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nennt.
Das Zerlegen der Gans bei offener Tafel war nämlich| Herold geworden. Man meint ihn ganz besonders zu ehren fonders zu ehren die Hauptnummer seines Programms, von der er sich die größte wenn ihn den Preußenmaler par excellence Wirkung versprach. Er hatte lange darüber nachgedacht. Er sollte So flebt man am Stofflichen und begreift nicht einmal, wie man gewissermaßen eine symbolische Handlung sein, durch die er den inneren Reichthum des Künstlers schmälert. Und doch hat der fich der ihm anvertrauten Tafelrunde als fürsorgender, gerecht Leichenzug der Märzgefallenen vor dem Schloß darstellt. Der er felbe Menzel einmal als junger Mann ein Bild geschaffen, das den bertheilender Tischvorstand vorstellen wollte. greifende Moment hat ihn gepackt. Er wäre eben kein deutscher Mit seiner Frau hatte er natürlich erst wieder endlose Stünstler gewesen, so deklamirt man, hätte er sich für irgend einen Auseinandersetzungen gehabt, ehe er seine Glanznummer nichtdeutschen großen Mann erwärmen tönnen. durchgedrückt hatte. Die Frau hatte absolut keinen Sinn für Aber wir haben in der deutschesten der Künste", in der Musik, die tiefere moralische Bedeutung des ganzen Pensionsverhält ein Beispiel. Das ist das mächtige Orchesterstück Eroica von „ Auf Bonaparte" ist die Eroica geschrieben nisses. Sie fah Alles nur unter dem geschäftlichen Gesichts- Beethoven. punkte. Hierbei hatte sie wieder ein Langes und Breites von dem schroffen Beethoven, der einmal im Teplizer Bad, als eben fürstliche Herrschaften vorbeigezogen tamen, erfüllt von seinem geredet, daß es doch viel vortheilhafter wäre, das Fleisch in seünstlerwerth, zum gemesseneren Goethe sprach: Exzellenzen können der Küche aufzuschneiden und zertheilt auf den Tisch zu sie machen und Barone. Aber über Kerle, wie unsereiner, haben sie bringen. Dabei könne man die Größe der einzelnen Stücke feine Macht. forgfältig berechnen, eine bestimmte Anzahl aufschneiden und wenn's dann aufgegessen war, war's eben aufgegessen. Mehr gab's nicht. Während der in Lebensgröße auf dem Lisch zur Schau gestellte Braten den Appetit der Bengels immer wieder anreizen mußte. Und so lange noch was da war, mußte man ihnen dann geben. Dabei konnte man auf feinen grünen Zweig kommen.
Erst als Herr Zickendrath ernstlich grob geworden war, hatte sie sich zu einem Kompromiß herbeigelassen. Sonntags follte er drin in der Stube aufschneiden dürfen, in der Woche aber würde sie soviel Fleisch hineinschicken, wie ihr gut schien.
( Fortsetzung folgt.) of
sutud ng idonia
Sonntagsplauderet.
Allerdings hat sich mancher schon an diesem Bonaparte der Eroica gestoßen; und in einem Berliner Konzertsaal hat der verstorbene Hans v. Bülow, der Redeluftige, im Winter 1892 eine Ans Sprache gehalten, worin es hieß:" Die Quintessenz der BeethovenEroica dem deutschen Helden, dem Fürsten Bismard!" Die Arbeit schen Gedanken ist der Held gewesen. Deshalb widme ich die des Wiedertäufers war vergebens. Die Beethoven 'sche Widmung gehört der Kunstgeschichte an. Wer aber vermöchte einem Beethoven das Deutschthum zu rauben?
Weber
Menzel in Berlin hat den höchsten preußischen Orden bekommen; und aus Rußland , wo man eben den Polendichter Mickiewicz so son derbar ehrte, kommen eigenthümliche Gerüchte über den Grafen Tolstoi . Seine Wirksamkeit ärgert die ruffische Regierung. Dem Manni hatte die Gans vor ihrem Vater niedergefekt. Er greifen Keterrichter Rußlands , dem mächtigen Parteihaupt der russischen Orthodorie, Herrn Pobjedonoszew, ist Tolstoi längst schon schuf sich mit einigen resoluten Bewegungen Raum, stedte sich verhaßt. Man ließ den Dichter gewähren, nach der Anschauung: die herabgerutschte Serviette wieder tief in den Hals und Dichter find harmlose Narren, die man frei herumlaufen lassen räusperte sich. Die Jungen machten lange Hälfe und sogen fönne. Nun hat indessen Tolstoi's unchristlicher Altruismus schnüffelnd den Duft ein. Coin russischen Boltstreisen Wurzel gefaßt. Das ist begreiflich. Eine entmündigte, dürftige Menschenmenge, vom modernen Geist völlig C abgeschnitten, lechat nach einer mitleidigen Verheißung. Ohnedies neigt das gefnechtete Volf zur Seftenbildung. So tommen denn die halb Verzweifelten zu dem alternden Tolstoi und erbauen sich an feinen inbrünftigen Schwärmereien, an seinen weltflüchtigen Ges danken und seiner Vertröstung auf das Jenseits. Eine starte KulturSeit dem neuen Jahr ist im Bürgerthum Berlins die Kunst im feindschaft lodert in den nenesten Predigten Tolstoi's, in seinen Berth gestiegen. Ob der Orden durch den Künstler geehrt wurde, literar- agitatorischen Schriften wider Wissen und Können, in seinem Lob auf die Armuth im Geiste. Allein auf welchem Boden anders ob er die Künstlerschaft aneifern solle, wie der alte Wenzel felber konnte diese Persönlichkeit und seine Agitation entstehen, als auf der Ehrenabordnung des Künstlervereins sagte, darüber denkt der Bürgersmann nicht gerne nach. Dieser ehrbare Durchschnitts- dem des Elends und der geistigen Unterdrückung? Gewaltmittel verfügt die ruffische Verwaltung, Berliner war eben verblüfft. Der Name Menzel wurde ungeheure für ihn förmlich zum neuen Begriff. Noch wurzeln im Unter- und sie tonnte nicht einmal die Sonderſefte der Duchoborzen mit grund seines Bewußtseins alte Borstellungen, und die soll Stumpf und Stiel ausrotten. Man hat die Duchoborzen zur Auser nun plötzlich revidiren? Kunstübung hat für ihn immer wanderung gezwungen und ihr Anhang erneuert sich und lebt doch den Beigeschmad des Poffirlichen, ja Ueberflüssigen gehabt. Dicht weiter. Und Tolstoi wird verdächtigt, die Duchoborzen durch seine bei einander wohnten für ihn fünstlerische Genialität und tolle Lehren indirekt zum Widerstande zu ermuntern. Was soll nun mit Exaltation, und einer von den merkwürdigen Käuzen sollte mun leib- dem unbequemen Mann werden? Neulich erst ist er 70 Jahre alt haftig Herr des schwarzen Ordens sein? Unter Fürstlichkeiten und geworden und in der ganzen Kulturwelt hat man des Geburtstages gedacht. Generälen rangiren? Als das Friedensmanifest erschien, hieß es von einigen Ersprießlich war es darum, daß man den Verblüfften einige Seiten: Tolstoi sei ein Lieblingsschriftsteller des Haren und der Bar Beruhigung gewährte. Die Fassungslosen hätten sonst nicht gewußt, woran sie sich zu halten hätten, wenn alte Ordnung also aus den sei durch Tolstoi's Dichtungen beeinflußt. Wie würde sich ein Reim Fugen geht. Das läßt sich hören, wenn die Kunst in vaterländischen dazu finden, wenn man den alten Tolstoi dazu zwänge, sich im Diensten steht und einer ihrer Besten so getrönt wird. Das ist Ausland vor unbequemer Aufsicht und Internirung" das flingt Schutz zu suchen? dann freilich etwas Anderes, konnten die Leutchen bei uns getrost schöner als Haft fich gestehen. Der Alp war von ihnen genommen. Dienst ist Dienst. Das begreift sich. Ob mit dem Sabel, ob mit dem Stift und Pinsel: das macht nicht so sehr viel Unterschiedliches aus. Eine freie, trunkene Kunst, losgelöst von Menschendienst und Unterthanen pflicht, wem von den Guten sollte die wohl einleuchten? So aber fieht man doch, warum, wofür.
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Ueberall hat man die frohgemuthen Staatsmänner, die unbekümmert um äußere und innere Verwickelungen feste um sich hauen. Im Reichstag, der ja nächstens wieder zusammentritt, wird über das Thema mancherlei gesprochen werden. Vielleicht, daß der bleiche Reichstag jezt nach den Ferien wieder mehr Warmblütigkeit aufweist, als in der Vorsession. Vielleicht daß das Parlament Aus rauher, färglicher Jugend hat der fleine Menzel" sich trotz der lau diplomatifirenden Temperatur im Zentrum und trots emporgerungen, bis er der große, anerkannte" Meister wurde. In des gar schneidigen Präsidenten zu frischerer geistiger Auffassung solchen herben Kämpfen wird manches Stück Freudigkeit sich erhebt. Allzu strenge Herren pflegen fich bald auszugeben. Jetzt ist und reiche Lebensyarmonie verloren. Auch Menzel, der des Grafen Ballestrem Machtbewußtsein noch jung, und er hatte fleine greife Junggeselle, hat's an sich und seiner Kunst erfahren. teinen strafferen geistigen Widerstand der verschiedenen Parteien So reichbewegt, so sicher, so lebensvoll sein können ist, so treffend und durchdringend seine Beobachtung: Jauchzender Enthusiasmus niederzuhalten. An einzelne Ausdrücke flammerte er sich und erist ihm fern und bitter wahrhaft wird er, wenn er, der männische theilte seine Ordnungsrufe. Es giebt aber geistige Höhen im Kampf, Künstler, das Weib malt, das ihm während seines ganzen Lebens wo derlei Mittelchen versagen. Dann kann kein Küraffierkommando nicht viel zu sagen wußte. Menzel hat Reichthümer im arbeitschweren Wahrheit oder inneres Pathos im Lauf aufhalten; dann wird man Dafein gesammelt, und trotzdem blieb ihm der Hang zu färglicher Lebens- in der Bevölkerung weit mehr wieder auf die Verhandlungen im Alpha. führung eigen. Ein großzügiges Dafein zu führen, wie es manchem Parlament aufhorchen, als es thatsächlich in der jüngsten Zeit Künstlerfürsten vor ihm möglich war, das ist ihm nicht gegeben. geschah. Etwas von spröder Enge liegt in seinem Wesen wie in seinem Genie, trotz alledem und alledem. Frrungen blieben dem aufrechten Männlein fremd; aber auch jeder Ueberschwang im menschlichen Leiden, in menschlicher Luft. tc. Wie alt ist das Fahrrad? Es wird allgemein an Es wäre thöricht, den bedeutenden Künstler in irgend ein genommen, daß das Fahrrad noch verhältnißmäßig jung ist, und daß Barteischema zivängen zu wollen. Um so fleinlicher berühren man in der berühmten ,, Draisine" den ersten Versuch zur Hereinzelne Fragen, die an die Ordensverleihung gefnüpft wurden. stellung eines Fahrrades zu erbliden habe. Diese Annahme ist aber Heute schaaren sich unsere Nationalisten um ihn, den eminent durchaus nicht richtig, denn nach den Berichten eines alten Geschichts Baterländischen". Und doch hat er feine Striegshistorie aus schreibers muß man dem Fahrrad ein Alter von über 1700 Jahren Heuer Beit gemalt, und Lenbach ist Vismard's fünstlerischer zuerkennen, und zwar gebührt danach den alten Römern der Ruhm,
Kleines Feuilleton.