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Politique Coloniale" geschrieben wird, seit einem Jahre in der Mission von Fernan- Baz, im französischen Stongo, einen gezähmten afrikanischen Elephanten, der regelmäßig au folonisatorischen Arbeiten benutzt wird. Dieses Thier wurde von Gahouins an den Ufern des Sees von N'komis gefangen, von dem Missionar R. P. Bichel ge= fauft und ohne die Unterstügung von aus Asien importirten Ele phanten gezähmt. Er ist noch nicht vier Jahre alt und macht bereits achtmal am Tage den Weg( 3 stilometer) von der Mission nach dem Walde, von wo er jedesmal die Last von 18 Männern mitbringt. Er zieht einen Wagen und trägt mit Leichtigkeit Stüde von 800 bie 1000 Silogramm. Er sucht selbst seine Nahrung, welche aus Zweigen, Burzeln, Früchten u. s. tv. besteht, und weiß wohl die Felder zu unterscheiden, deren Betreten er vermeidet. Zwei Kinder genügen, um ihn zu lenken.
Aus dem Pflanzenleben.
Deutsche Zeitschrift für Kulturgeschichte" interessante Angaben. Die Izoologischen Gärten befinden sich mehrere gezähmte Exemplare. Jest Verordnungen bezogen sich hauptsächlich auf die Einschränkung der ist es auch gelungen, von einem afrikanischen Elephanten eine ges Verlobungs- und Hochzeitsfeierlichkeiten. Je nach den Vermögens- wisse Arbeitsleistung zu erzielen. Es giebt nämlich, wie in der verhältnissen der Gastgeber bestimmte der Rath die Maximalzahl der Gäste. Nach der Heiraths- und Kleiberordnung" vom Jahre 1583 durften z. B. auch in den höchsten Kreisen" nicht mehr als 24 Personen zur Verlobungsfeier eingeladen werden. An einer Nachfeier durften sogar nur 14 Gäste theilnehmen, dabei waren Unverheirathete, mit Ausnahme der Schwestern und Brüder des Bräutigams, ausgeschlossen. Das Menu sollte nur aus drei Gerichten bestehen. Außerdem war eine stille ingetagene" Musit erlaubt. Jeder Verstoß gegen eine dieser Vorschriften sollte mit einer Strafe, die etiva 8 M. betrug, geahndet werden. Noch viel ausführlicher find die Bestimmungen für die Hochzeitsfeierlichkeiten. Man unterschied ganze, halbe und Abendhochzeiten. Die ganzen Hochzeiten dauerten bis in die Nacht und waren nur den Reichsten erlaubt. Für diese„ vornehmsten Hochzeiten" existirten folgende Vorschriften: Es sind nicht mehr als 80 Perfonen einzuladen, darunter höchstens 30 Jungfrauen; Kinder und Diensten" sollen zu Hause gelassen werden. Nur Hamburger Bier, kein Wein ist erlaubt. Die Verordnung betont noch ganz besonders, -Licht und Pflanzenleben. Um zu entscheiden, ob daß beim Tanz sich jeder züchtig und ehrbarlich" benähme und sich das zerstreute Tageslicht nicht vielleicht bei etwas längerer Dauer des unfleddigen und unzüchtigen Küsselns und umbdreiens" ent- diefelben Wirkungen auf die Pflanzen ausübt, wie direktes Sonnenhalte. Um 12 Uhr ist Schluß der Festlichkeit für Gäste und Spielleute. licht, wählte John Clayton zwölf möglichst gleich vorgeschrittene Den letzteren ist bei Gefängnißstrafe verboten, beergeld"( Trint Bohnenpflanzen derselben Art und pflanzte sie so' nebeneinander, geld) zu nehmen. Sie dürfen auch keine Ueberbleibsel vom Fest, be- daß sechs volles Sonnenlicht und sechs nur Tageslicht empfangen fonders keen Licht" nach Hause mitnehmen. Sogar die Geschenke, die konnten. Im Oktober wurden die Hülsen geerntet, und das Gewicht Braut und Bräutigam austauschten, find festgesetzt. Die Braut der unbesonnten Bohnen zu den besonnten verhielt sich wie 29: 99, soll dem Bräutigam nicht mehr geben, als ein„ Brüdigamshemde" das der getrockneten Bohnen wie 1: 3. Dieses Ergebniß war vorausohne Gold, Perlen oder„ uthbündig neiwerk", ferner zwei Räsedöker" zusehen, nicht aber, daß die Bohnen der beschatteten Hälfte auch int ( Taschentlicher), beides höchstens im Werthe von 15 M.; der Bräutigam nächsten Jahre, wo alle Pflanzen im vollen Lichte gehalten wurden, darf der Braut einen Sammettragen schenken, oder was sonst in den nur die halbe Ernte und im vierten Jahre nur noch Blüthen ohne chezartern"( Cheverträgen) bedingt wird. Wie ausführlich dieseVorschriften Früchte geben würden. Die Sonnenentziehung während des einen find, das zeigen auch die Bestimmungen über die Mitgift. So joll z. B. die Sommers hatte die Nachkommen so geschwächt, daß die Raffe nach Braut nicht mehr als 6 Unterröde mitbekommen, und zwar solltein Unter- vier Jahren erlosch. („ Prom.") rock von Seide gemacht werden. Die bestreiften Röde für's Beste" sollen nur mit 4, die anderen mit 3 Streifen verziert werden, und jeder höchstens 14 Hamburger Elle breit sein. Sogar der Preis für Stiffen, Schüffeltücher, Bezüge zc. ist vorgeschrieben. Auch der übermäßig feit" der unteren" Kelassen suchte der Hamburger Nath Einhalt zu thun. Den mägden, ammen und diensten" war nur eine Abendhochzeit erlaubt. 15 Personen durften dazu eingeladen werden. Das Mahl sollte Aus dem Theaterzettel einer Schmiere. gauz einfach fein, und butter, fäse, oder sonstiger unrath"( Nachtisch) Das kunstliebende Publikum mache ich noch besonders darauf war streng verboten. Im Allgemeinen scheinen alle diese Borschriften aufmerksam, daß die Hirschkuh der Genoveva diesmal durch die auf nicht viel gefruchtet zu haben, denn schon im Jahre 1585 wurde diese der letzten Thierschau prämiirte Biege des Herrn GemeindeVerordnung in verschärfter Form wiederholt. Es wird darin den vorstandes Kümmelmann dargestellt wird.-
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Weddeherren" ausdrücklich eingeschärft, auf exekution dieser
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Humoristisches. Immer zerstrent. Profeffor Profeffor( nach dem Mittageffen zornig seinen Teller betrachtend): Da haben wir ja heute schon wieder Spinat mit Ei gehabt... Du weißt doch, Amalie, daß ich das nicht essen fann!"
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( Flieg. Bl.")
- Drudfehler. Arthur warf der Gräfin noch einen Hanb ordemung" zu sehen. Im Jahre 1609 wird wieder eine allgemeine täs zu und verschwand Hochzeitsordnung" erlassen. Im Laufe des 17. Jahrhunderts folgen dann derartige Verordnungen unterbrochen auf einander; sie verlieren sich erst im 18. Jahrhundert.
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Gesundheitspflege.
Vermischtes vom Tage.
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y. Der in Ostpreußen geborene Artillerie Juftruffeur Hans Schnes ist im Mususanfort bei Nanking durch das Explodiren einer Kartusche beim Laden des Geschützes getödtet worden.
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Ein sehr helles Nordlicht, das zwanzig Minuten andauerte, wurde am Dienstag Abend im Fichtelgebirge beobachtet.-
-In Krain wurde bei abbach von einem Jagdaufseher eine gestreifte häne erlegt. Sie war einer Schaubude ent sprungen und hatte sich schon einen Monat lang in den Wäldern und Schluchten jener Gegend herumgetrieben, ohne indeß großen Schaden anzurichten.
tether gegen Nerven und Kopfschmerzen. Seit einigen Jahren ist verschiedentlich ein Versuch gemacht worden, Nervenschmerzen, Rheumatismus und ähnliches in der Weise zu beHandeln, daß man ein schmerzstillendes Mittel auf der Haut zerstäubt. Dabei sind verschiedene Stoffe geprüft worden, die sich theils nicht sehr bewährt haben, theils wegen eines zu hohen Breifes sich zu einer allgemeineren Verwendung sich eignen. Nun veröffentlicht Dr. Hamm aus Braunschiveig in dem soeben erschienenen Hefte der Therapeutischen Monatshefte eine Mittheilung über ein Verfahren, das außerordentliche Billigkeit und Einfachheit der Anwendung mit überaus günstigen Ergebnissen verbindet. Er benutzt einfachen Schwefeläther, wie er in jeder Apotheke oder Droguenhandlung zu haben ist, und als Apparat einen gewöhnlichen Zer-Die russisch- polnische Stadt Bialystod, die in stäuber, wie ihn wohl jeder Arzt zur Hand hat und wie er sich der Nähe der preußischen Grenze an der Hauptlinie der Bahn auch in den meisten Haushaltungen bereis vorfinden dürfte. St. Petersburg- Warschau liegt, entwickelt sich auffallend rasch zu Dr. Hamm erwähnt verschiedene Fälle, in denen er den einem bedeutenden Industrie- und Verkehrszentrum. In ihrem Erfolg dieses Verfahrens hat nachweisen können; es handelte Bezirk giebt es jetzt u. a. 21 Fabriken, in denen mit Dampfbetrieb fich dabei um heftige Stirnkopfschmerzen unbekannter Ur- Wollwaaren mittels mechanischer Stühle verarbeitet werden, und sache, um Schmerzen des dreigetheilten Nerven( Trigenimus), 250 Etablissements mit Handstühlen. Sieben Fabriken mit 2188 um Influenza- Kopfschmerzen, um einseitige fchias und um Arbeitern fabriziren Zigarren. Die größten Fabriken sind in deutschen Gichtschmerzen. In den sechs erwähnten Fällen erzielte die Händen. Aetherbetäubung einen vollständigen Erfolg. Der Arzt er= In Warschau wurde ein Schriftsteller, der aus Eifersucht klärt, daß er in einer einer ziemlich großen Zahl von von Ver- auf seine Frau und einen sie begleitenden Rechtshörer sechs Schilife suchen überhaupt mur ein einziges Mal von diesem Mittel im Stiche abgefeuert und beide verwundet hatte, nach einer geheim durchgelassen wurde und zwar bei Schmerzen des dreitheiligen Nerven geführten Verhandlung freigesprochen. bei einer alten Frau, wo wenigstens nur eine vorübergehende Besserung zu erzielen war. Meistens war jogar eine einmalige Anwendung bereits genügend. Der Aether wurde so lange aufgeftäubt, bis sich eine dünne Eisschicht auf der Haut bildete. Niemals wurden schädliche Folgen beobachtet, ohne daß ein Schutz der um gebenden Theile nöthig gewesen wäre. Der Aether hat auch in den meeisten Fällen eine sofortige und dauernde Besserung herbei geführt, woandere Mittel wie Chinin, Antipyrin, Phänaeetin erfolglos
waren.
Aus dem Thierleben.
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Bei einem Wettbewerb für nationale Musik und Nationaltänze iu Stien( Norwegen ) erhielt den ersten Preis ein achtzigjähriger Greis aus Seljord, der sich als hallingtänzer auszeichnete.
- Jm Petroleumhafen in strachan entstand bure die Explosion des effels einer Dampfpumpe eine große Feuers brunst, welche 2 Dampfpumpen, 7 Barken und 300 000 Bud Naphtarüdstände vernichtete. Drei Menschen sollen ungelommen fein, mehrere sind verlegt.
Ein weiblicher Jockey machte in Carson City - Die Frage, ob der afrikanische Elephant gezähmt( Nevada ) am letzten Reintag fünf Rennen mit, von denen er tvei werden kann, ist längst bejahend beantwortet worden; in unseren gewann. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Drud und Verlag von Mag Babing in Berlin .
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