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sich selbst die Worte zu schämten schienen, all diese Lügen und all den Schmutz verdecken zu müssen.

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waren

von 30, 50 und selbst mehreren Hunderten das bloße Anlegen des Gewehres, um den ganzen Haufen zu schleuniger Flucht zu ver Am Vorabend der Wahl fand in den Variétés", einem anlassen oder zu bewirken, daß sie ihre Flinten auf die Erde legten und geräumigen Tanzlokal, in dem die politischen Schaustellungen die Zunge herausstreckten, was in Tibet ein Zeichen der Achtung und mit den Fastnachtsmaskeraden wechselten, ein großes Mee- Ehrerbietung, sowie der freundschaftlichen Begrüßung ist. Und nicht nur die Soldaten, auch die Räuberbanden, von denen ting" statt. Und da geschah Ehren- Béjard etwas, was ihm das Land wimmelt, zeigten sich von gleicher Feigheit. Infolge dessen all die Jahre hindurch, seit er der aus Schwachköpfen und konnte Landor mit den vielen Räuberbanden, denen er auf der feilen Kreaturen zusammengesetzten Gemeinde seine ge- Landstraße vom Mansarowar nach der heiligen Stadt Lhassa be­schraubten Vorträge, die er stets und immer mit der gegnete, stets sehr rasch Frieden schließen und mehrfach Lebensmittel gleich eintönigen, näselnden Stimme herunterschnarrte, von ihnen taufen. Anfangs auftischte, noch nie begegnet war: er wurde in aller sehr furchtsam Form ausgepfiffen, ja er konnte seine Rede nicht einmal zu Silbergeld sahen, wurden Ende bringen. Die sturmgepeitschte Menschenwelle, die eben erst eine zündende Philippika Bergmans in der Tiefe auf gewühlt hatte, brandete wie eine verderbenbringende Sturm­fluth gegen den Vorstandstisch. Das Podium wurde im Sturm genommen, der Tisch über den Haufen gerannt, die grüne Tischdecke herumgeschleift und in Stücke gerissen, das für die Redner zur Labung bestimmte Wasser näßte den Boden, die Präsidentenglocke flog in die Ecke, und um ein Haar wäre es den Veranstaltern des Meetings an den Kragen gegangen, wenn sich die klugen Leute beim Nahen des Wirbel­sturms nicht bei Zeiten in Sicherheit gebracht und dem Volke das Feld geräumt hätten.

( Fortsetzung folgt.)

Im Himalaya .

( Schluß.)

fie allerdings immer und mißtrauisch; sobald sie aber blankes fie von einer unüberwindlichen Habsucht erfaßt. Ueberhaupt ist ihre Habgier wohl nur mit ihrer Feigheit zu vergleichen; selbst hochstehende Beamte gehen für einige Silberrupien auf die demüthigendsten und entwürdigendsten Bedingungen ein. Unter anderm taufte Landor auch von den Räubern zwei Yaks, das ist eine auf den Hochebenen Mittel- Asiens vorkommende Rinderart, die in Tibet als Laft und Reitthiere viel benutzt wird; auch ihr Fleisch und ihre Milch werden dort sehr geschätzt. Durch die Erwerbung dieser beiden Thiere wurde es Landor möglich, seine nur ängstlich und widerwillig mitgehenden Shoka- Begleiter zu entlassen.

Was übrigens die Feigheit der Tibetaner anlangt, so ist sahen; daß dessen Gewehr bedeutend besser und weittragender war, doch zu bedenken, daß fie sich hier einem Europäer gegenüber als ihre eigenen, veralteten Luntenflinten, mußten sie wohl recht gut wissen, so daß es durchaus verständlich ist, daß sie keine große Lust nach einer näheren Bekanntschaft mit dieser Waffe hatten. Bei den Soldaten, die ihn als den ins Land eingedrungenen Engländer er­tannt hatten, den sie ihrem Auftrage gemäß am weiteren Vor­dringen hindern und lebendig oder todt über die Grenze schaffen sollten, kam noch Aberglaube in der verschiedensten Form hinzu, um ihre Furcht zu vermehren. Es wurde von ihm erzählt, daß er die Macht habe, auf dem Wasser zu gehen und über Berge zu fliegen; auch wurde behauptet, daß man ihn an verschiedenen Örten in Tibet zu gleicher Zeit gesehen habe, daß er außerdem aber die Fähigkeit befize, sich unsichtbar zu machen, sobald er das wegen der Nähe tibetanischer Soldaten für erivünscht halte. Daß sie mit einem Wesen von so geheimnißvollen Zauberkräften nicht in unmittelbare Berührung zu kommen wünschten, wird man den armen Teufeln nicht allzu stark verübeln dürfen.

Ms der englische Reisende Landor beschlossen hatte, trotz des Verbotes der tibetanischen Behörden in Tibet einzudringen, wollte er zunächst versuchen, seine Leute, 30 Mann, die er zum Tragen der Lasten angeworben hatte, über den hohen Mangschang- Berg in das verbotene Land zu führen. Auf diese Weise konnte er hoffen, den feindlichen Wachen zu entgehen und einen großen Vorsprung bei dem Marsch ins Innere zu gewinnen. Er befand sich bereits in der Region des ewigen Schnees, als er den britischen Boden verließ. Zwar ist im Himalaya bei seiner viel südlicheren Lage die Schnee­Freilich zeigte sich ihre Feigheit auch bei anderen Gelegenheiten, grenze bedeutend höher als in den Alpeit, wo sie bei etwa Das ganze Land ist in 2800 Metern liegt; aber die Expedition bewegte sich bereits in Höhen wo fie gegen einander zu streiten hatten. höhere Beamte verpachtet von etwa 4000 Metern, wo an den Südabhängen des Himalaya der Distrikte getheilt, die an einzelne Diese haben sich aber im Laufe der Zeit gewisser­Schnee nicht mehr zum Schmelzen kommt. Der Mangschang erreicht find. fleinen Lehenskönigen entwickelt, die zum theil die Höhe von 6700 Metern. Um die Möglichkeit des Uebersteigens maßen zu fleinen Lehenskönigen mit einander in bitterer Feindschaft leben. Als nun zu prüfen, machte sich Landor mit sieben Begleitern von dem Lager­plate, der sich bereits 4920 Meter über den Meeresspiegel befand, Landor auf seinem Rüdtransport nahe bei Taklakot an der Grenze also 110 Meter höher als der Mont Blanc , der höchste Gipfel in Europa , angekommen war, traf von dem Jong Pen( Herr der Festung) der auf den Weg. Er mußte sich bald überzeugen, daß ein Uebersteigen Befehl ein, ihn auf dem großen Umwege über den Lumpiya- Paß mit schweren Lasten völlig unmöglich war; schon bevor 6000 Meter zu führen, und zwar sollte die Begleitung ihn mur bis zum Baß erreicht waren, blieb ein Begleiter, von der Bergkrankheit bringen, und ihn dort mit seinen zwei Gefährten sich selbst über­ergriffen, zurück. In 6250 Meter Höhe folgte ein zweiter und bei lassen. Da das in jener Jahreszeit der sichere Tod gewesen wäre, 6400 Meter Höhe brach ein dritter zusammen. Trotzdem versuchte 10 widersetzte sich Landor und fand hierbei unerwartete Unterstützung Landor, den Gipfel zu erklimmen, um von dort aus die Schnee- von etwa 150 Soldaten, die der Tarjum( Lehnskönig) von Barka verhältnisse an der Nordseite des Gebirges überschen zu können; mit dem strengen Befehle gesandt hatte, zu verhindern, daß auch mag der Sporteifer des Bergsteigers sein Theil dazu bei- Landor seine Provinz bei der Rückreise berühre. Die Soldaten die in der Minderzahl waren, zogen sich getragen haben. Mit frampfhaft arbeitender Lunge, mit rasend des Jong Pen, flopfendem Herzen, vollständig erschöpft und von einer fast unwider zurück und die andern führten Landor weiter, wobei sie prahlerische stehlichen Schlafsucht ergriffen, erreichte er mit dem letzten Begleiter Reden über den Jong Pen und seine Leute führten und ver­schließlich den Gipfel, wo der Begleiter sofort niederfiel und einschlief. sicherten, daß sie sie niedermezzeln würden, falls sie ihnen Wider­Landor vermochte seine Beobachtungen noch einzutragen und die stand zu leisten wagten. Doch alle diese Reden verstummten plötz Gegend zu überblicken, wurde dann aber auch bewußtlos; durch lich, als die Mannschaften des Jong Pen wieder in Sicht kamen, ein Alpdrücken aufgeschredt, gelang es ihm, seinen Begleiter zu wecken und Landor wurde Zeuge des seltsamen Schauspiels von zwei ein und durch Reiben und Schütteln bewegungsfähig zu machen, worauf ander gegenüberstehenden Armeen, von denen jede vor der andern der Abstieg in einer halben Stunde vor sich ging, dem neunten Theile der Zeit, die der Aufstieg erfordert hatte.

Man mußte also den Weg über den niedrigeren Lumpiya- Paß nehmen, der jedoch auch die Höhe von 5500 Metern überragt, so daß sein Bassiren seitens der Träger mit ihren schweren Lasten als eine Leistung ersten Ranges bezeichnet werden muß. Den Einmarsch ins Innere verwehrte jedoch eine starke tibetanische Truppen­abtheilung. Landor wollte aus begreiflichen Gründen Blutvergießen von Eingeborenen vermeiden, obwohl dieselben nach seinen Schilderungen so feige sind, daß sie einem ernstlichen Angriffe jedenfalls nicht stand gehalten hätten. Er schickte deshalb den Haupttheil der Expedition zurück und drang, von nur neun Mann begleitet, im Dunkel der Nacht in Tibet ein; bei Nacht marschirend und sich bei Tage ver­bergend, gelang es ihm, aus dem Bereiche der feindlichen Soldaten zu kommen.

Todesangst hatte. Beide Parteien legten mit ängstlichem Eifer ihre Flinten und Schwerter auf die Erde, um ihre friedlichen Absichten zu zeigen. Die dann folgende Berathung fand ihr Ende durch einen Boten, der die Erlaubniß zum Weiterzuge nach Taklakot brachte.

Der übergroße Aberglaube jeder Art, in welchem die Tibetaner befangen find, kann nicht besonders Wunder nehmen, wenn man be­denkt, daß in dem Laude eine Priesterherrschaft der allerärgsten Art besteht. Die Religion der Tibetaner ist der Buddhismus , die tiefe sinnige Lehre Buddha's, der um 500 v. Ch. in den Ebenen des Ganges bis zu den Abhängen des Himalaya wirkte.

Speziell in Tibet hat der Buddhismus eine Form angenommen, in der er große Verbreitung gewann. Die Seele jedes Menschen wandert, bevor sie zur vollen Glückseligkeit, zur vollkommenen Ver­nichtung jeder Existenz im Nirwana kommt, zur Läuterung durch die Am vollkommensten und heiligsten Was die Feigheit der Tibetaner anlangt, so ist sie, wenn man den verschiedensten Verkörperungen. Berichten des englischen Reisenden Glauben schenken darf, ein ganz hervor- find die Priester oder Lama's. Der oberste Priester ist der Dalai Lama , Er stellt aber be­stechender Charakterzug in ihrem Wesen. Brutal gegen Schwächere, der in der heiligen Stadt Lhassa seinen Siz hat. großsprecherisch und prahlerisch, wenn sie sich einem schwachen Gegner deutend mehr vor, wie etwa der Bapst in der katholischen Christen­gegenüber glauben, werden sie sofort äußerst demüthig und heit; denn er ist nicht nur der Stellvertreter Gottes oder Buddha's, geradezu kriechend, sowie sie bei ihrem Gegner einen festen Willen sondern er ist selbst ein Buddha. Beständig nimmt Buddha wieder bemerken. Auch später, als Landor nur noch mit zwei Begleitern menschliche Gestalt an; er ist nicht nur einmal, wie Christus, als marschirte die übrigen hatte er nach Erreichung des Mansarowar Secs theils entlassen, theils waren sie entlaufen genügte bei feinen öfteren Zusammenstößen mit tibetanischen Soldaten in Trupps

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Erlöser und Heiland in die Welt gekommen, sondern fommt immer von neuem, um für die Lehre und den Glauben zu wirken. So stellt der Dalai Lama in gewiffem Sinne Gott selbst vor