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anderen

Obenan gebot die Susanne, die Aelteste; sprach sie, dann sein. Die Frage ist besonders schwierig, wenn es sich um die horchten alle die frischen, meist hübschen Geschöpfe. Keine sehr anspruchsvollen und zum großen Theil aus Aber auch aufmerksamer, teine mit angehaltenerem Athem, als die Gabi, Gegenden stammenden Kulturgewächse handelt. und keine blidte ängstiger nach der Thür, wenn sie ging, die wildwachsenden Pflanzen, die, soweit es die menschliche Kultur erlaubt, fühlte sich befreiter, wenn nur cin Knecht oder eine Verspätete find nicht so ohne weiteres nach gutem und schlechtem Boden zu noch natürliche Begetationsbilder darstellen, eintrat, als die zukünftige Gebieterin Aller. rubriziren. B. Gräbner, der nach dem Altmeister Ascherson wohl Auch hatte sie mehr zu besorgen, als die Anderen ins- der intimste Kenner der norddeutschen Pflanzenwelt ist, glaubt, gesammt. Was denen als Aergstes bevorstand, das wäre ihr wenigstens für diese eine große Scheidung der Gewächse danach vor­manchmal selbst als ein Glück erschienen. Hätte man sie nehmen zu müssen, ob das Wasser eines Bodens einen bestimmten nur fortgejagt! Aber ihr ahnten Strafen, die sie gar Prozentsatz von aufgelöften Mineralstoffen enthält. In einem nicht auszudenken vermochte; gerade darum erbangte sie so Artikel im Archiv der Brandenburgia Ueber die Bildung natürlicher davor. Und ein gut Gewissen hatte sie nicht, saß sie bei den Begetationsformationen im norddeutschen Flachlande" theilt er die Pflanzenwelt der norddeutschen Tiefebene in 18 Vegetations- Land­Mägden und lauschte ihren Gesprächen. Es waren auch nicht schaften ein. Davon entfallen 10 auf solche Böden, in denen sich die rechten Bilder, die hier von Rupert und Salome ent- mindestens 2 Theile Mineralstoffe in 100 000 Theilen Wasser worfen wurden; waren auch nicht danach angelegt, um Liebe auflösen. Weniger als diese 2 Theile beträgt der Gehalt an wasser­zu erwecken. Aber jede Schwäche der Beiden ward hier von scharfen löslichen Mineralstoffen bei den 8 übrigen Vegetations- Landschaften. Augen ins hellste Licht gesetzt, von spizen Zungen ausgedeutet. Bu diesen gehören vor allem die Sandsteppen, die Haiden, die Und wenn es Gabi manchmal scheinen wollte, als geschähe Riefernwälder und die Moore. Sie unterscheiden sich sonst So ist sehr trockener, thren Angehörigen denn doch zu viel, dann war immer ein hauptsächlich im Feuchtigkeitsgehalt. wasserlöslichen Mineralstoffen armer Boden Sand­folcher Strom von Mitleiden auf sie eingefluthet, war ihr an wenn er reich bewässert Loos, jeder ihrer geheimen Schmerzen so als Beleg für die steppe, während derselbe Boden, ist, zum Heidemoor wird. Diese letteren werden häufig Verurtheilung der Pflege- Eltern herangezogen und ausgenügt verwechselt mit den Grünlandmooren, und beide werden im worden, daß sie sich wohlig von so viel Theilnahme überzeugen gewöhnlichen Leben als Sümpfe bezeichnet. Allein das Grünland­und trösten ließ und schwieg. Sie ließ sich gerne bedauern, moor ist vom Haidemoor ganz verschieden. Es ist zwar ebenso naß, sich gerne preisen um das, was sie wirklich erduldete und in aber gerade außerordentlich reich an Mineralstoffen. Die Pflanzen­sich verschloß. welt ist denn auch bei beiden Sümpfen eine durchaus verschiedene. Während beim Grünlandmoor sehr harte Riedgräser aus fettem Boden emporsprossen, ist das Haidemoor meist mit niedrigen, dürren zum größten Theil haidekrautartigen Pflanzen, Torfbeeren, Porst. An­[ Nachdruck verboten.] dromeda, Torfmoos dicht überzogen. Es zeigt sich hier auch, daß ein solcher nährstoffreicher Boden, wie es das Grünlandmoor in hohem

( Fortsetzung folgt.)

Maturwissenschaftliche Uebersicht.

Bon Curt Grottewig.

Grade ist, augleich ein sehr schlechter Boden sein kann. Denn auf ihm

wächst nur sehr geringwerthiges Futter, während andererseits ein Das Bild der Erdoberfläche erhält erst durch die Pflanzenwelt, armer Boden wie derjenige der Kiefermvälder, recht werthvolle Er­Zu den mineralstoffreichen Begetations die fie bedeckt, ihr eigenthümliches lebendiges Kolorit. Denn obwohl träge liefern fann. der geologische Aufbau, das Verhältniß von Höhen und Tiefen und formationen gehören außer dem Gründlandmoor unter anderem die die Bertheilung von Wasser und Land die Grundlage abgeben, Buchenwälder, die Erlenbrücher, die Auenwälder die Wiesen. Die welche die Entwicklung der Vegetation bedingt, so bildet doch diese Buchenwälder kommen vor allem auf talkig- lehmigem Boden vor. erst bas belebende und ausschmüdende Element in der starren, fahlen Aber es sind auch hier wohl mehr die physikalischen Eigenschaften Bodenformation. Die Pflanzenwelt hat sich nun über die ganze Erde des Bodens, die die Buche hier so gut gedeihen lassen, als die in sehr großer Mannigfaltigkeit verbreitet, aber man kann doch nicht chemischen. Die Buche liebt nahrungsreichen Boden, und sie liebt fagen, daß sich etwa auf gleichem Boden auch die gleichen Pflanzen zugleich eine gewisse Feuchtigkeit, ist dabei aber empfindlich gegen entwidelt hätten. Der wesentlichste Faktor bei der Bertheilung Kälte. Dies ist der wesentlichste Grund, warum ihr nährstoffreiche ber Gewächse über die Erde war ohne Zweifel die Wärme. Denn fandige Niederungen nicht zusagen. Auf Höhenlagen aber bewahrt in allen Bonen find die Pflanzen durchaus verschieden und in Ge- der Lehmboden die Feuchtigkeit beffer wie Sandboden, der der Buche genden, in denen die nöthige Wärme nicht vorhanden ist, an den zu trocken ist, und er ist doch zugleich nicht so falt wie die Niederung Bolen und auf den höchsten Gebirgen, fehlen sie ganz. Aber die mit ihrem hohen Grundwasserstand und ihren starken Frösten. Daß Wärme ist auch nicht der einzige Faktor in der geographischen Ver- die Buche nicht wesentlich an die chemischen Bestandtheile des Lehm­theilung der Pflanzen. Denn sonst müßten diese für eine bestimmte bodens gebunden ist, geht daraus hervor, daß in Niederungen liegender Wärmezone alle gleichartig sein. Als zweiter Faktor tritt denn mun talter Lehmboden für ihr Gedeihen ebenfalls nicht erspricßlich ist. das Wasser auf oder besser: der Gehalt des Bodens an Feuchtigkeit. Andererseits gedeiht die Buche in künstlich bewässerten sandigen Park­Wir finden an feuchten Niederungen ganz andere Pflanzen als auf anlagen sehr gut. Und was von der Buche gilt, das trifft dürren Haiden, und auf heißen Sandsteppen, die jahrelang teinen auch zu von ihren Begleitpflanzen, dem Leberblümchen, der Tropfen Regen bekommen, wächst überhaupt nichts. Die Anemone , dem Lungenkraut und anderen Gewächsen, welche der mineralische Buſammenſegung des Bodens scheint dagegen Formation des Buchenwaldes angehören. Man sieht jedenfalls, nicht den Einfluß zu besitzen, den vor welche Menge von Bedingungen erfüllt sein müssen, damit in verhältnißmäßig furzer Zeit zuschrieb. Es giebt allerdings der Natur gerade die und die Vegetation und keine andere entsteht. eine sogenannte Kallflora, d. h. Pflanzen, die auf kalfreichem Boden stehen. Doch haben neuere Beobachtungen gelehrt, daß die meisten Gewächse sehr große Mengen Kalt vertragen fönnen und daß sie nur deshalb nicht auf Kaltboden zu finden sind, weil ihnen hier die typischen Kaltpflanzen den Platz wegnehmen. Es ist ähnlich wie mit den Weiden in einem dichten Erlenbruch. Die meisten Weiden würden hier gedeihen, aber die dicht wachsenden Erlen. unter drücken die sehr lichtbedürftigen Weiden. So kommen allerdings noch eine Menge individueller Eigenschaften hinzu, die die letzte und definitive Vertheilung der Arten bedingen, aber doch ist es jedem, der auch nur ein paar Pflanzen in Töpfen gezogen hat, ohne weiteres Erfahrungssatz, daß dem Boden doch eine größere Bedeutung, ohne 8weifel die dritte Stelle nach der Wärme und dem Wasser zuzu­weisen ist. Aber es fragt sich nur, wie beeinflußt der Boden die Bflanzen?

man ihm noch

Der Streit um den sogenannten guten und schlechten Boden ist noch jetzt nicht entschieden. Früher glaubte man einmal, in dem Humus, den verrotteten Bestandtheilen ehemaliger Pflanzen, das wirksame Agens des guten Bodens gefunden zu haben; jetzt schreibt man dem Humus in dieser Beziehung keine oder eine mur sehr geringe Bedeutung zu. Man fennt ja jetzt die Nährstoffe der Pflanzen genau und berücksichtigt auch, daß die Nahrung nicht nur im Boden vorhanden, sondern auch in einer verdaulichen Form vorhanden sein muß. Die lettere Erkenntniß ist besonders werthvoll, denn wie ein Rind nur vegetabilische Nahrung verdauen kann, obwohl es in der animalischen diefelben Nährstoffe finden würde, so vermag auch die Pflanze vermittelst der Wurzeln ihre Nahrung auch nur in be­ftimmter wässeriger Lösung aufzunehmen. Weil aber darin die individuelle Verdauungsfähigkeit jeder Pflanzenart wiederum in Be­tracht kommt, deshalb kann auch die Lösung der Frage, was als guter und schlechter Boden zu gelten habe, nur eine sehr unbestimmte

Die Erlenbrücher, die Auenwälder, die Wiesenpflanzen haben neben der Vorliebe für nahrungsreichen Boden zugleich das gemeins schaftliche Bedürfniß nach reicher Bewässerung. Aber auch sie unter­scheiden sich trotzdem in ihren Existenzbedingungen nicht unerheblich. Vor allem sei hier erwähnt, daß Wiesen auf natürlichem Wege da entstehen, wo zeitweise lleberschwemmung und Eisgang stattfindet. Einzelne Bäume ertragen allenfalls Ueberschwemmung, und das sind diejenigen( Birken, Eichen, Pappeln), die die Formation der Auen­wälder bilden. Eisgang dagegen, der die Rinde der Bäume be­schädigt und den jungen Nachwuchs vollständig umbricht und daher nicht auffommen läßt, vernichtet Baum und Strauch. Hier können nur Gräser, nur krautartige Pflanzen gedeihen, und eben diese bilden die Formation der Wiese.

So wichtig es ist, die Hauptfaktoren für die Vertheilung der Pflanzen festzustellen, so geht doch schon aus dieser kuzen Beschreibung einiger norddeutscher Vegetationsformationen hervor, daß immer eine Menge von Ursachen zusammenwirken müssen, um solche Pflanzen landschaften entstehen zu lassen. Und was für Norddeutschland gilt, das gilt für Europa , das gilt für die ganze Erde. Dabei kommt es indeß häufig vor, daß gerade Vegetationsformationen, welche in einem der Hauptfaktoren ganz verschieden sind, dennoch große Ueber­einstimmung zeigen. Eine norddeutsche Landsteppe hat mit einer merikanischen oder afrikanischen Wüste mehr Aehnlichkeit als mit einem norddeutschen Buchenwald , obwohl sie mit ihm in einer Wärmezone liegt. Bei manchen anderen sich ents sprechenden Begetationsformationen ist dagegen der eine große Lebensfaktor, die Wärme, so ausschlaggebend, daß er fast allein in Betracht kommt. Um menschliche Ansiedelungen entsteht eine Vegetation, welche wesentlich auf die Bodenlockerung und Anhäufung von Dungstoffen angewiesen ist. Bei uns wachsen an solchen Stellen Bremmeffeln, Quecken, Disteln. Aber auf genau denselben Stätten