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Seine Zähne enger Verbindung mit den schon erwähnten mangelhaften Verhält- Krokodil. Sein Zahn ist im Waffer, aber wo? missen der Heranbildung zum Kunstverständnis im Rahmen der all- find in dem Kanal des Westens, und sein Auge blinzelt. gemeinen Schulen. Ein Publikum, das nicht einmal gelehrt worden scheint eine Malice gewesen zu sein, über die die Thebaner Wochen ist, zu verstehen, wo Künstlerisches anfängt und wo es noch nicht hindurch bersten wollten vor Lachen. In den Jahrtausenden ist das anfängt, geschweige denn, daß es einen Geschmack dafür erworben Eatz dieses Wiges ein wenig verdampft, und man versteht ihn gar hätte, was beispielsweise ein schöner und was ein unschöner Geiangs nicht mehr ohne folgenden Kommentar: Zunächst galt das Krokodil ton ist: ein solches Publikum wird wohl immer in Gefahr sein, den als ein verräterisches Tier, das sich in trübem Wasser aufhält- in dem schlechteren Künstler über den tüchtigeren zu stellen.- Kanal", und sich schlafend stellt, um seine Beute nicht fortzuscheuchen. So stellen es die alten Wandmalereien dar, wie es ruhig daliegt, mit uns schuldigster Miene, als räre es nur eine große Eidechse, die niemand etwas zu Leide thun könnte. Und im Augenblick, wo man am wenigstens darauf gefaßt ist, fommt ein Schlag mit dem Schwanz, ein paar Mial Zuschnappen, und ein Schaf, ein Hund oder ein Mensch ist verschwunden. Phtahſchadu batte also einen Auftrag erhalten, der sehr freundlich aussah, aber gefährlich auszuführen war, und er ver­glich' hn mit dem falschen Krokodil; er hatte eine Ahnung, daß sein Leben auf dem Spiele stand, wenn er auch noch nicht wußte, wo die Gefahr steckte, und deshalb sprach er von dein scanal des Westens, über den der Weg zum Grabe jührte. Ju dieser Gemüts­verfassung machte er seinem gepreßten Herzen in der Kleinen Bosheit Luft.

Kleines Feuilleton.

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Etivas vom Jägerdeutsch. In der Halbmonatsschrift Niedersachsen" findet sich unter diesem Stichwort folgende interessante Abhandlung. Die Jäger reden nicht nur ihr Jägerlatein, sondern auch ihr eigenes Jägerdeutsch, das dem Laien vielfach unverständlich ist. Eine Rebhuhnfamilie nennt der Jäger beispielsweise ette. Dicfes Wort hat aber mit unserer Eisen Kette( vom lateinischen catena) nichts zu schaffen. Es hick nach P. Lembkes Studien über die deutsche Weidmannssprache im vorigen Jahrhundert noch Kitte ( althodtentsch chutti, mittelbochdeutsch kütte, niederdeutsch kötte) und bedeutet so viel wie Haufen. Schar. Dasselbe bedeutet das Weid­mannswort Rudel( ein Rudel Hirsche), es ist dies die Verkleinerungsform Rotte.( Man vom mittelhochdeutschen und niederdeutschen rode denke an den Namen Roderich!) Auch das Wort Rüde scheint aus rode, rude entstanden zu sein. Ein Hirschbock heißt im Nieder­ deutschen Hayzbock. Die niederdeutschen Ortsnamen Haßfeld, Hays bruch( Haßbruch) Fedenten Hirschfeld, Hirschbruch. Das weibliche Schwarzwild nennt der Jäger Bache , vom mittelhochdeutschen bache, niederdeutschen backe, englischen back( back side)= inter­Eine grobe teil, Schinken. Eine Bache ist also ein Schinkentier. Grob, niederdeutsch Ean heißt so viel wie starke, maffige Sau. Grow Korn" nennt noch row, bet cutet ursprünglich dick, starf. heute der niederdeutsche Vauer dices, stämmiges Getreide. Das Weidmannswort Dide, Didung dagegen ist abgeleitet von Co spricht der Niederdeutsche dick, das ursprünglich dicht bedeutet. Das Weidmannswort Bakg bc= noch heute vom dicen Nebe!! deutet ursprünglich Schlauch( althochdeutsch pale). Die Benennung Balg ging auf die Tierhäute über, weil aus diesen die Schläuche für Getränke hergestellt wurden. So bezeichnet unser Wort Oghoft Ochsenhaut). ursprünglich einen Schlauch aus Rindsleder( oxhovt Drossel nennt der Jäger die Luftröhre des Hirsches von drozze Kehle. Auch das Wort er= mittelbochdeutschen der noch heute vor: droffeln, der Vogelname Droffel und kommende Name Drosselbait sind aus drozze gebildet.( Unsere einen Menschen mit Vorfahren verstanden unter Drosselbart einem Kropf.) Das Schreien des Hirsches nennt der Jäger röhren, vom mittelhochdeutschen reren, niederdeutschen roren brüllen. Das Weidmannswort Brunst ist nicht von brennen abzuleiten; es hieß ursprünglich brunit und bildete sich aus mittel­hochdeutsch breman brummen( dumpf brüllen) wie Vernunft aus vernehmen. Auch das Wort Bremse, niederdeutsch Brömise, d. h. Viele unserer heutigen Brummfliege, ist von breman abgeleitet.) Wörter und Redensarten entstammen der Jägersprache, wie vorlaut, nafeteis, bärbeißig, ausgelassen, Wildfang, durch die Lappen gehen, auf den Busch Klopfen, zur Strede bringen, auf falscher Fährte, auf der Spur sein, Sprünge machen, Wind bekommen 2c.

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k. Wie altägyptische Touristen die Denkmäler bekritzelten. Wenn heute die Touristen im Aublic historischer Tentmäter ihrer Ergriffenheit nicht anders Ausdruck zu verleihen vermögen, als dadurch, daß sie ihren Namen, das Datum des denkwürdigen Tages 2c. aufrigeln, so ist man böchlichst über sie entrüstet. Daß die alten Aegypter dasselbe gethan dafür weiß man ihnen schönen Dank, und ihre Dokumente" werden sorgfältig gesammelt. In der That führen diese oft besser und unmittelbarer in das Leben und den Geist des alten Volfes cin, als mancher dice Foliant. Die alten Aegypter waren cifrige Touristen und sie bekrikelten die Monumente, zu denen sie kamen, aus Leibeskräften. Die Pyramide von Meydum erzählt der französische Archäologe Maspero hatte den Ausgrabern so gut widerstanden, daß man sie für ganz un berührt hielt und sich wunder was von ihr versprach. Als ich endlich cindrang, war das erste, was ich fah der Name eines Carcibers Sofari, der an die Thüre geschrieben war; daneben hatte sein Kollege Amonmoju cin gleiches gethan. Sie lebten unter der 18. Dynastie, fast 2000 Jahre nach der Erbauung der Pyramide, und sie waren zu diesem Grabe des Königs Snofrui gepilgert wie man heute zu alten Baudenkmälern wallfahrtet. Sie waren sogar zu dem engen Gang hinaufgeklettert, der zu der Grabkammer führt. Man ristierte, bei der Klettertour auf die Pyramide sich das Genick zu brechen; und für gewöhnlich begnügten sich die Touristen, in die kleine Kapelle zu gehen, die am Fuße des Vautes für den Kultus des verstorbenen Pharao cingerichtet war. Dort schrieb man in aller Ruhe nicht nur seinen Namen auf einen schönen, Platz, sondern fügte auch allerhand Reminiscenzen aus alten Schriften hinzu und gab seinem Enthusiasmus umständlich Ausdruck. Der Sohn desselben Amonmoju, der jich oben verewigt hat, ist unten geblieben und erzählt in höchster Begeisterung, wie er ge­Tommen sei, die schöne Kapelle Snofruis zu besuchen." Er habe sie im Innern gefunden wie den Himmel, wenn Ra, die Sonne, fich an ihm erhebt. Der Himmel regnet Myrrhen, er löst sich auf in Weihrauch vor der Kapelle Enofruis." Und als ob tiefer schöne poetische Erguß noch nicht genügt hätte, die Tecle des Herrschers zu befriedigen, wendet sich in langer Rede an die fünftigen Geschlechter, mit der Bitte für ihn zu bete: t. Andere, die nach ihm kamen, sanden augenschein­lich großes Gefallen an seiner poetischen Prosa und machten cifrig die schönsten Stellen zu ihrem geistigen Eigentum. Viel Kritik be wiesen übrigens die Touristen damals im allgemeinen ebenso wenig wie heute. Sie gerieten vor allem in Efstase, wenn es nur recht alt war. Neben den allgemeinen Schwärmereien finden sich aber auch die genauesten Angaben über die Zeit der Inschrift, unter welchem König, nach welchen bedeutenderen Ereignissen usw. sie verfaßt ist, und diese Angaben werden zu ausgezeichneten Hilfs mitteln für die Geschichte. Weiter geben die Schreiber genau die Motive an, die sie an den Ort geführt haben. Diese Gründe sind eit sehr merkwürdig. Die Aegypter waren erfahrene Magiker, und besonders waren diese verlassenen Bauwerke der geeignetste Ort für Zauberwerke. So begab sich unter der Regierung Ramses II. der Schreiber Banua aus Memphis cines Nachts zu dem Grabmal eines gewiffent Shopsisuphtah, der zwei Jahrtausende vor ihm gelebt und zu seiner Zeit in dem Rufe geftanden hatte, im Besiye über­natürlicher Kräfte zu sein. Er brachte die geeigneten Zauberbücher mit und recitierte daraus in der Kapelle Beschwörungsformen. dg. Die Knotenhouwer", wie in Alt Berlin die Wenn alles nach Wunsch ging, mußte ihm eine ungeheure Echlange er- Schlächter hießen, dürfen sich rühmen, mit zu den ältesten Gewerken scheinen, die Schlange, welche sich in der Pyramide des Pharao Sahuri unserer Stadt zu gehören. Das älteste noch erhaltene Statut der berbarg und in der die Scele dieses Königs sich zu enthüllen pflegte. Berliner Schlächter wurde gegeben 1311 am St. Marcustage", Panna suchte von ihm ein Rezept zu erlangen, das sein Dasein auf( 25. April). Es beschäftigt sich mit den Fleischscharren, die den In jedem Vierteljahre Erden bis zu dem Alter von 110 Jahren das kein Sterb- Knochenhauern übergeben werden sollten. licher überschreiten konnte verlängerte. Die Gebete waren sollten sie pro Echarren 6 Schilling und 5 Pfennige Zins zahlen kräftig, denn sie waren den Büchern entnommen, die vom und alle Vierteljahre mußten die Echarren kaveln und verloset Gotte Phtah selbst verfaßt waren; aber jedenfalls war die werden". Wer sich böswillig gegen seine Stumpane zeigt", heißt es Beit nicht geeignet: Panua ging bis zur elsten Beschwörungs - weiter, dem befchlen wir an, daß er seinen Scharren innerhalb formel fein Erfolg!! Da verlor er den Mut und ging nach eines Monats verkaufe". Die Knochenhauer beschäftigten sich Hause, aber vorher schrieb er noch das Protokoll der unfrucht nur mit Einkauf des Schlachtviehs und Verkauf des Fleisches. baren Sigung in schöner Kursivschrift auf die Mauer. Auch sonst Das Schlachten wurde von den Kutern" oder Wurstmachern in Frigelten die Kranken, wenn sie ein Orakel befragt hatten, auf einen den Schlachthäusern besorgt, von denen das Berlinische beim Felsen in der Nähe oder auf eine Wand des Heiligtums eine Dant- Heiligengeist- Hospital, das Köllnische in der heutigen Köllnischen Gasse fage an die Gottheit, die sie auf so wunderbare Weise geheilt hatte. lag. Die Kuter fonnten zwar auch das Schlachtvieh kaufen, durften Einer der Frommen verewigte auch einen Angstschrei an seinen aber nur zu Fuß den Bannkreis einer Meile durchstreifen; den Schutzpatron: Berlaß mich nicht, o Ra- Harmathis!" Ebenso aber Knochenhauern stand dagegen das Land offen, auch waren ihnen ließen die Unzufriedenen auch ihre schlechte Laune auf den Manern Pferde zum Reiten erlaubt. 1397 besaß Berlin schon 46 Schlächter aus. Der Archivar Phtahschadu hat zwar vergessen, uns zu verraten, und drei Wurstmacher, Kölln deren acht. Das Fleisch war im der Konjum bedeutend womit sein Chef ihn so furchtbar geärgert hat, aber er hat auf Gegensatz zur Neuzeit enorm billig; Felsen bei Theben ein Couplet geschrieben, in dem dessen Persönlich höher als jetzt. Ein Bädergeselle hatte beispielsweise pro Tag An­feit arg zerzauft wird. Der Befehl meines Herrn, das ist ein spruch auf 4 Pfd. Fleisch. Große Aufmerksamkeit wandte der Rat

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Kulturgeschichtliches.

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