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fich stoßen. Unförmige, verlegte, nicht sauber gewachsene Stämme| Großfapital flar. Ein verachteter Jude mit Namen Prager errichtet find weggeräumt. Man möge sich vertrösten. Mit nützlicher Spar- eine Holzpapier- Fabrik im Orte, und die Bauern laufen sich die famkeit wird neu aufgeforstet werden, und wenn einer lange genug Hacken ab, um dem verdammten Juden ihre Gründe natürlich gegen leben tönnte, er würde schließlich erfahren, wie Alles schöner und Ueberzahlung zu verkaufen. Der Jude hat's dazu, und zum herrlicher geworden sei, als zuvor.Alpha.
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Kleines Feuilleton.
-0- In der Loge. Durch einen Zufall hatte ich das Logenbillet bekommen. Der Kassirer mußte sich wohl beim Vertheilen der Freifarten geirrt haben. Ich weiß nur, daß ich erröthete, als mich der Logenschließer darauf aufmerksam machte, daß die Garderobe born an der Treppe abgegeben werden müsse. Garderobe! Ich hatte doch nur einen Hut in der Hand und war gewöhnt, den zusammenzufüllen und ihn unter den Arm zu stecken. So macht man es oben auf der Gallerie. Auf die Bemerlung des Logenschließers wintte ich mur. Er schloß auf und ließ mich eintreten.
Meine Sicherheit verließ mich aber doch, als mich nun das volle Licht des Theaterraumes überfluthete. Der Alle sah mich fragend an, weil ich verwirrt hinter den Sesseln stehen blieb. Ich wagte nicht, meine Augen auf einen bestimmten Bunft zu richten. Wo ich mich hinwendete, begegnete ich fragenden Gesichtern. Und diese mit Operngläsern und Lorgnons bewaffueten Augen! Ich glaubte, alle feien auf mich gerichtet, mur ich sei das Ziel der Blicke. Und dieses Räuspern und Schwirren, das den großen Raum erfüllte, gelte mir. Verschüchtert sah ich vor mich hin. Da fühlte ich durch meine Augenlider ein buntes Durcheinandergewoge von gepuzten Menschen und das Flimmern und blendende Leuchten der bielen Lichter.
Schluß fommt die Ergöglichkeit zu stande, daß der Jud Prager die erste Person im Ort wird. Jeder der Käuflichen wollte ihm gefällig sein und tröstete sich damit, es kommt nicht auf, die Bürgermeisterwahl ist ja geheim. So hauen sich die Spigbuben gegenseitig über's Ohr.
Nach meiner Empfindung war die Darstellung auf einen gar zu niedrigem Geschmack gestimnit. Ich habe für den Hanswurit viel übrig; mir soll er den Sinn und Gang der Handlung nicht stören. Es schlingt ein Bauer Straut und Knödel ganz realistisch hinunter. Schön! Aber diefer Straut- Mensch hört nicht auf; er macht lindische Späße und auf den Autor selber horcht kein Mensch mehr. An Tyrolt's faftigen Humor durfte man bei dem trocken- korrekten Herrn Pategg nicht denken. wie ich glaube, den Dialekt nicht verstanden. Jm Uebrigen hat das Publikum,
Die zudrig- liebe und gefällige Philiftrofität„ Unter vier Augen" des Herrn Fulda lenchtete dem Publikum schon besser ein. Das fromine Eheglück, die stillen Hausgeister und das Heimchen am Herd werden darin gepriesen. Der Einafter stammt aus Fulda's Jünglingszeit, der sturm und drangvollen. -ff. and glog udah Mufik. d Musik. dhisijungimodule Verlassen, verlassen, d Berlassen bin i
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Wia der Stan af der Strasser, Mei Bua bergißt mi."
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Das haben wohl mir Wenige von uns noch nicht gehört, und Sie Endlich erloschen die Lampen, der Vorhang wurde empor Kärnthen ist, der musikalischen Welt übergeben von Thomas die Meisten wissen auch, daß es ein volksthümlicher Sang aus gezogen und das Orchester sette ein. Und mit einem Ruck erhob ich kosat( geb. 1845 nahe dem Wörther Sec), dem fünstlerischen meinen Kopf. Ich hatte ja ein Recht, hier zu sigen. Ich hatte ja Bertreter dieser ganz eigenartigen Volks- oder vielmehr Stammesmein Billet. Doch, um nicht zu stören, blieb ich still stehen. Ich musik, dem Führer des„ Koschat- Quintettes". Die Berlockung der fonnte mich ja im nächsten Aft auf meinen Sessel niederlassen. Bühne brachte ihn dazu, eine Auswahl seiner Veröffentlichungen zu Und die Sicherheit des Siegers erfüllte mich. Der große, große fammenzustellen, daraus wurde das Kärtnerische Liederspiel Wunsch war mir endlich erfüllt. Wie einem Wanderer, der nicht die in einem Aft," betitelt Am Wörther See "; 1880 Früchte von den Chauffeebäumen pflücken darf, manchmal ein reifer ward es in der Wiener Oper zum ersten und seither dort und an Apfel vor die Füße fällt, war mir das Billet zugeschoben worden. anderen Stellen ungezählte Male aufgeführt. Es ist eine so harmDem Orchester und der Bühne ganz nahe, fonnte ich alles lose Bühnenlyrik, daß man nach seiner dramatischen Rechtfertigung genau erkennen, ohne die Angen anstrengen zu müssen. gar nicht fragen braucht. Hingegen darf eines wohl auffallen. Der Oh, hier unten war es doch ganz anders, wie oben, tärtnerische Volksgefang befigt als Spezialität die Vielſtimmigkeit, nahe dem Dache, 100 man sich in erstickender Hitze also eine Seltenheit in jener Gattung; und zwar ist es vor allem aneinander drängte und in der Bause die Gespräche der gangen, das Quintett, das ihn auszeichnet, aufgebaut als gewöhnliches viellöpfigen Nachbarschaft mit anhören mußte. Und was für Ge Männerquartett mit einem in eigenthümlicher Weise darüber spräche Selbstverständlich über das Spiel, über die Oper. Aber- schwebenden ganz hohen Tenor. Koschat's eigene Quintettgesellschaft, die Leute gingen eben zu selten ins Theater. phatidy od dat im Besig eines solchen Tenors, hat diese Gesangsform weit und Das war natürlich im ersten Stang, in den Logen alles anders. breit bekannt gemacht. Nur hier tritt fie hinter die Einstimmigkeit Mit welcher Aufmerksamkeit man hier den Vorgängen auf der Bühne und die sonstige Vielſtimmigkeit zurüd, und auch das goldig schöne und im Orchester folgte! Trotzdem es doch nicht nöthig war, hielten Lied, dessen Anfang wir zitirt, erscheint als Solo. Wahrscheinlich alle Damen ihre Gläser und langgestielten Lorgnons vor die Augen. wollte der Dichter- Komponist die Aufführbarkeit nicht von einer so Besonders hingerissen von dem Spiel und der Musil mußten die verschärften„ Tenorfrage" abhängig machen. beiden Damen sein, die vor mir saßen. Die eine war dunkelhaarig, Borgestern also hat uns das Theater des Westens an mit edigem Körper, den sie bis halb über den Hinterkopf in dunkle den Wörther See versetzt, und schon der Dekorationsmaler gewann Seide gehüllt hatte. Die andere leuchtete blond und hell aus einem unser Aug' und Herz. Auch sonst gelang alles recht gut; für die schlichten, ausgeschnittenen Wollkleid. Fortwährend nickten beide eine Tänze war eine füddeutsche Gesellschaft" gewonnen worden, und ander zu, lächelten und flüsterten. einige Salontirolerei" nimmt man dabei ja nachsichtig mit in Kauf. Unter den Mitwirkenden sei zunächst Herr Battioti als flotter Reservist genannt, ganz besonders aber Frau Schuster- Wirth wenn auch nicht das spezifisch Kärntnerische, gut, spielte mit echter in der weiblichen Hauptrolle. Sie traf wenigstens das Süddeutsche, Natürlichkeit und sang im Allgemeinen mit vollendeter Kunst.
Der Gefang und das Spiel erschütterten alle Zuschauer. Der junge Stapellmeister leistete heute Außerordentliches. Die Hagere, traftvolle Gestalt bebte förmlich vor Leidenschaft.
Der erste Aft war beendet. Ich stand noch erstarrt in der Ede. Da gingen die beiden Damien an mir vorbei.
Oh, wie er immer die Hand hebt!" meinte entzückt die Blonde.
„ Nein, und dieser wundervolle linke flcine Finger!" seufzte die Andere.-- Theater.
Im Schillertheater habe ich noch niemals lebhaft zischen gehört. Man langweilt sich dort mit Respekt, wenn ein Drama ernster Richtung aufgeführt wird, oder jubelt in herzlichem Behagen mit seinem Schönthan oder Moser. Am Freitag waren die geistig Genügsamen erbittert, und zwar nach dem ersten Alt der Bauerntömidie Bürgermeisterwahl von M. Burchardt, dem früheren Direktor des Burgtheaters in Wien .
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Die Satire Burckhardt's ist hier schon einmal als Matinee der Dramatischen Gesellschaft aufgeführt worden. Sie ist in Wien sehr überschätzt worden. Die Satire lebt mehr vom Spaß, als von tiefer Bitterfeit. Die Szenenführung ist lose; Episodisches drängt fich vor, das Wesentliche wird eingeengt. Aber daran lag es nicht, daß die Komödie es zu keinem Erfolg brachte. Die Hauptsache ist: So brave, herzliche Menschen, wie sie in Loewenfeld's Volkstheater heimisch sind, vertragen einmal satirische Absichten nicht. Das stört fie. Sie wollen ihren Seelenfrieden behaupten.
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Daß sie am selben Abend sich selber noch übertreffen werde, hätte man schwerlich vorausgesehen. Es wurde nachher der Postillon von Lonjumeau" gegeben, mit der Genannten als Madelaine und Herrn Werner Alberti als Postillon. Jené ist die richtige Darstellerin solcher Doppelrollen, wie es die Frau Bostillon und die Regimentstochter sind; dieser ist einer der wenigen Tenore, die für ihre Kunst auch eine ernste, vornehme Persönlichkeit einzusetzen haben. So ließen beide den Wust dieser Spielerei- Oper vergessen und boten eine wirkliche Kunst dar, in der doch auch das hohe" a b c" immer wieder mit elementarer Schönheit heraustam. Leider war diese komische Oper" diesmal so zusammen- oder vielmehr auseinander gestrichen, als stammte sie nicht von Adolph Adam , sondern von Richard Wagner .
Herr Kapellmeister Bernhard Schuster dirigirte beide Stüde mit redlicher Plage und tüchtigem Geschick.
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Kulturgeschichtliches.
SZ.
-Das, Westeltnüpfen". Vor einigen Tagen wurde eine Frau in Wien zu vierzehn Tagen Arrest verurtheilt, weil sic, um sich an ihrer Quartiergeberin zu rächen, eine 3 che des Kindes derselben mit einem Haar umwidelt hatte. Das Kind hatte Aehnlich wie Ruederer in der„ Fahnenweihe", nur mit minder große Qualen ausgestanden, bis die Mutter endlich nach Wochen fräftiger Frische, tehrt sich Burchardt gegen die übliche Schönfärberei das Haar um die Behe entdeckte. Die Frage, wie die Verurtheilte im alpinen Bauerndasein. Die„ biederen Landleute" haben es fauft- auf diefe raffinirte Form der Folter fam, wurde nicht erörtert, und dick hinter den Ohren, und die Beamten, von denen sie regiert es schien, als ob die Bestrafte diese Art der Nache selbst ersonnen werden, sind ihrer würdig, der Eine wird ein feucht- fröhlicher Bier hätte. Es ist mun ein Schreiben des Kriminalisten Dr. Hans Groß trottel, der Andere übt Justiz, wie Dr. Eisenbart die ärztliche Kunst in Graz, des Verfassers des Handbuches für Untersuchungsrichter", übte. Die völlige Korruption wird in der Berührung mit wienerischem lan den Strafrichter angelangt, der die Verhandlung leitete. Dieses