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Ein meisterliches Genrestid entwarf wieder einmal Herr Bonn  . I theile Luft. Der freie Wasserstoff ist also jetzt zu den Elementen der Wenn er sich bescheidet und selbstgefälligem, überwißigem Wesen nicht Erdatmosphäre zu zählen; seine Raummenge ist ungefähr gleich der vertraut, gewinnen seine Gestalten Werth und Bedeutung. Wie die Hälfte derjenigen der Kohlensäure in der unter gleichen Bedingungen Unruhe in dem Hauptmann wächst, bis alle Brutalität entfesselt befindlichen Luft.  - wird, das ist eine sehenswerthe, lebenstrogende psychische Studie.

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Mehr Beifall noch, als der Abschied vom Regiment fand die echte Komödie, so lustig auf verteufelt ernſtem Hintergrund Die sittliche Forderung". Ihrer ist an dieser Stelle schon ein gehend gedacht worden. In ihr decken sich Form und Jdee. Hier hat fich wirklich ein ganz kräftiges Weib selbst befreit. Ueber die frühere Misère tann sie ein oder das andere Mal noch ingrimmig erbost werden. Im übrigen liegen alle fagenjämmerlichen Sentimentalitäten hinter ihr. Jenny Groß war im Einzelnen ganz resolut und das war gut so. Es gab doch den Schein der Tapferkeit, die ein Weib bewiesen haben muß, wenn es durch Elend und Lumperei sich durchschlägt.

Den Abschluß des Abends machte die leichtere, burschitose Plauderei ore", die nach der bekannten Erzählung Hartleben's vom abgerissenen Knopf" gearbeitet ist.- hid of adds Archäologisches.

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-ff.

Humoristisches.

-Aus Sachsen  . Lehrer: Erst im Jahre 785 nach Christi Geburt   nahmen die Sachsen das Christenthum an. Bis dahin waren sie Heiden gewesen. Nun, Emil, was willst Du fragen? Schüler: Wie hat m'r denn bis dahin in Dräsen gesagt, wenn m'r: Ei Herrchases!" sagen wollde?- Im Damenklub. Sie sind doch auch noch nicht ver­heirathet, liebe Kollegin?"

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" Gott   sei Dant, leider noch nicht!"

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Die Fingerzeige der Natur. Arzt: Nun, wie steht es mit Ihrer Schlaflosigleit?" Patient: Immer dieselbe Sache. Ich wälze mich fast jede Nacht ruhelos bis 5 Uhr morgens umber." Arzt: Haben Sie denn die Pulver genommen, die ich Ihnen verordnet habe?" Patient: Ja, aber der Erfolg wollte sich nicht einstellen, und deshalb habe ich schon seit einer Woche damit aufgehört. Uebrigens muß ich Ihnen schon seit einer Woche damit aufgehört. erzählen, daß ich in einer einzigen Nacht und zwar vorvorgestern, ganz ausnahmsweise vorzüglich geschlafen habe." Arzt: So, 10, der Sache müssen wir doch auf den Grund gehen! Was weise schlafen konnten, getrunken?" Batient: Gar nichts. Es haben Sie am Abend vor der Nacht, in der Sie ausnahms­war eben der reine Zufall." Arzt: Die Pathologie kennt keinen weise schlafen konnten, getrunken?" Patient: Um Bufall! Wann sind Sie zu Bette gegangen?" Arzt: Erzählen Sie mir ganz genau, was Sie punkt elf Uhr." unmittelbar vorher getrieben haben." Patient: Ich habe ge­schrieben."- Arzt: Was haben Sie geschrieben?" Patient: Einen rekommandirten Brief." Arzt: Also schreiben Sie von ( Lust. Bl.")

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dm Im wiſſenſchaftlichen Verein" zu Athen   sprach unlängst der General- Ephoros für Alterthümer, Kavvadias, über einzelne inter­effante Entdeckungen, die im Verlaufe der unter seiner Leitung vor genommenen Ausgrabungen in Epidaurus   gemacht worden find. Unter anderem berichtete er über ein großes höchst originelles Gebäude, das er, gestützt auf eine Stelle des Thutydides, für ein antiles Gasthaus erklärte. Solche Gasthäuser befanden sich auch in Olympia  , auf dem Isthmus von Korinth und an anderen Punkten des alten Griechenlands  , besonders an den Kultmittel­punkten und heiligen Stätten, und dienten zur Aufnahme der jenen Ort besuchenden offiziellen Gäste und der sich zu den Kampf­spielen einfindenden Wettkämpfer. Das vor kurzem in Epi­ daurus   aufgefundene Gasthaus diente, abgesehen von diesem jest ab jeden Abend einen rekommandirten Brief, das scheint Ihnen erwähnten Zwede, auch als Wohnung für die Kranken, doch zu helfen." die von allen Punkten der alten Welt in Epidaurus zusammen strömten, um bei dem Gotte Asklepios Heilung zu finden. Das Ge­bäude gehört nach seinen äußeren Abmessungen zu den größten, die bisher entdeckt worden sind, und zeigt eine genau quadratische Form; die Seite des Quadrats hat eine Länge von 76 Metern, so daß der Flächeninhalt ungefähr 5800 Quadratmeter beträgt. An sämmtlichen vier Seiten des Gebäudes befinden sich Zimmer; zwei die Mitte des Gebäudes treuzförmig durchschneidende Gänge theilen das Ganze in vier fleinere, gleiche Quadrate, von denen jedes in seiner Mitte einen viereckigen Hof besitzt, der von 36 Säulen in dorischem Stil um­geben ist und ringsherum von 20 Zimmern eingeschlossen wird. Das Gebäude war, wie sich aus den noch erhaltenen Bauresten ergiebt, ateistödig angelegt; demgemäß belief sich die Zahl sämmtlicher Gast zimmer auf 160.

yoth Boss. 8tg.")

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Vermischtes vom Tage.

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Berlin  , Hugo Steiniz. Neue Denkmals- Wige von Victor Laverrenz  . wir somit den Kaiser selbst auf unserer Seite wissen, wollen wir Die Einleitung enthält den Sah: Da getrost die Wize über die neu aufgestellten Denkmäler aus dem Munde eines echten Berliners fennen lernen."

-In dem Befinden Friedrich Nietzsche's  , der in Weimar   lebt, ist eine Besserung eingetreten. Von seiner Schwester, Frau Förster- Nietzsche  , ist ein Archiv errichtet worden, das jetzt fast den gesammten schriftlichen Nachlaß mit Einschluß der wichtigeren Briefe umfaßt.- In der Eckernförder Bucht   treibt ein Wa Ifisch sein Wesen. Er räumt unter den Fischen start auf und beschädigt die ausgelegten Reze. Auf den bisher unternommenen Jagdzügen tonnte man ihm nichts anhaben. Jetzt wollen's die Schleswiger versuchen. Sizungen haben sie zu diesem Zweck schon einberufen.­In Haspe  ( Westfalen  ) wurde an einer dreißig­jährigen Wittwe ein Lustmord verübt. Die Ermordete hinterläßt mehrere Kinder.-

Aus Großwardein   wird gemeldet, daß sich in allen Theilen des Komitats ich were Gewitter mit Sturm und Hagelschlägen entladen haben. An zahlreichen Orten wurden Dächer von den Häusern gerissen. In Fekete Györös wurde ein Landwirth auf dem Felde vom Blizerschlagen, ein anderer schwer verwundet.

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-Nach England wird jährlich Opium im Berthe von 24 Millionen Mart eingeführt. Davon wird allerdings viel zu Tinkturen u. f. w. verbraucht und geht so ins Ausland.

Medizinisches. sizin ausgelegten Rezze. Einen merkwürdigen Fall von Selbstberlegung mit Nadeln behandelte, wie die Täglichen Rundschau" mittheilt, Dr. Wilhelm Claussen in Jhehoe. Ihm wurde eines Nachts von der Polizei eine 28 jährige Frau als Epileptische ins Krankenhaus eingeliefert, die am anderen Tage die verschiedenartigsten Krankheits­erfcheinungen zeigte. Theils sollten es Krämpfe, theils Lähmungen sein. Dr. Claussen hielt sie jedoch für Verstellung und nur die Schmerzen in der Schulter für echt, welche die Frau bei der geringsten Bewegung des Armes zu lauten Schmerzensäußerungen trieben. Mehrere Wochen lang konnte der Arzt dafür keine Ursache finden, bis schließlich eines Tages fich an der Brust eine eitrige Entzündung bemerkbar machte, aus deren Tiefe ein Einschnitt eine verrostete Nadel zu tage förderte. Sie hatte jedenfalls dicht an dem großen Geflecht der Armnerven gelegen, so daß sie bei der geringsten Bewegung die Nerven reizte und so die furchtbaren Schmerzen ver­c. e. Während der Session, von 1898 98 war die durchschnittliche urfachte. Nach Entfernung der Nadel hörten die Schmerzen auch Dauer der Sizungen im englischen Unterhause act sofort auf, und schon wollte Dr. Claussen nach einigen Lagen Stunden zweiundzwanzig Minuten. Die längste die Frau als geheilt entlassen, als fie über lebhafte Sizung, am 14. Juli, dauerte 14 Stunden, von 3 Uhr nachmittags Schmerzen in beiden Beinen zu flagen anfing. Auch hier bis 5 Uhr früh. Vierzig Abstimmungen fanden erst nach Mitter­erwiesen sich bald als Ursache Nadeln aber nicht eine, sondern nacht statt..­eine ganze Anzahl. Alle Tage fand der Arzt neue Nadeln in der Tiefe der Muskeln, eine steckte sogar im Kniegelent. Die Nadeln waren von verschiedener Länge, einige sogenannte Stopf­nadeln von sieben Zentimeter Länge, die andern gewöhnliche Näh­nadeln. Im ganzen mußte Dr. Claussen 3 Stecknadeln und 26 Näh­nadeln bei der Kranten entfernen. Diese behauptete, sie hätte alle Nadeln kurz, bevor sie ins Krankenhaus gebracht wurde, auf einmal verschluckt. Sie hoffte sich dadurch ein langes Krantenlager zuzuziehen und damit einer ihr drohenden Gefängnißstrafe zu entgehen. Nach vierteljährigem Aufenthalt im Krankenhaus konnte sie als gesund entlassen werden.

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Meteorologisches.

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Aus New York   laufen weitere Nachrichten von Un glücksfällen, die durch den letzten Sturm verursacht wurden, ein: Mehrere Dampfer trafen in nordatlantischen Häfen mit Matrosen von untergegangenen Segelschiffen ein. Mindestens 30 Schooner sind verunglückt. An der Küste von Neu- England  sind 86 Schiffe gestrandet, außerdem sind im Hafen von Boston  30 Schiffe ganz oder theilweise wrack geworden, wobei etwa 40 Per­fonen das Leben eingebüßt haben. Am Kap Cod find mehr als 30 Schiffe gestrandet.

In den Salpeterwerken von Lagunas brach, wie aus Valparaiso   gemeldet wird, Feuer aus. Der durch dasselbe angerichtete Schaden soll mehr als 100 000 Dollars betragen.

Die Anwesenheit von freiem Wasserstoff in ber-In Hantau am mittleren Yangtsetiang hat eine furcht Luft war bisher nicht festgestellt worden. Jezt ist dieser Nachweis bare Feuersbrunst stattgefunden, über die jetzt erst genaueres dem französischen   Chemiker und Akademiemitgliede Armand Gautier   bekammt wird. In der enggebauten, von Menschen vollgepfropften gelungen. Er hat ermittelt, daß die Luft auf hohen Bergen und auf Stadt find nicht weniger als fünf Rilometer Straßen offener See, überhaupt die reine Luft, immer einen fleinen Antheil niedergebrannt, und beinahe elftausend Familien haben ihr von freiem Wasserstoff enthält. Dieser Antheil ist ziemlich beständig, Obdach verloren. Mehr als tausend Menschen fanden er beträgt 11-18 Subitzentimeter auf 100 Liter trockener Luft bei in den Flammen den Tod. In einer engen und langen 0 Gr. umb 760 Mint.- Drud, also etwa 11/2 Raumtheile auf 10000 Raum- Gaffe tamen allein 217 Personen um.

Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .