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der deutschen Kunstwerke auf der Pariser Weltausstellung ungestört| wurden, deren Erschaffung man einer gütigen Gottheit nicht zu offenbaren könnte. Die Welt würde da einen schönen Begriff von der schreiben könnte- wie denn in einem biblischen Gleichnisse that heutigen deutschen Kunst bekommen.-
Völkerkunde.
sächlich der Teufel herbeigezogen wird, der Taumellolch( Lokis Hafer im Norden) unter das Getreide gesäet habe, so verwiesen die vernünftigeren Kirchenväter darauf, daß auch die Giftpflanzen ihren Nußen sowohl als Arznei wie als Futter hätten, denn die Staare zum Beispiel fräßen mit Begierde Schierlingssamen. Ich weiß nicht, ob diese Behauptung in neuerer Zeit durch Beobachtungen er härtet worden ist.- Technisches.
fahren, um gewöhnlichem Holz ohne Schädigung seiner natürlichen Metallglänzendes Holz. Ein eigenartiges BerEigenschaften den Glanz von Metall zu verleihen, wird in den Pariser „ Annales Forestières" beschrieben. Das Holz wird je nach seinem Gewicht drei oder vier Tag lange in eine äßende alkalische Lösung, z. B. von falzinirter Soda, bei einer Temperatur von 75 bis 90 Grad gelegt. Dann kommt es sofort in ein Bad von Kalziumhydrosulfit( wasserhaltigem schwefligsaurem Kalk), dem nach 24-36 Stunden eine gesättigte Lösung von Schwefel in Aegkali hinzugefügt wird. In dieser Mischung wird das Holz 48 Stunden bis 35-50 Grad Celsius belassen. Wenn das so zubereitete Holz, nachdem es bei mäßiger Temperatur getrocknet worden ist, mittels eines Glätteisens polirt wird, so nimmt es an der Oberfläche einen sehr schön metallischen Glanz an. Dieser Metallglanz wirft noch mehr täuschend, wenn das Holz mit einem Stück Blei, Zinn oder Bink gerieben wird. Poliert man es darnach mit einem Polierstein aus Glas oder Porzellan, so gewinnt das Holz geradezu das Aussehen eines metallischen Spiegels, wodurch sich natürlich schöne Wirkungen in Holzarbeiten erzielen lassen. Dabei bleibt das Holz sehr fest und widerstandsfähig. ( Mutter Erde. ")
Humoristisches.
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gk. Der Aberglaube in der Heilkunde der Chinesen. Kein anderes Volt der Welt ist so in phantastischen, abergläubischen Vorstellungen befangen wie die Chinesen. Der Aber glaube erstreckt sich bei ihnen auf alle Verhältnisse des Lebens; er spielt ganz besonders in Krankheitsfällen eine große Rolle. Viele Krankheiten werden dem Einfluß böser Geister zugeschrieben. Gegen diese glaubt man vortheilhaft ankämpfen zu tönnen, indem man Heine Stücke von gelbem Papier oder von einem rothen Stoff im Futter der Kleidung befestigt, oder besser noch verbrennt und dann die Asche im Thee verschluckt. Man kann aber die bösen Geister auch erschrecken und aus dem Körper des Kranken vertreiben, wenn man mit einem Pfirsichast, mit dem Zweig einer Trauerweide, oder mit einer Peitsche, deren Strick die Form einer Schlange annimmt, auf die Matraße des Bettes schlägt. Die Kinder werden von Geburt an gegen die Dämonen geschützt. Ketten, an denen alte Münzen aufgehängt find, mit kabbalistischen Inschriften, kleine silberne Messer, Nägel, die einmal an einer Wiege befestigt waren, werden ihnen als Fetische mitgegeben. Gegen Leibschmerzen verwendet man bei Kindern ein Stück rothen Stoff. auf dem Flicken von schwarzer Seide aufgeheftet find, die einen Tiger, eine Eidechse, eine Schlange, einen Hundertfüßler und 5 Fabelthiere mit nur drei Tagen dar Stellen. Diesen Talisman trägt das Kind während der fünf ersten Tage des fünften Mondes. Auch gegen die Pocken, die in China so große Verwüstungen angerichtet haben, fucht man die Kinder durch aber gläubische Gebräuche zu schüßen. Zu diesen haben die Chinesen zweifellos mehr Vertrauen als zum Impfen. Nach einem Bericht bon Dr. Matignon in der Pariser anthropologischen Gesellschaft, wird folgendes Verfahren dabei angewendet: In der letzten Nacht - In der Fremde. Bayer: Seit drei Tagen hab' ich des Jahres wird ein kleiner Kürbis, der getrocknet und ausgehöhlt nichts mehr gegessen; heute werde ich noch Knödel probiren, wenn ist, an dem Ort aufgehängt, wo das noch nicht podentrante sind die auch nicht schmecken, dann hab' ich halt Heimweh!" schläft. Der Gott der Epidemie läßt dann die Krankheit in den- Der fluge Papagei. Gast:" Der Papagei scheint Kürbis schlüpfen und nicht in den Körper des Kindes. Der Gott sehr schlau zu sein?" der Pocken findet aber ein boshaftes Bergnügen darin, hübsche Wirth( der gerade gegenüber dem Standesamt wohnt):„ Na, Kinder durch Narben zu entstellen, während er die häß ich fage Ihnen, jedesmal wenn drüben ein Paar hineingeht, dann fichen verschont, weil es ja teinen Zwed hat, fie noch häßlicher schreit er Schafstopf!"- zu machen. Deshalb fuchen die Chinesen ihn zu täuschen und binden den Kindern in der letzten Nacht des Jahres scheußliche Masten vor's Gesicht. Sie glauben, daß dann der Gott borübergeht, ohne ihnen zu schaden. Ist ein pocentrantes Kind im Hause, so sieht man oft über der Thür einen Bettel angeschlagen: " Hütet Euch vor den Pocken!" Das thut man, weil man fürchtet, der Blick der Eintretenden könnte auf die Entwickelung der Pusteln ungünstig einwirken. Es giebt auch Bäume und Quellen, denen Heilkräftige Wirkungen zugeschrieben werden. So befindet sich vori einem der Gräber der Kaiser Mings ein buddhistischer steinerner Altar. In einer Ede sieht man aus einer Oeffnung eine fleine Quelle sprudeln, die gegen Augenkrankheiten Wunder thun foll. Ein Lappen wird an eine Gerte gebunden, in die Quelle getaucht und auf die franken Augen gelegt. Die Chinesen glauben nicht nur an die Heilkraft solcher Mittel, sondern auch daran, daß sie ihren Feinden damit schaden können, wenn sie sie ihnen wien erschienenen Schriften sind in den Verlag von L. Staad ohne ihr Wissen beibringen. Dieses Verfahren ist aber sehr lost- mann- Leipzig übergegangen. spielig. Nur für viel Geld kann man sich in gewissen Tempeln Stide bon gelbem Papier verschaffen, auf denen der Kopf eines Buchhandel" hervorgeht, läßt das Wie aus einem Inserat im„ Börsenblatt für den deutschen Büffels oder Hundes aufgedruckt ist. Das Papier wird verbrannt XII. Band der Gesammt Ausgabe der Niezsche- Archiv" den der Gesammt Ausgabe der Werke Friedrich und man versucht, den Thee mit der Aſche dem Feinde beizubringen. Nietzsche's" aus wissenschaftlichen Gründen" aus dem BuchDadurch kann man ihm Krankheiten zuziehen und feinen Tod herbeiführen. Dieser Aberglaube hat auch zur Folge, daß viele Straute ander zurüdzieben. glauben, fie wären einem solchen Mittel zum Opfer gefallen. Priester werden berufen, um dem verhängnißvollen Einfluß durch mysteriöse Beremonien und Gebete entgegenzuwirken und die Seele des Batienten im Körper zurückzuhalten. Zu gleicher Zeit wird ein Spiegel, der auf einem Bambusrohr befestigt ist, über dem Kranken hin und her bewegt; die Gong- Gongs und Trommeln machen einen fürchterlichen Lärmi, während dessen Papiere mit Büffel- und Hundetöpfen verbrannt werden.
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Aus dem Thierleben.
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Schnadahüpfel. falluoric roll A Jager 10.indur seOhne Schneid' Auf der Weid'
Thut mir leid.
Und a Madl Auf'm Radl Ohne Wadl
Js ta Freud'!
Notizen.
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( Meggend. Hum. Bl.")
- P. K. Nosegger's sämmtliche bei A. Hartleben
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in Leipzig haben mit Neujahr zu erscheinen aufgehört. - Die Blätter für literarische Unterhaltung" Sie bestanden achtzig Jahre ind starben an dem zu hohen Preise ( 30 m. jährlich) und ledernem Jnhalt.
Vatikanischen Bibliothet entdeckt worden. Cozza Luzzi, t. Ein neues Manuskript von Galilei ist in der ein Assistent der Bibliothek, untersuchte die Staatsurkunden aus dem 16. Jahrhundert und fand dabei die Urschrift der Abhandlung von Galileo Galilei über die Gezeiten. Sie ist vollständig in der eigenen Handschrift des großen Gelehrten geschrieben und am Ende mit dem Zusatz versehen:" Geschrieben in Rom , im Medici- Garten, 8. Januar 1616." Das Manuskript wird auf Kosten des Vatikans herausgegeben werden.-
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Bögel und Giftbeeren. Es ist eine altbekannte Thatsache, schreibt E. Krause im" Prometheus", daß Raupen, Vierfüßler und namentlich Vögel giftige Kräuter, Früchte und Samen fressen, ohne davon den geringsten Schaden zu leiden. Ein neues Beispiel beob= Die erste Matinee der„ Historisch- Modernen Festspiele" wird achtete der bekannte englische Naturforscher Alfred W. Bennett, wie die Vögel" und, Den Weiberstaat" des Aristophanes er in Nature " mittheilt, als er fürzlich den Botanischen Garten im bringen und am 22. Januar im Neuen Theater stattfinden. Regents Park( London ) besuchte. Die äußerst giftigen Tollkirschen Die neue Nummer der Jugend"( 2) bringt zivei Re( Atropa Belladonna ), welche durch ihr lockendes Aussehen nicht produktionen aus dem Zyklus von Radirungen„ Der Weberfelten Kinder zum Genusse verführen und sie tödten, waren sämmtlich aufstand" von Käthe Kollwiz( Berlin ):„ Der Aufruhr" fauber aus ihren Welchen gefressen. Der dieserhalb befragte und" Das Ende". Gärtner der Abtheilung behauptete, es sei dies durch Amseln Das erste Stipendium für weibliche Studi geschehen, die er häufig an diesen Büschen gesehen habe. rende ist jetzt am schwarzen Brett der Wiener Universität Derselbe Gärtner sagte Bennet auch, daß die Meisen mit Vor- ausgeschrieben.
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liebe die ebenso giftigen Samen aus den Kapfeln des Stechapfels-ss. Eine neue Sternwarte wird gegenwärtig an dem au fressen pflegten. Aehnliche Thatsachen waren schon im Alterthum Orte Kodaikanal in Süd- Indien erbaut. bekannt, und wenn die christlichen Kirchenväter von den Ungläubigen Die nächste Summer] des Unterhaltungsblattes erscheint am mit dem Argument der giftigen Thiere und Pflanzen bedrängt Sonntag, den 8. Januar.
Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .