Also, was willst Du denn?"

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hn frank machen." Ah!"

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der an den Gestaden des Mittelmeers fowie der Nord- und Ostsee wild wächst, erfreut sich noch bei weitem nicht der Beachtung, die er verdient. Seine langen, breiten, nackten Blattrippen, die an der Spike in ein verhältnismäßig fleines Blatt auslaufen und, von ihrer Länge und Stärke abgesehen, einige Aehnlichkeit mit den abgestreiften Blaitrippen des Weißkohls haben, werden wie der Spargel zu­bereitet und bieten in dieser Gestalt einen Ersatz für denselben. man schält sie zu diesem Zwecke wie den Spargel, schneidet sie in 9-10 Centimeter lange Stücke, bindet diese in Bündel, kocht sie in Butterfauce oder mit frischer Butter. Uebrigens gehört der Meer­fohl zu den Jubelgreisen dieses Jahres, da er zum erstenmal 1799 in London auf dem Gemüsemartte erichien. Er hat also im Laufe unferes Säculums nur recht geringe Fortschritte gemacht. Nach dem man aber neuerdings dahinter gekommen ist noch im Er blieb einen Augenblick in Nachdenken verfunken, dann sechsten Decennium des 19. Jahrhunderts wurde er bei uns fagte er: überflüssigerweise nur im Treibhause gezogen! daß Aber wie willst Du Dir diese Fowlerschen Tropfen ver- sich auch im Gemüsegarten mit bestem Erfolge kultivieren schaffen? Und wie willst Du ihm dieselben eingeben? Die läßt, beginnen die Gärtner namentlich in Frankreich und in Süd­Apotheker verkaufen doch keinen Arfenit ohne Rezept?" deutschland ihm bereits mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

08 Nur leicht krant. Du wirst sehen, wie einfach das ist. Es ist sicher, daß durch die bloße Einstellung des Grogs das Uebelbefinden und der bleierne Schlaf verschwinden werden. Er wird also finden, daß das vom Doktor Hanybel ver­ordnete Regime ausgezeichnet ist, und es natürlich auch fort­sehen wollen. Wenn sich aber im Gegenteil das erste oder Salzwasser gar und serviert sie dam mit holländischer Sauce, mit ein anderes Unwohlfein wieder einstellt, so verliert Hanyvel feine Autorität: seine ausgezeichnete Behandlung wird dumm, und es ist nicht mehr der Mühe wert, sich den Grog zu ver­jagen."

Zu verschaffen brauche ich mir sie nicht mehr. Von der Zeit her, wo ich meinen Pudel damit behandelte, ist mir ein Fläschchen übrig geblieben, das hinreichen würde, zehn Per­fonen umzubringen; ich habe es aufbewahrt, ohne daran zu denken, daß ich es je verwenden könnte. Nun brauche ich aber einen Tropfenzähler, denn der, welchen ich hatte, ist zer­brochen."

Aber wie willst Du ihm die Tropfen eingeben?" Natürlich nicht in seinem Wein oder in seiner Suppe; da müßte ich ja bei Tische operieren, und das erheischte die Gewandtheit eines Zauberkünstlers. Ich habe etwas anderes ausgedacht. Du weißt, daß er des Abends einige Pfeifen raucht; fein Zabat ist in einem Marmorgefäß aufbewahrt; ich begieße diesen Tabak mit den Tropfen; statt sie zu trinken, wird er fie einfach rauchen."

Und Du glaubst, daß das wirken wird?" " Ich bin dessen sicher. Als ich meinen armen Hund damit behandelte, las ich in einem Wörterbuche, das mir Turlure lieh, über den Arsenik nach und fand da unter anderem, daß man ihn in China mit Tabak vermischt raucht."

" Ohne Lebensgefahr?" Das weiß ich nicht." hid lionth Fortsetzung folgt.)

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Nachdruck verboten.)

Unsere Frühlingsgemüse. Man darf die zweite Hälfte des April und die erste Hälfte des Mai geradezu als die Hochsaison der Blattgemise" bezeichnen, wenn auch diese vier Wochen nicht immer genau mit der Kalender rechnung zusammenfallen, sondern sich bisweilen je nach der Laune des April etwas nach vorwärts oder etwas nach rückwärts verschieben. laid d

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Während der Meerfohl noch eine Zukunft vor sich hat, gehört umgekehrt der Portulat zu den gefallenen Größen. Dies bei­nahe über die ganze Erde verbreitete und überall verwilderte Küchengewächs spielte nicht nur in der Küche des Mittelalters, sondern nachdem ein geriebener Engländer es 1652 als Renheit aus merila nach Europa zurückgeholt hatte, auch noch auf der Herren­tafel des 17. und 18. Jahrhunderts eine ansehnliche Rolle. Seitdem aber hat man mehr und mehr den Geschmack an dem salzig- fäuer­lichen Gericht verloren, und gegenwärtig kommt dies Blattgemüse fast nur noch, wenn überhaupt, als Beimeugung aum Sauerampfer auf den Tisch.

in Deutschland entschieden Terrain gewonnen, wenn wir auch noch Dagegen hat der Ganerampfer feit dem Kriege von 1870/71 nicht dahin gelangt sind, ihn im Garten zu ziehen, wie das die Franzosen mindestens schon seit dem Jahre 1550 thun, sondern uns noch immer mit der wildwachsenden Pflanze begnügen. Das Saner ampfergemüse wird entweder aus Sauerampfer allein bereitet, oder man mengt Portulakblätter oder noch besser in Salzwaffer abgekochte Hopfensprossen darunter.

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Im Vorbeigehen sei auch noch des Lattichs mid der als Gemüse aufgetischt werden, obgleich das in Wahrheit fie ihrer Brunnentreffe gedacht, die gleichfalls im April hin und wieder eigentlichen Bestimmung als Salatfräuter entfremden heißt. Die Brunnentresse wird an diesem Zwede, nachdem sie gereinigt worden, ist Fleischbrühe gar gekocht, dann mit in Butter gerösteten Semmel with that don Cattich aber siedet man zunächst in Salzwasser ab, hadt ihn neuem gefocht und mit Eidotter gebunden; den dann, schwitzt ihn mit Butter, Salz und Mustatuuß, gießt Fleisch­brühe oder auch Sahne darau und kocht ihn endlich unter stetem Imrühren dick ein. Beide Gerichte können indeffen mir als leidlich bezeichnet werden, da sich die Bitterkeit der Kreffe und die Fadheit des jungen Lattichs selten ganz verbecken laffen. Im so ungeteilteren Beifall findet jederzeit der Spinat. Aus -wahrscheinlich erst seiner Heimat Persien wanderte er einerseits nach Indien und China , auderer­in nachchriftlicher Beit­seits aber nach Kleinasien , Arabien , Aegypten und dann mit den Unter den Blattgemüsen, die der April in die Küche liefert, Arabern immer weiter weftwärts nach Italien und Spanien , von wo aus er etwa zu Anfang des 14. Jahrhunderts( 1305) nach Frank­nimmt der Zeit nach der Löwenzahn die erste Stelle ein aber auch nur der Zeit nach, denn an Beliebtheit sind ihm in reich, im folgenden Säculum nach Deutschland , 1525 nach Merifo Deutschland mit Ausnahme der Cichorie alle anderen Frühlings- und 1568 über Holland nach England gelangte. Seitdem ist er das gemüse bei weitem überlegen. Der Löwenzahnt, der in Süddeutsch - typische Frühlingsgemüse Europas geworden. Manche Kenner be­land Pfaffenröhrlein, im fächsischen Mittelgebirge Maiblume, sonst haupten freilich, imter allen Beilagen feien Ochsenangen", d. h. noch Hunds -, Kuh-, Milch, Butter, Eier, Dotter, Ketten-, Buft- Spiegeleier, das einzig Richtige und Wahre, dagegen sind andere oder Märzblume, auch wohl Pippan, Wiesen- Lichorie oder Weihen- fchon mit gebratenen Startoffeln als Garnitur zufrieden. id schwanz heißt, und in Frankreich den weniger ansprechenden Namen Pissenlit( Räßinsbett) führt, ist nicht bloß eins der populärsten, fondern auch der beachtenswertesten Gewächse Europas . Leider aber hat er diese Beachtung bisher nur in Italien und Frankreich und in ge­ringerem Grade in England und am Rhein gefunden, indem man hier nur die jungen Blätter der wildwachsenden Pflanze zu Salat veriuendet, während in den beiden romanischen Ländern auch die älteren Blätter und zwar zur Bereitung eines Gemüses benutzt werden, und man in Frankreich überdies die Pflanze planmäßig im Dunkeln züchtet und Die bleichgrünen Blätter unter der Bezeichnung Kapuzinerbärte" in Menge auf den Markt und als Salat auf den Tisch bringt. Die Bereitung des Löwenzahngemüfes bietet nicht die geringsten Schwierigkeiten, da sie mit der des Spinates übereinstimmt, ur muß man das Blattwert lange genug tochen lassent und, wenn der bittere Geschmack gar zu start hervortritt, mit etwas Zuder nach helfen. Da die Pflanze sich fast überall bei uns ganz oder nahezu fostenlos beschaffen läßt, lohnt ein Versuch damit sich wohl der Mühe. Die trefflichen medizinischen Eigenschaften des Löwenzahns seien hier übergangen, da wir in der Regel ein Gericht nicht deshalb essen, weil es gesund ist, sondern weil es uns schmeckt.

Der gleichen Mizachtung wie der Löwenzahn begegnet in Deutschland die blaublumige Cichorie, Wegewarte oder Hind­läufte, deren Blätter ebenfalls ein gutes Gemüse liefern. In Nord­frankreich wird sie zu Salatzwecken wie ihr Schicksalsgenosse im Dunkeln gezogen und kommen die Blätter gleichfalls als Kapitziner bärte" oder auch als Bauernhaare" zu Markte.

Auch der Meerkohl oder Seelohl, ein Vetter des Nettichs,

Der Sieg des Spinats war gleichbedeutend mit einer nahezu totalen Niederlage der Melde, die seitdem völlig aus den Gemüsegärten des Koutinents verschwunden ist. Nur in Eng­land wird sie hier und da noch im Garten geduldet und in der Küche verwertet, während anf dem Kontinente höchstens ab und zu ein Schwärmer im Frühjahr dem Hansel am Weg" oder guten Heinrich nachgeht, um ihr nebent Portulaf, Schafgarbe, Löwenzahn, Wegwarte usw. an einer Frühlingssuppe" zu verivender.

Der Rhabarber wurde zuerst um 1760 von einem Mr. Myatt aus Deptford auf dem Londoner Gemüsemarkt präsentiert und fand dort bald Anerkennung. Einige fechzig Jahre später( 1826) nahm Brüffel den Rhabarberbau auf, dann folgte Paris , uut 1880 Düssel dorf, 1894 Deffau usw. Eigentlich populär aber sind die Rhabarber­gerichte im norddeutschen Gebiete bisher nur in Hamburg geworden, wo man die langen, danmenstarten Blattstiele fast in jedem Bifinalien­feller findet und nicht bloß das mit Recht berühmte Stompot, sonder auch eine delitate Süßspeise daraus herstellt, die muter der wenig zutreffenden Bezeichnung Rhabarbergrüße" auf der Speisekarte figuriert.

Ebenfalls fein eigentliches Blatt, sondern wie der Meerkohl und der Rhabarber ein Stengelgemüse ist das Stielmus, das aus den Blattrippen oder auch aus den ganzen Frühlingssproffen der über­winterten Weißrübe bereitet wird. Dies Stielmus" oder Nüb­stiel" ist vorzugsweise in Westdeutschland zu Haus und bei Leibe nicht mit dem Streppmus der Westfalen zu verwechseln, einem Herbst­gemüse, zu dem die Blattstrippen des jogenannten Schweizer Man golds das Material hergeben.

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