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fpielte ein hohes Spiel, aber sie spielte es für sich allein und in einer mittleren Entfernung von 55 Millionen Meilen um unbekümmert um ihn, der sie unter seinem Einflusse glaubte. die Sonne bewegte, und zwei Jahre später wurde durch Harding Endlich erhob sich der Markgraf  . Es bleibt also bei unserer in Lilienthal   bei Bremen   ein dritter kleiner Planet, die Juno, auf­Verabredung, schöne Gabriele, und ich hole Guch zu dem gefunden, deſſen mittlerer Abstand von der Sonne 53 Millionen Spazierritt ab," sprach er laut zum Abschiede. Sie neigte die Entdeckung eines Planetoiden, wie man diese kleinen Planeten Meilen beträgt. Nach ferneren drei Jahren glückte Olbers   abermals stumm den Kopf und schlug ihren Fächer auseinander, um nannte; derselbe wurde Vesta getauft. Dieser aber schloß sich gar ihre erhitzten Wangen zu fühlen. Bevor der Markgraf bald nicht der obigen Zahl 56 an; sein mittlerer Abstand von der Sonne darauf den Saal verließ, zog er noch Erasmus von Muslor beträgt 46 Millionen Meilen, weicht alſo faſt w um 20 pCt. von jener bei Seite und sprach vertraulich eine kurze Zeit mit ihm. Zahl ab. ed Am nächsten Morgen erschien der Markgraf zu Pferde bor   dem Hause des ersten Bürgermeisters, und dann sah man die schöne Gabriele auf ihrem Rappen an seiner Seite durch die Stadt nach dem Röder Thor reiten, wo sechs Reisige zu ihrem Geleit harrten. ( Fortsetzung folgt.)

Hurdles 1113

So hatte man denn zwischen Jupiter   und Mars   Planeten ge­funden, aber nicht einen, sondern vier, und besonders der letzte be­ſtätigte die früher aufgestellte Zahlenreihe über die Entfernungen der Planeten durchaus nicht. Da jedoch die ersten drei ungefähr stimmten, so wollte man die Reihe nicht ohne weiteres aufgeben, und suchte nach abenteuerlichen Erklärungen für die Anzahl der ge­fundenen Sterne; z. B. wollte man behaupten, daß sie im Grunde nur einen Planeten darstellten, der durch irgend eine Katastrophe, Theile zertrümmert sei.

Neue Plancken. getwa durch einen Zusammenstoß mit einem Stometen, in mehrere

Jm Alterthum hatte man mur eine sehr unvollkommene Vor­stellung von der ungeheueren Ausdehnung des Weltenraumes. Man Endgiltig beseitigt wurde obige Reihe durch die Entdeckung des hatte zwar die Entfernung des Mondes von der Erde ziemlich richtig nächsten großen Planeten, des Neptun  , eine Entdeckung, die gewisser­50 000 Meilen gemessen; für die der Sonne dagegen fand man maßen eine Astronomie des Unsichtbaren einleitete und für alle statt des 400fachen nur den 20fachen Betrag dieser Größe. Die Zeiten eine der wunderbarsten Errungenschaften des menschlichen Entfernungen der anderen Planeten oder gar der Figsterne war Geistes darstellt. Aus kleinen Abweichungen, die der Uranus   von man überhaupt nicht im stande, zu messen, und man nahm feiner berechneten Bahn zeigte, wurde auf einen noch jenseits seiner nur an, allerdings mit Recht, daß die langsamer schreitenden Bahn stehenden Planeten als Ursache dieser Abweichungen geschlossen Planeten auch die ferneren eien. Bekannt waren außer Sonne und dieser Planet 1846 von Leverrér errechnet, ehe er gesehen war. und Mond mur die fünf Planeten: Merlur, Venus  , Mars  , Jupiter  , Das Fernrohr fand ihn dann an dem bezeichneten Orte. Der Saturn. Jenseits des Saturn wurde die Fixsternsphäre angenommen, Abstand des Neptuns   von der Sonne beträgt 602 Millionen Meilen, die das Weltall begrenzte; an die Ungeheuerlichkeit der thatsächlichen während das folgende Glied der Zahlenreihe 2 x 384+ 8= 776 Entfernungen schon der letzten Planeten und gar erst der Figsterne sein würde. dachte man auch nicht im Traum.

Eine erste Ahnung hiervon dämmerte auf, als durch die von Copernicus aufgestellte Lehre die Möglichkeit gegeben war, die Ent­fernungen der Sterne zu messen. Die Schleifen in den Planetenbahnen erschienen hier als Abbilder der Erdvahn, und aus ihrer Größe war daher die Entfernung des betreffenden Gestirns zu ent­nehmen. Die Fixsterne zeigten solche Abbilder der Erd­bahn nicht, und deshalb jagte schon Copernicus, diese Sterne müßten so unmeßbar weit entfernt sein, daß von ihnen aus die ungeheure Bahn der Erde, deren Durchmesser ja 40 Millionen Meilen beträgt, als ein Punkt ohne jede Ausdehnung erscheint. Die Richtigkeit dieser Anschauung ist in unserem Jahrhundert erwiesen worden, da mit unseren verfeinerten Instrumenten fleine jährliche Bahnen einiger Figsterne gemessen sind, woraus sich Entfernungen ergeben, die in die Billionen von Meilen gehen.

Während so die Vorstellungen von der Ausdehnung des Raumes sich allmälig erweiterten, wurde auch unser Sonnensystem genauer durchforscht. Das 1610 erfundene Fernrohr zeigte sofort, daß im Gefolge der Herrscherin Sonne   sich weit mehr Störper befinden, als sich dem unbewaffneten Auge verrathen hatten; es wurden zunächst vier Monde entdeckt, die sich um den Planeten Jupiter   bewegen, der so ein kleines Abbild des Sonnensystems dar­stellt. Indem man dann die Abstände der einzelnen Blaneten von der Sonne miteinander verglich, schloß man auf das Vorhandensein eines noch unbekannten Planeten. Der Reihe nach sind ja die Ent­fernungen vom Merkur bis zum Saturn   beinahe 8, 14, 20, 31, 104, 191 Millionen Meilen. Wenn man nun der Reihe nach die Zahlen: 0,6, 12, 24, 48 u. 1. f. immer die doppelten bildet und jedesmal 8 hinzufügt, so erhält man der Reihe nach: 8, 14, 20, 32, 56, 104, 200. Vergleicht man diese Reihe mit den obigen Entfermmgen der Planeten, so zeigt sich eine auffallende Uebereinstimmung; nur für die 56 fehlt bei den Planeten die entsprechende Bahl, und die dem Saturn   entsprechende, 191, zeigt eine Abweichung um 9 von 200, also eine Abweichung von 4/2 pei. Schon der berühmte Kepler, der zuerst die wahren Gesetze der Planetenbewegungen erfannt hatte, stellte zufolge dieser Beziehung die Behauptung auf, daß auch der Entfernung 56 Millionen Meilen von der Sonne ein Planet entsprechen müßte, und sagt daher, daß er zwischen Mars   und Jupiter   noch einen Planeten annehme.

Die verbesserten und vergrößerten Fernrohre führten nun zu Ende des vorigen Jahrhunderis auf die Entdeckung eines neuen Planeten, der aber nicht zwischen Mars   und Jupiter   steht, sondern noch über den Saturn hinausreicht. Die nächste Zahl der obigen Reihe würde 2x192+ 8= 392 sein, und wirklich beträgt die Eut­fernung des Uranus  , der 1781 mit dem Herschel'schen Riesenteleskop aufgefunden wurde, 384 Millionen Meilen, so daß die Abweichung nur 8 auf beinahe 400, also nur 2 pet. beträgt. Um so fester setzte fich die Ueberzeugung fest, daß auch zwischen Jupiter   und Mars in der Entfernung von 56 Millionen Meilen von der Sonne ein Planet umlaufe, der endlich gefunden werden müsse.

Schon ein Jahr vor der Berechnung und Entdeckung des Neptun  , des äußersten uns bis jetzt bekannten Planeten, hatte man be­gonnen, den Raum zwischen Jupiter   und Mars   planmäßiger, als früher abzusuchen, und man entdeckte auch außer den schon bekannten vier Planetoiden eine Reihe weiterer fleiner Weltförper von derselben Art, sämmtliche winzig flein   im Vergleich mit den anderen Planeten, sämmtlich zwischen Mars   und Jupiter  , wenn auch in verschieden gestreckten Bahnen, die Sonne umkreisend. Einen ganz besonderen Aufschwung nahm die Entdeckung dieser kleinen Gestirne, als seit Anfang der siebziger Jahre die Photographie in die Erforschung des Himmels eingeführt wurde. Die photographische Platte ist allerdings nicht so empfindlich, wie unser Auge; in zwei Sefunden z. B. erfennt man im Fernrohr deutlich weit mehr Sterne, als auf der Blatte in diesen zwei Stunden erscheinen. Beobachtet man aber zwei Stunden statt zwei Sefunden, so ist das Auge nicht tüchtiger ge­worden, Sterne, deren Lichtstärke zu schwach ist, um im Auge in zwei Sefunden einen Eindruck hervorzurufen, können auch nach zwei Stunden nicht erblickt werden. Das ist bei der photographischen Platte anders; hier addiren sich die beständig auffallenden Licht­mengen in ihrer Wirkung, so daß in zwei Stunden viele Sterne ein Bild hervorrufen, die für das Auge immer unsichtbar bleiben. Allerdings muß die Platte der Bewegung der Sterne, die sich ja mit dem gesammten Himmelsgewölbe in 24 Stunden einmal um die Weltare drehen, genau folgen, damit das Licht auf denselben Punkt der Platte fällt.

Hat die Himmelsphotographie so die gesammte Sternfunde be­trächtlich erweitert, so ist sie ganz besonders auch der Entdeckung der fleinen Planeten günstig gewesen. Da diese sich am Himmel als Wandelſterne zwischen den übrigen bewegen, so erscheinen sie auf einer Platte, die mehrere Stunden lang nach dem Himmel gerichtet war, nicht als Punkt, sondern zeichnen ihre Bahnen als Linien zwischen den Sternen ein. Früher brauchte man mehrere hinter einander fortgefezte Beobachtungen, um die Blanetennatur eines solchen kleinen Sternes zu erkennen; jezt berräth er diese selbst auf der Platte, die ihn nur wenige Stunden verfolgt, und giebt seine Bahn mit der größten Genauigkeit selbst an. Daher ver­geht jetzt kein Jahr, ohne daß neue Körper in dieser Planetoiden­gruppe entdeckt werden. 1890 war ihre Zahl schon auf 302 an gewachsen, und gegenwärtig ist die 450 bereits überschritten, ohne daß wir etwa am Ende angelangt wären.

Die Urania in Berlin   ist an diesen Entdeckungen mit zwei Nummern vertreten. Am 8. Oftober 1896 entdeckte Herr Witt, der Astronom der Urania, einen fleinen Planeten, den er nach seiner Vaterstadt Berolina nannte, und am 13. August 1898 glückte ihm abermals die Entdeckung eines solchen Weltförpers. Dieser letztere aber ist ganz besonders bemerkenswerth und interessant. Die andern 452 Planetoiden laufen jämmtlich in dem ringförmigen Raume, der sich zwischen den Bahnen von Mars   und Jupiter   hinzieht; dieser dagegen verläßt diesen Ring und kommt der Erde beträchtlich näher, Unser Jahrhundert hat uns nun nicht einen, sondern mehrere als der Mars  . Während der Mars   sich uns nur bis auf 8 Millionen hundert neuer Planeten gebracht. Es begann schon vielverheißend. Meilen nähert, tommt uns dieser neue Planet sogar bis auf drei Gleich am 1. Januar 1801 wurde auf der Sternwarte in Palermo   Millionen Meilen nahe; bei seiner Entfernung schneidet er dann die von dem Direktor Piazzi ein leiner Planet entdeckt, der den Namen Marsbahn, und geht noch 71/2 Millionen Meilen über sie hinaus. Ceres   erhielt; seine Berechnung ergab eine mittlere Entfernung von Somit stellt seine Bahn eine langgestreďte Ellipse dar, 55 Millionen Meilen von der Sonne, also eine sehr gute Ueberein- die eine überraschende Aehnlichkeit mit den Bahnen mancher stimmung mit der in der obigen Reihe fehlenden Zahl. Aber nun Kometen hat, die ja auch die Bahnen mehrerer Planeten Der wurde des Guten zu viel; der praktische Arzt Dr. Olbers in Bremen  , durchschneiden. neue Körper bildet somit gewisser­der sich viel mit Astronomie beschäftigte, fand im März des Jahres maßen ein Mittelglied zwischen Planeten und Kometen, und 1802 einen weiteren Kleinen Planeten, die Pallas, der sich ebenfalls vielleicht ist er nur der erste in einer ganzen Reihe von Geichwistern,