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Erziehung und Unterricht.

englische Botaniker Lindley benannte sie der englischen Königin zu

k. Ueber die Anschauungsarmuth der Großstadt- Chren Victoria regia . Gin Umstand bei der Auffindung war wahr= kinder machen die„ Blätter für Knabenhandarbeit" einige inter- haft heiter. Der Entdecker Schombourgh hielt sie aus der Ferne effante Mittheilungen, aus denen hervorgeht, daß vielen der Kinder, für ein Riesenthier des Wassers, näherte sich mit seinen Begleitern die mit sechs Jahren in die Schule kommen, einfach noch das An- unter äußerster Vorsicht, um nicht von dem vermeintlichen Ungeheuer schauungsmaterial fehlt, das eine Grundbedingung für die heute angefallen zu werden. Die ganze Gesellschaft aber brach in ein ind en Volksschulen gepflegte, leider noch viel zu abstrakte Lehr- fchallendes Gelächter aus, als man, nahe gekommen, nun fand, daß methode ist. In dem oben erwähnten Bericht heißt es: Wenn man es mit einer riesigen Wasserpflanze zu thun hatte. Die Buchten man mit den zur Osterzeit in die Schule eintretenden Kleinen die und Seen des Marannon und seiner Zuflüsse sind nicht selten so dicht ersten Unterrichtsversuche macht, treten einem, neben geistig regen, Canoës durch die Blatt- und Blüthenflur große Schwierigkeit bereitet. mit den riesigen Nirenblumen bedeckt, daß die Durchführung der eine große Anzahl solcher Schüler entgegen, von denen man an­

Sie

von

nehmen möchte, sie seien bis dahin blind und taub gewesen. Auch Victoria regia iſt bemerkenswerth durch die ganz ungewöhnliche, später, wo immer wieder an die als vorhanden vorausgesetzten An- einzig dastehende Größe ihrer kreisförmigen, in der Mitte der Fläche schauungen der Kinder angeknüpft wird, macht man dieselbe Wahr - mit dem Stiel verbundenen, also schildförmigen Blätter. nehmung. Besonders den Kindern der Großstädte mangelt es an erreichen bei völliger Ausgestaltung einen Durchmesser solchen Naturanschauungen, die die Grundlage unseres geistigen zirka 2 Metern und einem Umfang von oft 5-6 Metern. Lebens bilden: an Wahrnehmungen aus Wald Die durchaus glatte Oberfläche ist smaragdgrün, die Unter­Bergen, Thälern und Gewässern, ein- fläche aber wein bis rostroth, reichlich mit spißen Dornen fachsten Beschäftigungen der Menschen u. s. w. So ergab es bejezt und mit vielen 5-10 Zentimeter hohen Hauptrippen und fich z. B. bei einer in mehreren Schulen Berlins veranstalteten rechtwinklich davon abgehenden Querleisten bedeckt. Die Ränder der Prüfung, daß von sämmtlichen gefragten Schülern von 6 und mehr jungen, eben im Wachsthum fertigen Blätter find 6-8 Zentimeter aufgerichtet und zeigen ſo den gefächerten oder Jahren gegen 70 pCt. keine Vorstellung von Sonnenaufgang und hoch

bon

von den

54 pCt. feine von Sonnenuntergang besaßen, daß 76 pet. noch waffelartigen Charakter der Unterseite. Auf den Blättern rasten, leinen Thau, 75 pet. keinen lebendigen Hafen, 64 pct. fein Eich- Sonnen und tummeln sich allerlei Schwimm- und Sumpfvögel, horn gesehen, 60 pct. feinen Stuckud, 82 pet. teine Lerche gehört, Spornflügler oder Parras, Löffelreiher, Kamischis, Savacons 2c. 49 pet. feinen Frosch, 53 pet. feine Schnede, 87 pet. teine Birke, und verschönern so die Szenerie durch ein eigenartiges Thierleben. 59 pet. kein Aehrenfeld, 66 pet. kein Dorf, 67 pct. feinen Berg und Die Blüthe hat einen Durchmesser von durchschnittlich 30 Zentimeter, 89 pct. feinen Fluß gesehen hatten. Mehrere Schüler wollten wandelt ihr anfänglich blendendes Weiß allgemach in Rosenroth und einen See- gesehen haben, bei genauerer Nachforschung ergab sich verhaucht einen föstlichen Duft, der an Reinetten oder Bananen jedoch, daß sie einen Fischbehälter auf dem Marktplatz meinten. erinnert. Die zahlreichen erbsengroßen, mehligen, in der finderkopf­Blind und taub sind diese Kinder nicht. Aber sie haben nie Ge- großen Fruchtkapsel befindlichen Samen werden geröstet und dienen legenheit gehabt, all' diese angezogenen Dinge und Erscheinungen zu in Guyana unter dem Namen Wasserreis als Nahrung. Die Blätter, sehen, und niemand hat ihnen davon erzählt. Ihre Eltern nicht, deren sich die Indianer zum Trocknen des Maniokmehls bedienen, deren Zeit frißt die Arbeit; und finden sich ab und zu doch einige nennen sie sehr zutreffend Wasserpfanne oder Wasserschüssel.- freie Augenblicke, dann wissen sie vielleicht nichts zu erzählen und zu erklären. Viele von ihnen sind ja selbst in den Straßen einer Stadt groß geworden. In den stickigen Lichthöfen wachsen keine Aehrenfelder, und auf dem Asphalt grünt fein Wald. Der Kapita lismus ist es, der dem Proletarier selbst die Natur verrammelt und solche„ blinde und taube" Großstadtkinder schafft.-

Physiologisches.

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Humoristisches.

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Erinnerung. Geschäftsfreund:" Seit wie lange ist denn Ihre Frau schon todt?"- Kaufmann( nachdenklich): " Hm, warten Sie' mal;( zu seinem Kommis) Müller, wann hatten wir den letzten Ausverkauf wegen Todesfall?"

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Mütterlicher Trost. Warum weinst Du, Pauline? Was hat es denn gegeben?"„ Ach, denke Dir nur, Mama, Arthur hat mich eine dumme Gans genannt. Ich lasse mich scheiden!"„ Nur nicht überstürzen, liebes Kind! Dein Vater hat gerade so angefangen das muß man nur den Männern ab­

ie. Die Taubst ummheit ansteckend. Es ist durch mehrere Fälle nachweisbar geworden, daß die Taubstummheit an­steckend werden kann, zwar nicht in dem Sinne, wie eine eigentliche ansteckende Krankheit, aber insofern als sich normal veranlagte gewöhnen!" Kinder, die dauernd mit Taubstummen zusammenleben, sich an die Sprechweise derselben gewöhnen und dieselbe bis zu einem gewissen Grade annehmen. Einen besonders merkwürdigen

Fall

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Ein Ausweg. Erster Vorstand eines Vereins( zum zweiten Vorstand):„ Weißt D', Sepp, unser Kaffier g'fallt mir nimmer recht; in der Kass' fehlt's die ganze Zeit und ist doch alles richtig eingezahlt worden;' rauswerfen können wir'n aber auch net, weil er schon bei der Gründung dabei war. Was machen wir denn da?" Zweiter Vorstand: Weißt D', Hans, das einfachste is, wir ernennen ihn zum Ehrenmitglied, na' friegt die Kass' ( Flieg. Bl.")

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ein anderer!"

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Vermischtes vom Tage.

in Wien dieser Art führte neulich Professor Gruber bor. Es war ein vierjähriger Knabe, taub­ein Kind stummer Eltern, die beide in ihrer Kindheit nach Scharlach ihr Gehör verloren, infolge dessen nicht sprechen lernen konnten und taubstumm wurden. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, von denen das eine taubstumim ist, während das andere, um das es sich hier handelt, hört. Sein Gehör ist aber merkwürdigerweise schärfer für die eigenthümliche Sprache der Taubstummen als für die normaler Menschen, und es spricht auch ganz wie seine taubstummen Eltern. Nach den Untersuchungen eines französischen Physiologen freilich hat auch die Sprache der Taubstummen Jm Hamburger Hafen sant am Donnerstag eine mit ihren Vorzug, allerdings nicht für den Verkehr der Menschen unter­einander, sondern höchstens für den Forscher. Man kann nämlich Salpeter beladene Ka stens chute. Am nächsten Tage fand man, bei der Bildung der Sprache zweierlei unterscheiden: erstens den daß der Schiffer nebst Frau und Kind in der Kajüte ertrunken Laut, der durch eine bestimmte Stellung der Lippen, der Zunge und war. überhaupt des Mundes entsteht, und zweitens denjenigen, der durch die Stimmbänder und den Kehlkopf erzeugt wird. Die erstere kann man als die gesprochene, die lettere als die gesungene Stimme bezeichnen. Die gewöhnliche Sprache setzt sich aus beiden zusammen. Die Sprache der Taubstummen dagegen hat mir die gesprochene Stimme zur Verfügung, sie entsteht eben durch die verschiedenartige, in ihren nöthigen Veränderungen mühsam erlernte Stellung von Lippen und den übrigen Organen des Mundes, und es fehlt ihr der Tonfall der gesungenen Stimme. Beim Sänger überwiegt die Lautbildung in Ben Stimmbändern und im Kehlkopfe, und zwar soweit, daß er das Aussprechen des Textes zu seinem Gesange besonders erlernen muß, wenn er verstanden werden will.

Aus der Pflanzenwelt.

Eine Typhus Epidemie ist in Mallmiş bei Sprottau ausgebrochen. Man giebt einen durch das vorjährige Hochwasser infizirten Brunnen die Schuld. Die Epidemie ist bereits auf fünf benachbarte Ortschaften übertragen worden. In der Nähe von Jeßnig i. A. wurde dieser Tage beim Fischen in der Mulde in einem Garnsad ein junger Biber ge= fangen.

nun

In Schwarzbach ( Thüringen ) hat ein 21jähriger Bursche seinen Bater erschlagen. Er wollte sich an einer Schlägerei betheiligen, der Vater hielt ihn zurück. Aus Wuth schlug er mit einem Stück Holz und dann mit einem Messer auf den Vater los. Zwei junge Maurer, welche am Bau eines Hotels in Paradiso bei Lugano arbeiteten, geriethen vor einigen Tagen wegen einer geringfügigen Sache in Streit. Der eine der fünfzehnjährigen Jungen warf dem anderen einen Stein ins Gesicht, erschrat aber, als er dessen Blut fließen fah, derart, daß er todt hinfant. Der vom Stein Getroffene wurde nur leicht verletzt.

Die Wasserrose des Marannon. Die riesigste und zugleich schönste Wasserpflanze, die Königin der Seerosen, ge­hört zu den Charakterpflanzen Südamerika's , wo sie im Gebiete des gewaltigen Amazonenstromes, seinen Buchten, Nebenflüssen und deren Die Ziehharmonita scheint in Frankreich ziemlich Zuflüssen gefunden wird. Diese herrlichste der schönblumigen start verbreitet zu sein. Im Jahre 1896 wurden 69 114 derartige Nymphäen wurde im Jahre 1801 von Thaddaeus Haente in Bolivia Instrumente eingeführt. entdeckt. Später fanden sie auch Bonpland , Bridges, d'Orbigny, Auf dem Bahnhofe in Wellingborough ( Northhampton, Boeppig und endlich im Jahre 1837 Robert Schombourgh in England) entgleiste der Expreßzug London - Manchester . Britisch Guyana im Berbicefluß. Dieser sandte 1849 von Mehrere Wagen gingen in Trümmer, ein Wagen fing Feuer. Der dort Samen an den Botanischen Garten zu Kew bei London , Heizer und zwei Reisende sind todt, 25 Personen erlitten Ver­aus welchen in Europa die ersten Pflanzen gezogen wurden. Der llegungen.-

Berantwortlicher Redakteur: N. Schmidt in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .