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daß ihm die drohende Bose um so weniger imponiert, je theatralisch- Art von Bewegung im Wasserleben wird uns durch die feierlicher fie fich darstellt. Die arme Nation der Preß- Teichläufer verkörpert. Diese schmalen dunkelfarbigen Insekten bengel weiß und es ist in ihr fast zum Instinkt geworden, gehören wie der Rückenschwimmer zum verabscheuten Geschlecht daß der nicht sonderlich viel Umstände und lange Borreden zu machen der Wanzen, find aber für uns sehr harmlose Tiere. liebt, der die Gewahlt hat.
Dem Breßbengel thut es im Innerften beinahe leib, daß fühlende Wafferstrahlen die verhitte Bathetit des Herrn v. Frege zum Stillstand brachten. Wer weiß, was fie sonst noch geboren hätte und in largen, trodenen Zeiten ist das Geschlecht der Breßbengel für jeglichen Humor dankbar. Hätte nun Herr v. Frege wirklich die Macht besessen, seinen Plan auszuführen und die Besucher der Journalisten- Tribüne zu unfreiwilligem Streit zu verdammen, ich glaube, die Breßbengel wären vor innerer Zust, wie übermütige Kinder, von einem Bein aufs andere gehüpft. Schade um den löftlichen Spaß, der uns verdorben ist.-
10 T2/ 39) archilaritiespio sanit
Kleines Feuilleton.
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Alpha.
Mit
ihren sechs dünnen langen Beinen schießen sie stoßweise auf dem Wasserspiegel dahin; die ohnehin schon sehr geringe Körpermasse wird dabei auf einen verhältnismäßig so großen Raum verteilt, daß von einem Einsinten der Tiere nicht das mindeste zu bemerken ist. Im scharfen Kontrast zu der gespensterartig huschenden Bewegung der Teichläufer stehen die wuchtigen Stöße, mit denen der sog. Gelbrandfäfer seinen massigen Körper durch das Wasser rudert. Seinen Namen hat er von dem gelben Saum, der seinen dunklen Körper umrandet. An Größe wird er noch von dem schwarzen Bechläfer übertroffen, der überhaupt der maffigste deutsche Käfer ist und im Verein mit dem Gelbrand und den noch gefräßigeren Larven dieser Tiere in Fischteichen erheblichen Schaden anrichtet. Selbst größeren Fischen seßen sich diese Käfer an den Leib und fressen ihnen bei lebendigem Leibe Löcher in das Fleisch. Niemals darf man daher große Wasserläfer zu anderen schwächeren Tieren ins Aquarium sezen, biel besser man sie in mit Wasser gefüllten Zuckergläsern bes lk. Teichleben. Wenn wir uns bei sonnigem Wetter dem fann Rande eines Teiches nähern, um das Leben und Treiben auf, an obachten, wo man sie längere Zeit durch Fütterung mit Fleischstückchen und in ihm zu beobachten, so offenbart fich uns eine schier un- am Leben erhält. Das Geschlecht der Wasser- und Schwimmtäfer ist erschöpfliche Fülle der bildenden und schaffenden Natur. Als ihr sehr artenreich, es finden sich alle Größenabstufungen und man kann erster und uns geläufigster Vertreter erscheint uns die Schar der nicht leicht einen Haufen der den Teich überziehenden Wasserlinsen quarrenden Frösche, die bei unserer Annäherung plumpsend das aus dem Wasser holen, ohne zwischen denselben eines oder mehrere nasse Element aufsuchen. Hier bleiben sie meistens auf der Ober- dieser eleganten Schwimmer zu finden, die dem Unachtsamen sehr Obwohl diese Käfer fläche, um uns anzuglogen und den Moment zu erspähen, wo sie flink durch die Finger zu entwischen verstehen. wieder den wärmenden sonnigen Fleck am Ufer aufsuchen können. fich im Wasser aufhalten, können sie ohne Luft nicht leben: von Zeit Wir haben inzwischen Gelegenheit, die ausgebildeten Tiere mit zu Zeit fieht man fie daher an die Oberfläche kommen, wo sie sich einen ihren Larven, den sogenannten Kaulquappen zu vergleichen, die sich Augenblick an die Oberfläche hängen, um den Luftvorrat zu erneuern. mit ihren langen Schwänzen zwischen dem Gewirr der Algen und Letteren tragen die einen Arten am Bauche mit sich herum, wo anderen Wasserpflanzen in Scharen herumbewegen und noch leine die Luft von feinen fammetartigen Härchen festgehalten wird und Spur von Extremitäten verraten. Kleine stahlschwarze Käferchen dem Tiere unter dem Wasser auf dem Bauche ein wie Quecksilber ziehen auf dem Wasser, wo es die Sonne bescheint, ihre Kreise, glänzendes Ansehen verleihen, andere wieder bergen die Luft in beren merkwürdig unregelmäßige Wendungen ihnen den Namen einem Hohlraum zwischen den Flügeldecken und der Oberseite des Taumel oder Tummelkäfer eingebracht haben. Die beiden Hinterleibes. hinteren Beinpaare des Taumelläfers find flossenartig verbreitert und verkürzt, so daß es nicht wunder nimmt, wenn er an Geschicklichkeit im Schwimmen und Tauchen unter den Wasserinsekten feinesgleichen fucht. Der Fang gelingt nicht leicht und nur nach verschiedenen mißlungenen Versuchen; hat man den Käfer erwischt, so fällt ein gewiffer Bleiglang seiner Flügeldeden auf, dem er den Ramen bleierne Ente" zu verdanken hat, den ich von Berliner Kindern hörte. Ganz eigenartig find die Augen dieses Thieres ausgebildet; sie werden nämlich von der Wasserlinie, wenn der Käfer auf dem Wasser liegt, halbiert und find oben und unten verschieden beschaffen. Die obere Hälfte ist dem Brechungsvermögen der Luft, die untere demjenigen des Wassers angepaßt, so daß der Taumelläfer in den Stand gesezt ist, gleichzeitig auf, über und unter das Wasser zu schauen. In der Schnelligkeit der Bewegungen tommt ihm ein anderes Wasserinsekt nahe, der ihm sonst sehr unähnliche Rückenschwimmer, der zum Geschlechte der Wanzen gehört und mit einem Stechrüffel begabt ist, mit dem er seine Beute aussangt und mit dem er uns empfindlich in die Hand stechen kann. Wir fangen ihn daher vorsichtigerweise mit dem Wasserfäscher, um ihn in unser Zimmeraquarium überzuführen und hier seine merkwürdigen Schwimmkünfte zu bewundern. Das circa 2 Centimeter lange bräunliche Tier schwimmt auf dem Rüden, indem es seinen schmalen tahnförmigen Körper durch a tempo- Schläge zweier langer ruderartiger Beine blitzschnell durch das Wasser stößt. Die abgerundete nach unten gekehrte Fläche seines Körpers, also sein eigentlicher Rüden, ist weißlich gefärbt. Sehr wenig beachtet wird gewöhnlich die Wasserspinne, die wir an allen Teichen in zahlreichen Exemplaren bemerken, sobald sobald wir nur unsere Auf- hl. Die Deutsche Kunstausstellung der Berliner merksamkeit auf die unscheinbaren bräunlichen Tierchen Secession" wird heute allgemein zugänglich sein, nachdem Tenten, die meist auf den seichten Wasserstellen herumlaufen. gestern Mittag eine Vorbesichtigung stattgefunden hat. Es ist die Um ihre Thätigkeit beffer beobachten zu können, fangen wir erste Ausstellung der Berliner Berliner Seceffion überhaupt, und einige dieser für uns ganz harmlosen Spinnen und setzen sie zu es ist freudig zu begrüßen, daß die Berliner Künstler, nach langem Hause auf dem Spiegel unseres Aquariums wieder aus. Wir sehen Hin- und Herschwanken, sich endlich zu energischem Handeln aufsie dann hier und dorthin laufen, gewissermaßen wie um sich zu gerafft haben, sodaß diese erste Ausstellung auch sofort im eigenen orientieren, dann aber beginnt uns das munterfte der Exemplare Hause eröffnet werden konnte. Das nach dem Plan der Baumeister durch andere Künfte zu interessieren. Wir sehen es am Stengel Grisebach und Dinklage errichtete einstödige Gebäude liegt draußen einer Wasserpflanze entlang unter die Oberfläche kriechen und be- in Charlottenburg an der Kantstraße( neben dem Theater des merken, wie dabei die sammtartigen Härchen seines Hinterleibes Luft Westens). Es ist sehr einfach gehalten und läßt seine Bestimmung mit hinabnehmen, die unterm Waffer, wie Quecksilber glänzt. An als Kunstausstellungshaus sofort erkennen. Die Ausstellung macht im einer ihr offenbar zusagenden Stelle im Pflanzengewirr macht die ganzen einen vorzüglichen einheitlichen Eindruck. Sechs größere und Spinne halt, zieht ein paar Fäden, die fich kreuzen und kleinere Ausstellungsräume, vier für Gemälde und einer streift dann mit den Hinterbeinen die Luft von ihrem Körper ab; die für Stulpturen mit Oberlicht, und ein geteilter Raum für die Luftperle, die sich dabei bildet und natürlich das Bestreben zeigt, Schwarz- Weiß- Ausstellung sind sehr zweckmäßig eingerichtet. Auch die nach oben an die Oberfläche zu entweichen, wird hieran eben durch Dekoration der Räume ist einfach, die Wände sind in den verdie vorher gesponnenen Fäden verhindert. Num tommt das Tier schiedenen Räumen mit blaugrauer oder rötlich grauer Leinwand wieder nach oben, um neuen Luftvorrat zu holen und mittels des- ausgeschlagen. Die ausgestellten Werke selbst, deren Zahl außer selben die Luftblase so lange zu vergrößern, bis uns eine ordentlich beschränkt ist( der Katalog zählt alles in allem 337 Nummern), Luftperle von solcher Größe durch das Pflanzengewirr ent- zeigen eine sehr glückliche Auswahl. Die Ausstellung ist in der gegenschimmert, daß die Spinne gemütlich in derselben hausen That, wie das Vorwort zum Kataloge bemerkt, mindestens ebenso fann. Die physikalische Thatsache, daß leichtere Körper in stark charakterisiert durch das, was sie nicht bringt, wie einem nachgiebigen schwereren Medium nach oben zu steigen durch das, was fie bringt. Künstlerische Qualitäten hat suchen, ist unserer Wasserspinne sehr geläufig, wenn sie ihr auch nur jedes der Werke, die in ihr zu sehen sind. Auch Einrein mechanische Rechnung trägt und schwerlich ein Bewußtsein davon seitigkeit der Auswahl wird man ihr nicht zum Vorwurf hat, was fie eigentlich thut, wenn sie durch die Spinnfäden die machen können. Sie bietet einen guten Ueberblick über das, was Luftblase am Wiederaufsteigen hindert.- Wieder eine andere heute die deutsche Kunst leistet. Es muß späterer Betrachtung vor
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In ästhetischer Hinsicht am wenigsten zu befriedigen vermögen bon den Wassertieren die sogenannten Sprocken". So heißen in der Mark und anderwärts die Larven der sog. Wassermotten oder Köcherjungfern; gewöhnlich nennt man sie Köcherlarven. Es find raupenartige Tiere, die wie der Einsiedlerkrebs den weichen Hinterleib durch eine Umhüllung zu schützen fuchen. Zu diesem Zwede fertigen sie sich mehr oder weniger röhrenartige Gebilde, in denen die Tiere wie in Köchern steden und die sie, indem sie Kopf und Borderbeine herausragen lassen, beständig mit sich herumschleppen; bei dem geringsten Zeichen von Gefahr ziehen sie sich völlig in das Gehäuse zurück. Die Gehäuse selbst fertigen die verschiedenen Arten teils aus Sandkörnern, teils aus fleinen Steinchen, kleinen Schneckenschalen und dergleichen. Am häufigsten begegnet man jedoch im Frühjahr in jedem Waffertümpel mit Pflanzenwuchs den Köcherlarven in einem aus kurz- und Kleingeschnittenen Pflanzenteilchen bizarr zusammengeklebten Hülsen, die nichts weniger Bewegungen, als schön aussehen und durch die plumpen zu denen sie die Hauswirte nötigen, den Eindruck nicht eben verbeffern. Das Leben im Teiche ist viel zu mannigfaltig, als daß es hier mehr als nur in wenigen Haupttypen gestreift werden könnte, ebenso steht es mit dem Pflanzenleben. Schon die größeren Wasserpflanzen, die See- und Teichrosen bis herab zu Froschlöffel, Leichfraut und Wasserlinse bilden eine sehr stattliche Schaar, die ganz unübersehbar wird, sobald man die Grenzen weiter zieht und die niederen Pflanzen, besonders die Algen, in den Kreis der Beobachtung mit einbeziehen will. Kunft.@ mis lsd pa
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