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schaft" des Werkes, hat aber bei der allgemeinen Kraftlosigkeit etwas eine vollständige Unterwühlung des Bodens, und es bleibt dann schrecklich Ermüdendes. Gerühmt wurden die Chöre, die fast aus nichts übrig, als daß man an derartigen Stellen den Ackerbau nahmslos a capella" gehalten sind. Indessen auch in ihnen wird auf Gewächse beschränkt, die von ihnen verschmäht werden. Ein nichts geboten als die finnliche Schönheit des Tonmateriales. Die solches ist z. B. das Zuckerrohr. Mittel gegen die Thiere Instrumentation zeichnet sich durch eine beinahe findliche Dürftigkeit sind schon in großer Zahl vorgeschlagen worden, aber ihre Wirkung aus. Gesammturtheil: Es ist nicht der Mühe werth. Nur Pro- war zweifelhaft und ist deshalb seit einigen Jahren durch die ge­tektion und Reklame konnte solchem Werke einen Weg, sogar bis an nannte Landwirthschafts- Anstalt genauerer Prüfung unterzogen diese Stelle bahnen. Kapellmeister Dr. Mud dirigirte mit dem worden. Es hat sich dabei u. A. ergeben, daß diesen Ameisen eine felben todesmuthigen Pflichteifer, mit dem die Mitwirkenden das ganz ungewöhnliche Widerstandsfähigkeit gegen Gifte und Be Ihrige leisteten. Mehr war wirklich nicht zu verlangen. täubungsmittel eigen ist; fie vertragen ferner einen 24 stündigen Aufenthalt im Inftleeren Raume und dauern selbst unter startem Drucke längere Zeit aus. Um so merkwürdiger ist es dagegen, daß die im Gebiete von Sao Paulo   lebende Art( Atta sexdens) feine hohen Wärmegrade aushält und bereits bei 40 Grad R. schaarenweiſe von einem plößlichen Tode ereilt wird, was um so sonderbarer ist, δα ant dem Beobachtungs­orte selbst in der Sonne 50 Grad N. festgestellt wurden. Den einheimischen Gewächsen Brasiliens   werden übrigens die Blatt­schneiderinnen lange nicht so gefährlich, wie gerade den eingeführten Nutzgewächsen; denn jene haben im Laufe langer Zeiten natürliche Schußmittel gegen sie erworben, diese nicht, oder bis jetzt noch nicht. zu den merkwürdigsten derartigen Einrichtungen gehört wohl die Unterhaltung eines stehenden Heeres von Schutz- Ameisen einer an­deren sehr bissigen Art, wie es z. B. die sogenannten Armleuchter­bäume( Cecropia) in ihrem hohlen Junern beherbergen: Thiere, die sich bei jeder Beunruhigung sofort mit äußerster Wuth auf die An­greifer stürzen und die Blattschneiderinnen trotz deren viel beträcht­licherer Größe regelmäßig in die Flucht schlagen.. ( Tägl. Rundsch."

Wozu das verkündigte Massenaufgebot im Orchester( weit über 100 Mann) nöthig war und gut fein konnte, wurde erst klar, als unter der Leitung des Kapellmeister Richard Strauß Beet hoven's Eroicia" durch den Saal brauste. Es giebt also doch noch Musit! Man kann verschiedener Ansicht sein darüber, ob so große Temposchwankungen zulässig sind. Wenn ja, dann war ihre Anwendung jedenfalls über jedes Lob erhaben. Das Orchester spielte zugleich virtuos und künstlerisch. Dr. Mud dirigirte alsdann noch die Freischütz- Ouvertüre, natürlich mit den von Richard Wagner   wiedergefundenen Feinheiten des Vortrages. Wagner's ödes Prunkstück, der sogenannte Kaiser, Marsch", als Schluß­nummer, konnte die künstlerisch gehobene Stimmung doch nicht ganz verderben.

Geographisches.

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en. Ueber Jahrtausende alte Ruinenstädte in Süd- Afrika   sprach Dr. Schlichter in einem Berichte über seine Reisen und Forschungen in Rhodesia   vor der Geographischen Gesell­schaft in London  . Seine Untersuchungen erstreckten sich be­sonders auf Matabeleland und Maschonaland, die der Nichtung von Bulawayo   über Salisbury   nach Inyanga Sumoristisches. Po mi the durchstreifte. In diesem Gebiet fand er an vielen Orten Musikalisches. Fremder: Sie sind, wie mir's unverkennbare Anzeichen einer uralten Zivilisation. In der Ruinen- scheint, ein großer Musikfreund, da müssen Sie sich einmal im Odeon stadt von Simbabye fanden sich zahlreiche Ueberreste, die unmittelbar flaffische Mufit anhören!" an die früheste israelitische Sonnen- und Sternenverehrung erinnerten, Münchener:" Da bals mir nöt genga; da is mir viel z' die aus einem Zeitalter stammt, da diese Nasse noch nicht zum g'spreizt. Wissen's, wenn i nöt mitfing'n darf, freut mi das ganz Monotheismus übergegangen war. In Simbabye hatten die Konzert nöt!" ( Simplic.") damaligen Bewohner einen riesigen Gnomon errichtet, eine sent­Ernüchterung. Dame( die vom Chef bis zur Thür rechte Säule, die in jenen ältesten Zeiten der Kultur zur Be- des Geschäftes hinausbegleitet wird): O, das war gar nicht nöthig, stimmung der Jahreslänge diente, indem die Länge des Schattens ich hätte auch so hinausgefunden; danke für gütige Begleitung." zu verschiedenen Jahreszeiten gemessen wurde. Schlichter Chef: Keine Ursache, meine Dame, das ist bei uns Geschäfts­fand an dem Plazze noch Anzeichen für die Messungen, ufus, es wird in letzter Zeit so schrecklich viel gestohlen!"- die der Gnomon ergeben hatte, und dies wurde zu einem Mittel, um Auf der Sekundärbahn. Kondukteur( zu einem dessen Alter zu bestimmen. Es konnte nämlich festgestellt werden, Herrn, der keinen Platz mehr bekommt):" Macht nig! Geh'n S' welchen Betrag die Schiefe der Ekliptik zu jener Zeit besessen haben halt bis zur nächsten Station mit dort steigt so wie so ein mußte, die bekanntlich einer periodischen Veränderung unterworfen Herr aus."- ist, und daraus hat Schlichter geschlossen, daß die Benutzung des Gnomon etwa in die Zeit von 1100 vor Christi Geburt verlegt werden muß. Weiterhin Weiterhin besuchte der Forscher die Ruinen - Die Lieferungs- Ausgabe von Ludwig Anzen­von Mombo, zwischen Bulawayo   und Gwelo   gelegen, die gruber's, Gesammelten Werken", die bei J. G. Cotta's zwar etwas fleiner find als der Tempel von Simbabye, in ihrer Nachfolger in Stuttgart   erscheint, liegt jetzt mit der 60. Lieferung Bauart und in ihrem Schmuck aber diesen übertreffen. Sie be­standen aus einer ganzen Anzahl von Gebäuden, von denen eines abgeschlossen vor. Der Münchener Maler Franz Stud hat erklärt, er habe in der Mitte dem freisförmigen Tempel in Simbabye entsprach, noch keine direkte Mittheilung erhalten, wie weit die Wünsche der während die übrigen als Befestigungen und Wohnräume gedient Reichstagsausschmückungs- Kommission" auf eine Abänderung haben müssen. Den Mittelbau betrachtet Schlichter fowohl vom feines dekorativen, in Gobelinart gehaltenen Gemäldes Die architektonischen wie vom astronomischen Standpunkte aus als die Jagd nach dem Glück" gehen. Er habe sich in der Anlage nach intereffanteste Ruine südlich des Aequators  . An diesem Blaze den Wünschen Wallot's gerichtet, von dem er den Arbeitsauftrag fand er außer den Beweisen für einen Sonnengottesdienst auch erhalten hat. Er sei aus Gefälligkeit für Wallot eventuell zu fichere Anzeichen von Goldgräbereien. Aus diesem Anlaß zog der kleineren Aenderungen bereit, aber nicht zu ein Gelehrte auch die noch immer unerledigte Frage, wo das alte Landschneidenden, die sein Werk vernichten würden. Ausgeworfen Ophir lag, in den Kreis seiner Erörterungen. Er hält es für ganz für dasselbe ist ein Honorar von 30 000 m., von dem Stuck bereits unwahrscheinlich, daß Ophir in einem anderen Erdtheile zu suchen den größten Theil erhielt. sei als in Afrika  , und jedenfalls sei es als eine sichere Thatsache ant­zusehen, daß das füdliche Afrika   schon tausend Jahre vor dem Be ginn unserer Zeitrechnung in großem Maßstabe Gold hervorbrachte. Die Besiedler dieses Landes waren damals femitische Nassen aus der Umgegend des Nothen Meeres, also Juden, Phönizier   und west­liche Araber. Aus dem Thierleben.

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Notizen.

Der Kunstsalon Ribera eröffnet am nächsten Sonntag eine Sonder- Ausstellung von Werten des Meißener Malers Oskar gwintscher. Um den Beschauer auf die wichtigsten Stücke der jeweilig ausgestellten Kunstwerte aufmerksam zu machen, wird der Salon in Zukunft unter dem Titel Neue Kunst" zwang­Lose Hefte zur Ausgabe bringen. Das vorliegende erste Heft ent hält einen Auffaz über 3 wintscher von Willy Pastor  .

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Der Arsenalarbeiter Luigi Coccolo in Venedig  hat in seiner freien Zeit eine Oper Teilo r'africano" geschrieben und hat es nach dreijährigen Anstrengungen durchgesetzt, daß sie im Theater Rossini zur Aufführung gebracht wurde. Die Nationalgallerie bringt eine Sammlung von vollendeten und nachgelassenen Werken des kürzlich verstorbenen Prof. Carl- Gehrts   demnächst zur Ausstellung.

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In Stralsund   starb der Mathematiker Professor Friedrich v. Lühmann, der als Verfasser weit verbreiteter hilfsbücher für den mathematischen Unterricht auf Gymnasien und Realschulen sich einen Namen gemacht hat.

Ueber neue Untersuchungen an den Sauhwen, den großen sogenannten Blattschneider Ameisen Brasiliens  , die zu den gefürchtetsten Feinden der dortigen Landwirthschaft gehören, berichten die Herren Dafert und Rivinius zu Campinas   in dem Jahresberichte der Landwirthschaftlichen Anstalt( Instituto Agronomico) des Staates Sao Paulo  . Die Sauhiven schaden dem Pflanzenwuchs unglaublich, weil sie in ungeheueren Schaaren gauze Bäume überfallen und sie in furzer Zeit völlig entblättern, indem sie das Laub mittels ihrer großen Scheerentiefern zerschneiden und die Beute in geordnetem Buge nach Hause tragen. Der Zwed dieses Sammeleifers scheint nach allen neueren Beobachtungen der zu ſein, daß sie die geraubten Blattstücke in ihren Nestern modern lassen, um sie als Zuchtboden für Schimmelpilze zu verwenden, die ihnen als Nahrung dienen. Man hat es also mit Thieren von verhältnißmäßig sehr hoch entwickelten Geistesträften zu thun, und um so schwieriger ist ihre Vertilgung. Ihre Bauten bilden ein sinnreich angelegtes, unter irdisches Irrsal enger und weiter Gänge und Höhlen; sie führen fie Nach dem Neiv- York Herald" hat Edison's Sohn einen oft mehr als sieben Meter tief hinab und der Länge nach über neuen Stahlhärtungsprozeß erfunden. Eine sechszöllige hundert Meter weit fort. Wenn solche Bauten, wie es manchmal Blatte seines Systems war einer fünfzehnzölligen harveyisirten oder der Fall ist, dicht aneinander stoßen, so bedeutet das natürlich einer Krupp'schen Platte an Widerstand überlegen. Berantwortlicher Redakteur: Hugo Poetsch in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  .

t. Eine Acetylen- Ausstellung wird in den Wochen vom 14.- 28. Mai in Budapest   abgehalten werden. Sie wird in zwei Gruppen eingeordnet sein, von denen die eine der Herstellung des Calciumcarbid  , die andere der Acetylen- Beleuchtung gewidmet sein soll.

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