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Das geschlossene Herrenhans soll erst am Dienstag wieder eröffnet werden. Hohenlohe hat also noch Zeit, feine Schlußrede ein bißchen umzuredigieren.

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Die Zwangsinnung haben die Bädermeister in Barmen bereits satt. Sie beschlossen, die erst fürzlich errichtete Zwangs­innung aufzulösen.-

noch von Militär molestiert; die Verhaftungen wurden aufgehoben Ob dem Staate" eine solche Aufgabe zufällt, das ist eine Frage" gelobe hiermit, daß ich als Mitglied des Langenbielaue und die mißliebigen Gendarmen sind rasch entfernt worden. der politischen Anschauung, der socialpolitischen Einsicht, des Klassen riegerins Wit Gott für König und Vaterland" mich treu nach Das scheint aber in Wien nicht gefallen zu haben, denn interesses; sie braucht hier nicht erörtert zu werden. Das n Sagungen richten, meinen geleisteten Fahneneid hochhalten, fest hente wurden, wie die Nachrichten aus Graslig be- Gericht hat diese Aufgabe unter keinen Umständen. Es hat ein zu König und Vaterland stehen, auch alle llmsturzgedanken fagen, die Freigelassenen wieder verhaftet. Die fach nach den bestehenden Gesetzen Recht zu sprechen. Und wenn derSocialdemokratie verabscheuen und nach besten kaum beschwichtigte Erregung wird dadurch natürlich von neuem ge- damit dem Streifen Vorschub geleistet würde, so sei daran erinnert, räften meine Kameraden vor revolutionären weckt. Der Gemeinde- Ausschuß hat sich an den Ministerpräsidenten daß das Streifen bis jetzt noch ein gesetzliches Recht im deutschen Ideen bewahren will."- gewendet und erklärt, er könne unter solchen Umständen für die Reiche ist. Aufrechterhaltung der Ruhe nicht bürgen, sondern werde, wenn die Verhaftungen aufrecht bleiben, sein Mandat niederlegen. Es ist gar nicht unmöglich, daß man in Wien die Erregung noch schüren möchte, um gegebenenfalls den Ausnahmezustand verhängen zu können. Die Deutschnationalen verstehen auch den Ernst des Augen­blickes nicht; wenn es nach ihnen ginge, so würde die Bevölkerung in die von der Regierung aufgerichtete Falle täppisch hineinfallen. Die Socialdemokraten warnen aber eindringlich vor den nur für die Regierung nüßlichen Excessen und es ist zu hoffen, daß es ihrer Besonnenheit gelingen wird, die Ruhe festzuhalten. Während dessen haben sich im Süden des Reiches beftige antilleritale Demonstrationen ereignet. Ju Klagenfurt, der Hauptstadt Kärnthens, tagt der Delegiertentag der katholisch- akademischen Universitätsvereine, die bekanntlich den 8wed haben, die Errichtung einer katholischen Universität in Salz burg zu fördern. Die Bevölkerung hat die fromme Schar mit dem leidenschaftlichsten Widerspruche begrüßt". Seit Dienstag mußte jeden Abend Militär ausrücken und nur mit aller Anstrengung konnte der Sturm auf die geistlichen Gebäude verhindert werden. So geht alles drunter und drüber in diesem herrlichen Oestreich!

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Deutsches Reich .

Die ,, Majestätsbeleidigung" des ,, Vorwärts".

Wir wissen nun, worin die Majestätsbeleidigung bestehen soll, um derentwillen uns am Mittwoch die Beilage fortgenommen wurde. Der Untersuchungsrichter, vor dem Sonnabend unser verantwort­licher Redacteur erschien, hat es uns enthüllt. Der Denunzianten­vers von Hoffmann v. Fallersleben , der an der Spize stand, soll man denke auf den Kaiser bezogen worden sein. Wenn die Notiz in der National- Zeitung" gestanden hätte, so würde man sie, meinte der Herr Untersuchungsrichter, für unbedenklich halten. Aber da sie im Vorwärts" zu lesen war, so könne man sich einer der= artigen bösen Absicht wohl versehen.

Das ist eine neue Anwendung der Schönstedtschen Rechts­anschauung; wenn zwei dasselbe thun, ist es nicht dasselbe. Eine an sich gesetzlich einwandfreie Notiz wird strafbar durch die Ver­öffentlichung im Vorwärts". Der Vorwärts" selbst wird für sich strafbar erklärt, er verwandelt durch seinen Generalbolus selbst einen Polizeibericht in eine Majestätsbeleidigung.

Was sollen wir nun aber thun? Wir können doch unmöglich unsere Artikel und Notizen in der National Zeitung" oder im Reichs- Anzeiger" veröffentlichen?

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Nicht unterlassen wollen wir schließlich hervorzuheben, daß im Berichtsjahre Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit­nehmern nur vereinzelt stattgefunden haben, so so daß der Gang der geschäftlichen Thätigkeit von dieser Seite keine Beeinträchtigung erfahren hat.

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Auf den Verbandstagen des Centralverbandes deutscher In­duftrieller" und des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller" waren die Vertreter aus dem Handelskammer Bezirk anderer Meinung. Daß dieselben Personen in einer Angelegenheit heute dieser, morgen jener Meinung seien können, muß doch eine jeien können, muß

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Ursache haben. morgen jener

Essener Handelskammer- Bericht und die Zuchthausvorlage. Beitung" in einem Miquels Niederlage und Sieg" überschriebenen oberflächlichen, der Debatte über die Zuchthausvorlage entlehnten Gegen den Herrn der Situation, Miquel, wütet die Köln . Man schreibt uns: Während eine Anzahl Handelskammer- Berichte in Artikel: Redewendungen sich ergehen, um das Arbeitswilligen Schutzgesetz", " Für die Kanalfreunde wird die Lage... immer verworrener wie es fälschlich genannt wird, als die notwendigste staats­und unleidlicher. Wie sollen sie Vertrauen zu einem leitenden retterische Aktion zu erweisen, läßt sich der Bericht der Essener Minister fassen, von dem sie ausnahmslos die Ueberzeugung hegen, Handelskammer für 1898 über die in Betracht kommenden daß er in erster Linie die Schuld an dem Scheitern der Kanal- wirtschaftlichen Verhältnisse in einer Weise aus, die menig zu der vorlage trägt? Und was wollen sie von einer Staatsregierung Scharfmacherei anderer Handelskammern und der Unternehmer­halten, die zuerst mit nachdrücklichen und innerlich durchaus gerecht Berbände paßt. Die Handelskammer äußert sich in dem Bericht fertigten Darlegungen es ablehnt, bei der Entschließung über den nämlich folgendermaßen: Rhein- Elbe- Kanal andere fernabliegende wirtschaftliche und politische Fragen zur Erörterung und Entscheidung zu bringen, und die mum­mehr auf Jagd ausgeht, um durch ein reiches Maß von Kompen­fationen eine Stimme nach der andern zu kaufen? Wir sehen dabei ganz von der Eigenart ab, mit der die Regierung die Ueberzeugungs­fraft ihrer agrarischen und konservativen Freunde zu würdigen scheint. Wir fönnen nicht glauben, daß solche merkwürdigen Wege zum Siege zu führen vermögen; wir halten an der durch lang jährige Erfahrung gewonnenen Ueberzeugung fest, daß die Konser vativen nur diejenige Regierung unterstüßen, deren Entschlußkraft sie zu fürchten Ursache haben. Man beobachte doch nur das Auftreten der Herren nach der Kanalschlacht, die Nache für Hasselbach" im Sollte diese Ursache vielleicht darin zu suchen sein, daß der Abgeordnetenhause, das Auftreten des Freiherrn v. Manteuffel im erste Teil des Essener Handelstammer- Berichtes einige Zeit vor Herrenhause bei Beratung der Justizgesetze; man lese doch nur Einbringung der Zuchthausvorlage herauskam, die Eisen- und Stahl­die siegeszuversichtlichen Ausführungen der konservativen und verbändler aber erst nach den Zuchthausdebatten ihre Resolutionen agrarischen Presse. Unter dem Ministerium Miquel faßten? So muß es wohl sein! Damit wäre aber erwiesen, daß werden die Agrarier die Herrschaft in den die Zuchthausgesetfreunde ihre Notwendigkeit nicht aus Thatsachen, Händen behalten, das ist das traurige Ergebnis der jetzigen sondern aus den Heyreden der Stummlinge und den unerwiesenen Lage Es handelt sich.... jekt in erster Linie darum, ob in jekt in erster Linie darum, ob in Behauptungen, welche die famose Denkschrift enthält, geschöpft haben. Bemerkt sei noch, daß die Effener Handelskammer im zweiten Teil unserem Vaterlande die berechtigten gemeinsamen Interessen von ihres Berichtes, der erst im Juli herausfam, die im ersten nieder­Handel, Gewerbe und Landwirthschaft zu einer harmonischen gelegten Darlegungen nicht korrigiert hat. und dem ganzen förderlichen Ausgestaltung gelangen, oder ob die einseitigen, übertriebenen und gemeingefährlichen Forderungen Wie der Landwirtschaft geholfen werden kann, erzählt und Bestrebungen unserer ostelbischen Agrarier die Richtlinie für flipp und klar ein angeblicher Bauer namens Bockholz aus Rospizz unsere innere Politik abgeben sollen. Dieser Kampf muß aus- in Westpreußen in einem Eingesandt an die in Marienwerder er­gekämpft werden, er ist unvermeidlich; wenn jezt die Regierung scheinenden Neuen Westpreußischen Mitteilungen". Erst bringt der ihn verzögern und verschleppen will, so wird sie ihn gute Mann den Abgeordneten, die die Kanalvorlage zu Fall gebracht damit nicht verhindern, sie wird ihn nur vertiefen und auf eine haben, ein Hoch aus und kramt dann weiter u. a. folgende Weis­Zeit vertagen, in der er doppelten Schaden stiften wird. Die Er- heit aus: fahrung der letzten Tage hat uns aufs neue bewiesen, wie sehr im politischen Leben Mißtrauen gegen schönklingende Worte berechtigt und notwendig ist. Lediglich in der eigenen Kraft, in der festen Einigkeit der gemeinsamen Interessen und politischen Anschauungen liegt die Bürgschaft des Erfolges."

Die guten Liberalen haben Grund, böse zu sein!

Bisher haben wir geglaubt, es gehöre zu einem gerichtlichen Einschreiten eine strafbare Handlung. Jezt hören wir, daß die Voraussetzung einer bösen Gesinnung genügt, um in jede, noch so harmlose und untadlige Handlung ein Delikt hineinzuinterpretieren. Unsere Schuld ist nicht, daß wir gegen die Geseze verstoßen, sondern Es wird fortkonfisciert. Die in Berlin erscheinende daß wir heimtückisch sie befolgen. Darin besteht gerade anarchistische Wochenschrift Neues Leben" ist wieder mal der unsere Nichtswürdigkeit. Aber wozu giebt man sich da erst die Konfistation verfallen. Mühe wider alle Möglichkeit ein Delift zu konstruieren. Man begnüge sich einfach damit, zu behaupten und schenke sich alle Beweisversuche, die ja doch mißglücken müssen!

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Die Maßregelung Irmers,

des Hilfsarbeiters im Ministerium Bosse, scheint der Ertrag der großen Krisis" zu sein. Der bürgerliche Herr Irmer wird als

Sündenbock für die rebellierenden Junker geschlachtet.

Als Schweinburg zuerst der Regierung das Auskunftsmittel empfahl, die beamteten Kanalgegner abzustrafen, wiesen wir auf das Berwerfliche dieses Vorschlages hin. Ueberzeugungen zu strafen ist das letzte Auskunftsmittel, das eine ohnmächtige Regierung an­wendet. Fühlt die Regierung denn gar nicht das Klägliche ihrer Lage, daß sie nach all den großen Worten mit der Maßregelung eines Hilfs­arbeiters im Kultusministerium den Kanalkrieg abschließt? Es hätte noch einen Sinn, wenn man bei Landräten und Regierungspräsidenten voraus jetzt, daß sie die allgemeine Politik der Regierung teilen. Daß aber ein Mitarbeiter eines Specialressorts verpflichtet sein soll, in allen Fragen der Ansicht der Regierung zu sein, die überdies häufig selbst nicht einmal ihrer eigenen Ansicht ist, das ist eine Zumutung, die auch ein Fanatiker des Regierungsabsolutismus nicht haben kann.

Es gebe nur eine Entschuldigung für die Regierung, die nämlich. daß Herr Jrmer selbst seine Entlassung gewünscht hat. Das ist nicht ganz unmöglich. Denn Herr Jrmer ist nicht nur ein Vertreter hoch­gradiger Orthodoxie, sondern auch solch ein Fanatiker des Regierungsabfolutismus. Er war es, der im Abgeordnetenhause am schärfsten und schroffsten die Meinung verfochten hat, daß ein Social­demokrat an der Universität nicht Physik lehren dürfte, nicht einmal als unbezahlter Privatdocent, der von den Beamteneigenschaften nur eine hat, das Recht discipliniert zu werden.

Indessen diese Bermutung ist schon deshalb hinfällig, weil Serr Jrmer, wenn er geneigt wäre, die anderen gepredigte Staatspflichten­lehre, auch auf sich selbst anzuwenden, dann auch sich für unwürdig halten müßte, fürderhin als Gymnasialbeamter zu walten, weil er Gegner der Kanalregierung ist.

Es bleibt also dabei, daß Herr Jrmer zwangsweise aus dem Kultusministerium hinausbefördert worden ist, weil er gegen den Kanal gestimmt hat. Wir nehmen an, daß wenigstens Herr Bosse in seiner Kanalfreundschaft ebenso fest ist, wie in seinem evangelischen Glaubensbekenntnis, damit er es nicht etwa für seine Gewissenspflicht hält, seine Geistesfreiheit zu verlassen. Die Welt tönnte es nicht ertragen, einen Bosse zu missen.

Preußische Gerichte auf sächsischen Pfaden. Eine etwas veraltete Jdee, die nämlich, die Gewerkschafts­organisationen als Versicherungsgesellschaften zu behandeln, versuchte Frühjahr d. J. das Schöffengericht in Genthin wieder zu neuem Leben zu erwecken.

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Ein in Nummer 30 enthaltener Artikel( Die beffere" Gefell­schaft) wird beanstandet, da derselbe Aufreizung zum Klaffenhaß enthalten soll. Die der Polizei als Beute in die Hände gefallenen Nummern betragen 11 Stüd.-

Das Kapitel vom Terrorismus der Gewerkschaften verflaut etwas in der Märkischen Volkszeitung". Das Blatt giebt, wenn auch gewunden, zu, daß der legthin erwähnte fall über den Terrorismus der Maurer nicht in allen Punkten stimmt. Alsdann wird uns angekündigt, daß der gemaßregelte Zimmerer vom Verein Arbeiterschus" gegen uns Klage erheben will. Das mag er thun. versenden folgendes Cirkular: Bettelbriefe. Die Berliner Neuesten Nachrichten"

Hochgeehrter Herr!

Im Einverständnis mit Herrn Geheimen Finanzrat Jende gestatte ich mir, auf das Rundschreiben zurückzukommen, in welchem das Direktorium des Centralverbandes Deutscher Industrieller Ver­anlassung genommen hat, Sie auf die Berliner Neuesten Nach­richten" aufmerksam zu machen, welche von den Ihnen bekannten drei Mitgliedern des Centralverbandes lediglich zu dem Zwecke an­gekauft worden sind, um die Interessen der deutschen Industrie in entschiedenerer Weise, als dies bisher in der Tagespresse geschehen ist, zu vertreten.

Unsere Wirtschaftspolitik leidet noch an einem großen Krebs­schaden, der wohl zu beseitigen wäre und zwar an der Ver rohung unserer Arbeiter, die infolge der ü e der übermäßig hohen Löhne zur Trunksucht getrieben und dann dem Ge fängnis verfallen. Diesem Uebelstande wäre damit bestimmt abzuhelfen, daß fürzere Freiheits - nebst Prügelstrafe ein geführt würde, dadurch würden' die Gefängnisse in Stürze entlecrt, die Arbeiter der Landwirtschaft wieder zugeführt, und, was die Hauptsache ist, die Strafe würde nachhaltiger wirken."

Also dadurch, daß die Landarbeiter durch die, übermäßig hohen Löhne" verführt, sich dem Trunke ergeben und schließlich dem Gefängniß verfallen, ist die Leutenot entstanden. Da ist es ja noch recht arbeiterfreundlich vom Bauer Pockholz, daß er nicht für die Horabjegung der hohen" Löhne, sondern nur für Verkürzung der Freiheitsstrafe und zur besonderen Würze derfelben für die Prügelstrafe eintritt. Natürlich verlangt dieser agrarische Muster­mensch in seinem Eingesandt auch die Aufhebung der Frei 3ügigkeit.

Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse.

Man schreibt uns aus Essen : Vor der Essener Straffamter hatte sich am 24. August der Zimmerer 2a als aus Bur wegen in Trumfenheit ausgestoßener Majestätsbeleidigung zu verantworten. Im Wirtshause hatte 2. auf die Regierung geschimpft und bei dieser Gelegenheit auch die beleidigende Aeußerung gegen den Kaiser ge­braucht. Der Angeklagte behauptete, sich der ganzen Affaire nicht mehr zu erinnern, er sei sinnlos betrunken gewesen. Der Staats­anwalt beantragte 6 Monate Gefängnis. Wegen der Hochgradigen Trunkenheit, in der sich der Angeklagte bei Begehung der That be­fand, hielt der Gerichtshof zwei Monate Gefängnis für aus­reichende Sühne.

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Ausland. Die Pest.

Sei einem halben Jahre sind die Berliner Neuesten Nach­richten" bemüht, dieser Aufgabe gerecht zu werden und zugleich auch in der gebotenen Rücksichtnahme auf die Interessen der Land- Die Lage in Oporto . Gestern ist, den offiziellen Berichten wirtschaft das Zusammengehen beider großen Ernach, in Oporto kein neuer Erkrankungsfall an der Pest vorgekommen. werbsgruppen zu fördern. Die Herausgabe einer Das Verlassen der Stadt ist verboten. Der Gouverneur hat seine zweimal täglich erscheinenden großen Zeitung, die 25 000 Abon- Entlassung eingereicht. Oporto ist jetzt von einem vollständigen nenten hat, ist mit erheblichen Opfern verknüpft und es Kordon umgeben. Eisenbahnzüge werden nicht mehr abgelassen. sollte jedes Mitglied des Centralverbandes, jeder Industrielle über- Die Flußseite der Stadt wird von Kriegsschiffen bewacht. Der aus­haupt, durch Uebernahme wenn auch nur eines ganz geringen wärtige Handel soll völlig darniederliegen. Mehrere Fabriken haben Teiles dieses Opfers an der Sicherung des Unternehmens die Arbeit eingestellt. für alle Zeit mitwirken. Es kann dies am einfachsten durch das Deutsche Beschränkung der Einfuhr aus portugiesischen Abonnement von mehreren Exemplaren, was nur einen ge- Säfen. Die durch den Ausbruch der Best in Oporto veranlaßte ringen Jahresaufwand ausmacht, und durch Benuzung der Berliner Neuesten Nachrichten" als Insertionsorgan bewirkt werden. kaiserliche Verordnung betr. Beschränkung der Einfuhr aus Portugal In dem Abonnement von mehreren Exemplaren liegt die Möglich- datiert und mit dem Tage der Verkündigung, dem 24. August, in Sie ist vom 22. August wird im Reichs- Gefeßblatt" veröffentlicht. keit, das Blatt auch in die Kreise Ihrer höheren Beamten einzuführen; denn es ist auch ein vornehmes Familienblatt. Bei Bestellung von mehreren Exemplaren bitten wir, die Adressen der Persönlichkeiten, für welche die einzelnen Exemplare bestimmt find, uns angeben zu wollen, damit die Ueberweisung von hier aus direkt geschieht.

Wir bitten Sie, auf der beifolgenden Karte uns gefälligst mit­zuteilen, wieviele Exemplare wir Ihnen durch die Post überweisen lassen sollen. Mit vorzüglicher Hochachtung Der Verlag der Berliner Neuesten Nachrichten"( G. m. b. H.) Viktor Schweinburg. Herr Jende, in deffen Namen Bittor Schweinburg betteln geht, Handschuhmacher Kröhl hatte als Vorsitzender der ist der Generaldirektor der Kruppschen Werke. Die höheren Genthiner Zahlstelle des Verbandes der deutschen Handschuhmacher im Beamten" Frauen können sich freuen. Sie werden gratis für ihre Februar d. J. der Polizei ein revidiertes Berbandsstatut zur Haushaltungszwede Papier erhalten sofern die Herren Unter­Stenntnisnahme eingereicht. Obwohl sich auch der Verband der nehmer opferwillig sind. Handschuhmacher , die in früheren Stämpfen gegen destruktive

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Tendenzen von oben gesammelten Erfahrungen nugbar gemacht Nur aus Müdigkeit haben die Nationalliberalen sich in der und die aus der Verbandskasse zu gewährenden Unterstützungen ans- ersten Lesung gegen die Zuchthausvorlage erklärt, so ver­drücklich als freiwillige, nicht einflagbare bezeichnet hat, wurde Ströhl fichert der Hannoversche Courier", der versichert, doch mit einem Strafbefehl über 50 M. bedacht wegen unbefugter Errichtung einer Versicherungsgesellschaft(§ 3609 St.-G.-B.). Das Schöffengericht bestätigte den amtsgerichtlichen Strafbefeht. Das Landgericht jedoch erkannte auf Freisprechung, indem es besonders hervorhob, daß man, wollte man den Deduktionen des Schöffen­gerichts folgen, schließlich jeden Verein, der Beiträge eintassiere und irgendwelche Zahlimgen leiste, als Versicherungsgesellschaft behandeln tönnte.

Beachtenswerter jedoch, wie die Gründe für die Verurteilung überhaupt, ist das, was das Schöffengericht zur Begründung der Straf höhe sagt. Es fei, wie es in der von Handschuhmacher" jetzt mitgeteilten Ausfertigung heißt, deshalb auf eine verhältnis mäßig hohe Strafe erkannt worden,

,, weil es Pflicht des Staates ist, sowohl im Interesse der Arbeitgeber als auch der Arbeiter zu verhüten, daß dem Streiken Vorschub geleistet werde".

Straft getreten. Ihr wesentlicher Inhalt ist folgender: fuhr von Leibwäsche, alten und getragenen Kleidungsstücken, § 1. Zur Verhütung der Einschleppung der Best ist die Ein­gebrauchtem Bettzeuge, Hadern und Lumpen jeder Art aus Bortugal bis auf weiteres verboten.§ 2. Auf Leibwäsche, Bettzeug und Kleidungsstücke, welche Reisende zu ihrem Gebrauch mit sich Verbot des§ 1 feine Anwendung. Jedoch kann die Gestattung der führen oder welche als Umzugsgut eingeführt werden, findet das Einfuhr derselben von einer vorherigen Desinfektion abhängig ge= macht werden.§ 3. Der Reichskanzler ist ermächtigt, Ausnahmen von dem Einfuhrverbot unter Anordnung der erforderlichen Vorsichts­das Einfuhrverbot(§ 1) auf Portugal benachbarte Länder auszu­maßnahmen zuzulassen.§ 4. Der Reichskanzler ist ermächtigt, dehnen.-

Die Bewegung gegen§ 14. Ju Graslih hat die Aufregung der Bevölkerung infolge erneuter Verhaftungen wieder zu­genommen. Außer dem Hotelier Tuzar sind noch drei andere Deutsch- Nationale in Haft genommen. Als dies vorgestern bekannt wurde, begab sich die Gemeindevertretung von Grasliz, mit dent daß ein großer Teil der Partei von der Not Abgeordneten Hofer an der Spize, zum Statthaltereirat, um wendigkeit eines verstärkten Schuzes der Arbeits die Freilassung der Juhaftierten zu fordern, wurde aber kurzerhand willigen überzeugt und daher bereit ist, am Ausbau abgewiesen. Darauf hatte der Gemeinde- Ausschuß eine vertrauliche des§ 153 der Gewerbe- Ordnung im Sinne des ersten Sizung. Ein Telegramm wurde alt die Staatsanwaltschaft Paragraphen des gegenwärtigen Gesezentwurfs positiv in Brag gerichtet mit der Bitte, die Freilassung der Ver mitzuwirken. Das ist aber weder etwas Neues, noch hafteten zu verfügen. Gleiche Ansuchen enthielten Telegramme, die wird es etwas Verwunderliches haben, wenn diese Bereit an die Statthalterei in Prag und an den Ministerpräsidenten willigkeit in der Herbsttagung des Reichstages mit größerem Grafen Thun abgesandt wurden; in dem Telegramm an den Nachdruck ausgesprochen wird, als es am Schlusse einer über- Ministerpräsidenten wird darauf hingewiesen, daß durch die neuen müdeten Session der Fall war," Verhaftungen die Aufregung in der Bevölkerung wieder so gewachsen sei, daß der Gemeinde- Ausschuß nicht in der Lage sei, weiter die Berantwortung für die Ruhe und Ordnung zu übernehmen. Für den Fall, daß von seiten des Ministerpräsidenten nicht schleunigst die Freilassung der Verhafteten verfügt würde, sähen sich die Mitglieder des Gemeinde- Ausschusses gezwungen, in corpore ihre Mandate niederzulegen.

Gewiß, das ist weder neu noch verwunderlich. Und darum verdienen die Liberalen auch die Blamage, die sie fortgesezt er­

leiden.

Entsageft Du dem Teufel? Ich entsage dem Tenfel! Der Militärverein Langenbielau hat seinen Mitgliedern folgendes Anschreiben zu teil werden lassen: