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Kleines Feuilleton.
=: 87.
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österreichisches Bilgerhaus Kaja nowa. Zurück nach Jaffa und Benruth von Beuruth nach Schmirna fahren Hülfsverein nach Konstantinopel von da Hülfsverein Galag von da nach Kronstadt Hermanstadt von da nach Belgrad - Semlin. Da fechten Schub nach Budapest Baß verstecken verloren Kommissär nach Putapest Konsulat dann weiter nach Sachsen nach Haus nicht anders Amen
so mach ich es.
Musik.
Bruder Straubinger in Egypten. Der Feuilletonist Karl Eugen Schmidt erzählt in der Frankfurter Zeitung " von deutschen Handwerksburschen, die er in aller Herren Länder getroffen. Von einem Zusammentreffen mit zwei Straubingern" in Egypten, wo er gegenwärtig weilt, weiß er das Folgende zu berichten: Eines Tages im vergangenen November ritt ich mit einem Freunde, der in einem Dorfe Geschäfte hatte, über Land. Plötzlich erblickten wir vor uns auf dem staubigen Wege zwei Gestalten, die sich hier, wo man Kameele, Esel und in fliegende Gewänder geAus der Woche. Wieder haben wir über reiche Erlebnisse hüllte Fellachen gewöhnt ist, sonderbar genug ausnahmen. Die auf dem Gebiet der Kammermusik zu berichten. Zwar liegen radibeiden waren europäisch gekleidet, marschirten aber barfuß fale Neuerungsversuche nicht eben unmittelbar vor uns. Zwei solche und hatten ihre Schuhe auf die Ranzen geschnallt, die sie können wir mittelbar erwähnen. In Wien ließ Direktor Mahler in auf dem Rüden trugen. In der Hand führten sie mächtige einem philharmonischen Konzert ein Beethoven 'sches Streichquartett Spazierstöde mit stählerner Spitze, unverfälschte Ziegenhainer,( F- Moll) mit verstärkten- ich glaube 20fach verstärkten- Stimmen, und beide pafften aus den deutschesten Porzellanpfeifen, die es je gegeben hat. Wir näherten uns den Beiden, die rüſtig fürbaß schritten, von hinten und stellten allerhand Vermuthungen über ihre Herkunft und ihr Reiseziel auf. Die Pfeifen konnten wir zwar noch nicht sehen, denn das hätte sofort allen Zweifeln ein Ende gemacht, aber die Ranzen, die Stöcke und die Tuchmüßen der Wanderer brachten uns doch gleich auf den richtigen Gedanken, daß wir da zwei Landsleute vor uns hatten.
also vom vollen Streichorchester spielen, wie es sonst höchstens mit Experiment schon vorher als den" Beginn einer ganz neuer Aera einzelnen unterhaltlichen Quartettsäßchen geschicht, und hatte das einigen Wochen die Einführung des Harmoniums in die Praxis der der Konzert- Literatur" zu rechtfertigen gesucht. In Berlin war vor Kammermusik demonstrirt worden. Die letzte Woche hingegen brachte viel Neues im Sinne des noch Unbekannten, aber kaum etwas Neues im Sinne einer Vermehrung bisheriger Qualitäten. Am ehesten war von Gerade als wir sie überholten, kamen von der anderen Seite einer solchen die Rede bei der Sonate für Klavier und Violine, drei Bauernmädchen mit Reisigbündeln auf den Köpfen an uns E- dur, op. 24, von Sylvio Lazzari . Sie wurde am 25. d. M. vorüber, und nun begannen die beiden Wanderer, nachdem sie sich im legten Sonaten- Abend der Herren Bos und van Veen ge= durch einen schnellen Seitenblick von unserer Ungefährlichkeit über- spielt. Sie versetzt uns, nach den landläufigen Alterthümern zeugt hatten, den braunen Schönen auf die hergebrachte Handwerks- und Neuigkeiten der Konzerte, wie in eine andere Welt: in eine burschen- Manier den Hof zu machen. Dies thaten sie ganz gemüth- Welt der starken Stimmungswechsel, ähnlich der Dramatik Wagner's, lich in deutscher Sprache, wußten aber dabei so ergögliche Grimassen in eine Welt ohne Konvention, in eine Welt, wo für uns noch nichts zu schneiden und so ausdrucksvolle Körperbewegungen zu machen, in die Finger und ins Ohr geht. Immerhin hört sie sich flüssiger daß die Mädchen jedes Wort verstanden und mit lachender Gegen- an als eine Musik von Bruckner und hat auch mehr rede einen Augenblick stehen blieben, um sich die fremden Herren Figuratives, als bei diesem und bei Wagner vorkommt; an näher anzusehen. einer ziemlichen Breite leidet sie allerdings. Lazzari( geAls die Mädchen dann unter häufigem Umschauen nach den boren 1860) ist in Belgien und Frankreich bereits wohlbekannt fußwerfenden Wanderern vorüber waren, sprachen wir die beiden als einer der Neufranzosen", von denen wir Chabrier vor Kurzem Gesellen an, die nicht im Geringsten erstaunt schienen, hier mit in unserer Oper kennen gelernt hatten. Jene Daten sind dem daDeutschen zusammenzutreffen, und die auch ihre eigene Anwesenheit maligen Programmterte entnommen, einem der wenigen, die sich für ganz selbstverständlich ansahen. Wären wir ihnen auf irgend durch dankenswerthe Aufschlüsse auszeichnen. Während diese Sonate einer Landstraße in Sachsen oder am Rhein begegnet, die Sache sehr lebhaften Beifall fand, gewann die vorausgehende in A- moll, hätte ihnen nicht natürlicher und alltäglicher vorkommen tönnen. Pop. 33, von Ostar Straus( geb. 1870) geringeren Beifall. Sie Sie sagten uns, jie tamen von Mit- Game und seien nach Abu Kebir war als Gegenstück zu jener typisch: sie wechselt nicht Stimmungen, unterwegs, um von dort über El- Salihiye die alte Karawanen- fie geht in's Ohr und in die Finger, sie bringt viel konventionelle straße entlang nach El Kantara zu ziehen, wo diese Straße den Figuration, doch auch sympathische Themen mit manchem Innigen Suezkanal überschreitet und nach der Halbinsel Sinai, nach Palästina und Graziösen. Gespielt wurde sehr tüchtig, und selbst als Herr und Arabien weitergeht. Bos einen Mozart verspielte, indem er nur so dahinschnellte und nicht einmal für Deutlichkeit sorgte, war's schwer, ihm zu grollen.
„ Aber Ihr wollt doch nicht etwa zu Fuß da hinauf Laufen?" sagte ich, da habt Ihr's doch viel bequemer, wenn Ihr in Port Said den Dampfer nehmt. Für ein paar Groschen bringt Euch der nach Jaffa und dann könnt Ihr zu Fuß nach Jerusalem pilgern." Die Beiden sahen mich mitleidig an.
Der Eine, dessen blonder Bart schon mit grauen Fäden durch schossen war, während sein Begleiter kaum mehr als zwei- oder dreinndzwanzig Jahre zählen möchte, sagte achselzuckend:
„ Nein, wir gehen lieber zu Fuß," und der Andere fügte lachend hinzu:„ Er kann nämlich das Meer nicht vertragen", wozu er eine bezeichnende Grimasse schnitt..
" Ja aber," wandte ich ein, geht das denn überhaupt? glaube, da müßt Ihr durch ein großes Stück Wüste, wo es Dorf, fein Haus, nichts zu essen und nichts zu trinken giebt. wollt Ihr da zu Fuß durchkommen?"
Der Meltere lachte blos, während sein Begleiter sagte: „ Die Karawanen gehen doch durch."
Jch tein
Wie
" Ja, die Karawanen, aber die haben auch Kameele und reiten. Zu Fuß geht da kein Mensch."
Hm", meinte in der Weltere, ich weiß nicht, wie das ist. Ich habe den Weg noch nicht gemacht. Aber im schlimmsten Fall wer hindert uns, daß wir mit einer Karawane gehen und auch reiten? Ich habe zwar noch nie auf so einem Vieh gesessen, aber so schlimm wie so ein Wasserkasten mit seinem Gehoppel kann das sicher nicht sein."
„ Dummes Zeug! Reiten!" rief der junge Bursche, tvo so ein Kameel mit seinen Plattfüßen weiterfommit, da werden wir wohl auch nicht liegen bleiben. Die Schuhsohlen können wir uns ja nicht durchlaufen, so lange es wenig Steine giebt wie hier, so daß wir barfuß gehen können."
Sonntag begann ein neuer Zyklus der Kammermusit- Matineen von Halir und Genossen, und zwar gleich mit zwei neuen Werken: einem Streichtrio in G- moll, op. 69, vou Wilhelm Berger , und einem Klavierquartett in A- moll von Robert Kahn ; jenes ein serenadenhaftes Stück mit ein paar lieblichen Themen und sonst viel simplen Spielereien, dieses eine Leistung spezifisch rythmischer Art mit gutem Schwung und guter Mache. Beide Male mit Beifall; die Bergerianer" haben wir schon, die Kahnianer" kommen nach. Und das Beffere?!
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Reichlich konventionell war auch, was am 26. vor einem lebhaft interessirten und beifallswarmem Publikum Xaver Scharwenta bot. Er hatte aus Amerika ein neues Konzert von sich für Klavier und Orchester, in Cis- moll, mitgebracht und spielte es, inmitten älterer von seinen Stücken, felber. Man konnte hier von ihm wenigstens sagen: es fällt ihm etwas ein", und gut ineinandergearbeitet ist es auch.
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Am 29. hörten wir zwei Sangestünstler, die weltenweit auseinanderliegen und doch ein Wunderbares mit einander gemein haben: die Verwendung feinster Stimmnuancen für die Darstellung der tertlichen Inhalte. Der Eine war Professor del aus Wien mit den Genossen seines Humors. Die alten Wiener man heißt nicht umsonst Udel, Hörbeder u. s. w. brachten ein ganz neues Programm; Quartette( mit Slavierbegleitung) von Josef Piber und eine Umschreibung der Zauberflöten- Ouverture für Vokalstimmen, die allein schon eine ganz einzige Gesangstechnik verlangt, waren wohl das Beste. Und wie es Udel verstand, den Titel eines seiner Solovorträge auszusprechen:„ Eine Ballade!"... Nun zu Dr. Ludwig 2üllner, dem Mann ohne Stimme", dem Mann des er greifendsten Gesangsvortrags, dem Tragifer des Konzertsaales! Gr un gut, aber wohin wollt Ihr denn eigentlich?" fragte ich gab am 29. den zweiten seiner vier historischen Schubert- Liederabende, mit einem seiner würdigen Klavierbegleiter, ProO," sagte der Alte und holte ein schmutziges zusammen- feffor H. Reimann. Möchte doch die folgenden Abende gefaltetes Papier aus der Tasche, wir haben da einen Reiseplan, jeder anhören, der noch ant eine tiefernste Kunst den uns ein Sollege aufgeschrieben hat. Der hat die Neise schon glauben will, an etwas, das hoch hinausliegt über den Durchschnitt ein paar Mal gemacht. Aber der ist ein Stück mit dem Schiff unserer Abende mit den mindestens sechs gleichzeitigen Konzerten gefahren. Wir wollen ganz am Land bleiben. Zuerst nach Jerufalem,( wie sie z. B. der gestrige Montag bringen sollte) oder gar über dann nach Damaskus , und dann gehen wir immer so bis nach den großen Philharmonischen Konzerten. Konstantinopel . Sind wir erst dort, dann werden wir schon sehen, was wir weiter machen."
weiter.
IP
Während er sprach, sah ich den Reiseplan an, den er mir gereicht hatte. Er gefiel mir so gut, daß ich ihn sofort buchstabengetreu Topirte. Er lautete:
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Nein: in das legte dieser Konzerte( am 23.) gingen wir ebenso wenig hinein, wie in viele selbst besser angelegte andere dieser Woche; und was wir darüber hörten( ausgenommen etwa eine neue Lustspiel- Ouverture von Karl Kleemann, die ganz nett gewesen fein soll), erweckte uns keine Neue. Mögen hier Modistinnen an den " Damen " im Publikum studiren, wie man am tiefsten ausschneidet;