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Weil... ach, was gäbe ich nicht darum, morgen zu Hause in Hultuna zu sein, wenn er kommt und nach den Rühen sieht..."
Und dann berbarg sie wieder zwei erglühende Wangen an der Brust der Schwester.
Anna strich sacht über ihr blondes Haar hin und sagte: ,, Armes Gerdachen! So, das mit dem Doktor Langberg geht also nicht vorüber, obgleich Du nun so viele andere Männer zu sehen bekommst?"
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Niel" flüsterte Gerda sehr bestimmt. " Aber, Liebste, er ist doch nur Thierarzt, und
könntest Du.
hier
" Ja, das glaubt Ihr alle; aber ich selbst fühle so deutlich, daß ich ihn niemals vergessen kann. Uebrigens muß ein Thier arzt das Studenteneramen gemacht haben, und das hatte der Provisor bei Stenberg's nicht, in den Du vor zwei Jahren so verschossen warst." ( Fortsetzung folgt.)
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weder die
zu heben und die Reihe der Belze spendenden Thiere von Jahr zu Jahr zu vergrößern. Zobel , Edelmarder, Nerz, Iltis, Hermelin, Stunt, Feh, Hamster, Kaninchen, Opossum, Angora,' Schaf, Reh, See Bedürfniß und dem Luxus. Jedes Fell hat seine eigene Bestimmung. hund, Robbe, Seeotter- alle diese Thiere liefern ihre Felle dem Reh- und Robben- Felle ergeben Jagd- und Reise- Taschen, Tornister Lang- und feinhaarige Belze werden für Kleidungsstücke verwandt. und Schulranzen. Tiger- und Angora- Felle liefern Zimmerdeden und Wandschmuck. Das grobe Bärenfell wird für Fußwärmer, Wagen- und Schlitten- Decken verarbeitet; Reh- und Iltis Schweife zu Pinseln.
und dichter sind die Felle. Der foftbarste Zobel lebt im öftlichen Je tälter eine Gegend, um so werthvoller, also um so feiner Ozeans. Dieser sibirische Zobel ist ein marderähnliches Raubthier, Sibirien , in den Wäldern der Giljaken, an der Küste des Stillen ungefähr 58 Zentimeter lang mit einem etwa 17 Bentimeter langen Schweif. Sein seidiges, glanzreiches Fell ist um so theurer, je einfarbiger es ist. Die schönsten Zobelpelze sind auf dem Rücken schwärzlich, am Halse und an den Seiten kastanienbraun, an den Wangen grau, an der Schnauze schwarz und grau gemischt, an den Ohren weißlich grau oder lichtbraun gerändert, am Unterhals dottergelb bis roth- orange.
Am reichsten an pelzliefernden Thieren ist die Seeküstenproving Sibiriens am Stillen Ozean. Hier findet sich alles vertreten, was nur ein Fell zu Markte zu tragen hat: Reh, Hirsch, Eber, Tiger und Panther, Bären, Zobel und das große Wiesel( Hermelin).
Einiges über Rauchwaaven. グ Während im flaffischen Alterthum die Verwendung von Pelzwerk als Kleidung und Zierde völlig unbekannt war schönheitsdurstigen Griechen noch die prunkliebenden Römer wußten etwas von diesem lleidfamen Luxusgegenstand ist gerade in den lezten Jahrzehnten dem Verbrauch von Belzwaaren starter Borschub geleistet und den Thierfellen aller Art eine Werthschäzung erwiesen, wie man sie seit dem Mittelalter, wenigstens in unseren deutschen Gauen, nicht gekannt hat. Diese so allgemein gewordene Verwendung von Rauchwaaren es zum Sinnbild der Reinheit und Unschuld. hat naturgemäß die Menge der Felle liefernden Thiere ganz er heblich vermindert. Mit diesem langsamen Schwinden der Thiere wie Zobel , Biber u. s. w., steigt ihr Werth, und die Preise gestalten sich immer unerschwinglicher. Nur so war es möglich, daß der Handel mit nachgeahmten Rauchwaaren zu einer Blüthe gedieh, die der mit echtem Belzwert faft gleichkommt.
Einen Hauptgegenstand des sibirischen Belzhandels bilden die Eichhornfelle. Außer diesen werden geliefert: Wolf- und Bärenfelle, Elenthier- und Rennthierfelle, Sobel, Fuchs und Hermelin. Der weiße Winterpelz des Wiesels ist noch heute sehr gesucht. Freilich treten an seine Stelle sehr oft Kazenfelle. Im Mittelalter durfte das Hermelin nur von Fürsten getragen werden. Die Sage, daß das Wiesel cher durchs Feuer als durch den Schmuz gehe, machte.
Vor allem der Zobel wird so vielfach nachgeahmt, daß die Mehrzahl der sich so stolz darbietenden Zobelpelze sich bei genauer Prüfung als gefärbte Marderfelle entpuppen. Ebenso ergeht es dem Fell des buchowischen Lammes, dem sogenannten Perfianer, dessen Nachahmung taum vom Original zu unterscheiden ist. Weniger geglückt ist die Nachahmung des Skunkspelzes, der bom nordamerikanischen Stintthiere stammt; dessen Preis wird immer ein relativ hoher bleiben wegen der verschiedenen Prozesse, die erforderlich sind, den Geruch zu vertreiben.
Ein sehr fleidfames Pelzwert liefern uns auch einige Wasservögel, so der am Bodensee und in Holland lebende Haubentaucher, ferner der Schwan und der graue Geier.
Wenn nun aber auch, wie erwähnt, Hellas und Rom keine Kenntniß von dem Nutzen der Rauchwaaren hatten, so war in Deutschland das Pelzwerk von frühesten Zeiten an als natürliches Material für Kleidungsstücke jeglicher Art in Gebrauch.
Als der im Mittelalter sich ausbreitende Lurus sich auch auf die Rauchwaaren erstreckte, wurde es den untern Ständen verboten, Luruspelze zu tragen. Trotzdem war der Verbrauch von Fellen aller Art, vor allem in der weiblichen Toilette, sehr start.
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Hermelin und Zobel , Marder, schwarze Füchse und Eichhörnchen mußten ihre Felle zu Markte tragen, um den holden Leib" der deutschen Frauen zu schmücken, die auch im Sommer eine Anwendungsart für diesen so gut fleidenden Lugusartikel herausfanden.
Ulm und Regensburg tauschten die Rauchwaaren ein vom Süden, die Hansestädte vom Norder Mit Grau- und Bunt- Wert und Hermelin, fütterte und umbordete man Kleider, Mäntel, Decken und Behänge. Das vornehmste unter den Thierfellen war der Zobelpelz. Er diente dem Hermelin sozusagen als Folie, indem er als Borstoß und Besatz mittels seiner dunkleren Färbung dessen schneeiger Weiße mehr Geltung verschaffte.
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Der beste Zobel von der Welt heißt es in einer Dichtung Hartmann von Aue's tommt von Conneland, dessen Herrscher der Sultan ist und das rings umschlossen ist vom Lande der Griechen und der Heiden." Der Dichter meint Iconium in Kleinasien . Die weiten Wälder und Steppen des russischen Reiches waren schon das mals die Lieferanten des Zobelfelles.
Schon zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts erlitt der Lurus, der mit dem Verbrauch von Thierfellen getrieben worden war, eine ganz bedeutende Stockung. Der Grund war eben so einfach, wie natürlich. Die europäischen Wälder waren ansgeraubt. Sie wieſen feine Belzthiere mehr auf, und Rußland verbrauchte seine Felle im eigenen Lande. Den Russen gilt der Pelz nicht als Lurusgegenstand, sondern als unentbehrliches Bekleidungsstück. Der Kirgise begnügt fich mit einer Pferdehaut, der Tatare bevorzugt das graue Schaffell, der Ruthene das schwarze und der Kalmide das kaffeefarbene.
Die Entdeckung Nordamerika's sowie die Eroberung Sibiriens brachten dem Handel und der Verwendung von Rauchwaaren eine neue Blüthezeit. Lurus und Mode einten sich, sie noch immer mehr
Das Jagen der Rauchwaaren liefernden Thiere wird auf ver schiedene Art versucht. Am gefahrbringendsten und mühevollsten ist die Bobeljagd. Die fast unzugänglichen Berge, die meilenbreiten sibirischen Ströme mit ihrem Eisreichthum bieten dem Thiere vor treffliche Schlupfwinkel und dem tollfühnen Jäger auf Schritt und Tritt Gefahren. Dessen ungeachtet wird der Zobelfang sehr oft von einem einzelnen gewagt, der mit seinem Hundeschlitten tagelang in dem dichten Urwald den Spuren des kostbaren Thieres nachschleicht. m großen und ganzen wird aber die Zobeljagd von größeren Gesellschaften abgehalten; dreißig bis vierzig Personen vereinigen sich zu diesem Zweck. Die Jagd dauert: von Oktober bis Dezember. Der Preis des Bobelfelles in den sibirischen Handelsstädten schwankt zwischen 50 und 500 M.
Am einträglichsten für die Jäger ist der Fang des ungemein raren schwarzen Fuchses. Ein solches Fell erlangt bisweilen einen Werth von 1000 Rubeln und mehr.
In den Vereinigten Staaten und in Kanada jagen Indianer, Amerikaner und Europäer die Pelzthiere. Die von den Indianern gelieferten Felle sind: Biber, Bisam, Silber- und Kreuzfüchse, Luchse, Nerze( Wasserwiesel), Ottern, Büffel, Bären, Wölfe und Bobel. Die amerikanischen Zobel find grobhaariger als die sibirifchen, auch mehr röthlichbraun als goldfarben. Die schönsten amerikanischen Felle kommen von der Hudsonbai , aus Labrador und Ostmaine.
Die russisch- amerikanische Kompagnie , die auf Kodiak , Sitka und Alaska ihren Handel treibt, tauscht von den Estimo und den Indianern Ottern-, Biber-, Fuchs- und Seehundpelze ein und bringt sie nach St. Petersburg und China .
Den Mittelpunkt des Handels mit Rauchwaaren in Rußland bildet Nishnij Nowgorod , wo alljährlich die russischen Pelzvorräthe sich zusammenfinden.
Der Haupthandelsplatz für Rauchwaaren in Deutschland ist Leipzig , dessen jährliche Zufuhr von Fellen an.30 Millionen Mark Werth haben soll. Der Handel hängt von der herrschenden Mode und der Nationaltracht ab. Wien , Berlin und Breslau zeichnen sich hierin besonders aus. Die Felle kommen roh, halb oder auch ganz zubereitet in den Handel. Dem Jäger obliegt natürlich die Anfangsarbeit, indem er dem Thiere das Fell abzieht, es ausspannt und trocknet. Nun tommt der Kürschner in Thätigkeit, vielfach auch noch erst der Gerber. Das Trocknen macht die Felle sehr oft brüchig und hart, so daß eine leichte Gerbung erforderlich ist. Man befeuchtet zu diesem Behuf die Haut mit Wasser, schabt sie mit einer eisernen Stange, bestreicht sie mit einer fettigen Masse und streut Mehl oder Kreide darauf.
Nunmehr wälzt man die Pelze in einer warmen Sand und Hobelspäne enthaltenen Tonne tüchtig hin und her, klopft sie hernach ordentlich aus und bearbeitet sie mit einem scharfen Messer.
Lammfelle müssen vollständig mit Wasser durchzogen, mit Gerstenschrot bestreut werden und darauf noch mehrere Tage in Salzwaffer liegen bleiben. Kaninchenfelle beizt man mit Alaun; Eichhörnchenfelle bestreicht man mit Butter und reinigt sie mit Gips und Sand.
Die geschidtesten Gerber sollen die Nomaden Rußlands sein. Aber auch die berühmten Gerber in Moskau , Astrachan , Kasan und Kaluga weisen Meister in dieser Arbeit auf. Die besten Kürschuer soll China befizen. Berühmt sind auch, die gefärbten Londoner Felle und die Leipziger zubereiteten Eichhornpelze.