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Biologisches .

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vor.

der 1406, im Alter von 36 Jahren, als Kanonikus der Stephans- schen Schweißverfahren. Leicht ist es auch, mit dieser Erwärmungs­Kirche in Wien starb. Das im Jahre 1439 gedruckte, als masse durch dicke schmiedeeiserne Platten große Löcher zu schmelzen. immerwährender Kalender geltende Werk dieses Mannes Besonders wichtig ist dies neue Verfahren aber für die stellt sich dar als ein Holzschnitt; oder eigentlich sind Metallurgie, indem man dadurch nur durch andere Mischungen es zwei Holzschnitte, der eine ist auf die Vorderseite, der direkt reine geschmolzene, kohlefreie Metalle herstellen tann, andere auf die Rückseite eines großen Papierblattes auf welche in reinem und geschmolzenem Zustande abzuschneiden gebrudt. Der ganze Kalender besteht also nur aus diesem bisher noch nicht gelang. In erster Linie gehört hierzu das einzigen Blatte. Die Vorderseite zeigt die ersten sechs, die Rückseite Chrom, von welchem in einem großen Tiegel ca. 8 Kilogramm in die letzten sechs Monate des Jahres. Jeder Monat nimmt eine von wenigen Minnten hergestellt wurden; die im Tiegel befindliche Masse oben nach unten verlaufende, also eine Längskolumne, für sich in mit einem Streichholz entzündet, stellte bald einen feurigen Fluß Anspruch, an deren Kopfe sich das betreffende Monatsbild in dar, dessen Temperatur auf ca. 3000 Grad zu schätzen war, während Medaillonform hübsch präsentirt. Jede dieser zwölf Längskolumnen die Außenwand des Gefäßes falt blieb. Eine große Zahl anderer wird nun, abgesehen von den Bildern mit ihren Unterschriften, je Metalle läßt sich in gleicher Weise abscheiden; vorgezeigt wurden nach der Länge der Monate, von 28 bis 31 seitlich von links nach große Stücke von reinem, fohlefreiem Mangan, die sich fast ebenso rechts verlaufenden Querkolumnen durchschnitten, die hauptsächlich gut an der Luft halten wie das Chrom; ferner lagen noch angeben, welcher Heilige jedem einzelnen Tage zukommt und wann Legirungen von Ferro Bor, Ferrotitan, Chromkupfer 2c. die unbeweglichen Feste einfallen. Das großgedruckte A, das zuerst Die geschmolzene Thonerde, die fich bei dieser Metall­beim 1. Januar erscheint, ist der Sonntagsbuchstabe. Ferner sehen wir darstellung bildet, ist ein fünstlicher Korund, aber bedeutend noch, ungefähr in der Mitte jeder Längskolumne, die Bilder des Thier- härter als der natürliche Korund oder Schmirgel; er kommt treises, gleichfalls in Medaillonform. Born links stehen jedesmal die großen unter dem Namen Corubin als Schleifmittel in den Handel. Lateinischen Buchstaben KL mit einem Häfchen, welches die Ab- Als Nebenprodukt werden bei dem Verfahren künstliche Rubinen türzung andeuten soll. Dies weist hin auf die Herkunft des Wortes erzeugt. Der Redner zeigte in der Schlacke, die von der Chrom­ Kalender" oder collender", wie es noch im 15. Jahrhundert heißt. herstellung stammte, fleine rothe, durchsichtige Krystalle, die aber in Der erste Tag eines jeden Monats ward bei den alten Römern Folge ihrer Kleinheit keinen Handelswerth besitzen. Im luftleeren " Calendae" genannt; davon stammt Calendarium" ab, was Raum erglühten fie unter dem Einfluß von Kathodenstrahlen ebenso eigentlich nur das Verzeichniß der Zinsen bedeutete, die am ersten prächtig wie die natürlichen Nubinen. Ferner wurde noch gezeigt, Tage eines jeden Monats fällig waren. Lateinisch ist auch noch die daß ein Gemisch von Aluminium oder auch Calciumcarbid mit Sprache dieses alten Kalenders. In der Lüde am Schluß des Natriumsuperoxyd schon beim Vermischen verbrennt und daß man Monats Februar nennt sich der Verfasser.- diese Reaktion benußen kann, um z. B. ein Gemisch von Eisenoxyd und Aluminium behufs Abscheidung von reinem Schmiede- Eisen zur Entzündung zu bringen; man braucht also nur die Entzündung her­Ueber die mikroskopische Thier- und Pflanzen vorzurufen, die diese große Wärme erzeugt, nicht einmal ein Streich Welt eines im Freien stehenden alten Laufbedensbolz in Brand zu setzen. Bei all' diesen Verfahren ist das Aluminium macht der Direktor der Biologischen Station zu Plön , Dr. Otto als Wärme- Affumulator anzusehen, dessen Heizkraft überall mit Zacharias, im Zool. Anz." einige beachtenswerthe Mittheilungen. größter Leichtigkeit auszulösen; somit ist eine neue vielseitige Ver­wendbarkeit für dieses Metall gegeben. Das fragliche Taufbecken ist 1886 aus der Kirche des Dorfes Bosau am Südende des Plöner Sees entfernt und auf dem Friedhof auf­gestellt worden. Da es unbedeckt ist, so füllt es sich zeitweilig mit Regenwasser und Schnee. Auch werden gelegentlich frische und ab= gestorbene Blätter in die Höhlung, geweht. Dr. Zacharias hat mun mehrere Jahre hintereinander die mikroskopische Thier- und Pflanzen welt dieses fleinen Aquariums beobachtet und die Anwesenheit eines sich von Jahr zu Jahr forterhaltenden Grundstammes von Arten feft­gestellt. Da das Becken zeitweise völlig austrocknet, so müssen diese Lebewesen eine außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegen das Aus­trocknen besitzen. Am mannigfachsten waren mikroskopische Algen ver­treten; größere Einförmigkeit zeigte die Thierwelt, wenn auch die Zahl der Einzelwesen nicht gering war. Dies gilt namentlich für die Geißelinfusorien( Englenen und andere) und für eine Räder­thierart( Philodina roseola). Diese sowie eine fleine Amöbenart traten ganz regelmäßig in den verschiedenen Jahren wieder auf. Von den Räderthieren erhalten sich nach des Beobachters Unter­- Das fünfte Rad" hat Hugo Lubliner sein neues fuchungen nur die Eier über eine längere Trockenzeit hinweg. Eine Lustspiel getauft, das nächstens im Schauspielhause zur Aufführung ähnliche Fauna fand Dr. Zacharias vor Jahren( 1886) in der Höhlung einer Granitplatte, die bei Hirschberg i. Schl. als Steg über gelangt. Nicht abergläubisch sein, ist Alles, aber wenige Schrifts teller sind es. einen Graben führt. Dieselbe Thierwelt wurde schon 1852 von 14 000 mart Abstand zahlte das Deutsche Theater" Ferd. Cohn in ganz der gleichen Zusammensetzung an dieser Stelle beobachtet, so daß hier eine über 30 Jahre sich erstreckende Ge- dafür, daß Direktor Neumann- Hofer vom Lessing- Theater" Frau Elsa Lehmann freigab. schlechterfolge der Lebensformen im engsten Bezirke nachgewiesen worden ist, die zweifellos auch noch bis heute keine Unterbrechung erlitten hat. In gleicher Weise würde sich wohl auch die Organismen welt in dem Bosauer Taufbecken Jahrzehnte, wahrscheinlich selbst Jahrhunderte hindurch erhalten.-

Technisches.

Humoristisches.

Trauer. Gnädigste gestatten, Ihnen mein Herzlichstes Beileid auszusprechen." Ach ja, aber eigentlich hatten wir uns schon lange mal einen stillen Winter gewünscht."

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Aus Bayreuth . Schabst Du Schello, schäbiger Schuft?" Nein, ich goge die Gige, geifernder Gauch."

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Notizen.

( Simplic.")

c. e. Am Sonntag den 8. Januar ist in Montmorench das Rousseau - Museum eröffnet worden. Es soll alle Andenken und Dokumente vereinigen, die an den Philosophen erinnern.

Kalevala entnommen.

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Finnland hat seine erste nationale Oper erhalten. Sie führt nach der Voss. Ztg." den Titel, Pohjan neiti" und umfaßt drei Atte. Der Inhalt ist dem finnischen Nationalepos Ueber fein neues Verfahren zur Erzeugung Zwei bisher unbekannte und noch nicht ausgestellte Werke hoher Temperaturen hielt Dr. Goldschmidt- Essen im Arnold Böcklin's sind im Salon Gurlitt zu sehen. " Verein für Gewerbfleiß" einen längeren Experimentalvortrag. Die Bei den Ausgrabungen auf dem Forum Romanum Nat.- 3tg." berichtet darüber Folgendes: Die Methode beruht im entdeckte man am sogenannten Lapis Niger an der Via Facra Wesentlichen darauf, daß Aluminium verbrannt wird, aber nicht das von den alten Römern verehrte angebliche Grab des mit Hilfe des Sauerstoffes der Luft, sondern mit dem an ein Romulus"... Metall chemisch gebundenen Sauerstoff, also z. B. mit einem Oryd Der in Diensten des Kongostaates stehende Lieutenant oder Eisenoryd, gewöhnlichem Sand oder dergleichen. Der Erfolg Lemaire hat im Süden des Tanganyikasees einen neuen See, war ein überraschender. Die Mischung wurde mit einem Streich den See Susi, entdeckt. holz entzündet und brannte dann unter hellster Weißgluth ruhig-In Südaustralien geht die Zahl der Ein. weiter. Ein etwa 4 Boll großer Niet, der mit einer solchen Er- geborenen sehr stark zurück. Im Jahre 1891 lebten in dem 985 720 Qu.-Km. higungsmasse umgeben war, wurde in wenigen Sekunden glühend ganzen Gebiete noch 3134 Eingeborene, gemacht. Um die Ausstrahlung, also Wärmeverluste zu vermeiden, 1897 nur noch 2900. wurde dann das Experiment in einem gewöhnlichen Holzeimer-In London hielt letzte Woche der Zeichenbeschauer Wood die wiederholt und zwar mit einem 3 kilogramm wiegenden Niet . Untersuchung über die Todesursache des 42 jährigen, sich bis vor Der Eimer war mit einer Sandschicht ausgekleidet, die die Wärme Kurzem träftiger Gesundheit erfreuenden Charles Lee ab. Die so zusammenhielt, daß das Holz außen nicht einmal warm wurde. Settion stellte Springen eines Blutgefäßes als Ursache des jähen Rach furzer Zeit wurde die hochglühende Masse ausgestürzt, und Todes fest, ergab aber zugleich die seltsame Thatsache, daß Lee mit nach Entfernung der Schlacken von dem Eisenstück erschien der weiß- nur einer Lunge geboren worden war. Die anwesenden glühende stauchfertige Riet. Ein fernerer Versuch leitet zur Dar- Aerzte erklärten, daß ihres Wissens ein solcher Fall in der stellung der praktischen Verwendung des neuen Verfahrens über, medizinischen Literatur nicht verzeichnet sei. indem deffen besondere Anwendbarkeit zum Hartlöthen gezeigt t. Die wie ein Kännchen mit einem Klappdeckel aussehenden wurde. Das neue Verfahren findet auch mit Erfolg zum Schweißen Blüthen der Pflanzengattung Nepenthes werden jezt als Anwendung und bietet erhebliche Vortheile gegenüber dem elektri- Blumenvasen verwendet.

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Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin .