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Bürger bemühten sich auch, sie von innen aufzubrechen, während[ Jählings stürzte er rückwärts, ehe noch der junge Ritter sein sie von außen berannt wurde. Schwert zurückziehen konnte, riß die folgenden mit sich und Schon war bei dem Siechenhause das äußere Thor ein- verstopfte so auf eine kleine Weile den Aufstieg. gestoßen; nun zersplitterte auch das zweite unter den Arthieben Dietrich von Weiler benutte sie, trat auf den Kranz des und den Stößen der Sturmböcke. Da erhob sich im Haufen Thurmes und rief in die Stille, die sein Erscheinen ver­ein Jubelgeschrei: von dem Schlosse wehte Florian Geyer's   ursachte, daß sie sich ergeben und 30 000 Gulden Lösegeld Fahne. Es war gewonnen, und während Bäume, Schmiede- zahlen wollten, wenn man ihnen das Leben ließe. Ihr hämmer, Aerte mit erhöhter Macht gegen das Thor schlugen, müßt sterben!"- Und wenn ihr uns eine Tonne Goldes raubte das schwarze Banner auf den Burgzinnen auch den gebt, der Graf und alle Ritter müssen sterben!" Rache ergebenen Bürgern den Muth. für das Blut unserer Brüder!"- ,, Rache für die Sieben­Dem Dietrich von Weiler, der, durch die Straßen reitend, tausend von Wurzach  , Rache, Rache!" So heulte es ihm ent­die Bürger anzufeuern suchte, fielen die Weiber in die Zügel gegen und der Bolzen einer Armbrust traf ihn tödtlich in den und beschworen ihn, den Widerstand, der sie alle ins Ver- Hals. Er taumelte zurück, fast in die Arme der Bauern, die derben stürzen mußte, aufzugeben. Die Männer riefen, man während dessen die Stiege ertlommen hatten. Sie ergriffen folle die Stadt gegen Zusicherung des Lebens übergeben, und den Sterbenden und warfen ihn auf den Kirchhof hinunter, da die Ritter hiervon nichts wissen wollten, wurden sie ge- wo er von Spießen aufgefangen wurde. Den Forstmeister waltsam von den Mauern heruntergerissen. Dem Hans Leonhard Schmelz und zwei andere ereilte dasselbe Schicksal. Dietrich von Winterstetten, der eben einen Bauern erschossen Der Sohn Dietrichs von Weiler erkaufte von einem hatte, drohten sie mit dem Tode, wenn er nicht von der Mauer herunterkäme.

Bauern aus Frankenheim sein Leben um zehn Gold­stücke, als er sich aber wandte, schlug ihn dieser mit Der Graf von Helfenstein, der die Vertheidigung gegen seinem Handrohr von hinten nieder. Jörg Mezler, der mit Jörg Megler leitete, sah ein, daß unter solchen Umständen dem langen Lienhart auf den Kirchhof sprengte, that dem ein längerer Widerstand unmöglich wäre. Er gab deshalb zu, Morden Einhalt. Die Ritter wurden mit Stricken gebunden daß ein Bürger, mit einem Hut auf einer Stange, zum Unter- und nach dem nächsten Stadtthurm ins Gefängniß geführt. handeln an das Unterthor geschickt wurde. Friede! Friede!" Da Jäcklein Rohrbach   sie gefangen genommen hatte, so blieben fchrie er hinaus und andere mit ihm. Ein Bauer aber sie in seiner Hut. Wie sie über den Kirchhof geführt wurden, schoß ihm den Hut von der Stange und Jäcklein Rohrbach  , erhielt der Graf von Helfenstein einen Lanzenstich in die der herbeieilte, rief ihm zu, daß die Bürger am Leben Weiche und ein anderer einen Schlag über den Kopf, so daß bleiben sollten, die Nitter aber sterben müßten. Schonet er blutete. ( Fortsetzung folgt.) wenigstens des Grafen von Helfenstein  ", bat der Unterhändler. Nein! er muß sterben, und wenn er von Gold wäre," rief Rohrbach wild hinauf.

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Die Temperatur der Sonne.

Der Graf mußte es hören. Er hatte den Unterhändler Wie heiß mag wohl die Sonne sein? Die Gelehrten erzählen begleitet und mit Grauen wandte er sich hinweg. Nun war von einer so hohen Temperatur der Sonne und solchen Bedingungen es Zeit, an die eigene Rettung zu denken. Als er aber auf ihres Leuchtens, daß wir noch auf einige Millionen Jahre für die dem Markte mit den Edelleuten und Reisigen in den Sattel Menschheit rechnen können. Der bekannte 1878 gestorbene Direktor sich schwang, da wollte die Menge sie nicht fortlassen. Ver- der römischen Sternwarte, Pater Secchi, hat zahlreiche Beobachtungen gebens redete er zu ihr und rief: Wo sind meine frommen angestellt, um zu ermitteln, wie viel Wärme von der Sonne auf die Bürger igo?" Seine Worte erstarben in dem allgemeinen strahlen sentrecht auf Wasser oder Del auffallen mid beobachtet Erde gelangt. Um dies zu ermöglichen, läßt man die Sonnen Geschrei. Die Weiber jammerten und wehklagten, feine An- das Ansteigen der Temperatur über die der Umgebung. Aus hänger überhäuften ihn mit Vorwürfen, daß er sie in der Beobachtungen in verschiedener Höhe kann man feststellen, wie viel Brühe stecken lassen wolle. Andere verwünschten ihn; denn von der Wärme durch die Luft verschluckt( absorbirt) wird, ehe diese durch ihn sei die Stadt ins Unglück gekommen und auf die Erdoberfläche gelangt; erhält man so die gesammte gegen es fei jetzt keine Zeit zum Entfliehen. Schon war die Erde gestrahlte Wärme, so kann man leicht auch ermitteln, wie es auch zu spät dazu. Ein wildes Siegesgeschrei vom Unterthor verkündete, daß die Bauern in die Stadt gedrungen waren. Die Ritter ließen ihre Pferde und flüchteten mit den Knechten in die Kirche, wo sie sich verbarrikadirten. Ein Priester wies den Edelleuten eine verborgene schmale Wendeltreppe zum Thurm hinauf. Von den Knechten und Reiterknaben verbargen sich manche in den Grabgewölben; einige retteten sich in die Bürgerhäuser und wurden von mit leidigen Frauen versteckt und später in mancherlei Ver­fleidungen aus der Stadt geschafft. Zwei Ritter, die in ihren schweren Rüstungen nicht schnell genug fortkonnten, wurden von den Bauern, die inzwischen das Ausfallpförtlein erbrochen hatten, auf dem Kirchhofe erschlagen.

Jäcklein Rohrbach   stürmte mit seiner Schaar die Spital gaffe herauf. In die Häuser und haltet Euch eingeschlossen, wenn Euch Euer Leben lieb ist," riefen sie den Bürgern zu, die todtenbleich auf ihre Knie fielen. Gleich der wilden Jagd stürmten die Bauern vorüber, Jäcklein Rohrbach   voran, das nadte Schwert in der Faust, seine Augen waren mit Blut unterlaufen, sein röthlicher Bart schien sich zu sträuben. Als sie auf dem Markt die verlassenen Pferde fanden, fegten sie nach der Kirche hinauf, während durch das obere Thor, zu dem die Frauen der Schlüssel sich bemächtigt hatten, Jörg Metzler mit dem Hauptheer eindrang.

viel Wärme die Sonne überhaupt ausstrahlt. Nun ist es ja klar, daß die ausgestrahlte Wärme in einem Zusammenhang mit der Temperatur und noch viel mehr Wärme verbreitet sich von glühendem, flüssigem stehen muß; tochendes Wasser sendet mehr Wärme aus als lauwarmes, Eisen. Kennt man das Gesetz, das den Zusammenhang zwischen Temperatur und ausgestrahlter Wärme beherrscht, so kann man aus letzterer die erstere berechnen; auf solche Weise kommt Secchi zu einer Temperatur von etwa 5 Millionen Grad. Allerdings giebt er die Zahl nicht als genaue an; aber er betont doch, daß sie die niedrigste Grenze darstellen muß, unter der die Temperatur der Bedenkt man übrigens, daß auch die Sonne nicht liegen fann. durch die nur etwa 8 der Sonne eine Atmosphäre hat, ausgesandten Wärnte hindurch tanu, so wäre diese Zahl noch mit 8 zu multipliziren und man läme auf 40 Millionen Grad. Secchi fügt hinzu:" Ich gestehe offen, daß ich nicht den Muth habe, bis zu solchen Extremen zu gehen, und bleibe einstweilen lieber bei der auch von anderen annähernd gefundenen Bahl von 10 Millionen Grad stehen."

mag ich nicht einzusehen; tommen wir bis zu Millionen von Warum diese Zahl eine geringere Schwierigkeit bieten soll, ver­wärmegraden, so hört ja doch für uns jede Vorstellung auf. Von hundert Millionen Grad zu sprechen ist nicht schwerer als von einer Million Grad. Secchi giebt übrigens zu, daß solche Temperaturen erst in einer gewissen Tiefe in der Sonnenmasse herrschen können, während die äußersten Gasschichten sich stark abkühlen und erheblich fälter sein können.

Andere Forscher kommen freilich zu ganz anderen viel ge­In entfesselter Leidenschaft umtobte die Masse die Kirche. gründete seine Rechnungen auf die Beobachtung der glühenden Gas­ringeren Zahlen. Der bekannte Leipziger   Professor Zöllner Durch das Gelärm drangen die Arthiebe, denen die Kirchen- massen, die als Protuberanzen mit Geschwindigkeiten von mehr als thür nicht lange zu widerstehen vermochte. Mit gefällten 200 Stilometern pro Sekunde in wenigen Minuten bis zu Höhen Spießen drangen die Bauern ein und stachen alle nieder, die von mehr als 100 000 Kilometern aus der feurigen Sonnenmasse sie hier fanden. Auch in die Gruft stiegen sie, erstachen die emporgeschleudert werden. Im Innern der Sonne müssen die Gas­Versteckten, brachen die Särge auf und plünderten sie. In massen unter einem ungeheuren Drud stehen; doch durchbrechen zwischen hatte Semmelhans, der mit anderen von der Burg sie die hemmenden Schranken, die sie einschließende Flüssigkeit, in die Stadt gekommen war, die Schnecke entdeckt. Die Kirche und streben entfesselt mit gewaltiger Kraft in die Höhe. Hier­widerhallte von dem triumphirenden Gejauchze und jeder hebliche Abkühlung. Daß die Abkühlung von Gasmassen bei der bei dehnen sie sich mächtig aus und erleiden dabei eine er­wollte die Treppe hinan, die so schmal war, daß auf ihr nicht Ausdehnung sehr bedeutend ist, kann man auf jedem Bahnhof häufig zwei Personen neben einander Platz hatten. Semmelhans beobachten. Wenn eine Lokomotive überschüssigen Dampf abläßt, so sprang als der erste lustig hinauf. Da traf ihn das Schwert hüllt derselbe oft die Bassanten ein, ohne dieselben dabei durch Hike Jakobs von Bernhausen, des Vogts von Göppingen   Sohn. I zu belästigen; wo er das Rohr verläßt und in die. Luft eintritt, hat