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Musikgeschichte und Vorwärtsgreifen in neue Schäße lebhafte Aner- Izunehmen, ebenso bei heiteren schelmischen graziösen Tönen, etwa bon fenmung. Seine legte Darbietung waren Die vierzehn einem Glockenspiel oder den Stimmen übermüthiger Menschen, besonders Nothhelfer", eine zweiaftige Komische Oper des in Berlin von Kindern. Auf die Bildung ihrer Begriffe von Schwarz und wirkenden Lehrers der Musiktheorie und Musik- Schriftstellers May Grau scheint eine ihr gebliebene schwache Lichtempfindlichkeit nicht Loewengard. Der Text ist einer bekannten Vorlage entnommen ohne Einfluß zu sein; fie glaubt sich in engen dunklen Gassen oder und ist nicht zum ersten Male musikalisch verwerthet. Er enthält in überfüllten Zimmern von diesen Farben umgeben, während sich sowohl an Dramatischem als auch an Lhrischem so wenig, daß von ihr eine ausgeprägte Erinnerung an Weiß aufdrängt, wenn sie große seiner Benugung von vornherein abzurathen wäre. Ritter freie Plätze überschreitet. Bei der Beurtheilung von Menschen sind Hans von Haltenbach hatte in einer Gefahr den als die vierzehn die Blinden in hohem Grade von den Farbenvorstellungen abhängig, die Nothhelfer" bekannten Heiligen ihre Bildnisse gelobt und hat diese beim durch Gehörsempfindungen hervorgerufen werden. Anna Boetsch berichtet, Maler Konrad Lenz bestellt. Der aber kommt mit seiner Arbeit nicht vor- daß ihr die Stimme eines Dienstmädchens, das ihr viele Gespensterwärts und malt vielmehr sein weibliches Jdeal neben einen Heiligen. Der geschichten erzählte, als intensiv schwarz erschien. Eine Dame, die sie Ritter setzt ihn arbeitshalber auf seinem Schlosse fest, dort aber kennen lernte, schien ihr eine ausgesprochen grelle„ gelbe" Stimme zu erkennt Konrad in des Ritters Tochter Susanne seine Geliebte, was haben, bei nähererBekanntschaft entdeckte sie aber auch warme„ rothe" Töne, dann den unvermeidlichen Ablauf im Liebesduett und in der Be- mit Noth" bezeichnet sie bei einem Organ Güte, Wohlwollen, unter friedigung Aller findet. Die. Sprache des Textbuches verdient ob einem schwarzen Farbenton stellt sie sich Energie, unter einem hellihrer Vernünftigkeit und Anmuth Anerkennung. Sonst aber war blauen Begeisterung vor. Auch Geruchsempfindungen machen sich bereits zu vermuthen, daß der Komponist es schwer haben werde, bei der Bildung von Forbenvorstellungen geltend: man hört häufig aus diesem Inhalt ein wirklich musikalisches Drama zu schaffen. von Blinden Ausrufe wie: es riecht gelb, grün" u. f. w. Aber Daß ihm dies troh mancher schöner Einfälle im Ganzen nicht eigent- nicht alle Blinden haben solche Farbenvorstellungen, und andere lich gelungen sei, ist der Grundzug in dem Bericht meines Vertreters werden sich ihrer nicht flar bewußt, wieder andere pflegen den über die Erstaufführung vom 21. d. M. Eine gewisse Trockenheit Farbenunsinn", selbst wo er sich aufdrängt, zu bekämpfen, weil er sei der Musik nicht abzusprechen. Daß fie gut gemacht im praktischen Leben Nachtheile bringen kann. Natürlich schaffen sich ist, brauche nicht eigens hervorgehoben werden und sei bei Individuen mit reger Phantasie leichter eine Farbenwelt als solche, einem so anerkannt tüchtigen Lehrer der Komposition ohne bei denen das Verstandeselement überwiegt. weiteres anzunehmen. Die Mängel der Musit wären je Aus dem Pflanzenleben. doch weniger hervorgetreten, wenn der Komponist vom Orchester beffer unterstügt worden wäre, und wenn der Chor seine Sache besser Die Vermehrung der Blatt Begonien, das gemacht hätte. Als hervorragender Vorzug der Musik sei aber ihre heißt solcher, die uns weniger durch ihre Blüthen, als durch ihre treffende Deklamation", im Sinne der genauen Anpassung an den herrlich gezeichneten Blätter erfreuen, erfolgt, wie der„ Praktische Tert, zu erwähnen. Die Sänger hatten keine leichte Aufgabe, Wegweiser"( Würzburg ) schreibt, durch Stedlinge, die nur je eine waren jedoch mit Hingabe bei ihrer Sache. Frau Burrian- Pflanze liefern, vortheilhafter aber durch Einlagen einzelner Blätter Jelinek war in Spiel und Gesang reizend und hatte an Herrn in eine mit rein gewaschenem Sand gefüllte, mit gutem WasserGribb einen tüchtigen und passenden Partner; beide ernteten mehr abzng versehene Samenschale( oder Blumentopf). Nachdem die mals Anerkennung auf offener Bühne. Fräul. Detschy sollte den Blätter namentlich an den Adergabelungen eingeschnitten sind, Ton mehr vorne" haben; ihre Rolle ist wenig dankbar. Der Bei- werden sie leicht mit Sand bestreut, übersprißt, die fall war anhaltend, konnte aber den Komponisten nicht zum Hervor Schale wird mit Glas zugedeckt zugedeckt und das Ganze an treten bewegen. einen hellen Ort so aufgestellt, daß die volle Zimmertemperatur von Die darauf folgende Wiederaufführung von Mascagni's 15 Grad R. ihm zu gute kommt. Die gleichmäßige Feuchtigkeit einaftiger, Cavalleria rusticana ging unter dem neuen wird durch häufiges Sprigen mit warmem Wasser erhalten. Faulende Kapellmeister B. Sänger vor sich, der mit dem hier er- Stellen müssen beseitigt werden. Nach mehreren Wochen fommen freulich wirkenden Orchester seine Aufgabe trefflich löfte. Herr die Pflanzen an den Schnittstellen der Adern hervor, wenn es ges Alfred Rittershaus spielte als Gast den Turidu und ergriff lang, das Blatt bis dahin zum größeren Theile zu erhalten. durch sein prächtiges Spiel; das schöne Organ schien diesmal, wohl Der Vorgang, den wir auch bei anderen saftreichen Pflanzenblättern durch eine Indisposition, nicht ganz auf der Höhe des Könnens zu erzielen, verliert viel von seiner Absonderlichkeit, wenn wir uns stehen. Frau Seebold als Santuzza spielte und fang sehr lebens- bergegenwärtigen, daß die Adern" der Blätter Nährstoff- Leitungen voll und wahr, und auch die übrigen Sänger zeigten sich von guter sind, die den Stoffwechsel zwischen Blättern und PflanzenSeite. stock vermitteln, wie es die Zweige der Pflanzen ebenfalls thun. Daß wir von Zweigen Stecklinge erziehen, die aus dem sog.„ Kallus" Wurzeln bilden, ist ja bekannt genug. Solcher Kallus wird nun auch aus dem Nährstoff gebildet, der in den durchschnittenen Adern der Begonienblätter der Mutterpflanze zustrebt, während das Blatt selbst die zu seiner Erhaltung nöthige Feuchtigkeit aus dem umgebenden Sande durch seine Poren aufsaugt. Erst wenn sich der sallus an den Schnittstellen bewurzelt hat, werden junge Begonien pflanzcheit ausgebildet. So liefert ein einziges Blatt viele selbständige Exemplare; auch größere Theile von Blättern kan man zu jeder Jahreszeit verwenden.
Psychologisches.
SZ,
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lichstes thun!"-
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Humoristisches.
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ich glaub', mir wird's
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ich werde mein Mög
- Was er that. Johnny:« Mein Vater ist Polizeidiener. Was thut denn Dein Vater?"
Jimmy: Was Mutter ihm sagt."
gk. Die Farbenvorstellungen der Blinden . Eine felbft von ihrem dritten Lebensjahre an Erblindete, Anna Poetsch. theilt in einer sehr interessanten Arbeit, die in der Zeitschrift für Psychologie und Phyfiologie der Sinnesorgane" veröffentlicht ist, ihre eingehenden Beobachtungen über ihre eigenen Farbenvorstellungen mit und stellt diese mit den Erfahrungen anderer Blinder zusammen. Es handelt sich sich bei den Farbenvorstellungen der Blinden mehr um Ersatzbilder, Surrogate, die mit größerer oder geringerer Anlehnung ant die Wirklichkeit in dem Bewußtsein der Blinden entstehen. Zu scheiden ist dabei, ob jemand spät erblindet oder blindgeboren oder früh erblindet ist. Der Späterblindete Ein Trost. Ach, Herr Doktor, Inüpft mit seinen Vorstellungen an die Wirklichkeit an; er hat die Farben als Erinnerungsbilder im Gedächtniß und er bewahrt be- erst wieder wohl, wenn ich todt bin." Nur Muth, nur Muth, mein Lieber! fonders treu die Erinnerung an die sie begleitenden Luft- und Unluftgefühle. Der Blindgeborene oder Früherblindete befigt teine solchen bewußten Farbe- Erinnerungen; wie er sich Surrogate schafft, dafür bringen die Aussagen der Anna Poetsch ein reiches Material bei. Ihre Farbenvorstellungen beruhen auf Associationen, fie Inüpfen ( Jugend.") theils an Gehörsempfindungen, theils an Tastempfindungen an. Be Vom Regen in die Traufe. In Leipzig stiegen vor sonders tritt der Gehörsfinn hervor. Beide Gruppen scheinen aber in Kurzem mehrere Damen in ein Koupee erster Klasse. Die der Art der Gefühle, die sie hervorrufen, parallel zu gehen: talte, Reisenden, Männlein und Weiblein, kannten sich nicht, und es in der Klangfarbe abweisende Menschenstimmen erscheinen ihr z. B. dauerte geraume Weile, bis ein geeignetes Gesprächsthema ge= als weiß, und ebenso vermuthet ste eine weiße oder wenigstens eine funden war. Natürlich kam die Sprache auf das Theater, und lichte Färbung bei falten oder glatten Tastempfindungen, also be- eine Dame, welche kürzlich einer Aufführung der„ Euryanthe " beisonders bei gewissen Papiersorten, bei Kattun , bei Leinenstoffen. gewohnt hatte, äußerte sich in sehr abfälliger Weise über Frau Sch., Gelb verbindet sich ihr auf beiden Gebieten mit der Empfindung die erste Sängerin. Finden Sie nicht," wandte sich die Dante von etwas unangenehm Grellen; Brann scheint ihr das zu sein, mit dem losen Zünglein an einen ihr gegenüberſizenden was für ihr Gehör oder Gefühl etwas Verschwommenes, Undent- Herrn, daß Frau Sch. viel zu alt für die Rolle ist? Wenn sie zu liches hat. Solche Vorstellungen lehnen sich oft an bestimmte fingen anfängt, glaubt man wirklich das Schnarren einer verrosteten Erfahrungen att. Weil einem gewissen Blau mehrmals eine Schiffswinde zu hören."" Sie würden besser thun, gnädige Frau," weiche Tastempfindung entsprach das erste das Mal war erwiderte der Angesprochene mit schneidender Kälte, das Frau Sch. es bei einem Puppenkleide war diese Farbe ftets direkt zu sagen; fie sigt ja neben Ihnen." Allgemeine Stille. Die für sie mit der Vorstellung von etwas Weichem verbunden. Dunkel- Dame schweigt verwirrt und erröthend. Doch erholt fie sich rasch grün hat für sie immer etwas Aufregendes: fie hatte in ihrem vierten und ruft, um den Fehler zu verbessern, der Sängerin zu:" Ich bitte Jahre einen grünen Augenschirm tragen sollen und sich mit Händen vielmals um Entschuldigung. Daran trägt nur der Kritiker W. die und Füßen dagegen gesträubt. Was die Tastnerven beunruhigt, Schuld, der meine selbständige Urtheilskraft verdorben hat. Er bes namentlich gemusterte Stoffe in Krimmer, Plüsch und Sammet, stellt nügt jede Gelegenheit, um Ihr großes Talent und Ihr Können Sie sich heute noch als grün vor; auf dem Gebiete des Gehörfinnes herabzusetzen, diefer unangenehme pedantische Mensch!" Alles repräsentirt, in deutlicher Anlehnung an Erfahrungen, das Waldhorn das können Sie Herrn W. wirklich selbst sagen," war die Antwort das Grün. Bei durchbrochenen Stoffen glaubt Anna Boetsch Rosa wahr- der Sängerin,„ er figt neben mir." Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .
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