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gang recht haben, aber es ist zu bemerken, daß dies Verfahren den schmacverwirrendsten Leistungen des vielverdienten Meisters allzut vorher geschilderten ziemlich ähnlich sieht, die Neuheit also eigentlich traurig berührt. Im Gegensatz zu der Genannten erinnert Augusta schon etwas veraltet ist. Cottlow, die am 13. in der Singakademie gleich der Vorigen einen„ bloßen" Klavierabend gab, an ihren letzten Lehrer, Busoni : auch sie versteht den Steinway- Flügel bis zum Donner auszunüzen und manches, wie Chopin's Fis- moll- Nocturne, auch duftig zu spielen; dessen F- dur- Ballade zeigte allerdings, wie es meistens geschieht, eine, besonders dynamische Uebertreibung des„ Presto con fuoco", von dem fast nur der Baß recht hörbar war, und Busoni's Hauptkunst, seine bis ins kleinste gehende Plastik, kehrt bei der Jüngerin doch nicht wieder.
Ein Appretureffekt anderer Art sind die in den letzten Jahren so start in Mode gewesenen Astrachans. Die Rohwaare war in den ersten Jahren des Auftauchens eine solide, nicht zu niedrige Stehwaare". Die Konkurrenz unterbot jedoch bei der Aufnahme diesen Artikel bald so stark, daß die Qualität zusehends bergab ging, und infolge deffen die Waare heute fast nicht mehr zum Ansehen ist, das graue, aus schlechtester Baumwolle hergestellte Grundgewebe kommt an vielen Stellen unverhüllt zum Ausdruck. Der Astrachan - Effekt wird erreicht, indem die Waare künstlich zerknittert und in dieser Stellung durch warme Behandlung fixirt wird.
vie etwa die Begleitung des Tschaikowsky 'schen Violinkonzerts( bei Natrowski), sich doch noch künstlerischer entwickeln könnte. Ein befonders feinsinniger Partner hingegen ist Coenraad V. Bos, dessen meist nur mitwirkende Thätigkeit diese Kraft nicht unterschätzen lassen soll. Auch Felicia Kirchdorffer, die in dem unten erwähnten Gordigiani- Konzert mitwirkte, wird als Klavierpartnerin gerühmt.
Ein Wörtchen sei auch über die Begleiter am Klavier, zumal die ständigen, gesagt. Sozusagen der Stammspieler ist Otto Bake, Ein ähnliches Produkt bilden die Wirbelplüsche, welche auf dem es begreiflicherweise nicht an Routine fehlt, mit der er so verplattem Plüschgrund freisförmige Figuren zeigen, in denen die Flor- schiedenen Ansprüchen nachkommt, der aber für höhere Aufgaben, fäden, scheinbar um einander gedreht, gewirbelt find. Diese Waare bildet den Uebergang zu den gewöhnlichen Preßplüschen. Als„ Triumph" unserer Industrie mag noch ein Stoff erwähnt werden, welcher ebenfalls als Plüsch in Ümhängen und Jacketts in den Handel gebracht wird, aber nichts weniger als Plüsch ist. Der felbe besteht aus schlechtester Baumwollkette und Shoddyschuß, von dem das Kilo 75-80 Pf. kostet. Diese Waare wird gefärbt, gewöhnlich schwarz und dunkelbraun, gewaltt und dann geraubt, bis Viel Gutes war diesmal von Geigern zu hören. Am 15. d. M. von einem Schuß überhaupt nichts mehr zu sehen ist. Je langfaseriger machte in der Singakademie das Bublifum die nähere Bekanntschaft der Shoddyschuß war, d. h. je mehr alte Strumpffoden darin sich Professor Julius Conus ' aus Moskau , dessen Violinkonzert in aufgelöst vorfinden, desto schöner wird der Plüsch". Nach dem E- moll bereits bei den auch diesmal betheiligten-Philharmonikern Rauhen wird dieser Strumpfsodenplüsch gepreßt und gewirbelt. gekommen war und jetzt vom Komponisten selbst gespielt wurde. Manche Frau freut sich, einen billigen und schönen Plüschumhang Boran ging die wohl populärste der drei„ Suiten" von J. S. Bach, gekauft zu haben, ohne zu ahnen, was dahinter steckt. Das bemerkt jener schon seinerzeit besonders beliebten Reihen von tanzartigen fie erst, wenn der schöne Umhang einmal naß geworden ist, und Stücken für Orchester, nämlich die erste derer in D- dur. Die„ Arie" fie erinnert sich dann des einſt unserer Industrie ertheilten darin wurde in einer gebräuchlichen Umschreibung für Solovioline, schmeichelhaften Prädikats: Billig und schlecht!- Gustav Strahl.
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Kleines Feuilleton.
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einer
von Comus wunderschön und mit einem trop etwas spärlichen Publikums sehr freundlichen Erfolg gespielt. Tags darauf gab es das erste Auftreten eines ganz jungen Geigers, ebenfalls in der Singakademie aber ohne Orchester, des Polen Mieczylaw Natrowski, der wohl infolge seiner Berliner Studien mehr Bublifum hatte als sein ausgereifter Vorgänger. Der Genannte t. Die chemische Zusammensehung und der Nährwerth der bewies mit seinem sehr beifällig aufgenommenen Vortrag des sympathiverschiedenen Käsesorten. Obgleich zu gunsten des Nährwerthes schen Konzertes op. 35 von Tschaikowsky eine treffliche Schulung und trozz der Käse schon vieles von wissenschaftlicher Seite geschrieben wurde, mangelnder Wärme die Berechtigung der Aussicht, dereinst noch ein so ist die chemische Zusammensetzung, auf die es hauptsächlich dabei reifer Künstler zu werden, der dann wohl auch zu einem Stück wie ankommt, durchaus nicht so einfach festzustellen. Einen beachtenswerthen der Giaccona von Bach alles Nöthige, einschließlich der ihm jetzt Bersuch nach dieser Richtung hat Balland neulich der Pariser Akademie begreiflicherweise noch fehlenden rhythmischen Energie, mitbringen der Wissenschaften vorgelegt. Danach bestehen die gewöhnlichen Kuhkäse wird. Seine eigenen Kompositionen: drei Lieder, zeugten zwar von bis zu 4/5 aus Waffer, in den übrigen Theilen find die stickstoff für das die Ausdrucksweise Hedwig Kaufmann's feinem Neufchaffen, aber doch von einem geheimnißvollen Etwas, haltigen Substanzen etwas reichlicher vertreten als die Fettstoffe. besonders in der Höhe gutgebildeten, allerdings noch verschleierten" Umgekehrt enthalten die sogenannten Sahnenkäse z. B. der Neuchateler mehr Fett als Stickstoff, und das Wasser ist nur zu 50 bis Sopranstimme, die über eine Heiserkeit sich trefflich hinweghalf 60 pct. vertreten. Beide Käsearten geben bei der Verbrennung aber eine weniger sichere Stimmbildung besitzt die Mezzosopranistin das Richtige zu sein scheint, Ebenfalls einen anmuthenden Vortrag, nur eine geringe Menge von Asche. Die schwachgesalzenen Mary Forrest, die mit der Geigerin Anna Rhode am 13. im Bechsteins Käse find etwas fester, befizen weniger Fett und hinter- Saal ein Konzert gab, das reich war an Beifall und an Publikum bei laffen bei der Verbrennung etwas mehr Asche. Die weichen ge- Schumann's„ Röselein" warteten die Klatscher nicht einmal das Ende falzenen Stäfe haben 30-50 pCt. Wasser und 4-5 pet. Aschengehalt. des Nachspiels ab. In Giulietta Gordigiani's Konzert im Die Fett und Stidstoffbestandtheile sind bei diesen Sorten wechselnd vertreten: beim Burgunder- Käse, Münster- Käse, Fromage de Bechstein- Saal, am 17., sprach schon die Mitwirkung Joseph Brie und ähnlichem find die Fette überwiegend, bei dem Savoyer Joachim's für sie. In der That zeigte sie, wie uns berichtet käse z. B. die Stickstoffsubstanzen, beim Camembert halten sich beide wird, viel Jntelligenz und musikalisches Talent, obschon die sehr die Wage. Die Käse, die aus einem festen Teige bestehen, also der mangelhafte Stimme und das Fehlen jedes ruhigen Tones sehr Chester, Schweizer , Holländer- Käse, Roquefort u. f. w. haben eine störten; selbst als Klavierspielerin bewährte sich die Sängerin in gleichmäßigere Zusammensetzung; Wasser ist in ihnen nie mehr als 30pt. dem Klavierpart der Violinsonate H- moll von Bach. - enthalten, Stichstoffe und Fette etwa in gleicher Menge, Salz in ziemlich bedeutendem Gewicht bis zu 4-5 pet. Natürlich ändert sich die Zusammenstellung etwas mit dem Alter der Käse und auch mit den örtlichen Verschiedenheiten ihrer Herkunft. Der Nährwerth des c. Ueber die indische Töpferei macht die„ Gazette Käses kann nicht besser veranschaulicht werden als durch den Ver- des Beaux- Arts" in ihrem neuen Heft interessante Mittheilungen. gleich, daß 100 Gramm eines Käses von mittlerer Beschaffenheit Der Töpfer, der das gewöhnliche Eßgeschirr, die Statuen der Götter, ebenso viel Fett- und Stichstofftheile enthalten als 1 Liter Milch, die Ziegel und Dachsteine herzustellen hat, ist in Indien eine sehr also mehr Nährstoffe als in 250 Gramm frischen Fleisches enthalten angesehene Persönlichkeit. In gewiffen Gegenden, wie in Deltan, ist find, wenn letzteres seinen vollen Wassergehalt von etwa 75 pet. der Töpfer oder Kumbar ein richtiger Beamter, der ein Jahresbefigt. gehalt bezieht und dessen Amt erblich ist. Die gewöhnlichen Töpferwaaren werden in Indien wie überall auf der drehbaren Scheibe verfertigt, die durch einen Stoß der Hand in Bewegung gesetzt wird. Während mehrerer tausend Jahre ist dieses primitive Verfahren nicht verändert worden. Die Formen der Töpfe und Schüsseln sind heute noch dieselben, die man auf den ganz alten
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Musik.
Kunstgewerbe.
SZ.
Konzerte. Beethoven's Trauermärsche gehören zu den beliebtesten klassischen Stüden. Und nun ist zu den allbekannten noch ein neuer hinzu entdeckt worden. Das Verdienst davon gebührt dem populären philharmonischen Konzert vom 14. d. M., in Monumenten abgebildet findet. Die vollkommensten Er welchem diese Novität" aufgeführt wurde. Der neue Trauermarsch zeugnisse der indischen Töpferkunst sind die glafirten Töpferist in C- moll, hat vier Säße und erinnert an die fünfte Symphonie waaren von Sind, Delhi und Madure. Im Penjab wird Beethoven's . Dieser Umstand dürfte auch den Irrthum verschuldet am meisten gewöhnliches Töpferzeug verfertigt. Unter den mehr haben, daß die Programme an dieser Stelle die C- moll- Symphonie oder weniger geschmückten Töpferwaaren, die zum Export fabrizirt verzeichneten. Ein boshafter Zuhörer behauptete sogar, es sei that werden, sind die rothen von Travancore, die rothen glafirten von fächlich diese Symphonie aufgeführt und nur eben wie ein Trauer- Dinapour, die bemalten von Kotah und die vergoldeten von Amroha marsch gespielt worden; was wir aber nun einmal nicht glauben hervorzuheben. Die Töpfereien von Azunghar zeichnen sich durch fonnten. Im selben Konzert bewährte sich wieder Herr eine ganz eigenartige Ornamentation aus. Sie sind recht mittelF. Dreyschock zunächst durch den Vortrag des G- dur- Konzertes mäßig in der Form und dekorativ ohne Originalität, aber diese von Beethoven als ein hochachtbarer Beherrscher der Grundlagen der Fehler lassen umsomehr die schöne schwarze Färbung hervortreten. Klavierspielkunst. Die Ornamente werden mit Scheidewasser auf den einmal gebrannten Thon gerigt, in das ein Zinn- Amalgam hinein kommt. So bringt der Künstler eine Nachahmung der Intrustation in Metall hervor, die durch den matten Ton des Zinns sehr alt erscheint. Viele haben sich schon täuschen lassen, indem sie die Basen für Metall hielten.