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bedeutenderen Bergstürzen waren alle, zum Theil seit Jahren, über- haus abgebrochen. An der Ecke der Fischerstraße und des Mühlenzeugt, daß der Berg einmal kommen werde" fie fannten und damms lag bereits im 14. Jahrhundert die„ Garlüche konstatirten die Vorboten, aber ohne ihnen zu glauben und ohne sie des Köllnischen Naths." Die Verwaltung derselben lag in zu würdigen." der Hand eines Garkochs, der dem Magistrat einen mäßigen
Erziehung und Unterricht.
Die Bergstürze, deren Prof. Heim hier erwähnt, und bei denen Bins zu entrichten, dafür aber auch freie Wohnung und jede Woche zum Theil hunderte von Menschen ihr Leben verloren, diejenigen Steuerfreiheit für einen Schlachtochsen hatte. Im 16. und 17. Jahrvon Plurs , Goldau , Elm und viele andere machten sich meist in hundert saßen in der Fischerstraße sehr viele„ kleine Leute", nach den derselben Weise und oft schon lange Zeit vor dem Eintritt der Katastrophe Berichten der Mühlenhauptleute manchmal 7--9 Paare in einem für das tundige Auge und Ohr bemerkbar, Nisse in Felsen, einzelne Hinterhaus. Da die Höfe der alten Häuser eng und dumpfig waren, herabfallende Felsblöde, Knistern und Krachen im Junren der Berge, schütteten Alle ihren Abfall und Kehricht in die Spree. Um diese zuletzt eine zunehmende Unruhe der ganzen Thierwelt, deren Mit Uurichtigkeiten" zu hindern, stellte der Köllnische Nath Warnungsglieder, wenn sie nicht in Ställen eingeschlossen find, sich fast tafeln mit Halseisen" auf und drohte für fernere Zuschüttungen immer besser als die Menschen zu retten wissen, alles das mit Leib- und Lebensstrafe". 1687 wurde die Garküche nach dem und andere Warnungszeichen haben in den meisten Fällen Rathhause verlegt, 1706 ging fie ein.- die Menschen nicht vermocht, rechtzeitig den Glauben al die Unerschütterlichkeit des Bodens, auf dem, und der Berge, unter denen sie groß geworden sind, aufzugeben und sich rechtzeitig in c. Ueber die italienischen Kunstschulen, ihre Sicherheit zu bringen. Der größte Felssturz, von dem uns ge- Bahl und ihren Charakter veröffentlicht das Unterrichts- Ministerium schriebene Nachrichten noch erzählen, derjenige von Plurs im Bergell , in Nom einen Bericht, aus dem die Kunstchronit“ die wichtigsten den auch Heim unter den Fällen aufführt, in denen sich die An- Thatsachen mittheilt. Darnach beträgt die Gesammtzahl aller der wohner sicherlich hätten retten können, fündete sich seit zehn Jahren Kunst und dem Kunstgewerbe gewidmeten Schulen in Italien 371. oder länger durch einen sich stetig erweiternden Riß am Monte Conto Von diesen sind 26 mit 3900 Schülern als höhere Kunstschulen zu an, und gerade vor dem endlich erfolgenden Zusammenbruch, im bezeichnen, 215 mit 18 500 Schülern als Zeichenschulen, die auch die August und September 1618, war die Gefahr durch ungewöhnliche, Plastit in ihr Bereich ziehen und 87 mit 12 000 Schülern find Kunstanhaltende Regengüffe größer geworden als je. Noch am 4. Septbr. gewerbe- und Industrieschulen. Die Kunstschulen blühen besonders gaben losbrechende und herabpolternde Steine ein mahnendes Vor- in der Emilia und in Toscana ; Sardinien , die Abruzzen, die Basilicata zeichen, das umbeachtet blieb, in der nächsten Nacht lösten sich viele und Calabrien haben gar teine Kunstschulen. Mit der Zahl der ZeichenMillionen Kubikmeter von den Gneiswänden des Berges und mit einem schulen steht die Lombardei an erster Stelle, während KunstgewerbeSchlage war die darunter liegende reiche und belebte Stadt Plurs und Industrieschulen am zahlreichsten in Venezien und dann erst in der bis über die Dächer verschüttet, wie einst Herkulanum und Pompeji Lombardei vorhanden sind. Die Lombardei hat, im Ganzen ges unter der Asche des Vesuv . Keine Anstrengungen haben bis jetzt rechnet, die größte Zahl von Kunstschülern in Italien , nämlich 8200. vermocht, auch nur ein Haus der verschütteten Stadt wieder ans Auch über das Alter dieser Schulen werden einige Angaben gemacht. Licht zu befördern, nur eine Kirchenglocke ist bei den versuchten Die meisten Kunstschulen im engeren Sime gehen auf das 17. und Ausgrabungen zu Tage gekommen. Auf dem erhärteten und längst 18. Jahrhundert zurüc; die von Venedig rühmt sich eines Ursprungs wieder zu einer Masse verkitteten Schuttboden grünt ein Kastanien- im 13. Jahrhundert, die von Florenz ist 1563, die von Rom 1577 wald und die einst durch den Bergsturz zu einem See aufgestaute gegründet. Die Kunstgewerbeschulen sind indessen fast alle erst nach Maira hat sich ihren Weg mittels einer engen Schlucht aufs Neue 1870, also erst im Nationalstaat, entstanden. Unter den Zeichendurch die Felsentrümuner gebahnt. Nur der Name des Ortes schulen giebt es wieder einige ältere: die des Albergo di Bistu lebt noch in dem neu entstandenen Dörfchen Plurs weiter. in Turin nennt 1580 ihr Gründungsjahr, die Zeichenschule von Bergstürze von dem Umfange, wie der zuletzt erwähnte, er- Vincenza ist 1777, die von Varallo 1778 begründet worden. eignen sich glücklicherweise selten, aber andererseits ist leider das von folchen Katastrophen herbeigeführte Unheil in vielen Fällen unabhängig von der Größe des Bergsturzes und richtet sich weit mehr k. Ein Schauerroman vom Anfang des Jahr. danach, ob gerade im Zuge der herabkommenden Massen Dörfer hunderts. oder größere Ortschaften liegen. Die 10 Millionen Kubikmeter Sachsen bringt Th. Distel in dem soeben erschienenen Heft des Bur älteren Jahrmarkts Literatur im Königreich Felsen, welche im Jahre 1881 über Elm im Serufthale herabbrachen Euphorion" einen Beitrag. Besonders reich war diese Literatur bald und am jenseitigen Thalboden firchthurmhoch wieder hinaufbrandeten, nach der Völkerschlacht bei Leipzig . Ueberall, vor allem aber auf den kosteten 100, die 15 Millionen Rubitmeter, welche 1806 dent Rigi Dörfern und den Jahrmärkten, die der Landbevölkerung am meisten gegenüber vom unscheinbaren Roßberge auf Goldan herabgkitten, dienten, wurden sie von Kolporteuren ausgeboten. Soweit diese fosteten mehr als 450 Menschen das Leben. Gegen solche Schriften Romane enthielten, waren fie natürlich schauerlichster Felsstürze bilden die 300 000 Stubikmeter, die kürzlich auf Airolo Art. Es kam den Anbietern selbstverständlich dabei alles darhinabfielen, nur ein unscheinbares, von der Bergwand abgelöstes auf an, ihre Geschichten als wahr hinzustellen, Stückchen, dessen Fehlen man in wenigen Jahren kaum noch bemerken wird. Solche Felsrutschungen ereignen sich in den Alpen in oder nach nassen Jahren in großer Zahl, und unter Dußenden, vielleicht unter Hunderten solcher Katastrophen mag faum eine einzige verheerend über bewohnte Stätten hereinbrechen.
( Schluß folgt.)
Kleines Feuilleton.
Kulturgeschichtliches.
und zu
diesem Zwed verlegten fie fie in ganz bestimmte Ortschaften. Beitungen waren damals so gut wie gar nicht in den Händen der Bauern, der Kalender brachte ihnen allein einige Kunde von dem, was sich außerhalb der Dorfgemarkung zugetragen hatte. Die Regierung übte ftrenge Zensur und ließ sogar wiederHolt die Bibliothek auf schädliche Bücher hin durchsuchen. Distel befam mum eine solche fonfiszirte Geschichte in die Hände, die zur besseren Täuschung angeblich 1817 in dem Ort, wo das Ergebniß passirt sein sollte, in Marienberg gedruckt ist. Auf sie bezieht sich eine Bekanntmachung in der Leipziger Zeitung" vom 17. April dg. Ein lehtes Stückchen Alt- Berlin besigen wir noch in 1817. Der Amishauptmann des dritten erzgebirgischen Bezirkes, der Fischerstraße. In dieser öden Gaffe werden alte Kulturbilder Frhr. v. Biedermann in Marienberg , macht bekannt, daß die wieder lebendig. Ju einer Urkunde vom 2. Januar 1285 wird zum wahre, schauderhaft schreckliche Geschichte einer Mutter,( Ehefrau, ersten Male der in dieser Gegend ansässigen Fischer gedacht. Sie folgt Name und als Wohnort Marienberg ), welche am 28. Februar d. J. hatten darnach die Fischerei oberhalb und unterhalb der Mühlen, bis ihr eigenes kleinstes Kind( einen Knaben von 7 Wochen) im Feuer zu den beiden„ Spreebäumen", Pfahlreihen, die im Zuge der Stadt- bratete, um damit den Hunger der übrigen 5 Kinder( das älteste mauer einmal von der„ Paddengasse"( Kleine Stralauerstraße) bis war etwa 8 Jahre alt) zu stillen, rein aus der Luft gegriffen zum Köllnischen Wursthof, zum andern bei der Neuen Friedrichstraße sei, da in dem Dörfchen nicht das Geringste vorgefallen, welches zu Die Spree gegen feindliche Angriffe sperrten. Nach Einrichtung der der Entstehung eines dergleichen Gerüchtes auch nur einen entfernMühlen nahm der Hausvogt" die Fischerei auf der unteren, das testen Anlaß hätte geben können, auch eine Person des Namens garMühlenamt die auf der Oberspree, die töllnischen Fischer blieben nicht existirt." In der mit allen Einzelheiten ausgestatteten Erauf die Strecke vom Unterbaum bis zum Thiergarten zählung tritt dem Leser ein entsetzliches Bild entgegen. Die Hungersbeschränkt. Die alte Fischerstraße reichte nur bis zur Kölnischen noth, die damals allgemein herrschte, war dem Vertrieb sehr günstig. Gaffe, von der aus bis zur Spree ein freier Raum Tag, auf dem der Köllnische Wurst- oder Schlachthof stand. Nach der Volkssage soll Hans Kohlhase in der Fischerstraße sein Heim gehabt haben. Genaues darüber läßt sich nicht mehr feststellen. Zwischen den Nummern 28 und 32 zog sich früher ein freier Gang nach der Spree hin, auf dem man bei Feuersnoth zum Wasser eilte. Jm 16. Jahrhundert wurde das Haus Nr. 30 darüber errichtet, der Durchgang nach der Fischerbrüde besteht indessen noch. Nr. 25 ist das alte Schuhmacher- Gewerkshaus. 1688 hatten es die vereinigten Gewerke-Ueber das Ergebniß seiner Forschungsreisen der einzelnen Stadttheile der fölnischen Gilde zur Errichtung auf Island hat der isländische Forschungsreisende Dr. Th. Thoeines gemeinsamen Gewertshauses abgekauft. Der Berliner Magistrat roddsen kürzlich einen Bericht veröffentlicht. Die„ Köln . Ztg." entopponirte zwar dagegen, da er einen alten Zunftgenossen, jezigen nimmt diesem folgendes: Im Sommer 1895 bereiste er den nordBürger der Altstadt, Christoph Ulm, zum Werkmeister der Schuh - östlichen Theil Islands, den bis dahin niemals der Fuß eines Geomacher ernennen wollte, es half ihm jedoch nichts. Hinter dem Ge- logen betreten hatte. Einen großen Theil der vulkanischen Gebiete werkshaus lag der Gerberhof, der den Schuhmachern schon 1646 un- und der Lavawüste Odada- hraun, die nicht weniger als 3640 Quadrat entgeltlich überlassen worden war. 1768 wurde das alte Gewerts- Rubikmeter groß ist, wurde von ihm vermessen. Im Sommer 1895
499 Exemplare sind, hauptsächlich in Leipzig und Umgegend, an den Mann gebracht worden, sogar ein Nachdruck wurde von dem Buchdrucker Bater in Leipzig veranstaltet, als die Konfistation angeordnet wurde. Verfasser war ein in der Baumann'schen Druckerei zu Leipzig angestellter Faktor, der mittels Schubes nach Schwarzenberg- Sachsen gebracht worden ist.
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Geographisches.