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gegeben, daß er mich diesmal hören möchte, ehe er an die Ausführung| licher frankhafter Zustände werden, die in den letzten Jahren vielfach geht. Wir machten ab, daß ich die Entwürfe kennen lernen werde. Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung gewesen sind. Im legten Es verging eine Zeit, und ich mußte zu einem Gastspiel nach Leipzig  . Heft der Zeitschrift für Hypnotismus" findet sich ein sehr inter Dorthin sandte Anzengruber mir vier Entwürfe von Bauern- essanter Bericht über die Ergebnisse, zu denen zwei französische  komödien. Ich möge mich für einen entscheiden. Alle vier waren Forscher, Pitres und Régis, in ihren Untersuchungen über diese gut, die Wahl that mir weh. Ich entschied mich endlich für einen. Frage gekommen sind. Es handelt sich hier um eine Zwangs­Das wurde dann Der ledige Hof". Ich sagte ihm später rückhalts- vorstellung, die in verschiedenen Graden der Stärke auf­los, daß der Entwurf mehr versprochen hat. Er war gar nicht tritt. Bei der einfachen Erröthungsangst besteht nur die verletzt darüber und gab mir recht, als der Erfolg hinter dem des Eigenschaft, auch bei den geringfügigsten Ursachen intensiv " Pfarrers" zurückstand." Auf die Frage, welche Stücke aus den anderen Entwürfen wurden, antwortete Fran Geiſtinger: Gar teines! Jch tenne alles, was Anzengruber geschrieben hat. Die drei Entwürfe hat er nicht mehr verwendet. Er scheint sie vernichtet zu haben. Schade genug darum...." nis inig nodd

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Kunsthandwerk.

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zu erröthen, während eine Beunruhigung gar nicht oder enröthen, während eine Beumuhigung gar nicht oder nur im Augenblick des Erröthens eintritt. Ein zweiter Grad ist charakterisirt durch außerordentlich häufiges und heftiges Erröthen, durch ein starkes Gefühl der Belästigung, das sich bis zur Zwangsbefürchtung steigern kann. In den schlimmsten Fällen wird dieser Zustand konstant und wird beständig äußerst peinlich gk. Ueber Schweizer empfunden. Bei den acht Fällen dieser Art, die von den Forschern und Schwarzwälder Bauerntöpfereien bringt die Dekorative Kunst" in ihrem untersucht wurden, handelte es sich um sieben Männer und eine neuen Heft interessante Mittheilungen." In Heimburg   bei Thun   im Frau, die alle erblich belastet waren. Bei großer Kälte und trockener Ju Size war der Zustand beffer zu ertragen als bei feuchter Wärme, Kanton Bern   blüht eine uralte Thonindustrie, die in letzter Zeit am Morgen besser als abends, und am besten in der Dunkelheit freilich, als ihre Erzeugnisse bekannt wurden und Absatz fanden, der Nacht. durch die Einrichtung einer Fabrik schon etwas in ihrer Entwendigkeit, öffentlich aufzutreten, Das Eintreten in öffentliche Lokale, die Noth­widelung gestört worden ist. Ursprünglich dekorirte die Frau mit Bekannten, besonders mit Damen, Gespräche über Vergehen, die plögliche Begegnung des Hauses. oder ein Mädchen die Töpfereien, deren Form vom die von fremden Personen begangen waren, eigene Berstöße Töpfer hergestellt wurde. Der Schmuck ist fräftig und einfach; die oder selbst die Fremder in ihrer Gegenwart rufen bei den Leidenden Ränder der Schüsseln werden durch rhythmisch gegliederte Parallel wahre Angstparorysmen hervor; ständig haben sie die Befürchtung, striche geschmückt, die Ornamente der Töpfe, vor allem der flachen in falschen Verdacht zu gerathen. Herzllopfen, unwillkürliches Schüsseln, jind der heimischen Flora entnommen: Blumensträuße Grimassenschneiden, allgemeines Zittern gehen oft den Krisen aus Edelweiß, Maiblümchen, Bergißmeinnicht und Nelle. Die vorans. Während der ganzen Dauer derselben erfüllt die Kranken Dekoration erinnert an die persischen und indischen Töpfereien, die Angst, lächerlich zu werden, Aulaß zu Spott oder Hohn zu geben; die Farben sind kräftig und leuchtend, die Blumen von der Mitte ein Wort oder ein Blid kann sie in namenlose Wuth verseßen. Be ans flächenartig auseinander gebreitet und in und in den Rand Tomponirt. Ganz ähnliche Arbeiten finden sich im badischen ständig fürchten sie sich vor dem Erröthen; sie ifoliren sich daher. Alle Ganz ähnliche Arbeiten finden sich im badischen Willensanstrengungen bewirken aber gerade das Gegentheil. Mit Schwarzwald  , in Kandern  , worauf Professor Grosse zuerst auf allerhand Mitteln versuchen fie, die aufsteigende Röthe zu merksam gemacht hat. Die Heimberger Produkte müssen hier direkt allerhand Mitteln versuchen fie, eingeführt sein und vorbildlich gewirkt haben; denn das Edelweiß, verbergen; fie schneuzen sich, fie verstecken sich hinter einer Zeitung, das im Schwarzwald   nicht zu finden ist, wird hier auch verwendet, Radikalmittel, sie wollen sich z. B. die Gesichtshaut tätowieren sie bücken sich u. s. 1v. Vom Arzt verlangen fie die unglaublichsten und die Art, wie dies geschieht, zeigt, daß es in seiner organischen lassen. Es ist merkwürdig, daß besonders die stärkeren Grade dieser Struktur nicht ganz verstanden und stilifirt ist, wobei die Grimerung Erkrankung sehr viel häufiger beim männlichen Geschlecht, und zwar an die Sonnenblume mit eingewirkt hat. Hier findet sich auch die Tulpe, und einmal auch ein springendes Pferd zwischen Maiglöckchen,

ein uraltes Motiv.

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in jugendlichem Alter, vorkommen als beim weiblichen. Man führt dies darauf zurüd, daß das Gefühl der Verwirrung, welches das Erröthen begleitet, für den Mann besonders quälend ist; es scheint bei ihm ein lächerliches Zeugniß von Furchtsamkeit, Schwäche, weibischem Wesen, während es beim Weibe im Gegentheil als größeren Neiz verleihend gilt.

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Humoristisches.

Mit seinem Latein zu Ende." Durchlaucht( in der Opernvorstellung): Warum thut denn der Kerl da, der Paukens schläger, nicht mehr mit?"

Intendant: Berzeihen, Durchlaucht, er hat tacet"!" Hause bleiben und zum Regimentsarzt schiden."- Durchlaucht:" Tacet hat er! Run, da mag er doch zu

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Kirchenbesuchern stets eine derartige Schlaffucht, daß der Pastor Eine nette Gemeinde. In Niedersteindorf herrscht unter den während der Predigt von Zeit zu Zeit eine Hand voll Knall­er eben von der Kanzel unter die Schläfer werfen muß, um sie aufzuwecken.

Lottchen's Botanit. Klein Lotti: Mama, warum giebt's denn jetzt so oft Apfelmus?" giebt's denn jetzt so oft Apfelmus?"

mus?"

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( Lust. Bl.")

Ausgrabungen auf Sunion. Der Köln  . 3tg." wird geschrieben: Dem von Osten fommenden Schiffer trat das Vor­gebirge Sunion als äußerster östlicher Punkt Griechenlands   entgegen; da er aber hier oft mit Wind und Wellen zu kämpfen hatte, so wurde auf der vom Festlande durch eine schmale Landzunge getrennten Höhe schon früh ein Heiligthum für den Gott des Meeres erbaut, dem sich dann später das Heiligthum der Athene zugesellte. Zu diesem Tempel gehören die noch heute stehenden neun Säulen. Wie im Alterthum find fie auch heute den Schiffern noch ein Wahrzeichen; diese wissen, wenn fie an ihnen vorbeifahren, daß sie in wenigen Stunden in den Piräus   einlaufen werden. Im Alterthum sah der das Kap glücklich Umschiffende von hier aus die goldene Lanzenspige des Athene  - Standbildes auf der Akropolis   aufleuchten. Zur Erforschung dieses Tempels der Athene   und seiner nächsten Umgebung entfandte die griechisch- archäologische Gesellschaft den Ephoren Stais. Die Aus­grabungen und Reinigungsarbeiten sind jetzt für dieses Jahr fast abgeschloffen, sollen aber im nächsten Frühjahr fortgesetzt werden. Boussins bied Sie haben das Bild, das der Tempel von Sunion den von Laurion Mama:" Kind, jetzt ist die Zeit, wo Apfelmus am besten ist." Kommenden bietet, vollständig verändert. Zunächst hat Staïs Klein- Lotti: So? Wann blüht denn der Apfel­gründlich aufgeräumt. Der Tempel und seine Umgebung sind von den Trümmern und Blöcken, die früher wüst umherlagen, befreit, die schönen Terrassen der Nordseite, von denen man bisher nichts fah, sind aus dem Schoße der Erde hervorgeholt. Das Ganze baut Vermischtes vom Tage.s fich jetzt prächtig auf, der Grimdriß hebt sich flar heraus. Die Re- Otto Julius Bierbaum   hat ein 2ustspiel voll­fonstruktion von Professor Dörpfeld( 1884) ist durch die endet, das er, Herr Denete" betitelt. Stais'schen Arbeiten durchaus Die Violine, die Sarasate spielt, ist eine Stradivarius wichtiger neuer Punkt ist hinzugekomumen: der Tempel hatte und soll einen Werth von 600 000 m. haben.- zwei innere Säulenstellungen, die ihn in drei Schiffe theilten. In Rastenburg  ( Ostpr.) absolvirt ein Blinder das Die Fundamente dieser Säulenreihen, die sehr dicht an den Gymnasium. Seine Mutter unterstützt ihn beim Lernen, indem Cellamauern standen, find jetzt aufgedeckt. Auch hat Staïs den fie alle feine Arbeiten mit ihm zusammen durchmacht. Tempel aus seiner Vereinsamung erlöst und die Freilegung des y. 8wei Knaben in Leipzig  , die sich mit Schlitt­heiligen Bezirks begonnen. Ausgegraben sind bis jetzt die Propyläen, schuhen auf das diune Eis wagten, brachen ein und er die in dem üblichen Schema für solche Bauten gehalten sind, aber tranten. einige interessante Einzelheiten bieten, und eine Stoa, die parallel Durch Kohlenogydgas find in Debreczin   vier zur Längsaxe des Tempels den großen Platz unterhalb der Tempel- Personen vergiftet worden. terrasse nach Norden abschloß. Leider ist von beiden Bauwerken, In Löwen wurde eine Firnis- und Farbenfabrik abgesehen von den Fundamenten, nur wenig erhalten, aber man durch eine Feuersbrunft vollständig zerstört. fann sich jetzt doch eine Vorstellung von der gesammten Anlage Eine Arbeiterfrau in der Nähe der Stadt Aarhus   verließ machen. Mit der pittoresken Romantit der weißglänzenden Marmor- ihre Wohnung, nachdem sie Feuer im Ofen angelegt hatte. Als sie fäulen, die einsam von kahler Felsenhöhe den Schiffer grüßten, wieder heimlehrte, fand sie ihre fünf Kinder an Kohlens der heutige Name Kap Kolonäs ist es für den von der Land- dunst erstickt vor. seite Kommenden vorbei, jetzt geht die Wirkung der Gesammtanlage über den Effekt der einzelnen Säulen.

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worden. bestätigt

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Psychologisches.

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r. Beethoven's Fidelio" erlebt am Freitag dieser Woche seine Premiere an der Pariser Komischen Oper. Bei Appledore auf der South Eastern Bahn in Eng Iand tollidirte ein 8ug mit Ausflüglern mit einem Güters zug. Achtzehn Personen wurden verlegt, davon mehrere lebensgefährlich.

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gk. Erröthungsangst. Die gewöhnliche Erscheinung des Erröthens tann in gewissen Fällen der Ausgangspunkt eigenthüm­Berantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  .