-

654

-

hause aus hundert Kehlen, darunter vielen weiblichen, das| Meerestüsten nöthigt. Wenn sie dort eintreffen, find ihre durch neue Geschrei entgegen gellte:" Tod den Marienbergern! Tod den Brut des Sommera Herit

Rittern und Pfaffen! Tod den Rotton 1" Silvester van finum Rüfte in Holland , in England hat man Fanganstalten lichtet: an den

burg aber blickte mit hochmüthiger Verachtung Kaspar von Reinitain gem Brimm. Er hatte www einen besonderen Grund, die Würzburger zu hassen. Denn, als er, um seiner Lehenspflicht gegen den Bischof nach zukommen, bei dem Kloster Himmelspforten, unterhalb der Stadt, über den Rhein schwamm, hatten ihm die Winzer sein bestes Pferd unter dem Leibe erschossen und er wäre fast ertrunken.

Tripa

fang dieser wilden Gesellen eingerichtet, die hier auf mein wogeltojen genannt werden. Von diesen sind seit 1730, als man nach holländischem Muster die erste dieser Anstalten auf Föhr einrichtete, elf entstanden, von denen auf Föhr fünf, auf Amrum eine und auf Sylt drei noch im Betriebe sind.

Wenn die Fluth von den grauen Watten zurücktritt, läßt sie in den tieferen Wasserrinnen, den Leihen, Lohen und Gaten, allerlei Meerthiere zurück, die den gefiederten Bewohnern der Wattenwüsten Eine Ehrenwache in blankem Harnisch , mit Schwert und ausgesuchte Leckerbiffen find, an denen sie sich während ihres Hellebarde stand im Neumünster auf den Treppenstufen zur Aufenthaltes dick und fett fressen. Den wohlschmeckenden Vögeln Kapitelstube. Sie war vom Rathe bestellt, jedoch nicht um stellt der Mensch nach, sie liefern ihm den Braten und füllen ihm die Betten mit Federn und Daunen. Manche trifft des Jägers der bischöflichen Gesandtschaft willen, sondern als Ehren- Blei, andere, namentlich die Grau- und Rothgänse, werden in Stell­bezeugung der Stadt für die obersten Hauptleute und Räthe und Schlagnezen gefangen; die größte Beute pflegen aber die für der Bauern, die auf der Kapitelstube ihre Sigungen hielten. Den Entenfang angelegten Vogelfojen zu liefern. Daraus ergiebt sich Die Wache wehrte den Neugierigen nicht, die hinter dem schon, daß dieselben besonders zweckmäßig eingerichtet sein müssen, Dechanten und seinen Begleitern die Treppe heraufdrängten. Man wählt zur Anlage einer Stoje eine etwa drei bis fünf Hektare Die Kapitelstube war nicht groß genug, sie alle zu fassen. große Landfläche aus, die unfern des Meeres, hinter Dünen oder Für die Gesandten waren in der Mitte der Tafel, um Deichen eine möglichst günstige Lage hat, bei der Störungen durch welche die Bauern saßen, Sessel hingestellt, und der Inmitten der Fläche ist ein Teich, 60 bis 80 Ar groß, so tief aus das Schaffen und Treiben der Menschen nicht leicht vorkommen. Dechant, des Reitens ungewohnt, ließ sich bequem gegraben, daß er auch in trockenen Sommern Wasser hält. Derselbe nieder. Er liebte überhaupt die Bequemlichkeit, die zuweilen ist von einem Wall umgeben, doch so, daß an jeder Ecke des ge= etwas zu schwer in die Wagschaale seines Muthes fiel. Das wöhnlich quadratförmigen Süßwasserteichs eine Oeffnung bleibt, Gepräge des Wohlwollens in feinen Mienen verwischte sich welche fanalförmig im Bogen, etwa 20 Meter lang, sich in dem ein wenig, als er sich jetzt Angesicht zu Angesicht den Männern Gebüsch verliert, allmälig seichter wird und auf dem Trockenen gegenüber befand, deren bloßer Namen bisher sein Blut als endet. katholischer Priester und als Edelmann zu Wogen des Hasses weise in der Borgsumer Koje) haben auf der rechten Seite( in der Diese vier Kanäle( beim sechseckigen Teich sechs, wie beispiels aufgestürmt hatte. Da saßen die doppelt abtrünnigen Ritter Richtung zum Teich hin) einen Erdwall und sind ihrer ganzen Länge weise in der Borgsumer Koje) haben auf der rechten Seite( in der Göz von Berlichingen und Florian Geyer , die zum nach mit Blanken eingefaßt; an der Mündung sind sie 4 bis 5 Meter, Protestantismus abgefallenen Pfarrer, der hagere Denner aus im Gebüsch einen halben Meter breit. Auf der linken Seite des Leuzenbronn, der leidenschaftliche Bernhard Bubenleben von Stanals stehen senkrechte Pfähle, Schirmpfähle, auf denen die Latten Mergentheim und andere, die beiden Vettern Megler, Hans ruhen, die vom Wall aus quer über den Kanal gelegt sind. Diese Flur, der lange Lienhart, der Schreiner Hans Schnabel, der tragen das Netz, welches den die Pfeife" genannten Kanal bis zu den Bildhauser Haufen führte, der Schultheiß und Pfennig- seinem Ende vollständig abschließt. Wo er auf dem Trockenen endet, meister Kunz Bayer aus Ottelfingen, Hans Kolbenschlag, der wird dann ein Netzsack angehängt. Was auf den Kanälen vorgeht, tann vom oberste Hauptmann der Mergentheimer und Leutinger des Leiche aus wegen des aus Erlen, Ulmen, Eschen, Weiden , Pappeln zc, bestehenden dichten Gebüsches nicht bemerkt werden, und das ist Jakob Köhl aus Eivelstadt, welch' letzterer den Vorsitz wichtig, weil hier die Beute dem Kojenmann, so heißt der führte, und mancher von minder bekanntem Namen. in einer Fanganstalt thätige Wächter und Vogelfänger, durch vornehme Ruhe Florian Geyer's, die von Entbehrungen und die Hand geht. Sie würde ihm aber entgehen, wenit Eifer hohlen Wangen und stechenden Blicke der Dorfpfarrer, nicht auf der linken Seite jedes Kanals, dem rechtsseitigen Wall die Entschlossenheit in den groben, eckigen Gesichtern der gegenüber, acht bis zehn etwa zwei Meter hohe, aus Schilf und Bauern, ihre durchdringenden Augen und ihre breitschulterigen Holzwerk gefertigte Schirme aufgestellt wären. Dieselben stehen einen Gestalten wollten es dem Domdechanten schier unheimlich halben Meter von einander parallel; eine Plante, welche durch fleine Löcher eine Beobachtung des Teiches gestattet, deckt den machen. Wächter, so daß ihn die Vögel vom Teiche aus nicht sehen können. Die Schirme bilden mit den Kanälen spizze Winkel.

Die rauhe Stimme des obersten Hauptmanns, auf welche das Flüstern, Murmeln und Rauschen in der Kapitelstube An der einen Pfeife findet man im Gebüsche ein kleines stille ward, vergönnte dem Dechanten nicht, seine Eindrücke Häuschen, das als Wohnung des Kojenmannes und zur Aufbewahrung zu zergliedern. Jakob Köhl war von gedrungenem, fraft von Fanggeräthen dient, und ein Bassin, das für die Zähmung der stroßendem Körperbau und im Fränkischen Heere durch seine für den Fang unentbehrlichen Lockenten" bestimmt ist. Von den zu­Grobheit bekannt. Er hatte eine niedrige, zusammengedrückte erst gefangenen Enten einer Fangzeit läßt man nämlich etwa hundert Stirn, die ein Merkmal des Eigensinnes zu sein pflegt. Und Eigen- am Leben bleiben, die mit gestuzten Schwingen oder abgetrenntem finn, der Bastardbruder der Charakterstärke, sowie feine rück- Edflügel in diesem Bassin gezähmt werden und sich an den Kojen­sichtslose Grobheit, verbunden mit seiner starken rauhen sechs bis acht Wochen kann er sie schon, ohne daß sie das Weite mann gewöhnen, der sie täglich mit Gerste reichlich füttert. Nach Stimme waren die Fundamente seines Ansehens. Von seiner fuchen, auf den Teich führen und sie beim Fanggeschäft, das er bis­Höflichkeit erfuhren auch die Gesandten nichts. Kurz ange her mit den im vorigen Jahre gezähmten Enten betrieb, zu Hilfe bunden und ohne die Nitter eines Blickes zu würdigen, fragte nehmen. er: ,, Was schaffet Ihr, Herr Domdechant? Machet's kurz, Namentlich bei stürmischer Witterung und zur Fluthzeit suchen wir haben nit viel Zeit." die Entenschaaren der Watten die friedlich gelegenen Süßwasserteiche der Vogelfojen auf, sei es, daß sie von dem Geschmatter der auf dem Teiche schwimmenden Lockenten herbeigelodt wurden, sei es, daß sie von ihren gezähmten Verwandten, die ihnen einen Besuch auf den Batten machten, herbeigeführt, sich niederließen, um an der Gersten­mahlzeit theilzunehmen, die der splendide Kojenmann aus sicherem verstecke in den Teich wirft. Bald sind sie an der Mündung der Pfeife angelangt, über welcher der Wind dem Teiche zuweht, denn sie schwimmen gern gegen den Wind. Die Lockenten vor und unter ihnen eilen immer weiter den Gerstentörnern nach in die Pfeife hinein. Nichts Verdächtiges hält die Fremden zurück; hat doch der Kojenmann, damit sie seine Nähe nicht wittern, ein Gefäß mit glimmenden Torfbrocken in der einen Hand, während er mit der anderen Körner wirft und dabei fleißig Ausschau hält auf den Teich und auf das Treiben in den Pfeifen. Bald sind sie so weit vor­gedrungen, daß der Kojenmann, welcher bisher der schrägen Winkel­stellung der Schirme wegen von ihnen nicht bemerkt wurde, plötzlich hinter ihnen an die Pfeife herantreten kann. Er wirft aufs neue Körner, die Lockenten eilen ihm entgegen, dem Teiche zu, während die wilden Vögel vor Schreck aufzufliegen versuchen und in die Enge des nezzüberspannten Kanals eilen, um zuletzt im Netzsack ihrem Schicksale entgegenzugehen. Sind sie hier angelangt, so nimmt der Kojenmann den Sack von der Kanalöffnung fort und holt nun die Beute, Stück für Stück, jedes Thier mit Daunen und Zeigefinger I am Stopfe padend, heraus

" So will ich denn kurz sein und ich kann es," erhob sich der Dechant. Mein Gewand fündet meine Sendung: Frieden! Als Bischof Konrad am Sonntag Miserikordiä zur Eröffnung des Landtages in die Stadt hinuntergehen wollte, da stellten wir auf der Marienburg ihm die Gefahren für, deren er sich vielleicht aussette. Er aber sprach, daß er sich nicht bewußt sei, dem Lande Grund zum Aufruhr gegeben zu haben, viel­mehr stets zur Milderung der Beschwerden, die es etwa haben rönnte, sich erboten hätte."

( Fortsetzung folgt.)

Der Entenfang

auf den nordfeichischen Aufeln. Von der Mitte des August- Monates ab sind in jedem Jahre die Watten vor der Westküste Schleswigs und in der Umgebung der nordfriesischen Jufeln von zahlreichen Entenschaaren belebt, die von der Brutstätte in Nord- Europa und Nord- Asien kommen und hier Nahrung suchen, bis der Frost sie zum Weiterziehen nach südlicheren

*) Nach der Neuen Freien Presse".