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puie.

Physiologisches.

Bilzmantel fehlen sollte, Fütterungsversuche mit dem Samen an­

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Technisches.

Das Geruchsvermögen bei Männern und stellt. Wie das Ergebnis aber auch sein möge- eine sehr weite Frauen. Zwei Mitglieder der Gesellschaft für Biologie in Baris Verbreitung der Symbiose des Pilzes mit dem Lolchgras steht fest. haben zu ermitteln versucht, ob die Männer oder die Frauen besser Ersterer findet in letzterem Nahrung, ohne wesentlich zu schaden, zu riechen vermögen. Es wurden 41 Männer und 44 Frauen im und letzterer erhält den Schuz gegen Tierfraß durch Erzeugung Alter von 20 bis 36 Jahren ausgewählt, die etwa die gleiche Lebens- eines Giftes durch den Pilz, das echte Giftpflanzen selbst erzeugen weise führten und denselben Bildungsgrad besaßen. Dann wurde müssen. zunächst bei jeder einzelnen Person ausprobiert, in welchem Grade der Verdünnung noch die Gegenwart von Kampfer wahrgenommen wurde. Einige von den Leuten mußten noch ausgeschieden werden, da sie überhaupt gar keinen Geruch, weder für Kampfer, noch für Aether, noch für sonst einen der angewandten Riechstoffe besaßen. Im übrigen stellten sich folgende interessante Ergebnisse heraus. Von 74 Versuchspersonen waren nur 4 nicht im stande, den Kampfer bei einer Verdünnung von 1/1000 mit Wasser zu erkennen. Unter den Männern waren diejenigen mit sehr schwachem Geruchsvermögen zahlreicher als unter den Frauen. Durchschnittlich konnten 33 Männer den Kampfer noch in einer Lösung von 9 Teilen Kampfer zu 100 000 Teilen Waffer wahrnehmen, während jede der 37 Frauen ihn bereits in einer Lösung von 1/1000000 bemerkte, so daß das Geruchsvermögen der Frauen dem der Männer durchschnittlich um das Neunfache überlegen tvar. Die Gelehrten mußten bei diesem Versuche recht vorsichtig sein, denn es lag der Verdacht nahe, daß mancher behaupten würde, er röche den Kampfer, während das eigentlich gar nicht der Fall ivar. Man gebrauchte daher die Vorsicht, die Wahrheit der ge machten Angaben dadurch zu prüfen, daß man zutveilen auch die Stampferflaschen mit solchen verwechselte, in denen nichts als reines

Wasser war.

-Aufschwung der Acetylengas- Beleuchtung in Deutschland  . Bis Juli 1898 waren in Deutschland   rund 62 000 Acetylengas flammen installiert, welche an die Stelle von 51 000 Petroleum, 58 000 Fettgasflammen und 11 000 Flammen sonstiger Beleuchtungsarten getreten waren. Dagegen betrug die Bahl dieser Acetylengasflammen am 1. Januar d. J. nach den Er­mittelungen des Statistischen Amtes schon rund 170 000; innerhalb eines halben Jahres ist also eine Vermehrung um 108 000 Flammen oder um 174 Proz. erfolgt. In Deutschland   wurden im Jahre 1898 6500 Apparate und 500 000 Brenner im Werte von über 3,5 Mill. Mark verkauft. Der Carbidumsatz betrug mehr als 15 Mill. Kil., wovon der fünfte Teil allein auf die preußische Eisenbahn- Ver­waltung entfiel. 700 Batentanmeldungen und 1100 Musterschutz­gefuche für Acetylenapparate find schon beim Deutschen Patentante eingegangen.-

Humoristisches.

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- Dringende Mitteilung. Der Rentier Krause, der sich in legter Beit eine stattliche Korpuleng angemästet hat, steigt mit Da aber dieje Täuschung stets ertaunt wurde, äußerster Anstrengung auf den Hinterperron der Pferdebahn. Alle so konnte man in die Wahrheit der Angaben unbedingtes sich der Wagen in Bewegung setzt, ruft von der Straße her ein Be­Der sieht sich um und grüßt. Bertrauen setzen. Noch wichtiger ist die Thatsache, daß kannter: Herr Krause, Herr Krause! der weibliche Geruch auch ein feinerer ist als der männ Der Bekannte läuft nach und giebt durch Zeichen zu verstehen, Krause liche. Man gab den Männern und den Frauen nenu ver- folle abspringen, er habe ihm etwas Wichtiges mitzuteilen. Endlich schiedene Lösungen verschiedener Stiechstoffe zu riechen, nämlich entschließt sich der Fahrgast, den gefährlichen Sprung zu riskieren. Der Bekannte: Herr Krause, Ihnen muß ich doch was Orangenblütenwasser, Lorbeerfirschenwasser, alfoholische Lösung von Citronenschale, tünstlichen Moschus, Pfefferminzessenz, Knoblauch- Tagen.. und Kampfer Essenz und Auisöl. Die Frauen fonnten aus der Mischung dieser Gerüche noch 3 bis 4 herausfinden, während der Mann nur 2 bis 3 zu unterscheiden vermochte. Es erscheint danach werden dick!"- als Thatsache, daß das Geruchsvermögen bei der Frau in jeder Naiv. Badfisch: Was und wie doch die Liebe sein Beziehung höher entwidelt ist als beim Mann. Man fönnte freilich mag, muß' mal im Konversations- Lexikon nachsehen!- noch auf den Gedanken kommen, daß die Männer sich zum größten Teile selbst ihren Geruch verscherzen durch Trinken und Rauchen, aber man hat ganz entsprechende Unterschiede zwischen männ lichem und weiblichem Geruchsvermögen auch bei Kuaben und Mädchen gefunden.-

Aus der Pflanzenwelt.

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Krause( ganz atemlos): Na was denn eigentlich?" Der Bekannte: Herr Krause, in allem Ernst: Sie

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Notizen.

( Luft. BI.  ")

Im Volkstheater in Budapest   tam bei der Auf­führung der Operette Toledad" der sonderbare Fall vor, daß die Darstellerin Fräulein Süry in der Erregung, um für starken Beifall zu danken, vor dem Publikum niederkniete. Th

Für die Rheinische Goethe- Ausstellung in Ist der Taumellolch allenthalben giftig? Bu Düsseldorf, die am 5. Juli eröffnet werden soll, find bereits dieser Frage schreibt F. Ludwig in der Mutter Erde": Während über 2000 Nummern eingegangen. man früher allgemein das Tammellolchgras, Lolium temulentum, zu den Giftpflanzen zählte, wird es in neneren botanischen Büchern als nicht giftig aufgeführt, ober als angeblich giftig", amd es werden die zweifellos nach seinem Genuß bei Tieren und Menschen fonstatierten Bergiftungserscheinungen auf Beimengungen bou Korn Der Landschaftsmaler Otto v. Kamele ist im Alter von radensamen, Mutterkorn usw. zuriidgeführt, obwohl die Ehmptome 73 Jahren gestorben. Seine Motive fand er fast ausschließlich in der Bergiftungen durch letztere thatsächlich ganz andere find. Aehnlich den Alpen.­wie die dem Taumellolch zugeschriebenen Wirkungen waren dagegen- Die Stadt Dresden   schreibt eine Konkurrenz für die durch gewisse Pilze verursachten tanmelerregenden Wirkungen den Renbau ihres Rathauses aus, die für alle deutschen  des Getreides, bie Woronin in furien in Rußland   Architekten frei ist. Die Preise betragen zusammen 30 000 M. fonstatierte, unb bie 1890 in der Dordogne   in Frankreich   beim In Paris   fand man in einem Hause, das seit 18 Jahren Roggen auftretenden giftigen Eigenschaften. Das Brot, das in der nicht mehr bewohnt war, nach dem Tode der Besizerin eine große Dordogne ans dem Taumelroggen gebacken worden war, verursachte Sammlung von wertvollen Werken der Impressionisten, von Manet  , etwa 2 Stunden nach dem Genuß Tannel, Schläfrigkeit und während Monet  , Sisley, Césanne n. a. und von tunstgewerblichen Arbeiten. der nächsten 24 Stunden Unfähigkeit zu irgend welcher Arbeits­leistung. Leute, die nach dem Genuß des Brotes auf die Felder ge­gangen waren, tomten allein nicht zurückkehren. Hunde, Schweine, Geflügel, die von dem Brot zu fressen bekamen, wurden verdrießlich,-Bei der Feier des hundertjährigen Bestehens der Londoner  taumelig und nahmen 24 Stunden weder Speise noch Trant. Die Royal Institution führte zum erstenmal vor einer größeren Gesell­Symptome glichen ganz denen des Lolchs. Als Urheber der taumel- schaft Prof. Dewar den von ihm flüssig gemachten Wasser­erregenden Wirkung des Getreides wurde ein Pilz nachgewiesen, der it off vor.-

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In Krefeld   beschlossen die Stadtverordneten die Errichtung einer populär- wissenschaftlichen städtischen Bücherei nach dem Vorbilde der Kölner   Bücherei.

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- In Ungarn   bestanden bisher nur drei Privat­Sternwarten, aber feine staatliche. Nun hat der Befizer der einen, der Ministerialrat Dr. v. Stonfolfy in O- Gyalla zwischen Komorn und Neuhäusel seine Sternwarte dem Staate über­geben und sich nur das Verfügungsrecht in der Sternwarte während seiner Lebenszeit vorbehalten.

in allen Körnern anfangs weiße, dann rosarote Mycellager bildete. t. Eine Britisch Französische Gelehrten Ver Die nur sporadisch beim Taumellolch auftretenden Bergiftungssammlung wird in der Mitte des Monats September ab­erscheinungen und die Aehnlichkeit der Symptome mit denen durch wechselnd in Boulogne   und in Dover   tagen. Diese Ver den Genuß des Taumelroggens ließen schon an eine ähnliche Ursache anstaltung beruht auf einem Austausch von Einladungen zwischen denken, da machten Vogl, Hanaufek und Nestler die Entdeckung, daß der Britischen   und der Französischen   Vereinigung zur Förderung der die Samen des Taunellolchs typisch ein nicht fruttifizierendes Pilz Wissenschaften. mycel enthalten, das mit dem Wirt danernd verbunden ist( nach Nestler vou der Stengelbasis bis zur Frucht), aus ihm seine Nahrung bezieht, ohne ihn zu schädigen und ohne die Steimfähigkeit des Samens zu beeinträchtigen. Es dürfte faum einem Zweifel unterliegen, daß der Pilz der eigentliche Urheber der giftigen Eigenschaften des Taumel lolchs ist, zumal andere Loliumarten den Bilz nicht enthalten. Nach Hanauset und Nestler fäme der Pilz ausnahmslos in dem Samen vom Ein Riesen wel 3. Ein Fischer in Heidemühle hat in Taumellolchgras vor, so daß er geradezu ein charakteristisches Merkmal der Obra einen Wels gefangen, der die Länge von 4 Meter hat derselben bildete. Vorläufig möchten wir dies nach der Analogie des und 109 Bfd. wiegt. Pilzes beim Taumelroggen und wegen der neuerlich mehrfach auf­In der Stadt Buffallo giebt es 180 Fabriken, die tretenden Meinung, daß der Taumellolch nicht giftig sei, bezweifeln. 3 weiräder und Zweiräder- Bestandteile herstellen, etwa Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, daß man in den verschiedensten 100 Geschäfte, in denen nur Zweiräder verkauft werden, und Gegenden die Loliumjamen mitroskopisch untersucht und, falls der fast 1000 Reparaturwerkstätten.

Verantwortlicher Redacteur: Angust Jacobey in Berlin  . Trud und Berlag von Mag Bading in Berlin  ..