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Man fann unmöglich den Eindrud beschreiben, der durch die Aussage des Hauptmanns Freystätter im Saale hervorgerufen

wurde.

Also hat der Bandit, der den Namen General Mercier trägt und Kriegsminister war, den Richtern ein für einen Angeklagten be lastendes Schriftstück mitgeteilt, obwohl er wußte, daß dieses Schriftstück offenbar falsch war. Also hat er unter seinem Eide er klärt, daß die Mitteilung nicht stattgefunden hat, und es ist heute bewiesen, daß er ein meineidiger Zeuge ist. In der That, dieser Verbrecher hat alle die gehäuften Verbrechen begangen.

aus

Der Sachverständige Varinard sagt im gleichen Sinne stattgefunden Auf Wunsch des Regierungskommiffars Carrière ordnet der Präsident die kommissarische Vernehmung du Paty de Clams an.

Mercier kam hervor, um eine Ablenkung zu versuchen. Da der Hauptmann Freystätter erklärt hatte, daß unter den geheimen Schriftstücken sich ein Bericht über einen angeblichen Verrat be fand, der in der Feuerwerksschule von Bourges durch Dreyfus begangen wurde, so erklärte der General Mercier , wie Conard. daß dieser Verrat. erst im Jahre 1896 hätte, und daß somit der Hauptmann Freystätter in flagranti auf einer Lüge ertappt wäre. Aber der Hauptmann verachtete die Beleidigung des Generals; er hielt seine Behauptung aufrecht, indem er hinzufügte, daß der sogenannte Verrat des Dreyfus in einer der famosen Erläuterungen berichtet wurde, die von du Path de Clam verfaßt waren, und die General Mercier hat vernichten lassen.

Dann fan der Oberst Maurel auf den Zeugenstand; doch wagte er nicht, die Worte des Hauptmanns Freystätter Lügen zu

geschlossen. Hierauf wird die Sigung furz vor 12 Uhr ohne Zwischenfall Unter den für morgen vorgeladenen Zeugen befindet sich Freycinet.

Nennes: Der Antrag des Regierungskommissars, betreffend die Frankfurt a. M., 28. August. Die Franff. Ztg." meldet aus respondent erfährt, durch direkten Auftrag der Regierung veranlaßt Und Freyſtätter jagte fommissarische Bernehmung du Paty de Clams ist, wie der Kor­

strafen. Der Elende! Er hatte gestern erklärt. daß er nur ein Stück des geheimen Dossiers gelesen hätte. icht zu ihm: Mit Verlaub, Herr Oberst; Sie haben die Stücke den Richtern gegeben, die sie gelesen haben, und es befand sich bei jedem auch eine Erläuterung von Ihrer Hand. Ueberdies sind diese Schriftstücke mit lauter Stimme verlesen worden." Und der Oberst Maurel widerstritt nicht mehr, bezwungen durch die Auf­richtigkeit und Geradheit des Hauptmanns Freystätter. Ju jämmer licher Weise fügte er noch hinzu, daß er, durch die sehr lange Dauer der Verhandlungen ermüdet, nur mit halbem Ohre auf die Wer lejung dieser Stücke gehört hätte.

worden.

zufolge soll die Regierung entschlossen sein, nunmehr gegen Guérin Paris , 28. August. Eine Meldung der Petite République" vorzugehen.

in die Hände gefallen wäre, und die übrigen hätte er nicht an-| mein Gewiffen", fügt er hinzu ,,, vor dem Kriegsgericht er-| Untersuchungshaft, in der sie sich seit Jahr und Tag befinden, wurden gesehen. flären zu können, daß Dreyfus ein Opfer meines Irrtums die Kaufleute Robert Levin und Karl Hedderich vorgestart. Nun hat heute früh der Hauptmann Freystätter, Richter ist. Esterhazy ist ohne Frage der Urheber des Bordereans. In der früheren Verhandlung war Levin zu vier Jahren, Hedderich in Kriegsgericht von 1894, ausgefagt, daß seine Ueberzeugung durch( Anhaltende Bewegung.) Eine einfache Prüfung des Bordereaus und zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Levin hatte die Lektüre des geheimen Dossiers bestimmt wurde, das unter andern der Vergleichsstücke genügt, um festzustellen, daß Dreyfus das seine Schuld bis zum letzten Augenblick bestritten und behauptet, daß Stücken eine folgendermaßen gefaßte Depesche enthielt:" Dreyfus Bordereau nicht geschrieben hat." das ihn mit belastende Geständnis des Hedderich aus den ist verhaftet, émissaire prévenu". Auf Dreyfus Wunsch giebt Charavay technische Erklärungen Fingern gesogen sei. Levins Verteidiger, Rechtsanwalt über die Schriftvergleichung. Mattersdorf, legte auch mit Erfolg Revision ein, denn Der Sachverständige Pelletier erklärt, das Bordereau rühre das Reichsgericht hob das Urteil in Betreff einiger thatsächlicher nicht von Dreyfus her, cher sei es das Werk Esterhazys , aber er Feststellungen auf und verwies die Sache zur nochmaligen Ver­tönne das nicht in aller Form behaupten, da die Schrift Esterhazys handlung in die Vorinstanz zurück. In der gestrigen Verhandlung ihm nur kurze Zeit zur Verfügung gestanden habe. wiederholte Hedderich sein früheres Geständnis. Nach einer längeren Conard, der Archivar des Departements Seine et Oife, welcher Gefängnisstrafe, die er in Plößensee verbüßt hatte, sei er an einan neben Belhomme und Varinard 1897 im Prozeß Esterhazy Sach- Märzabende mittel- und obdachlos durch die Friedrichstraße gegange verständiger war, erklärt, er gebe feinen Kopf dafür zum Zu seiner Frende sei ihm der Mitangeklagte Levin begegnet, Pfande, daß das Bordereau nicht von Esterhazy sei, obgleich mit dem er einige Monate zusammen in Plötzensee gesessen dieser es versichert habe. Bezüglich der Urheberschaft von Dreyfus hatte. Levin habe erzählt, daß er eine Disponentenstelle wolle er jedoch nichts sagen, da er dessen Schrift niemals geprüft in einem großen Warenhause bekleide, das volle Vertrauen seines habe. Seiner Ansicht noch sei das Vorderau auf der Schrift Ester Chefs genieße und schalten und walten könne, wie er wolle. Levin hazys durchgepaust worden. habe ihn mit Geldmitteln unterstüßt und ihn veranlaßt, im Hause Invalidenstr. 18 eine möblierte Stube zu mieten. Von dieser Zeit ab hätten sie die Firma, in der Levin bedienstet war, fortgesetzt in folgender Weise betrogen: Levin habe ihm Bestellzettel gegeben, die mit dem Stempel der Firma versehen waren. Diese Zettel habe Hedderich ausfüllen und darauf von den Lieferanten Waren holen müssen. Die Rech­nungen erhielt Levin, der sie im Geschäft mit seinem Richtigkeitsvermerk versah und sie dann zur Kasse brachte, von wo sie dann am Fällig feitstage unbeanstandet bezahlt wurden. Die Waren brachte Hedderich nach seiner Wohnung, entfernte die Etikettes, änderte die Verpackung um und brachte die Ware dann zum Verjazz. Der Erlös wurde frügereien etwa 60 bis 80 mal vorgekommen feien, wodurch der Firma zwischen ihm und Levin geteilt. Hedderich schäßte, daß diese Be­Hedderich einen dritten früheren Bekannten aus Plößensee, den Hand­ein Schaden von gegen 10 000 m. zugefügt sein könnte. Im Juni habe lungsgehilfen Goldbarth, auf der Straße getroffen. Dieser erzählte, daß fei. er bei der Artillerie in Thorn stehe, aber fahnenflüchtig geworden Er müsse suchen, das Ausland zu erreichen. Hedderich nahu den Flüchtling bei sich auf und suchte dann Levin für den früheren gemeinsamen Gefängnisgenossen zu interessieren. Levin machte den: Vorschlag, gemeinsam in dem Warenhause seines Chefs einen großen Diebstahl auszuführen. Es solle dies am Abende des 19. Ji, einem Sonntage, geschehen. Levin wolle sich gegen 9 ihr in die Geschäftsräume begeben, was bei ihm als Disponent nicht auffalle. Dort wolle er mehrere Ballen zusammenpacken, die Goldbarth dann in einer Droschte abholen solle. Die Waren sollten am Montag dann verkauft und mit Hilfe des Erlöses sollte Goldbarth dann ins Ausland geschafft werden. Der Diebstahl ges langte auch programmgemäß zur Ausführung, als Goldbarth und Hedderich aber die Ware zum Verfazanit bringen wollten, wurden fie verhaftet. Der Angeklagte Levin blieb auch im gestrigen Termine mit unerhörter Halsstarrigkeit dabei, daß alle An­gaben Sie Bemerkung des Vorsitzenden, daß Hedderich dann ja ein des Mitangeklagten Hedderich erlogen seien. bodenlos schlechter Mensch sein müßte, rief Levin wütend zu seinem Mitangeklagten gewendet: Ja, er ist ein Schweinehund!"- Der Benge Goldbarth, den drei Transporteure von der Festung Graudenz begleiteten, hielt wie in der früheren Verhandlung mit der Wahr­der Firma Bauer in Breslau im Streit. Da nach Mitteilung Beugenvernehmung ließ feinen Zweifel daran, daß das Ge Achtung, Holzbildhauer! Wie bekannt, stehen die Kollegen heit zurück und suchte den Angeklagten Levin zu entlasten. Die der dortigen Lohnkommission ein Teil der Arbeiten nach Berlin ständnis Hedderichs der Wahrheit entsprach. Der versuchten gekommen sind und auch hier schon verschiedene zurückgewiesen wurden, Beamten Bestechung hatte der Angeklagte Levin fich dadurch ist es Pflicht jedes einzelnen Kollegen, sich solidarisch zu erklären schuldig gemacht, daß er den und die Anfertigung Bauerscher Arbeiten zu verweigern, auch solcher, Büttner durch Anerbieten Gefangenen Aufseher von Geld hatte bewegen wollen, zuschmuggeln versucht werden. Es handelt sich um Louis XVI. , franz. amte hatte die Sache zur Anzeige gebracht. unter dem Deckmantel des hiesigen Filialgeschäftes ein einen Stasfiber in die Außenwelt zu befördern. Der pflichttreue Be­Sokoto, romanischen und modernen Stil. Meldungen an untenstehende Adresse erbeten, oder Verkehrs­Total, Röpniderstr. 62. Die Agitationstommission für Berlin . J. A.: C. Schejnoha, Neuenburgerstr. 14, II. Deutsches Reich . Zum Formerstreit in Leipzig . Wie in Halle, so haben auch die Former in Meuselwitz ( S.-A.) die Ausführung Leipziger Streif arbeit verweigert und die Arbeit niedergelegt.

Mit Protesten und Hohnrufen wurde diese Ausflucht des Obersten Maurel aufgenommen. Aber der Jammervolle mußte mit einer noch jammervolleren Phrase schließen: Was Sie gefagt haben, Hauptmann Freystätter, ist richtig. Was mich anlangt, ich hatte das Geheimnis der Beratungen nicht verlegen wollen. Jeder

fährt sein Schiff, wie er es versteht."

Das heißt, während der Hauptmann Freystätter das seinige auf den Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit geführt hatte, hatte Oberst Maurel es für besser gehalten, es auf dem der Lüge und des Jrr tums zu lassen.

Labori indessen lägt Mercier nicht los und fragt ihn noch ein­mal, wer das Couvert mit den geheimen Schriftstücken zurecht ge­macht hätte.

Neulich sagte Mercier, du Path hätte das Couvert fertig gemacht und überbracht.

Heute erinnerte er sich daran, daß die Toten still sind, und beschuldigte den Oberst Sandherr, der seit Jahren tot ist.

Alsdann dringt Labori beim Präsidenten darauf, daß angesichts der Widersprüche des Generals Mercier du Paty nach Rennes kommen solle und daß er, falls er sich noch immer weigere, von einer hierzu eingefeßten ärztlichen Kommission geprüft werde.

Aber der Präsident verweigert es. Und Labori schließt mit dem Ausruf:" Ja, ja, es ist immer dasselbe! der Oberst Sandher, tot! der Oberst Henry, tot! und der Oberst du Paty kommt nicht!"

Mercier und Maurel, steigen zerschmettert von der Erstrade herab. Sie kennen das Verbrechen, dessen sie schuldig sind, und das soeben öffentlich aufgedeckt ist. Sie wenden sich gegen den Regierungskommissar und verneigen sich. Die beiden haben offenbar Furcht gehabt, auf der Stelle verhaftet zu werden. Aber der Kommandant Carrière rührt sich nicht. Er läßt die beiden meincidigen Zeugen auf ihren Platz zurückkehren, ohne gegen fie die Anwendung des Paragraphen vom falschen Beugnis zu be­

antragen.

In Rennes .

und

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Achtung, Lederarbeiter( Portefeuiller)! Kollegen und Kolleginnen! In der Lederwaren- Fabrik von Sommer, Reichen bergerstraße 181, dauert der Streit unverändert fort. Zuzug ist streng fernzuhalten! Die Forderungen sind bis jetzt bei folgenden Firmen bewilligt: Markiewics, Schloß und Simonjohn. Die Kollegen dieser Firmen haben sich durch ihr einmütiges Vorgehen bessere Positionen erkämpft. An den Kollegen und Kolleginnen aller übrigen Werkstuben liegt es nun, mit Forderungen an die Fabrikanten heran­zutreten. Jetzt ist die Konjunktur überaus günstig und es fragt fich, ob in den späteren Jahren jemals wieder die Gelegenheit gegeben ist, Forderungen an die Unternehmer zu stellen. Darum Kollegen, nüßt die günstige Zeit aus! slight

Alle Anfragen find an den Kollegen Herm. Weinschild, Oppelner straße 34, Hof 4 Tr., zu richten.

Der Vertrauensmann.

=

M

Auf

Der Staatsanwalt hielt die Angeklagten wiederum in allen Punkten für überführt und beantragte, es in betreff beider bei den früheren Urteilen zu belassen. Das Urteil lautete gegen Levin auf vier Jahre Gefängnis und fünfjährigen Ehrverlust, gegen Hedderich auf anderthalb Jahre Gefängnis. Bei Levin wurden vier, bei Hedderich sechs Monate durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet.

Schwere fortgeschte Mißhandlungen seiner 13jährigen Stieftochter führten gestern den Schuhmachermeister Gustav Zum Tischlerstreik in Leipzig . Ausständig find 602 Arbeiter Mehling vor die 185. Abteilung des Schöffengerichts. Der An­und 11 Arbeiterinnen. Schriftlich bewilligt erhielten 222 Arbeiter geklagte, der so verwachsen ist, daß er kaum über die Einfriedigung in 14 Werkstellen. Außerdem wurde einer größeren 8ahl Arbeiter des Anklageraums hervorragt, wurde durch die Beweisaufnahme mündlich bewilligt. Diese Bewilligungen sind in der obigen Bahl überführt, seine Stieftochter fortgesezt in der unmenschlichsten Weise nicht mit inbegriffen, da das Streiffomitee die schriftliche Bewilligung gezüchtigt zu haben. Am 23. März dieses Jahres hatte er Die Montags- Sigung des Kriegsgerichts wird gegen 3/47 Uhr als unerläßlich fordert. Von den 968 Tischlern, die für den Streit sie mit dem Gesicht nach unten zu Boden geworfen und vhne Zwischenfall eröffnet. Es werden gestimmt haben, find 9 Mann stehen geblieben, während andrerseits sie mit einem Schemelbein so lange geprügelt, bis ihm der die Schreibsachverständigen von 92 Tischlern, die gegen den Streit votierten, sich ein großer Teil Arm erlahmte. Dann warf er das blutüberströmte Mädchen, weiter vernommen. Der Zeichner Paraf Javal fährt in seiner der Lohnbewegung angeschlossen haben. welches fortwährend rief: Ach Vater, schlag mich doch nicht ganz Aussage fort und macht Bertillon den Vorwurf, mit der Handschrift Maurerbewegung im Ruhrgebiet . Die Maurer in Bochum tot!" vor die Thür. Die Nachbarn nahmen sich der Mißhandelten Esterhazys nicht dieselben Proben angestellt zu haben, wie mit der beschlossen letzten Freitag, am Sonnabend, den 26. d. M. zu kündigen. an. Der Angeklagte machte im Termin geltend, daß er nur seine von Dreyfus. Er hätte, anstatt sich auf die Prüfung von Dreyfus Gefordert wird 10stündige Arbeitszeit und 45 Pf. Stundenlohn. Die Pflicht als Erzieher ausgeübt habe; das Mädchen habe allerlei Handschrift allein zu beschränken, eine große Anzahl Hand- Dortmunder Maurer beschlossen, in diesem Jahre von einem schlechte Eigenschaften. Die Zeugen, welche hierüber nichts zu be schriften studieren sollen. Der Zeuge ist bemüht, jede einzelne Be- Lohukampf Abstand zu nehmen, dagegen nächstes Frühjahr ihre For- funden vermochten, gaben unverhohlen ihrer Empörung über die merkung Bertillons zu widerlegen. Er sucht insbesondere nachzu- derungen zu erzwingen. Von den 1100 Maurern in Dortmund find Roheit des Angeklagten Ausdrud. Dasselbe that der Staatsanwalt, weisen, daß die angebliche geometrische Regelmäßigkeit in der Schrift mur 250 organisiert. Dazu ist in voriger Woche ein christlicher der gegen den Angeklagten ein Jahr Gefängnis beantragte. Der des Bordereaus nicht bestche; es sei möglich, daß dasselbe durch- Maurerverein gegründet worden, was die Kampffähigkeit der Gerichtshof erkannte auf sechs Monate Gefängnis und gepaust ſei; die Eigenliebe allein hindere Bertillon, das Unzutreffende Arbeiterschaft natürlich schwächt. ordnete die sofortige Verhaftung des Verurteilten an. jeines Systems anzuerkennen.

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gebeten, den Zuzug fernzuhalten. Die Bäcker in Würzburg befinden sich im Ausstand. Es wird Ausland.

mit

Mineningenieur Bernard widerlegt gleichfalls das System Bertillons; das Borderau habe einen durchaus natürlichen Schriftzug. Bernard unterbreitet alsdann den Richtern eine beschriebene Tehte Nachrichten und Depelthen. Seite, die gewisse Eigenheiten bietet und die Behauptung zuläßt, böhmischen Textilarbeiter berichtet die Reichenberger Arbeiter­Ueber den Stand der Zehnstundenbewegung der nord­daß man es mit einer künstlich hergestellten Schrift zu thun habe. prefie" Bis jetzt ist der Zehnstundentag in Reichenberg und Um Beitung" meldet aus Konstantinopel : Frankfurt a. M., 28. August. ( B. H. ) Die Frankfurter Bernard bemerkt dazu: Nun wohlan, diese Seite ist Nach dem vorgestrigen von Bertillon selbst geschrieben.( Heiterkeit.) gebung in 29 Tertilbetrieben das ist reichlich ein Viertel aller Selamlik wurden der französische Botschafter Canatans und der Der Schreibsachverständige von 1894 Teissonnières macht als Textilbetriche Reichenbergs und seiner nächsten Umgebung die circa deutsche Geschäftsträger v. Schläger nacheinander vom Sultan in dann seine Aussage, erklärt, den Bericht von 1894 in jeiner Ge- 5000 Arbeiter beschäftigen, teils schon eingeführt, teils seine Einführung Audienz empfangen. Von wohlinformierter Seite verlautet, daß der famtheit aufrecht zu halten und schließt damit, daß die Schrift für einen bestimmten Termin- zumeist den 1. September- zugestanden. Sultan in beiden Audienzen eingehend die Angelegenheit der Ver­des Bordereaus von derselben Hand ſei wie die der bei nordböhmischen Textilindustriellen einen wohlthätigen Eindruck ge­Der siegreiche Kampf der Brünner Textilarbeiter hat auf die längerung der Anatolischen Bahn nach Bagdad besprach. Wien , 28. August. ( B H.) Behuss Berichterstattung soll in seinem Gutachten auf Einzelheiten, Wort für Wort und Buchstabe macht. Während die Arbeiter früher, wenn sie wünsche und Be- Oberst Schneider auch vom Kaiſer empfangen werden. für Buchstabe ein, erklärt, er habe niemals Kenntnis gehabt von dem los behandelt wurden, finden sie jetzt, wenn sie die Forderung nach Arbeitgebervereins erklärte heute, sie sei bereit, mit der Direktion Kopenhagen , 28. August. ( W. T. B.) Die Direktion des Schriftstücke, welches Dreyfus auf Diktat niedergeschrieben und dem Zehnstundentag stellen, ein williges Ohr und Entgegenkommen. der Fachverbände über den Ausgleich der Aussperrung auf welches Ausdrücke des Bordereaus reproduzierte. Der Bogen dieses Man hat eben die Macht der Organisation und das gemeinsame einer gewissen Grundlage in Verhandlung zu treten. Die Direktion von dem Angeklagten hergestellten Dokuments wird dem Zeugen Handeln der Arbeiter respektieren gelernt. Als unbedingter Gegner der Fachverbände erwiderte heute Abend, die Arbeiter feien unterbreitet, welcher erklärt, niemals dieses Vergleichs- des itüd gesehen zu haben.( Senjation.) Als man ihn aufgebung eigentlich noch keiner von den angegangenen Unternehmern angenommenen Behnstundentages hat sich in Reichenberg und Um- bereit, die Arbeit wieder aufzunehmen auf der Basis des schon fordert, diese Abschrift mit dem Original- Bordereau zu vergleichen, erklärt, nur wollen viele nicht die ersten", aber auch nicht die Aenderungen. Die Fachverbände seien gerne bereit, mit der Direktion Heideschen Vergleichs- Entwurfs einigen ingt er, er brauche wenigstens drei Tage dazu, um sich darüber zu letzten" sein. Andere wollen obwarten, obwohl sie auch keine des Arbeitgebervereins über alle Angelegenheiten der Aussperrung Gegner sind, wie die Versammlung des Unternehmerverbandes be in Verhandlungen einzutreten. schließen wird. Belgrad , 28. Auguft.( W. T. B.) Wie versichert wird, soll der Der allgemeine Streit der Warschauer Arbeiter, der etwa Brozek wegen des Attentats auf König Milan im Laufe der drei Wochen anhielt, ist beendet. Das Resultat ist für die Arbeiter nächsten Woche beginnen. Die Meldung, der Untersuchungsrichter sehr ungünstig, vor allem infolge des Einschreitens der russischen in der Angelegenheit werde als Staatsanwalt fungieren, wird als Behörden; alle diejenigen nämlich, die sich weigerten, nach Ablauf falsch bezeichnet. In serbischen offiziellen Kreisen wird darauf hin­der ersten Woche die Arbeit unter den früheren Bedingungen wieder gewiesen, daß der anläßlich der Proklamierung des Belagerungs­aufzunehmen, find von der Polizei nach ihren Geburtsorten aus zustandes ad hoc eingesetzte Gerichtshof nach den in Serbien geltenden gewiesen worden. Da unter den Arbeitern aber die meisten feine Strafgesetzen, jedoch unter Anwendung eines summarischen Verfahrens, geborenen Warschauer find, so ist die Zahl der Ausgewiesenen sehr zu urteilen haben wird. bedeutend. Nach der einen Quelle beträgt sie nicht ganz 2000, nach Washington , 28. August. ( B. S.) Sämtliche diplomatischen einer anderen und wahrscheinlicheren aber gegen 5000. Eine genaue Bertreter wurden angewiesen, gegen die etwaige Anerkennung der Angabe ist nicht möglich, da den russischen und polnischen Blättern Philippinos als friegführende Macht kategorisch zu protestieren. Nach der Wiederaufnahme der Sizung erklärt Archivar aufs schärfste untersagt worden ist, über den Ausstand zu berichten, Kap Haitien, 28. Auguft.( Meldung der Agence Havas".) Charavay, er habe sich nach der Prüfung des Bordereaus im und die russischen Polizeibehörden auch sonst ihre arbeiterfeindlichen In Santiago( Haiti ) ist die Revolution proklamiert worden. General Jahre 1894 dahin ausgesprochen, daß Dreyfus der Urheber des Maßnahmen in Dunkel zu hüllen suchen. Pepita wurde von den Aufständischen geschlagen. Der Erfolg Bordereaus sei, doch habe sich seine Ansicht seitdem geändert; Jimenes' scheint sicher. heute sei er überzeugt, daß er sich im Jahre 1894 Capstadt, 28. Auguft.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) geirrt habe. Zu dieser Ueberzeugung jei er durch die In Beantwortung der letzten Depesche Chamberlains notifizierte Beröffentlichung der Briefe Esterhazys , durch dessen Ge- Eine umfangreiche Straffache wegen Betrugs, Urkunden- die Regierung von Transvaal dem britischen Agenten, daß sie sich ständnisse, durch die Fälschung Henrys und die Untersuchung des fälschung, Diebstahls und Beamtenbestechung beschäftigte gestern die an ihr legtes Anerbieten halte und keine weiteren Zugeständnisse Raffationshofes gelangt. Es ist eine große Erleichterung für dritte Straffammer des Landgerichts I zum zweitenmale. Aus der machen wolle.

äußern. Es werden einige Fragen an Teyssonnières gerichtet. Sodann erklärt Dreyfus, die Ausführungen des Schreib­sachverständigen seien völlig unzutreffend; er geht dieselben im einzelnen durch.

Der Schreibsachverständige erwidert, der Urheber des Borde­reaus habe versucht, seine Handschrift zu verstellen, aber seine wirk­liche Handschrift sei doch hervorgetreten. Als der Zeuge sodann von dem Briefe Ballot- Beauprés sprechen will, äußert der Präsident, das Kriegsgericht habe sich nicht mit der Meinung eines Richters zu beschäftigen.

Die Sigung wird sodann unterbrochen. Ein Widerruf.

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Gerichts- Beitung.

Berantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin . Hierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.