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Die ganze Küstenlinie von Caftellamare bis Maffalubrense ist| einem anderen Grabe desselben Kurgan   lag neben den mit herrlichen Olivenbäumen dicht bepflanzt. Sie wachsen zumeist Skelett ein bronzenes Messer, ein grob gearbeiteter Topf und zu an den Bergabhängen, denn sie gedeihen am besten auf felfigem, Füßen ein Pferdesfelett. Im Gouvernement Fiew waren in einem trockenem Boden. Ihre dicht in einander verflochtenen, knorrigen Sturgan sechs Gräber, von denen zwei gefärbte Skelettknochen ent­Zweige find von phantastischer Gestalt, und die dunkelgrünen, silber- hielten; bei einem gefärbten und einem ungefärbten Stelett lag ein weiß umrahmten Blätter gewähren dem Auge einen Ruhepunkt in eigroßes Stück rother Farbe. Die Schädel waren dolichokephal. der helleuchtenden Landschaft. In einem anderen Grabe derselben Gegend lagen neben den Knochen

Die Bauern haben die üble Gewohnheit, die Oliven durch heftiges Schütteln der Bäume herunterzuholen, um sich die Mühe des Hinauffletterns zu ersparen. Natürlich ist das Aufschlagen der Früchte auf den Boden diesen nicht gerade zuträglich, und die Bauern schädigen sich selbst. Sind die Körbe gefüllt, so befördern sie die Frauen auf den Köpfen nach der Mühle.

Die Oliven ergeben ein oder zweimal im Jahr eine reiche steinerne und hölzerne Werkzeuge, feltener bronzene und grob­Ernte. Im Monat September beginnt die Frucht eine blau- gearbeitete thönerne Töpfe. Aehnlich waren die Befunde in den schwarze Farbe anzunehmen, ist aber bis Oktober noch nicht Gouvernements Pultawa und Jekaterinoslaw. Brandenburg   selbst völlig gereift. Bahlreiche Früchte werden von Kleinen Maden hat eine Anzahl solcher Gräber aufgedeckt. So fand er in einem angefressen und fallen dann von den Bäumen; aber auch diese Kurgan etwa eine Meile nördlich von Mariampol   am Asow'schen Oliven werden vom Boden aufgelesen und zur Bereitung einer Meer im Erdboden ein großes, fast 21/2 Meter tiefes Grab, in dem geringeren Sorte Del verwerthet. Völlig ausgereifte Früchte liefern das Skelett eines Krüppels mit stark verkrümmter Wirbelsäule lag. Del von besonders vorzüglicher Qualität. In einigen Theilen zur Rechten lag ein bronzener Pfeil, zur Linken der Schädel eines Italiens   werden sie selten vor dem Monat Dezember gesammelt, Knaben nebst einigen Knochen, zu Häupten stand ein irdener aber an der Küste von Sorrent   ist es gewöhnlich erforderlich, sie Topf. An allen Knochen wie auch am Boden des Grabes waren schon früher abzunehmen. Spuren von rother Farbe bemerkbar. In einem Kurgan, der einige Meilen weiter westlich lag und auf dem ein Steinbild stand, fanden sich im Erdboden vier Gräber. Das eine war in Form eines Ge­wölbes erbaut, mit einer später eingestürzten hölzernen Decke; darin lagen die rothgefärbten Knochen eines Skeletts. In einem anderen Grabe lagen neben dem Stelett steinerne und bronzene Werkzeuge und sehr eigenthümliche irdene Geschirre, die einen leichtrothen An­flug hatten; nachdem diese restaurirt waren, ließ sich feststellen, daß die Farbe unten am Boden derselben ihren Platz gehabt hatte. Das 9tefultat aller dieser Entdeckungen ist, daß gefärbte Skelettknochen bezi. Skelette sich stets in Gräbern, die unmittelbar im Erdboden liegen, finden. Der Kulturzustand der Bestatteten ist sehr niedrig. Die Bei­gaben sind aus Stein, Knochen und Bronze; eiserne Gegenstände wurden nicht gefunden. Wie man die Färbung der Stelette zu erklären hat, ist immer noch eine Streitfrage, zu der die verschiedensten An­fichten geäußert sind. Daran, daß die Skelette etwa später direkt bemalt wären, ist nicht im Entferntesten zu denken; die Skelett­Inochen lagen stets in ungestörter Ordnung im Grabe. Man hat die Farbe ableiten wollen von der Farbe des Grabgewölbes oder Grabdedels. Demgegenüber ist vor allem darauf hinzuweisen, daß die Knochen auch an ihrer unteren Fläche gefärbt sind und daß auch die Boden der Gefäße Farbenspuren aufweisen, während die Decken­farbe dort doch nicht hindringen konnte. Andere meinten, die Färbung der Knochen sei das Resultat einer noch bei Lebzeiten vor­genommenen Tätowirung. Am wahrscheinlichsten ist die Annahme, daß das Anstreichen und Bemalen an dem todten Körper vor­genommen wurde; vielleicht gehörte dieser Gebrauch zum Begräbniß­ritual. So läßt sich nicht nur die Färbung der Knochen, sondern auch das Finden ganzer Farbstüde erklären.  ­

Die Frucht muß sofort umgeschüttet und möglichst bald ver­arbeitet werden, sonst beginnt sie zu gähren, und das aus ihr be­reitete Del erhält einen herben, unangenehmen Geschmack. Größere Fabrikanten gewinnen das Del unter Anivendung von Maschinen; aber in Sorrent   und Umgebung bedient man sich meist noch der älteren Methoden.

Die Oliven werden in ein ungeheures Stein Baffin eder Reservoir geschüttet, in dessen Mitte ein Schleifstein rotirt. Sie drehbar am Dachgespärre befestigte Welle ist mit einem Qner­balten versehen, vor welchem ein Maulesel gespannt wird. Diesem find die Augen verbunden, damit er nicht schwindelig werde. Der Mühlstein wird in Rotation versetzt und die Oliven zerquetscht. Mitunter werden Menschen anstatt der Maulesel verwandt, doch ist das eine thörichte Verschwendung der Arbeitskraft, da zum mindesten vier Leute, zwei an jedem Ende des Querbalkens, erforderlich sind, um die Arbeit des einen Maulthieres auszuführen. Ein Mann muß mit einem hölzernen Spaten die Oliven beständig unter den Schleif­stein schaufeln, da sie stets gegen die Seitenwände des Baffins ge­schleudert werden. Wenn die zerquetschte Masse aus dem Bassin entfernt wird, um den Extrakt daraus zu gewinnen, ist sie dunkel braun und dem Torf ähnlich. Sie wird nun unter die gleichfalls mit der Hand betriebene Presse gethan, welche sowohl durch Frauen wie durch Männer in Bewegung gesetzt wird.

Der Extrakt strömt in einen großen Behälter, und in diesem scheidet sich eine wässerige schwarze Flüssigkeit von dem Oel. Erstere finkt zu Boden, während das leichtere Del an der Oberfläche schwimmt. Ist der Behälter gefüllt, so wird das Del in große irdene oder gläserne Krüge gefüllt, das Wasser aber abgeleitet. Nach wenigen Tagen muß das Del in andere Strüge geschüttet werden, da sich ein Bodensatz gebildet hat. Dies geschieht mun in gewissen Zwischenräumen stets aufs Neue, bis das Produkt vollkommen flar und rein ist.

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Theater.

- Otto Erich Hartleben'  s Satire Die Erziehung zur Ehe" wurde am Sonntag im Lessing Theater mit gutem Gelingen den Mitgliedern der ersten Abtheilung der Freien Boltsbühne" vorgeführt. Es war ein verdienstliches Unter­nehmen, an dieser Stelle das Stüd, eine fräftige Satire gegen die bürgerliche Auffassung der Ehe, zur Aufführung zu bringen. Das Publitum folgte mit regem Interesse und gab besonders nach dem zweiten Aft, int dem sich ein tragisches Schick­Der Durchschnittspreis für feines Salat- und Speiseöl be fal vollzieht, lebhaften Beifall. Das Stück wird in nächster trägt pro Liter 0,80 bis 1,20 Mart. Das während der Saison be- Beit im Lessing Theater, zum ersten Mal in Berlin  reitete Del ist stets wohlfeiler, als das der vorhergehenden an einer öffentlichen Bühne in anderen Städten ist es schon Jahre, denn so sorgfältig das Del gereinigt wird, bildet sich öfter aufgeführt, und gerade jetzt wird von Hamburg   gemeldet, daß immer doch noch ein leichter Bodensatz; das ist bei älterem Del es dort mit großem Erfolg gegeben wurde zur Aufführung ge­nicht der Fall. Das Produkt wird in großen Mengen nach langen. Auf ausdrücklichen Wunsch des Autors und des Neapel   auf den Markt gesandt, aber nur in geringen Mengen Vorsitzenden der Freien Vollsbühne" behalten wir uns eine ein­exportirt. gehende Würdigung des Stückes bis zu dieser öffentlichen Auf­führung vor.

Feines Olivenöl sieht hellgelb aus, ist geruchlos und schmeckt mild und süßlich. Minder gutes Del ist tiefgelb oder grünlich, riecht ranzig und hat einen unangenehmen Geschmad.

Das Del wird in der Medizin, sowohl innerlich als äußerlich, angewandt und dient namentlich zur Bercitung von Pflastern und Salben. Schr beträchtlich ist auch die Verwendung des Dels zur Seifenfabrikation, zum Schmieren von Maschinentheilen und zum Einfetten der Wolle. Arnold Rohde.

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Kleines Feuilleton.

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Auf die größere Satire folgte der frische Einafter, Liebes­ träume  " von Mar Dreyer, der seit Kurzem erst zum Reper­toire des Leffing- Theaters gehört. Auch diesem Stücke wurde reich­licher Beifall. Musik.

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Aus der Woche. Es ist immer wieder eine Freude, zu beobachten, wie neben den großen und erfolgreichen Unternehmungen in unserem Musitleben die Abseitsstehenden sich Mühe geben, das weniger Beachtete zu Ehren zu bringen. Verbrannt werden diese Kezer heute nicht: man begnügt sich mit der Kleinheit ihrer Erfolge und vielleicht auch mit einem Kopfschütteln über den Referenten, gk. leber gefärbte Skelette, die in den alten Kurgangräbern der sie den Rechtgläubigen" voranstellt. Anton Bruckner   ist ( Hügelgräbern) gefunden werden, hielt N. E. Brandenburg   nach einem zwar längst nicht mehr der große Verkannte; allein seine Verehrer Bericht des Archivs für Anthropologie" in der Petersburger Anthro- bleiben bei dem nicht stehen, was ihm die tonangebenden Kreise pologischen Gesellschaft einen interessanten Vortrag. In den Dnjepr  - widmen. Herr Paul Müller hat nun eine Reihe von Bruckner­Gegenden Rußlands   ist die Thatsache, daß sich in Kurgangräbern Abenden eingerichtet, um in einem fleineren Rahmen mehr bringen zu gefärbte Skelette finden, zuerst bekannt geworden; aber seitdem hat tönnen, als in einem größeren Rahmen znnächst zu erhoffen ist. Haupt­fich das Fundgebiet weit ausgedehnt, bis zum Asow'schen Meer und sächlich handelt es sich um den Vortrag von Symphonien des Meisters der Halbinsel Taman  , über die Gouvernements Kiew   und Bultawa im vierhändigen Klavierauszug. Das ist nun gleichsam nur Kupfer­hinaus; man muß annehmen, daß es sich um eine Begleiterscheinung stich: die Farben", d. h. die Klangfarben, und dann die Tongewalt einer besonderen Bewegung handelt, die sich nach Westeuropa   hinein des Orchesters, die gerade bei Bruckner   so viel bedeutet, fehlen. bis nach Frankreich   und Italien   verfolgen läßt. Das erste farbige Allein die Zeichnung" bleibt, und der Reichthum des meist Stelett wurde bei der Aufdedung eines Kurgan bei Alexandropol  , sehr engen Gewebes der Stimmen, der freilich auch des sogenannten Langen Grabes( Dolgaja Mogila) gefunden; es nicht vollständig wiedergegeben werden kann, werden kann, tritt vielleicht lag im Erdboden selbst, das Grab war mit Steinplatten erst recht auffällig hervor. Wir hörten in einem fleinen Saal des bedeckt, wesentliche Beigaben wurden nicht gefunden. In Architeltenhauses" den fünften dieser Abende. An der Reihe war