktes der Ringbahn und anderer­entschlossenen Gesichtern, die Wind und Wetter braun gebeizt feits von Often mit einem Bogen von 100 Meter Radius erfolgt. Die hatten. Ihre Haltung war, die des Pfarrers und Mölfner's Bereinigung dieser beiden Anschlüsse kommt westlich vom Treffpunkte der Schönebergerstraße mit der Luckenwalderstraße zu liegen. Damit ausgenommen, faum eine heldische zu nennen; aber sie war die Züge sich in Zeiträumen von 2 Minuten bequem folgen können, auch keine demüthige, noch von dem Gefühl befangene, vor sollen die drei Kreuzungen der Linien dieses Geleisdreieces durch ihre Herren treten zu sollen, die ihnen seit Generationen den Ueberführungsbauwerke einander überführt werden, damit viele Fuß auf den Nacken gesezt hatten. Es war die von Männern, Betriebsgefahren und die Schienenkreuzungen zwischen den Bahn­die sich ihrer ernsten Aufgabe bewußt waren, und unter denen linien vermieden werden. Der durch das Geleisdreieck eingeschlossene manchen das Gefühl, ihr vollkommen gewachsen zu sein, selbst Blas ist für einen Betriebsbahnhof mit einem zweigeschossigen Wagen­schuppen in Aussicht genommen. heiter stimmte. Die Menge begrüßte sie mit lauten, er­Außer den genannten Haltestellen( Zoologischer Garten, Witten­muthigenden und auch scherzhaften Zurufen, begleitete sie und berg Platz, Nollendorfplatz und Potsdamerstraße) sollen längs der drängte sich ihnen nach. Seit dem Jahre 1513, wo Kaiser   Hochbahnstrecke folgende Stationen angelegt werden: Möckernbrücke, Maximilian bei der Stadt zu Gast gewesen war, hatte Rothen- Hallesches Thor, Prinzenstraße, Kottbuser Thor, Görlitzer Bahn am Burg in seinen Gassen kaum ein solches Menschengewühl ge- Kreuzungspunkt der Manteuffelstraße mit der Wienerstraße, Schlesisches sehen und das Brausen desselben kündigte den vereinigten Thor, Stralauer Thor, Warschauer Brücke, mithin unter Berücksichtigung Räthen schon von weitem das Nahen der Gesandtschaft an. Da der Endstation Potsdamer Platz 13 Haltestellen, die sich durchschnitt­mals hatte es auf dem Marktplate ein glänzendes Tournier lich in einer Entfernung von etwa 930 Metern von einander be­gegeben, heute sollte ein solches im Nathhause, aber mit scharfen finden. Lanzen gehalten werden, und die Menge wogte erwartungsvoll um dasselbe hin und her. Die Arbeit ruhte.

Auch Kaspar Etschlich, der sich bisher vorsichtig bei seiner Arbeit zu Hause gehalten hatte, machte heute einen Feiertag. Er mischte sich aber nicht in das Gewühl auf den Gassen, sondern wanderte nach Neusik hinaus, nachdem er sich über­zeugt hatte, daß unter den Gesandten, die ihre Pferde im Hirschen auf der unteren Schmiedgasse einstellten, kein Ohren­bacher sich befand. Es trieb ihn die Sehnsucht, von dem langen Lienhart, den er seit dem Begräbniß Lautner's nicht gesehen hatte, zu hören, wie es in Ohrenbach   stände.

( Fortsetzung folgt.)

Die Gesammtlänge der elektrischen Hoch­bahn beträgt 10,15 kilometer; die größte Entfernung zweier Stationen von einander beträgt 1940 Meter( Potsdamer­straße bis Potsdamer   Plazz); dagegen befindet sich die geringste Bahnstrecke mit nur 340 Metern zwischen den Stationen Stralauer Thor und Warschauer Brücke.

Die Haltestellen werden weder Warteräume noch Abortanlagen haben und führen von der Straße durch einen Vorraum auf Treppen zu den Bahnsteigen. Zwischen den Aufgängen sind Schalter für den Fahrkarten- Verkauf vorgesehen. Wannenartige Ein­bauten an den Zugangstreppen werden als Standort der mit der beamten dienen. Möglicherweise werden für den Verkauf der Fahr­Entwerthung und Abnahme der Fahrkarten betrauten Betriebs­farten auch Automaten vorgesehen.

Damit die Fahrgäste die Züge der elektrischen Hochbahn stets auf der rechten Seite in der Fahrrichtung sowohl besteigen als auch verlassen müssen, sind die Fußwege als Außen­bahnsteige von drei Metern Breite angeordnet. Die Anordnung der Die elektrische Stadtbahn in Berlin  . Bahnsteige entspricht aber nicht der unserer Stadtbahn, sondern

II.

( Nachdruck verboten.)

Nachdem so alle Hindernisse beseitigt( und die Vorbereitungen für den Bau der elektrischen Hochbahn getroffen waren, konnte. im September des Jahres 1896 mit den Ausführungsarbeiten begonnen

werden.

Zunächst mußten die Fundamente für die eisernen Konstruktions­theile des Ueberbaues in der Gitschinerstraße in Angriff genommen werden; durch diese Arbeiten wurde selbstverständlich vielfach die Ver­legung oder Veränderung der im Erdboden eingebetteten Leitungen verschiedener Art nothwendig. Es gelang( nach den von Balzer ver­öffentlichten Angaben der Firma Siemens u. Halske  ) noch im Jahre 1896, die Fundamente für den Bahnkörper der Strecke Kottbuser Thor bis Hallesches Thor etwa 1300 Subikmeter Mauerwerk fertig

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ähnelt der Ausführung der Perronanlagen auf den Hochbahnen in New- York  .

Die Haltestellen sind durch Hallen, die entweder in der Mitte über den Geleisen offen oder mit Oberlicht versehen find, gegen Regen und Schnee geschützt; sie sind zunächst nur in Längen von 45 Metern in Aussicht genommen. Stellt der Verkehr größere Ansprüche, so werden die Haltestellen für Züge von vier Wagen auf 60 Meter Länge über­dacht werden. Die Bahnsteige werden dagegen überall eine Länge von 75 Metern erhalten. Da die Fußböden der Wagen der elek­trischen Hochbahn einen Meter über der Schienenoberfläche liegen und Trittbretter zum Einsteigen nicht vorgesehen sind, werden die Bahnsteige 85 Zentimeter hoch angelegt, so daß ein Schritt mit 15 Zentimetern Steigung bequem in die Wagen führt. Die Fußsteige der Stationen