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und fod Meteorologisches.
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Humoristisches.
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und ohne diese eine bloße Spielerei wäre. Mehr und mehr hat sich aber die Ueberzeugung befestigt, daß der Einfluß der Vererbung t. Die Nordlichter in London . Während die Nordmächtiger ist als der Einfluß der äußeren Verhältnisse, des so- lichter in polaren Gegenden während des Winters fast jede Nacht genannten Milieus", des Klimas u. f. w. Die lange Zeit gehegte und in großer Pracht und Mannigfaltigkeit eintreten, gehören sie in Meinung, als andere sich die Körperbildung beispielsweise des der gemäßigten Zone bereits zu den selteneren Erscheinungen. In Europäers, wenn er nach Afrika , Australien oder Amerika übersiedelt, Nord- Deutschland ist ein helles Nordlicht Nordlicht geradezu ein ist aufgegeben, weil man im Gegentheil beobachtete, daß der ungewöhnliches Ereigniß. In London sind dagegen NordEuropäer viele Geschlechter hindurch auch in fremden Erdtheilen lichter trotz der südlichen Lage der Stadt nicht so überaus seine Rasseneigenthümlichkeit festhält. Nunmehr gewinnt die felten. Ein schottischer Meteorologe Moßmann hat kürzlich Darstellung vollständiger Körper auf grund des Knochen- alle zugänglichen Aufzeichnungen über Beobachtungen solcher Himmelsbaues einen wissenschaftlichen Werth. Denn es kami kaum erscheinungen von dem Jahre 1707 an gesammelt. Danach sind die angezweifelt werden, daß daß die Vererbung und damit die Jahre 1748, 1787, 1789 und 1872 besonders reich daran gewesen. Beständigkeit der Rassenmerkmale fich nicht auf die Knochen beschränkt, Eine bestimmte Wiederkehr in der Häufigkeit der Nordlichter ist also sondern alle Körpertheile, also auch die Weichtheile, in sich begreift. nicht zu erkennen, dagegen ist festzustellen, daß dieselben am häufigsten Man tann somit aus den Abmessungen der Weichtheile heutiger im Oftober und April, wenig häufig im Dezember und Juni einMenschen brauchbare Schlüsse ziehen auf die Form der Weichtheile treten. ihrer Vorfahren, selbst der vorgeschichtlichen. Und deshalb komite es Kollmann wagen, nach den an modernen Menschen gewonnenen Ergebnissen an die Darstellung des Pfahlbaubewohners heranzugehen. Er bezog sich dabei auf die seinerzeit auf Anregung Virchow's durchgeführte große Statistik über die Farbe der Augen, der Haut und der Haare bei Schulkindern, deren Ergebnisse nicht minder für die Macht der Vererbung sprechen. Denn trotz beständiger Kreuzung haben sich in Deutschland der blonde und der brünette Typus unverändert neben einander erhalten. Die räumliche Vertheilung beider Typen ist offenbar sehr alt, älter als das Auftreten der Germanen und Römer in der Geschichte. Kollmann verwies ferner auf die Zeugnisse auf den ägyptischen Denkmälern. Die ältesten Abbildungen auf den Gräbern der Pharaonen, gleichaltrig etwa der jüngeren Steinzeit des mitt Teren Europas , lehren, daß bei den Bewohnern des Nillandes seit jener Zeit nicht mur die Beschaffenheit der Knochen, sondern auch die äußere, doch wesentlich durch die Weichtheile bedingte Körperform dieselbe geblieben ist. Die Vererbung, jene konservirende Eigenschaft der Organismen, beherrscht auch das Menschengeschlecht, und die Wiederherstellung von Körpern nach Art jener Porträtbüste wird zu einem neuen Beweise für die Beständigkeit der Nassenmerkmale durch Lange Zeiträume hindurch. Sie lehrt, wie andere vergleichende anthropologische Studien, daß die Rassen sozusagen unsterblich find, wenn auch die Völker vergehen und selbst ihre Namen aus der Geschichte verschwinden.-
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Aus der Pflanzenwelt.
Im Jahre 1899. Niels Thomsen: So eine Expedition nach dem Nordpol muß doch ein hübsches Stück Geld kosten!" Fridtjof Nansen :„ Ach wissen Sie, die Kosten der Expedition sind eigentlich minimal; theuer wird die Sache erst durch die Ansichts- Postkarten, die man versenden muß."
Modebericht. Wie die Zeitungen berichten, hat der Sohn des Prinzen von Wales ein neues Kleidungsstück erfunden, nämlich ein farrirtes Saccogewand mit vier aufgenähten Taschen, das unten vollständig geschnitten ist. Dazu müssen farbige Hemden mit hohen weißen Kragen getragen werden. Auch hört man von einem Ueberzieher, den der Lord Lonsdale, einer der hervorragendsten Feierköpfe Londons , eingeführt hat und der einen unförmigen Sad bildet, nur um die Schultern halbwegs passen darf, von da an bis tief unters Stnie aber ohne jede Façon herunterschlottern muß. Heute nun meldet das Reuter'sche Bureau, daß Lord Simpleton, gegen wärtig wohl der ferienreichste Mann der Welt, eine eng anschließende Joppe erfunden hat, die aus gelblich- weißem, langflockigem Wollstoff gearbeitet ist, aber Aermel von glattem Stoff hat. Dazu werden ganze enge Beinkleider von ebenfalls glattem Stoff getragen. Wenn der Träger Bäh" sagt, ist die Täuschung vollkommen.
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Vermischtes vom Tage.
( Jugend".)
Eine Getreidekrankheit. In der letzten Sizung der Pariser Akademie der Wissenschaften hielt Professor Guignard einen Vortrag über die von 2. Mangin entdeckte und„ Pietain" Ein Görlizer Komitee will einem Kaufmann Rudolf benannte Getreidekrankheit. Die Erkrankung unserer Getreidefrüchte Oettel zu seinem hundertjährigen Geburtstage ein Denkmal tritt nach diesen Ausführungen in feuchten Jahren sporadisch auf errichten. Er hat es ehrlich verdient. Im Jahre 1852 gründete er und richtete besonders in den letzten Ernten großen Schaden an. den ersten Geflügelzucht- Verein. Alsdann erhob er die GeflügelDie äußeren diagnostischen Merkmale sind zahlreich; das Aussehen züchterei zur Spezialwissenschaft" und gab ihr den schönen Namen der erkrankten Getreidefelder kommt den von Weidethieren zer- ihnerologie". Das Bild des großen Mannes wird recht stampften und zertretenen Feldern gleich; die nach allen Seiten hin- fingemäß am Bostamente diverses Geflügel" umgeben. und hergeneigten und geknickten Halme liegen förmlich waagerecht 33 Morgen Weizen sind an der Bahnstrecke Oberübereinander. Man vermuthete lange Zeit vor den angestellten Glogau und Swardawe durch Funken aus einer Lokomotive Untersuchungen eine Krankheit kryptogamischer Natur und über- in Brand gerathen und zerstört worden. zeugte sich später von der Richtigkeit dieser Vorausseßunn. In forgfältigen, von Herrn L. Mangin vorgenommenen Versuchen gelang es, auf eine Gattung parasitischer Pilzarten zu stoßen, die im Herbste auf dem erkrankten Strohhalm vegetirt, und er erkannte später, daß diese mit noch einer anderen Art die Erreger der Krankheit seien. Es handelt sich um die hauptsächlich am unteren Halmende fortkommenden Leptospheria- und Ophiabolus- Arten. Bon diesen ist die erstere der eigentliche Krankheitserreger, Das von Hamburg nach Kanada bestimmte Schiff während die zweite Gattung bei der Infizirung des Getreides Fortuna " ist bei Neufundland nach einem Zusammenstoß mit blos eine untergeordnete Rolle spielt. Es ist ferner erwiesen einem Eisberg gesunken. worden, daß die Abnahme der Ernte in feuchten Jahren äußerst selten dem Wasserüberfluß, ſondern vielmehr dem Pilze zuzuschreiben ist.
Aus dem Gebiete der Chemie.
r. Ein neuer Bestandtheil der Atmosphäre? Auf die Entdeckung des Argon kamen in rascher Folge die drei vor kaum 8 Wochen entdeckten neuen Gase: Krypton, Neon und Metargon. Bis jetzt war die genauere Durchforschung unserer Atmosphäre fast ganz ein Privileg der englischen Gelehrten; doch scheint es, als ob nun auch die französischen Forscher sich daran betheiligen wollen. Der berühmte Chemiker Moissan hat die Resultate einer schon vor längerer Zeit unternommenen Arbeit veröffentlicht, wonach er im Spektrum der Luft bei großer Verdünnung fünf neue, bisher noch nicht beobachtete Linien wahrgenommen hat. Beim Arbeiten mit verdünntem Stickstoff erscheinen diese Linien stärker, so daß es sich möglicherweise um ein dem Stickstoff eigenthümliches Spektrum handelt, das mur bei einem bestimmten niedrigen Druck auftritt, zumal sie verschwinden, wenn der Stidstoff durch Lithium oder Magnesium absorbirt wird. Da aber gleichzeitig mit den neuen Linien auch das Argonspektrum auftritt, so ist Moissan der Meinung, daß es sich wahrscheinlich um einen bisher unbekannten Stoff in der Atmosphäre handelt, der in seinen chemischen Eigenschaften dem Stickstoff sehr nahe steht. Die weitere Untersuchung wird hierüber jedenfalls Klar heit schaffen.
y. 389 Millionäre wurden im Jahre 1896 in Hamburg 1892 waren es 367 wobei die Selbsteinschätzungen zur Steuer der Berechnung zugrunde gelegt sind!-
gezählt.
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y. Die Auswanderung über Hamburg im Monat Juli d. J. hat gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres a b genommen; sie betrug 2852 Personen gegen 3460 Personen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
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- Der Schriftsteller Dr. Georg Ebers ist am Sonntag in Tuzing gestorben.-
Zu Burghausen bei Augsburg brannten die Brauerei und der Pfarrhof nieder. Ein Brauer tam in den Flammen
um.
Sturm und Gewitter haben am Sonntag in Köln und Umgegend vielen Schaden gestiftet. Bäume wurden entwurzelt, Schornsteine umgestürzt, Kirchen und Häuser abgedeckt. In Boll stürzten während der Nachmittagsandacht der Kirchthurm und In mehrere Häuser ein, mehrere Personen wurden verletzt. Herm ülheim ist das neue Stationsgebäude fast ganz zerstört worden.
Ein Ziegelstein Kahn wurde zwischen Oppen heim und Nierstein auf dem Rhein von einem Dampfer angefahren. Er sant sofort. Zwei Schiffer erfranken.
Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Schnellzug und einem Postzug auf der Strecke Wien - Eger wurden 6 Fahrgäste und ein Maschinenführer schwer, 21 Passagiere und 4 Schiffer leicht verlegt. Der Schnellzug hatte wegen Untauglichkeit der Maschine liegen bleiben müssen. Trotz gegebener Signale hielt der Postzug nicht. Der die Schuld tragende Maschinenführer und ein Beamter sollen nach anderer Meldung bereits gestorben sein.
Der Dachstuhl eines großen Brüsseler Gebäudes, in dem sämmtliche Dekorationen des Monnain- Theaters untergebracht waren, ist in der Nacht plötzlich zusammengestürzt. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .