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Der Gebrauch des Thees in China ist uralt. In Asien verbreitete sich die Sitte des Theetrinkens im 15. Jahrhundert, nach Europa drang die Kunde von dieser Sitte aber erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts durch Portugiesen und Holländer, und erst im Jahre 1635 soll der Thee zuerst nach Paris gekommen sein, während er im Jahre 1638 nach Rußland kam. Im Jahre 1650 wurde der Thee in England bekannt, von wo er dann auch nach Deutschland tam. Wirkliches Nationalgetränk ist der Thee in Europa nur in England und Rußland geworden, besonders aber in England, wo er auch, wie in China selbst, auf den Straßen und in zahlreichen Theehäusern ausgeschänkt wird.
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mangansaures Rali grün gefärbt ist und mit Salzsäure Chlor ent- hat sich von da weer month Westen verbreitet; im'16. Jahrhundert widelt. Der Gehalt des Thee's an diesen Metallen ist um so mert- war er in England noch unbekannt. Um so größer find die Streitig Man leitete ihn schon würdiger, weil die empfindlichsten Reagentien das Eisen im Thee feiten über den Ursprung des Namens. = Pferd und Rettich ab und nicht anzeigen; segt man ein Eisensalz zu, so wird der Thee wegen im vorigen Jahrhundert von Mähre seines Gerbstoffgehaltes schwarz wie Linte. Der Theeaufguß ent- stellte ihn zusammen mit dem englischen horse- radish. Das Pferd hält eine Eisenverbindung, auf welche der Gerbstoff offenbar respektive horse in solchen Zusammensetzungen soll dann soviel ohne alle Wirkung ist. Wir genießen demnach in dem schwarzen wie etwas Grobes, Unechtes im Gegensatz zum Feinen, Kultivirten Thee ein Getränk, welches den wirkenden Bestandtheil der wirk- bezeichnen, ähnlich wie die Verbindungen mit Hund, z. B. HundsEine zweite Erklärung geht von dem samsten Mineralquellen enthält, und so gering auch die Menge Eisen famille, Hundsveilchen. sein mag, die man täglich darin zu sich nimmit, so kann dieselbe auf Worte Meer aus und erklärt dann Meerrettich als über das die vitalen Vorgänge nicht ohne Einfluß sein. Meer gekommenen, überseeischen Rettich. Formell wäre das möglich, aber an einer fachlichen Erklärung mangelt es. Ueber welches Meer soll die Pflanze gekommen sein, die schon im neunten Jahrhundert in Deutschland gepflanzt wurde und von der schon Plinius erzählt, daß man dort Meerrettich von der Größe eines Kindes ziehe? Eine dritte Deutung erklärt den ersten Bestandtheil des Wortes durch Möhre, das Wort wäre also ähnlich gebildet, wie Mohrrübe, während Adelung, der bekannte Sprachforscher des vorigen Jahrhunderts, eine Ableitung vom lateinischen amarus bitter in Vorschlag bringt. Soeben giebt nun J. Hoops in Sievers' Beiträgen zur Geschichte der deutschen Sprache 23 S. 559 f. eine neue Er flärung; er geht von der althochdeutschen Form meri- râtich aus Die Zubereitung des Thees ist sehr verschieden; in China und erklärt das Wort aus ratich Rettich( vom lateinischen stehendes selbst trinkt man ihn ohne Milch und ohne Zucker, natürlich radix Wurzel) und meri ( in unserem Meer erhalten) erst recht ohne Num oder Zitrone, was man bei uns vielfach nach Gewässer, Teich, Sumpf. Meerrettich wäre also so viel wie russischem Vorbild hinzuthut. Vor allem muß man aber darauf Sumpfwurzel, und diese Erklärung würde trefflich zu der sehen, daß Thee mit weichem Wasser zubereitet wird, da der beste Eigenschaft der Pflanze, an feuchten Stellen, Gräben und Sümpfen Thee , mit hartem Wasser zubereitet, schlecht schmeckt. Dann ist fortzukommen, passen. Hoops übersieht dabei, daß diese Erklärung darauf zu achten, daß bei der Zubereitung des Thees das Wasser schon vor einer Reihe von Jahren von Schmeller gegeben ist, der fiedend heiß übergossen wird, und nachdem der Thee einige Minuten in seinem bayerischen Wörterbuch ebenfalls meri in der ursprünggezogen, gießt man noch so viel heißes Waffer hinzu, als man lichen Bedeutung von Sumpf, stehendes Gewässer, als ersten Auch ist ihm die zum Beispiel von Tassen Thee wünscht, so daß der erste Aufguß gleichsam nur ein Bestandtheil betrachtet. Extrakt aus dem Thee ist. Dabei ist besonders zu beachten, daß der Carus Sterne in seinen Herbst- und Winterblumen" Thee beim Anbrühen und Ueberschütten auf teinen warmen Ofen gebrachte Etymologie des Wortes unbekannt geblieben. oder Herd gestellt wird, da sonst die Kraft zu schnell und start geht, wie Bittor Hehn, von der lateinischen Bezeichnung der herausgezogen wird, wodurch ein bitterer, medizinartiger Geschmack Pflanze armoracia aus; dieses wie die armeria, die Grašnelfe, entsteht. und die keltische Völkerschaft der Armorater gehen auf das keltische Kölnische Volkszeitung.") ar= bei, und mori Meer zurück; in der That ist der Meerrettich wie die Grasnelfe ursprünglich eine Strandpflanze, ebenso wie das jenem verwandte Löffelkraut, das als Salat angemacht als ein vorzügliches Schutzmittel gegen den Storbut gilt. Der andere in Bayern und Desterreich verbreitete Name des Meerrettichs, Kren oder Kreen, ist slavischen Ursprungs und weist ebenfalls auf die Herkunft desselben aus dem Osten hin; in den Niederungen am Schwarzen Meer , in Rußlands Salzfümpfen ist seine Heimath. Von dort ist er gen Westen gewandert, und während er auf seinem Wege durch Böhmen nach dem Südwesten seinen vermuthlich ursprünglichen Namen Kren beibehielt, nannten ihn die keltischen Völkerschaften, die einst einen großen Theil der deutschen Lande innegehabt hatten, nach seiner Herkunft von den Sümpfen, und die Lateiner bildeten diesen Namen in amoracia um. Aus dieser keltischlateinischen Bezeichnung entwickelte sich dann unter Annäherung an deutsche Worte die Form Meerrettich. An jene alte Form erinnert noch das angelsächsische merici, das niederländische mierik und das westfälische mirrek. Es ist diese alte Herkunft aus dem Lateinischen umso wahrscheinlicher, als dies meisten unserer Kulturpflanzen in Bezug auf ihre Namen direkt oder indirekt auf diese Sprache zurüdgehen, so Fenchel, Majoran, Gurke, Zwiebel, Kohlrabi, Beterfilie, Schalotte u. A., und so wird auch der Name des Meerrettichs auf jene lateinisch- keltische Bezeichnung zurückzuführen sein.
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-st.- Glanz. Der Aufschrei einer alten Frau ließ ihn aufblicken er konnte gerade noch zur Seite springen, um den Pferdehufen zu entgehen. Fluchend fuhr der Kutscher vorbei. Die SchutzLeute, die den Weg vor dem Opernhausportal freihielten, famen amtseifrig herbeigelaufen. Als sie ihn fahen, ohne Mantel, das Zeug schwer vom thauenden Schnee, brummiten sie und gingen ihm einige Schritte nach.
Unter dem Vordach erhob er den Kopf. Hier schlug ihm kein Schnee in die Augen. Er drückte sich vorsichtig hinter ein paar Gruppen, die plaudernd und lachend warteten. Doch die Schutzleute hatten ihn genau beobachtet.
„ Was soll denn das? Immer vorwärts! Vorwärts!..." Er mußte wieder in den weichen, naffen Schnee. Bitternd bohrte er die Hände in die Taschen und sah sich noch einmal um. Betreßte Diener öffneten Kutscherthüren. Zierliche Damenschuhe, bunte Rock fäume, dicke Pelze, zarte Spigentücher schoben sich heraus. Und Alle eilten in den erleuchteten Vorraum.
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Drüben, in der Universität, war ein Hörsaal hell erleuchtet. Die anderen Gebäude, die Akademie, die Palais, Sie Bankgebäude Dunkel. Die Arbeit war gethan. Alles drängte zum Vergnügen, zur Zerstreuung.
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Es hat den Anschein, als ob es in der Berliner Künstlers Vor dem Schaufenster eines Juvelenhändlers blieb er stehen. schaft zu einem ernsten Konflikt kommen sollte. Anton Das blikte und funkelte hinter den Scheiben, spiegelte und strahlte von Werner soll, nachdem er einige Jahre hindurch in der ineinander. Australische Diamanten reihten sich um glühende indische Rubine und russische Saphire. Milde, persische Türtise, siamesische, Leitung des Vereins Berliner Künstler Professor Körner hatte Platz machen müssen, in den nächsten Tagen wieder zum Vorblühende Smaragde, arabische Perlen und merikanische Opale Schillerten im Regenbogenglanz. Hier als Diadent, bestimmt, aus fizenden gewählt werden. Der Verein hatte sich in der Zeit, in der er entfernt war, künstlerisch etwas gehoben. Wie es unter seinem dem duftigen Haar einer Fürstin zu leuchten; dort als Halsband, Vorsitz aussehen würde, zeigt ein in Berliner Zeitungen wiederfür die glatte, volle Büste einer Sängerin; als Armband, um die er im Verein schmale Hand abzuschließen; als Gürtel, der die schlanke Hüfte gegebener Bericht über Aeußerungen, die foll: Er werde seinen ganzen Eineines Mädchens umspannt; als Ohrring, in der blühenden gethan Ohrmuschel wie ein Thautropfen zu gligern; oder als Ring, die fluß beim Kaiser dahin aufwenden, daß Mitglieder der Berliner Sezession " wie Liebermann Bartheit der Hände hervorzuheben. Neben den Schmuckstücken standen und Starbina aus der Akademie entfernt würden, Fruchtschalen. Auf den getriebenen Leuchtern, glattpolirten Bowlen, weil ihre Stellungnahme gegen die Jury der vorjährigen Ausstellung Settbechern, Kannen und Toilettentram aus Silber gleißte das sich nicht mit ihrer Eigenschaft als„ preußische Beamte" ver Er stand und saugte das blendende Leuchten und Flimmern mit trüge. Herr von Werner soll sogar den Antrag gestellt haben, diese Künstler aus dem Verein auszuschließen; als ihm bedeutet wurde, den Augen. Da zuckte er zusammen. Ein neben ihm stehender Mann hatte ihn beim Umdrehen mit dem Ellen- nach den Statuten wäre dies nicht möglich, erwiderte er, er lasse sich von Juristen in künstlerische Angelegenheiten nicht hineinreden. Es bogen in die Magengegend gestoßen. Er glaubte erst, ohn mächtig umzusinken und hielt sich an den Messingstäben ist nicht nöthig, dieses Vorgehen näher zu kennzeichnen; es der zu Charakteristik vor dem Schaufenster. Der. Glanz zuckte zu einem stechenden Graus schwarz zusammen, das vor seinen Augen flirrte. Er bekam keinen Herrn von Werner. But befürchten ist aber, daß er wirklich mit seinen Ansichten durchdringt. Resolut ist er, und auf der anderen Athem und schnappte mit offenem Munde nach Luft. Im Magen Seite war von Thatkraft und Entschlossenheit bisher noch nichts zu Inurrie und schnurrte es der starke Stoß hatte ihn daran erinnert, spüren; es scheint nicht leicht zu sein, für die Einen, auf einen Sit daß er seit gestern Mittag nur ein Brötchen gegessen.--
elektrische Licht.
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Etwas vom Meerrettich. Der Frankfurter Zeitung " wird geschrieben: Ueber die Heimath des Meerrettichs sind die Naturforscher jetzt im Reinen: er stammt aus dem Osten Europa' s und
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