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freies Spiel und reduzierte das Eiland in 24 Jahren soweit, daß es,

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Humoristisches.

Auf der musikalischen Soiree. A.: Sagen Sie einmal, nach was für einer Methode mag diese Dame Unterricht ge­habt haben? Die singt ja ganz schauderhaft!" B. O, die hat gar keinen Gesangunterricht gehabt. Sie ist sogar sehr stolz darauf, daß ihre Stimme ganz Natur ist." A.: So, so, also Natur Heul- Methode!" -Rachsüchtig. Na, mein Kleiner, willst Du auch mal solch ein berühmter Mann werden, wie Dein Bapa?" ,, Nein, ich will Lehrer in Schöneberg   werden!" Druckfehlerteufel.( Aus einem Roman.) Schüchtern,

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Aus dem Tierleben. In Brasilien   giebt es eine Kreuzspinne( Epeiroides gerade wie die Falcon- Insel, heute nur noch eine Sandbank unter­bahiensis), die nach einer in den Zoolog. Jahrbüchern" veröffent- halb des Meeres darstellt. Die beiden Inseln bestanden allerdings lichten Schilderung Prof. Göldis, des Museumsdirektors in Bara, aus einem sehr wenig festen Stoffe, nämlich aus vulkanischer Asche eine ganz eigenartige Lebensweise hat. Ihr zartes, dünnfädiges ohne eine Beimischung von festem, vulkanischen Gestein in Gestalt Netz ist in der Regel senkrecht, etwa 1 bis 2 Meter über von Lava oder vulkanischen Bomben. dem Boden aufgehängt. Eg liegt in einem dreieckigen Rahmen, der bon einem oberen Quertau und zwei in einem Spigen Winkel zusammentreffenden Seitentauen ge= bildet wird. Man muß aber sehr früh aufstehen, wenn man das Net sehen und die Spinne bei ihrem Thun   und Treiben beobachten will. Sie arbeitet nämlich nur in den frühen Morgenstunden und macht schon Feierabend", wenn die Sonne aufgeht. Sie beißt dann die das Netz haltenden Taue durch und schleppt das nunmehr zu einem Kleinen Ballen zusammengeschrumpfte Gewebe samt dem Jagdergebnis in ihren Schlupfwinkel, indem sie es am Hinterleibe nachzieht. Zu Haufe angelangt, macht fie ihre Bürde mittels eines dickeren Stranges von Spinnstoff fest und begiebt sich nach kurzer Raft an die Prüfung der Jagd mit hochwogendem Besen trat sie ihm entgegen, während er beute: die fleinen Insekten, die der Ballen enthielt, werden gemächlich zwischen den Kiefern in Verarbeitung genommen. mit vor Erregung zitternder Hand ihr eine weiße duftende Hose reichte." ( Luft. Bl.") Es gewährt, sagt Göldi, einen komischen Anblick, wie diese Spinne mit mathematischer Regelmäßigkeit um dieselbe Zeit vom Jagd­gewerbe aufbricht und heinikehrt, bevor die Hize fühlbar wird; man wird an das im Süden so oft gesehene Bild eines Vogelstellers erinnert, der seinen ausgespannten Roffolo zusammenpadt,- bloß mit dem Unterschied, daß sich unsere Spinne nicht erst die Mühe nimmt, das gefangene Wild herauszulaffen; sie macht sich die Sache leichter, klappt einfach ihr Netz ein und verschiebt die Untersuchung, bis sie nach Haus zurückgekehrt ist.-

Aus dem Gebiete der Chemie.

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Notizen.

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mit Baron Alfred Berger sind jetzt zum Abschlusse gelangt. Wie - Die Verhandlungen des Hamburger Theater- Komitees die N. Fr. Pr." erfährt, übernimmt Baron Berger vom Herbste 1900 a b Pacht und fünstlerische Leitung des zu erbauenden neuen Theaters in Hamburg  , das den Titel, Deutsches Schauspiel haus" führen wird.

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Jm Dresdener Schauspielhause wurde Fried. rich Hebbels Tragödie Gyges und sein Ring" mit gutem Gelingen aufgeführt.- In Paris   hat sich eine Gesellschaft gebildet, die Richard Wagner's  " Tristan und Isolde  " dort zur Aufführung bringen will. Das Unternehmen ist durch ein Grundkapital von 75 000 Frts. sichergestellt. An der Spitze der eingetragenen Gesell­schaft stehen Stapellmeister Lamoureux und Willy Schütz. Das Nouveau- Théâtre, ist für die Zeit vom 1. September bis 14. De­zember 1899 von dem letzteren gepachtet.

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ar. Die Berliner   Secessions- Ausstellung war in den ersten beiden Feiertagen außerordentlich start besucht. Die Be­suchszeit mußte um cine Stunde verlängert werden. Am ersten Feiertag war der Katalog bereits vergriffen. Auch die Verkäufe be ginnen schon; sie beziffern sich bis jetzt auf rund 110 000 Mart. ilhelm Leibs Bild Dorfpolitiker" ging für nahezu 100000 Mart in anderen Besitz über; es war aber schon seit langem nicht mehr im Besitz des Künstlers. Ferner wurden verkauft: Wilhelm Trübners Küraffier", Louis Corinths Heimziehende Bacchanten" und Stassens Elysium."

ie. Die Bestandteile des Gletscherwassers wurden von zwei englischen Chemikern in den Chemical News" besprochen. Bei der Untersuchung hat sich ein ganz anderes Ergebnis heraus­gestellt, als man nach der äußeren Beschaffenheit des Gletscher wassers hätte erwarten sollen. Jeder, der sich im Hochgebirge auf­gehalten hat, ist sicher von der eigentümlichen Farbe des Schmelz­waffers der Gletscher überrascht worden, deren milchiges Aussehen fich noch auf viele Kilometer hin den besonders durch Gletscher ge­peisten Flüssen, z. B. der Aar, mitteilt. Man sollte danach denken, daß das Gletscherwasser in seiner Zusammensetzung sehr wenig rein ift. Nach den vorgenommenen Analysen ist gerade das Umgekehrte der Fall. Der Gletscher, dessen Wasser für diesen Zweck gewählt wurde, ist allerdings recht weit von unseren Hochgebirgen entfernt, seine Schmelzwasser aber besitzen genau die nämliche milchige Farbe, wie man sie bei den europäi schen Gletschern beobachtet. Es handelt sich nämlich um den Julecillewaet oder Großen Gletscher in Britisch- Kolumbien  . Die Wasser erwiesen sich als ungewöhnlich frei von organischen Bei mengungen jeder Art, die die Reinheit des Wassers in gesundheit licher Hinsicht bekanntlich am meisten schädigen. So enthält jener Gletscherstrom auf 1000 Millionen Raumteile Wasser nur 18 Teile Ammoniat  , nur 24-44 Teile Stickstoff, nur 100 Teile Chlor, da gegen 12-30 000 Teile feste Stoffe. Diese letteren, die als fein verteilter Staub in dem Wasser schweben, geben ihm auch die Bei der vom Kultusminister ausgeschriebenen Preis. milchige Färbung, was im besonderen noch dadurch erwiesen wird, konkurrenz von Entwürfen zu einer Laufmedaille, an daß die Gletscherwasser vollkommen klar werden, sobald man die der sich 100 Künstler beteiligt haben, wurde von der Landes- Kunst­festen Bestandteile zum Niederschlag bringt. Bei der mikroskopischen kommission der erste Preis von 2000 m. dem Bildhauer Untersuchung des Niederschlages stellte sich heraus, daß er aus un Rudolf Bosselt   in Frankfurt   a. M. zuerkannt. Preise von je gemein feinen Gesteinstöruchen, besonders aus Quarzbruchstücken be­stand. Man kann also die Milchfarbe der Gletscherwasser im all- 00. erhielten die Bildhauer Georges Morin- Berlin und Adolf Amberg   Charlottenburg  ; Preise von je 500 M. Mein gemeinen dem Vorhandensein winziger Gesteinstrümmer zuschreiben.hard Jacoby Grunewald( Berlin  ), E. Gomansti- Berlin  und Emil Torff Berlin  .

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Geologisches.  

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ar. Max Liebermanns Bild Schusterwerkstatt", das aus der ersten Hälfte der 80er Jahre stammt, ist für 20 000 m. von der Nationalgallerie angekauft. Es befand sich vorher in französischem Besiz.

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- Wie auf der Generalversammlung der Vereinigung

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ss. Eine bergängliche Infelwelt. Von Zeit zu Zeit bildender Künstler Oestreichs( Secession) am bringt aus fernen Meeren die Kunde zu uns, daß eine Insel ver- 13. d. M. festgestellt wurde, war das finanzielle Resultat schwunden ist. Erst kürzlich war das mit Bezug auf das Falcon des Unternehmens glänzend. Die erste Ausstellung in der Jsland in der Toga- Gruppe im Stillen Ocean der Fall, die sich Gartenbaugesellschaft endete, trotz der großen Spesen von. 40,000 fl. infolge eines vulkanischen Ausbruches im Jahre 1885 plöglich aus mit einem Ueberschuß von 3858 fl. Die im eigenen Hause ver­dem Meere erhoben hatte. Sie war damals etwa zwei englische anstalteten Ausstellungen hatten einen solchen Erfolg, daß die Ver­Meilen lang und ragte 250 Fuß über dem Wasserspiegel empor, einigung schon jetzt in der Lage ist, das bei ihrer Begründung auf­war aber schon im Jahre 1892 durch die Brandung merklich ver- genommene verzinsliche Darlehen zurückzuzahlen und außerdem Kleinert worden. Als im vorigen Jahre Kapitän Field mit dem den Betrag von 20,000 fl. als Betriebsfonds für weitere Unter­englischen Kanonenboot Penguin" das merkwürdige Stück Land nehmungen festzulegen. Die Versammlung beschloß, die auf der wieder aufsuchen wollte, war es zu seinem Erstaunen völlig ver- gegenwärtigen Ausstellung befindliche Büste Rochefort" von schwunden, und an seiner Stelle fand er nur eine Untiefe, über die Rodin   anzukaufen. die Meereswogen brandeten. Es ist kein Zufall, daß derartige Ereignisse verhältnismäßig am häufigsten im Großen Ocean vorkommen, da sie mit der vulkanischen Thätigkeit des Erdinneren zusammenhängen, die innerhalb des Bereiches der Polynesischen Jufelgruppe noch heute eine sehr lebhafte ist. Es läßt fich noch ein anderes Beispiel für eine plötzlich auftauchende und allmählich wieder verschwindende Insel aus demselben Meeresgebiete anführen. Die Metis- Insel, nur 75 englische Meilen nordöstlich von der Falcon- Insel war ebenfalls ein vulkanisches Erzeugnis, das zum erstenmale im Jahre 1875 bemerkt und damals als ein 29 Fuß hoher Fels geschildert wurde. Spätere Eruptionen erhöhten ihn gar bis auf 150 Fuß, dann aber erhielt die Zerstörungswut des Meeres Berantwortlicher Redacteur: Hugo Poetsch in Berlin  . Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

Dem städtischen Museum in Dortmund   sindin der letzten Zeit wieder große Altertumsfunde zugeführt worden. Der Direktor des Museums ließ an der Lippe, in der Nähe der Rauschenburg, Nachgrabungen anstellen, wobei mehrere hundert Grabstätten aus der Zeit vor Christi bis in die fräntische Zeit entdeckt wurden. An 200 Gräber sind schon geöffnet. Der darin gefundene Stein, Eisen- und Bronzeschmuck wird dem Museum zu­geführt. Weiter wurde ein römisches Kastell aufgedeckt.-

-Eine von Augusto Franz oi unternommene Forschungsreise im Gebiete des Amazonenstroms ist durch Erkrankungen seiner Begleiter am gelben Fieber gescheitert; die Reisenden werden im Juni in Genua   zurückerwartet.