diese Umstände verschweigt die agrarische Darlegung der Centralstelle und erreicht damit den Eindruck, als ob die diesjährige Ernte dem starken Verbrauch gegenüber zu schwach wäre, daß also Preissteigerungen für Getreide einzutreten haben.
Die belgische Socialdemokratie und die Wahlrechts
frage.
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verschafft haben, es nicht möglich gewesen ist, die Thätigkeit der ver schiedenen verfassungsmäßigen Gewalten ordnungsmäßig zu gestalten, Man schreibt uns aus Brüssel : hat die Erekutivgewalt das Recht und die Pflicht, alle Maßregeln zu Auf den Antrag der socialistischen Vereinigung von Charleroi ergreifen, die der Ernst der Lage erfordert, und die den Zwed haben, hatte der Generalrat der Partei zum Montag einen außer die Ordnung aufrecht zu halten und die Herrschaft des Gesetzes zu sichern. Nachdem diese allgemeine Thefe aufgestellt war, Wir halten eine derartige Berichterstattung im einseitigen ordentlichen und geheimen Parteitag" zusammenberufen, der über beschäftigte sich der Gerichtshof mit der Frage, ob das Interesse der Agrarier für durchaus verwerflich. Es fehlt die Mittel beraten soll, die anzuwenden sind, um die Regierung Defret vom 22. Juni durch den Ernst der Lage gerechtfertigt zudem Er giebt eine bejahende Antwort. Er erinnert aut einer folch' tendenziösen Agitation für eine zu verhindern, das Wahlrecht ohne vorhergehende Befragung war. systematische Verteuerung des des Brotkorns die fofortige des Landes zu ändern, wenn es sich nicht um Einführung des den Aufruhr im Mai 1898; an die Bemühungen der Regierung, und wirksame Kontrolle. An dem Vorgehen der Central- allgemeinen gleichen und einfachen Stimmrechts handelt". das Parlament zur Abstimmung über die für notwendig erachteten stelle der preußischen Landwirtschafts- Kammern zeigt sich aber, Der Parteitag tagte im großen Saale des Maison du Sicherheitsmaßregeln zu veranlassen; an die Obstruktion eines Teils der Kammer, die es dem General Bellour unmöglich machte, die mit welcher Selbstverständlichkeit von seiten staatlich anerkannter Peuple( Voltshauses). Die Beratungen dauerten bis 1/26 Uhr Debatten zu Ende zu führen. Aus diesen Thatsachen schließt er, Organisationen die einseitige Politik des Bundes der Land- abends. Gegen 400 Gruppen waren vertreten. Journalisten daß die Erekutivgewalt recht gehabt hat, als sie das Dekret vom wirte auf wirtschaftlichem Gebiete betrieben wird. Es wird waren nicht zugelassen, es wurde ihnen aber folgende ein 22. Juni erließ, denn die Sicherheit des Staates ist das höchste nicht an Versuchen fehlen, die angegriffene Darlegung der stimmig gefaßte Resolution mitgeteilt: Gesetz". Den Rechtsgelehrten, welche den Einwand erhoben, daß man Centraistelle zu verteidigen und ihren Informationsdienst als bis jest mur in Finanzangelegenheiten zu Dekretgesetzen feine Sueinwandsfrei zu verherrlichen. Vom Standpunkte der agraflucht genommen hatte, erwidert der Gerichtshof, daß man rischen Interessen mag das sein, vom Standpunkte der Konso mehr in politischen Angelegenheiten zu diesem Mittel greifen sumenten, von dem der arbeitenden Bevölkerung aber müssen muß, wo es sich um Gesetze handelt, die auf die Erhaltung der öffentlichen Ordnung Bezug haben, wobei nicht bloß Finanzinteressen die Versuche, das tägliche Brot durch unrichtige Angaben bergeschädigt werden, sondern die Existenz des ganzen Staates in Frage teuern zu wollen, nachdrücklichst gebrandmarkt werden. gestellt werden kann".
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Unsere Beschwerde gegen die wegen der Citierung des Denunatantenverses erfolgte tonfistation des Vorwärts" ist abgelehnt worden. Die Gründe" für diese Ablehnung bilden ein Dokument von sittengeschichtlichem Wert, ein Zeugnis preußischer Rechtsauffassungen, das selbst auf ein durch die unzähligen leber raschungen der heutigen Rechtspraxis abgehärtetes Gemüt mit der Kraft eines Unerhörten, Beispiellosen wirken muß. Wir werden das Aftenstück abbruden, wenn das Verfahren abgeschlossen ist.
Einstweilen müssen wir uns damit begnügen, mitzuteilen, daß die Gründe denen entsprechen, die der Untersuchungsrichter gegenüber unferem Redacteur entwickelt hat.
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In Anbetracht, daß die kleritale Majorität nicht berechtigt ist, eine Benderung des Wahlrechts vorzuschlagen; in Anbetracht ferner, daß der Gesetzentwurf der Stegierung die Arbeiterklasse durch Aufrechterhaltung des Pluralstimmrechts in dem entrechteten Zustande beläßt, erinnert der Parteitag an den Eid, der im Park von SaintGilles' geleistet wu Gilles geleistet wurde, ohne Unterlaß und Ruhe für das allgemeine Stimmrecht zu kämpfen;
er billigt die Haltung der socialistischen Deputierten in der Kammer, die einstimmig die Proportionalwahl mit Pluralstimmen bekämpften;
er beschließt, daß die Agitation für das allgemeine Stimmrecht mit allen möglichen Mitteln zu betreiben ist;
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in einer Steigerung, für die es in et in dieser Begründung Hoffnung schien um so begründeter zu sein, als die Ungeschlichkeit diese Statistik verfolgt, so würde sie erkannt haben, daß die Angaben
Die Unsicherheit des allgemeinen Landfriedens. er beauftragt den Generalrat, alle Maßregeln, und feien fie Erbittert über den mißlungenen Versuch, die Herner Unnoch so energisch, zur Ausführung zu bringen, um die Agitation ruhen für die 8uchthausvorlage auszubeuten, macht die zur organisieren und den Triumph des allgemeinen Stimmrechts Unternehmerpresse ihrer Stimmung in ganz tollen Ausfällen auf die Arbeiter Luft. Die Industrie", das Speciolorgan der zu beschleunigen." Der Parteitag hat eine Reihe praktischer Mittel an- rheinisch- westfälischen Bergwerke, bringt einen Artikel, der den Beweis Erhaltung des status liefert, bis zu welchem Grade der Ünzurechnungsfähigkeit der Haß genommen, um den gesetzten Zweckquo( bestehender Zustand) oder Befragung des Landes zu gegen die Arbeiter das Unternehmerthum schon getrieben hat. D Das Blatt hält es für nötig, eine gefährliche Legende, die erreichen; Mittel, deren Tragweite die nächsten Ereignisse durch ihre fanatische Verbreitung das Verhältnis zwischen Arbeitzeigen werden.- gebern und Arbeitnehmern zu vergiften drohe, zu zerstören, die In Legende nämlich, als ob die Arbeiter die Entrechteten, die Unters nehmer aber gewissermaßen sportsmäßige Rechtsbeuger seien. Zum Man schreibt uns aus Mailand : Der Mailänder Appellations: Beweis des Gegenteils beruft sich die Industrie" auf die aus hof hat dieser Tage in einem Breßprozesse ein wichtiges Urteil über die Reichsmitteln bestrittene Statistit über Streits und Aussperrungen, Den Sinn und den Treffpunkt des Denunziantenverses hätten, Frage, ob das famose„ decreto- legge" vom 22. Juni d. J. ver- um auf die Frage, ob der Arbeiter sein Koalitionsrecht gesetzlich ans so wird gegen unsere Beschwerde eingewendet, doch nur die faffungsmäßig ist, abgegeben. Diese Entscheidung bietet nicht nur wende, eine authentische Antwort zu erhalten; siegessicher ruft das jenigen einsehen können, die den Bers kanten. Die Leute ein unmittelbares Interesse, so weit sie die Anwendung der von dem Blatt aus:„ Wer nur einen Blick auf diese Statistik wirft, wird mit aber, die den Vers nicht kannten, hätten ihn auf den Kaiser Kabinett Bellour erflügelten Sicherheitsmaßregeln" betrifft; sie hat einem lauten Nein antworten müssen. Sehr bezeichnend ist es, daß beziehen müssen, da keine andere Erläuterung in der Notiz außerdem noch eine viel allgemeinere politische Tragweite, da sie, die gewisse" Preffe noch keine Beit zu diesem Blick in die Statistik aufzutreiben wäre. Das sei die objektive Majestätsbeleidigung. vorausgefeßt, daß sie nicht von dem Kaffationshof, für ungültig er gefunden hat." flärt wird, die Regierung veranlassen könnte, von jenem AusnahmeUnd nun wird aus der angeführten Statistik festgestellt, daß die Am Stunt ist aber die handelnde Person der Notiz gar nicht der Kaiſer, befret einen noch weiter gehenden Gebrauch zu machen als bisher. Hälfte aller Streifer fich außerhalb des Geſeyes ſtelle. fondern auf der einen Seite die Majestätsbeleidiger, auf der anderen Als am 22. Juni das Defret, welches vom 20. Juli ab neue traurigsten liegen aber die Verhältnisse im Bergbau- Betriebe, namentdie Denungianten. Wenn man also schon die Spigmarte nicht kannte scharfe Maßregeln gegen Preß- und Versammlungsfreiheit lich in Rheinland , wo unter 914 Ausständigen 576 Kontraftbrüchige und sie nicht auf die Denunzianten beziehen wollte, so blicbe noch einführte, veröffentlicht und einige Tage später der gewesen seien. Indem den Arbeitern dann aus dieser Feststellung die Wahl, sie auf die Majestätsbeleidiger zu münzen. der in der ber Schluß der Seffion verkündet wurde, ohne daß die Kammern in der unmännliche und unpolitische Geringschäzung der eigenen Unterund eine Neigung Aber das nur beiläufig: Die Hauptsache ist, daß kein Leser des Lage gewesen wären, dem Dekret Gesetzeskraft zu verleihen, fragte ichrift " Borwärts" jenen tausendfach wiederholten Vers nicht kennt. Wenn man sich, ob die Regierung nicht vor dem 20. Juli auf die An- über verbrieften Rechten und Pflichten vorgeworfen wird, es aber wirklich solche Ignoranten in unserem Leserkreis geben sollte, wendung der Ausnahmebestimmungen verzichten würde. Selbst in glaubt die" Industrie" festgestellt zu haben, daß eine bedenkso ist der„ Borivärts" doch nicht verantwortlich für alle denkbaren politisch zahmen und gemäßigten Kreisen herrschte nur eine Stimme liche Unsicherheit des allgemeinen Landfriedens in den BergbauMißverständnisse möglicher Lefer. Vielleicht fällt der„ Vorwärts" über das Defret, das allgemein als eine dreiste Verlegung der Ver- Gegenden infolge des Verhaltens der Arbeiter herrsche. faffung bezeichnet wurde. Aber diese Urteile machten auf den Die Beweisführung der Industrie" hat nun leider ein Loch. auch Wahnsinnigen in die Hand, oder halben Analphabeten, die mur schneidigen General Pellong nicht den geringsten Eindruck, und vom Und das ist nicht anders möglich, wenn man eben mir einen mühsam Gebrucktes lefen können, oder Ausländern, die die deutsche 20. Juli ab wurden die im Dekret vorgesehenen Maßregeln für Blick auf die Streifstatistit wirft und wenn man es unterSprache nicht beherrschen und diese verstehen vielleicht eine aus rechtsgültig erklärt. Die Opposition aber hielt sich noch nicht für läßt, eine gewisse" Breffe zu lesen. Hätte das Special für die rheinisch westfälischen Bergwerte sich die dent„ Reichs- Anzeiger" wiedergegebene Bemerkung falsch in majestäts- geschlagen. Sie fegte ihre legte Hoffnung auf die Gerichte, die, organ beleidigendem Sinne was kann der„ Borwärts" dafür? Gin wie man glaubte, das Dekret vom 22. Juni unbeachtet lassen amtliche Streifstatistik eingehender angesehen und die ausführ Blatt ist doch nicht haftpflichtig für die sträfliche Dummheit irgend und es als verfassungswidrig betrachten würden. Diese liche Kritik der Presse, insbesondere des Vorwärts", über eines Lesers. Der dolus eventualis des Dekrets selbst von hervorragenden Rechtsgelehrten für un- der Streifstatistit speciell über die Zahl der Kontrattbrüchigen in Sprache keinen Ausdruck bestreitbar erklärt worden war. Man wartete mit lebhafter Un- ihrer Gültigkeit so erschüttert sind, daß man in der öffent. mehr giebt. Es gehörte schon eine erregte majestätsbeleidigende geduld auf die nächste Gelegenheit, die sich der Justiz bieten würde, lichen Diskussion sich auf diese 3iffern nicht mehr Phantasie dazıt, in der harmlosen und unzweidentigen Notiz eine gut dem„ decreto " Stellung zu nehmen. Diese Gelegenheit ist nun berufen tann. Majestätsbeleidigung zu wittern eine Phantasie ähnlich der, die erschienen, und die Sache der Regierung ist siegreich aus der Wenn die Bergbau- Unternehmer dies dennoch thun, so zeigen bei fedem unschuldigen Worte eine geschlechtliche Zweideutigkeit Aventiure" hervorgegangen. Die naiven Gemüter, die glaubten, fie damit, daß ihnen für die Angriffe auf die Arbeiterbewegung aufspürt. daß die Justiz in dem heutigen italienischen Polizeistaate unwirkliche Gründe und Thatsachen fehlen. Nicht die Arbeiter, sondern Aber nicht nur objektiv, sondern auch subjektiv soll der Verdacht parteiisch sein könne, find gründlich ad absurdum geführt worden. Die Fürsprecher des Buchthauskurses bedrohen den allgemeinen Landder Majestätsbeleidigung begründet fein. Der Redacteur habe die Bom Prozeß selbst, der ohne Interesse ist, wollen wir nicht frieden. sprechen. Es handelte sich 11111 ein in Lodi erscheinendes Absicht gehabt, die misdeutung des Verses zu bewirken. Gegen jatirisches Blatt, die" Banzara"( Mücke), das von dem Zuchtpolizei solche Beleidigung unserer Jntelligenz, gegen diese Beschuldigung gericht von Mailand verurteilt worden war und gegen diese Vereines hirnlosen Jdiotismus find wir wehrlos. Uns wird man zwar urteilung Berufung eingelegt hatte. Gin interessanter Prozeß, der jedenfalls weit mehr zubilligen, daß wir den Vers kennen. Thut nichts: wir begehen Der Gerichtshof stellte zunächst als Grundregel fest, daß die als lofale Bedeutung hat, wird öffentlicher Erklärung gemäß demMajestätsbeleidigungen in der verrückten Art, daß wir den bösen Exekutivgewalt nicht das Recht hat, ohne die Mitwirkung der beiden nächst bei dem Landgericht in Weimar auf civilrechtlichem Wege Willen haben, daß allgemein bekannte Citate von Nichtwissern ins Stammern Geseze zu schaffen; aber er fügt hinzu, daß die Exekutiv - anhängig gemacht werden. Kläger ist der in letzter Zeit wieder Gegenteil und in völlige Sinnlosigkeit verkehrt werden. gewalt das Recht und die Pflicht hat, für die Aufrechterhaltung der mehrfach genannte Professor Abbe in Jena in seiner EigenDie Konstruktion dieser Majestätsbeleidigung erinnert lebhaft an iocialen Ordnung zu sorgen und darüber zu wachen, daß den Ge- fchaft als derzeitiger gefeglicher Vertreter der Karl Zeiß- Stiftung, jegen Gehorsam geleistet wird. Die Exekutivgewalt hat demnach die er aus reinsten Motiven heraus geschaffen hat. Die Klage Bertillons System". 23ir aber halten eine Weiterführung des nicht das Recht, die Geseze vorzuschlagen, die sie zur Vollstreckung( Feststellungsklage) richtet sich gegen den Gemeindevorstand OberProzeffes für unmöglich, weil wir trotz allem Bessimismus- ibres ihres Mandats für durchaus notwendig hält, sondern bürgermeister Singer in Jena. noch nicht zu glauben vermögen, daß wir die Zustände französischer hier citieren wir wörtlich:„ Wenn infolge besonderer Der Streitfache liegen folgende Thatsachen zu Grunde. Auf Militärgerichtsbarkeit erreicht haben.- Umstände, und nachdem sich außergewöhnliche Oppositionen Geltung dem anfangs Juli in Greiz abgehaltenen Thüringer Städtetag Herwegh, der Gattin des Dichters und Freundin Laffalles, in in die Oeffentlichkeit aus. In der Volls- Zeitung" vom 2. Sep richtig schildert. Sie schreibt: Nach einer aus Genf eingetroffenen Brivatdepesche ist daselbst Frl. v. Dönniges habe den ihr von Berlin her bekannten Lassalle am 31. August morgens Herr Ferdinand Lassalle infolge einer im Am 31. August 1864, also heute vor 85 Jahren, schloß der zuerst aufgesucht, habe ihm, nachdem sie viele Stunden mit ihm Duell erhaltenen Wunde gestorben. Das Duell fand wahrscheinlich große Weckrufer fir immer die Augen, der die deutschen Arbeiter allein gewesen, gejagt:" Ich bin Dein Weib, Deine Sache, mache am 29. August statt. Gegner im Duell war ein Herr 3. v. N. Den Gemeinden des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins zuni Selaffenbewußtsein aufgerüttelt und in seinent Allgemeinen mit mir was Du willst!" Laffalle fei in Libesraferei gewesen, habe deutschen Arbeiterverein den Grundbau errichtet hatte, auf dem sich aber gleichwohl zuerst den legalen Weg einschlagen wollen, um in wurde der Tod des Meisters unterm 2. September durch das heute die mächtige socialdemokratische Partei erhebt. den Besitz der Geliebten zu kommen. Herr von Dönniges sei aber folgende Cirkular des vicepräsidenten Dammer in Für die junge deutsche Arbeiterbewegung, eben den Allgemeinen durchaus nicht zu bewegen gewesen, die Hand seiner Tochter Lassalle Leipzig mitgeteilt: deutschen Arbeiterverein, war der jähe Tod Lassalles fast ein Ver- zu geben. Letzterer wandte sich sogar an den bayrischen Minister Freunde! Parteigenossen! Unerwartet, ungeahnt, hat ein nichtungsschlag. Der Verein hatte zwar nominell etiva 4600 it- von Schrent und bat diesen, er möchte es nicht zugeben, schwerer, ein unerseglicher Verlust unsern Verein betroffen! Der glieder, aber die Beiträge gingen äußerst unregelmäßig ein und die daß dem Fräulein von Dönniges von ihrem Vater Gewalt Mann, der uns vorangegangen im Kampfe des Jahrhunderts ist nicht mehr. Ich brauche dem Schmerze, Staffe war in trauriger Verfassung. Raffalle selbst hatte verschiedent- angethan werde. Der Minister versprach, alles ihm Mögliche zu Ferdinand Lassalle was mir obliegt, lich Zweifel ausgedrückt, ob der Verein sich lebensfähig erweisen werde. thun. Es muß aber inzwischen ein Gesinnungswechsel in ihr ein- den jedes Herz erfüllt, keine Worte zu leihen Und nun kam der Tod des Mannes, der allein fähig schien, durch die getreten sein; denn als Lassalle durch Rüstow bei der Dame um ist die Sorge für unsere Sache. Als dermaliger Lenter des Allgein. Macht seiner mächtigen Bersönlichkeit und seiner glühenden Berebfamkeit eine Unterredung bitten ließ, äußerte sie: Herr Lassalle liebt zu deutschen Arbeiter- Vereins bestimme ich: den Verein auszubreiten und der Arbeiterbewegung neue Anhänger sprechen. Zwei Stunden würden ihm nicht genügen, und 1. Bis zur Entscheidung der Generalversammlung verbleibt die Als ihr nunmehr bas langweilt mich." zu verben. ihre glühenden Leitung des Vereins, sowie sie bisher dem Präsidenten zustand, Am 8. Mai Hatte Lassalle Berlin verlassen, um sich durch eine Briefe au Lassalle sowie ihre Worte ich bin dein Weib" provisorisch dem Vicepräsidenten. 2. Die Generalversammlung wird mit so schnell wie möglich, jedenfalls im Laufe des Novembers einberufen. Sommerreise von den beispiellofen Anstrengungen der winterlichen und so weiter vorgehalten wurden, so daß ihrem Agitationsarbeit zu erholen. Echon im Februar hatte er an die anwesenden Bater bald heiß, bald kalt wurde, betrug fie 3. Bis dahin haben alle Bevollmächtigten und sonstigen Beamten Bevollmächtigten des Vereins geschrieben: Ich bin todmüde, und so fich so frivol, daß Herr Rüstow , der als alter Soldat gegen vieles start meine Organisation ift, fo wankt fie boch bis in ihr Mart gepanzert ist, aufs tieffte empört war. Als Lassalle von diesem Gehinein. Meine Aufregung ist so groß, daß ich teine Nacht mehr fimmungswechsel der Dame Mitteilung gemacht wurde, atmete er auf schlafen kann. Ich wälze mich bis fünf Uhr auf dem Lager und und sprach wie einer, dem die Schuppen von den Augen fallen: Gott stebe mit Kopfschmerz und tief erschöpft auf. Ich bin überarbeitet, sei Dank, mun bin ich wieder frei. Darauf aber schrieb er dem Herrn überangestrengt, übermüdet im furchtbarsten Grade. b. Dönniges, daß er eine Dirne zur Tochter, Herrn v. Radowig, daß Dennoch bemuzte er den größten Teil des Mai noch zu einer er eine Dirne zur Braut habe. Er müsse Blut sehen, äußerte Lassalle . Heerschau über die Gemeinden des Allgemeinen Deutschen Arbeiter- Das Duell war nun unvermeidlich. Am Tage vorher übte sich der Laffalle verbereins. Er begann seine letzte Agitationstour in Leipzig und endete Walache im Pistolenschießen, er schoß 150 Kugeln ab. in Ronsdorf , wo er auf dem Stiftungsfest des Vereins feine leste schmähte das. Mit einer Zuversicht, die fatalistisch ist, rechnete er große Rede hielt und von den Arbeitern wie ein Triumphator ge- darauf, daß er zuerst den Bräutigam und dann den Vater erschießen feiert und wie ein Messias verehrt wurde. Nach diesen Erfolgen würde, selbst aber nicht getroffen werden könne. Rüstow sagte ihm: ging er nach Ems und von Mitte Juli ab nach Nigi- Kaltbad in der Schieß zuerst. Denn triffst Du Deinen Gegner auch nicht, so verSchweiz, die er lebend nicht mehr verlassen sollte. wirrst Du ihn doch. Lassalle erwiderte: Er wird, er fant mich Bis zum 27. Juli hatte er noch brieflich mit dem Vereins- nicht treffen. Das Duell ging vor sich und endete wie bekannt. vorstand in Berlin verkehrt. Dann aber verstummte er. Der So Emma Herwegh . Lassalle erhielt von dem walachischen Vereinssekretär Willms schrieb ihm noch am 8., 10., 18. August und Junker Janko von Rakowitz eine Kugel in den Unterleib und starb quicklichen Angelegenheit. zuerst gar nicht an das Duell. Man witterte allerlei Ränte und drückte ihm noch einmal am 22. August seine Verwunderung aus, zwei Tage darauf nach den qualvollsten Schmerzen. gar tein Lebenszeichen von ihm zu erhalten. Vergebens. Lassalle Die erste Nachricht, die von dem Duell nach Deutschland drang, Intriguen der Gegner, und beispielsweise in Köln wurde in einer lebte mir noch seinem Liebesabenteuer mit elene von waren wohl die Telegrammte, die Herr von Hofstetten, der mit auf Arbeiterversammlung mitgeteilt, die Nachricht, daß Lassalles Duell Dönniges und führte einen ihn bis in die Tiefen dem Kampfplatz gewesen war, nach Berlin an J. B. von durch eine Liebesgeschichte herbeigeführt worden, sei eine Verleumaufwühlenden Kampf Kampf um ihren Besitz. Wir wollen den Schweizer und an den Frankfurter Bevollmächtigten Berndung. Vielmehr fet Laffalle infolge eines politischen Wenchelmordes 9toman hier nicht ausführlich erzählen und beschränken uns auf die hard Becker, den Raffalle als seinen Nachfolger bezeichnet hatte, und als Märtyrer seiner Ueberzeugung gefallen. Die Gräfin Hayfeld hatte die Abficht, die Leiche ihres Freundes Wiedergabe eines weniger bekannten Briefes der Frau Emma Irichtete. Jedenfalls gehen von diesen beiden die ersten Nachrichten
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Beim Tode Laffalles vor 35 Jahren. bem fie wenige Tage nach dem Tode Laffalles die Vorgänge ziemlich tember 1864 leſen wir:
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des Vereins ihre Funktionen genau in der bisherigen Weise fortzuführen, so daß durchaus keine Veränderung in der Thätigkeit des Vereins eintritt.
Ich bemerke, daß über die letzten Lebensschicksale Laffalles baldigst näheres bekannt gegeben wird. Borerst genüge die Mitteilung, daß er nach zweitägigem Leiden infolge einer bei einem Pistolenduell erhaltenen Wunde am 31. August, morgens 7 Uhr, zu Genf verstarb.... Mit dem ganzen Feuer der Energie, mit der Hingabe für unsere große Sache, wie sich uns der Verblichene als leuchtendes Beispiel vorangestellt, weihe jeder sich dent Werke, für welches Lassalle bis zur letzten Lebensstunde eingestanden."
Aus den versprochenen näheren Mitteilungen an die Mitglieder über die Todesursachen wurde jedoch nichts. Man hatte geglaubt, daß es sich um ein Duell mit einem politischen oder litterarischen Gegner gehandelt habe. Nun man aber die Wahrheit erfuhr, verzichtete man lieber auf die nähere Erörterung der unerDie breiteren Arbeiterkreise glaubten