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dem Juneren der Belle herausgedrückt werden, fie find des- Junter Entfaltung einer Wasserkraft von über 1000 Pferdekräften, zimm verdauliche Ueberbleibsel aus der Nahrung, welche die Mitrobe auf Betrieb der Bohrmaschinen verwandt werden kann. Niemals vorher genommen hat. Aber diese unverdaulichen Kalt- und Kieselstücke ist in einem Tunnel mit größerer Haft und unter Aufbietung fallen doch nicht von jener ab, da ihre Adhäsion an das Protoplasma größeren menschlichen Scharffins gearbeitet worden als am Simplon. größer ist als an das Wasser, in dem die Mikrobe schwimmt. Der Tunnel beginnt bei Brig und endet bei Domo d'Ossola. Nach Rhumbler hat nun diesen anscheinend so wunderbaren Gehäusebau Norden zu zeigt er eine leichte Krümmung, läuft dami aber bis fünstlich dadurch zu stande gebracht, daß er Tropfen von Rizinusöl, zum südlichen Ausgang in schnurgerader Richtung. In der Mitte das mit Glassplitteru durchsetzt war, in Alkohol schwimmen ließ. liegt das Geleis innerhalb einer Strecke von 500 Metern völlig Infolge der physikalischen Beziehungen dieser verschiedenen Medien wagerecht, nach Norden zu neigt es sich um 2000, nach zu einander, bauten sich die Glassplitter zu sehr komplizierten Ge- Süden zu um 7000, sodaß der Ausgang bei Domo d'Ossola häusen auf, die an scheinbarer Kunstfertigkeit die Gerüste 50 Meter tiefer als der Eingang bei Brig zu liegen kommt. derjenigen Mikroorganismen noch übertreffen, deren Bauthätig- Bis jetzt ist man im Haupttunnel der Nebentummel bleibt immer feit man bisher am meisten bewundert hat. Durch einige hundert Meter zurück um etwa 1200 Meter vor­ähnliche Experimente konnte Dihumbler die Aufnahme von gedrungen. Und zwar auf folgende Weise: In einer Breite von Nahrung, die Abgabe von unverdaulichen Stoffen und andere 3 und einer Höhe von 2 Wietern wird ein Sohlenstollen vor­Lebenserscheinungen der Mikroorganismen fünstlich nachahmen. Trotz getrieben, dem in einem Abstande von 200 Metern die Haupt­alledem glaubt natürlich Rhumbler nicht, daß er damit etwa den arbeiten, d. H. die Erweiterung des Tunnels zum vollen Profil ganzen Lebensprozeß der Mikroben künstlich erzeugen tönne oder gar und auch gleichzeitig seine Ansmauerung folgen. Im Sohlenstollen daß seine Deltropfen wirklich lebende Wesen seien. Aber seine stehen vor Ort" die bekannten, jedoch vielfach verbesserten Bohr­Experimente zeigen doch, wie oft die scheinbar kompliziertesien Lebens- maschinen, die ungeheure Stehlbohrer von mehreren Metern Länge erſcheinungen mechanische der ganze Lebensprozeß mechanisch erklärt werden kann? Cb tiefe, 8 Centimeter im Durchmesser haltende Löcher in das zum das Protoplasma sich nur durch seine tausendfältig kompliziertere größten Teil aus Gncis bestehende Gestein zu bohren. Sind chemische Zusammensetzung von den Rhumblerschen Oeltropfen unter sechs bis neun solcher Vohrlöcher fertiggestellt eine Arbeit, deren scheidet oder ob es von einer besonderen Straft beseelt wird, der Tauer von der Härte des Gefteins abhängig ist und die unter Um­materiell nicht beizukommen ist? ständen bis zu 5 Stunden Zeit in Anspruch nehmen kann, Gewisse komplizierte biologische Vorgänge sind neuerdings eben- werden die auf Schienen ruhenden, hydraulisch betriebenen falls auf chemische Prozesse zurückgeführt worden. Die Hefepilze Perforiermaschinen zurüdgenommen und die Bohrlöcher mit Spreng bringen bekanntlich die Gärung des Bieres, des Weines und des gelatine gefüllt. Die Sprenggelatine ist der stärkste Sprengstoff, Branntweins hervor, indem sie den im Malz, im Traubensaft und den wir augenblicklich kennen. Sie wird aus einer Mischung von in der Maische enthaltenen Buder in Kohlensäure und Allohol zer- Nitroglycerin( 92 bis 97 Proz.) und Collodimmwolle gewonnen, fegen. Man faßt deshalb die Gärung als einen Lebensprozeß der indem beide Stoffe unter mäßiger Erwärming solange umgerührt Hefepilze auf, bei dem der Zucker in die angegebenen Bestandteile werden, bis eine teigartige Mafie entsteht. Für jedes Bohrloch zerspalten wird. Nun glaubt aber E. Buchner durch sorgfältige und braucht man 6 bis 10 Nilogramm Sprenggelatine. Die Entzündung der nenerdings wiederholte Versuche bewiefen zu haben, daß Gärung eingeführten Sprengpatroneu erfolgt nicht auf elektrischem Wege, auch ohne den Lebensprozeß der Hese, allein durch einen in ihr entweit durch die gleichzeitigen Explosionen ein guter Teil der Kraft haltenen Stoff erzeugt werden könne. Er hat Hese zerrieben und sich gegenseitig aufheben würde. Man bedient sich vielmehr einer durch Porzellan filtriert, ein Verfahren, durch durch das Mikro- Zündschmur, die mit Gulfapercha umwickelt ist und ein Auffliegen Organismen zerstört zu werden pflegen. Diese filtrierte Maffe der Minen nacheinander gestattet. Durch die außerordentliche brachte aber trokdem Gärung hervor, und die Wahrscheinlichkeit ist Kraft der Gelatine wird das Gefſtein faſt zu Schult zertrünnnert deshalb sehr groß, daß wirklich nicht der Lebensprozeß, sondern und ein weites Umberfliegen der losgelösten Wasse vernieben. ein bestimmter chemischer Stoff in der Hefe das wirkjame Agens Ist der letzte Echuß gefallen, dann fritt zur Begräumung bei der Gärung fei. Vor furzem haben auch unabhängig von des Gerölls abermals cine ganz neue Maschine, eine Art einander zwei bedeutende Mikrobenforscher Ertvin E. Emith Wasserkanone, in Thätigkeit, die aus Stahlröhren, unter einem und M. 23. Beyerind( Verhandlungen der Afademie ber ungeheuren Drud, mächtige Wajiermengen gegen das losgelöste Ge­Wissenschaften zu Amsterdam ) festgestellt, daß eine Infektions- ftein schleudert und dieses auf eine weite Strede auf eine Seite des frankheit am Pfirsich und eine an den Tabaksblättern nicht auf einer Beeinflussung durch Pilzchen bernhen, sondern durch eine lebendige Flüssigkeit" hervorgebracht werden. Das seltsame ist, daß diese lebendigen Anstedingsstoffe übertragbar sind und sich auf Pflanzen vermehren. Das sind also Erscheinungen, die man sonst stets der Einwirkung von Mikroorganismen zuschrieb. Jedenfalls fönnen solche Versuche, biologische Vorgänge auf mechanische oder chemische Ur­fachen zurückzuführen, auf großes allgemeines Interesse rechnen. Es fragt sich nur, wieviel Terrain das lebenbildende Princip sich ab­gewinnen lassen wird. Wenn wirklich nur eine gewisse Anzahl von biologischen Vorgängen mechanisch sind, dann wäre das Phänomen des Lebens zwar wiederum auf ein noch fleineres Gebiet zurück gedrängt, aber erklärt wäre es ebensowenig wie vorher. Oder find jene Versuche und Experimente wirklich der Anfang zu einer voll­ständigen mechanischen Erklärung aller Lebenserscheinungen?

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Kleines Feuilleton.

Tummels hinüberspült. Eo fönnen, während der auf der Seite liegende Schutt cilig verladen und hinausgefahren wird, die Bohrmaschinen unverzüglich wieder vor Ort" genommen werden und sofort eine Pittade Veginnen. Die Erweiterungsarbeiten an dem 200 Meter rüdwärts liegenden Hauptstolien werden indessen ununterbrochen durch Rachschießen fortgesetzt. Doch treten hier keine Bohrmaschinen in Verwendung; die Löcher werden mit der Hand gebohrt und weisen nur einen Durchmesser von 2,5 Centimeter auf. So dringt man täglich 5 bis 7 Meter tief in den Bergriefen ein.

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Archäologisches.

Römische Wandgemälde in Bonn . Wie die Reichsztg." mitteilt, find im Provinzialmuseum jetzt die sehr interessanten Reste von rönnischen Wandmalereien, welche vor längerer Beit in Vonn beim Bau der Kliniken am Kölner Thor gefunden wurden, zusammengesetzt und aufgestellt worden. Während der Be­fucher des Neapeler Museums durch die Masse von prachtvoll er haltenen Wandmalereien aus Pompeji sich kaum hindurchfindet, fieht man sich in den meisten der westdeutschen Sammlungen römischer Altertümer vergebens nach Zeugen dieser heiteren und anmutigen Die Arbeiten am Simplontunnel bieten, wie ein Mite Kunst um. Nud doch besaßen die besseren Stadthäuser auch in arbeiter der Köln . 3tg. in einem längeren Aussat 1. a. schreibt, unseren Gegenden ihre bemalten Wände, und wenige Billen noch bedeutend größere Schwierigkeiten, als etwa die beim Gotthard - waren for ärmlich, daß nicht wenigstens einein Zimmer der tunnel gemacht haben. Um nur eines herauszugreifen: die Tem- Festschmuck bunter Wände gegönnt worden wäre. In der peratur in der Mitte des Simplontunnels wird auf etwa 42 Grad Kaiserstadt Trier erglänzten in den Thermen wie in den befferen berechnet, während das Thermometer beim Gotthardbau seinen Privathäusern sogar die Lichthöfe in pompejanischem Rot und höchsten Stand bei 30,8 erreichte. Der Simplontunnel wird mit einige Reste im dortigen Museum zengen auch von dem bildlichen 20 Kilometer Länge( genau 19,738) der längste der Welt fein Schmuck der gemalten Wände. Auch die Tempelzellen waren aus­( Gotthardiunnel 14,984 Kilometer) und er liegt mit seiner größten gemalt, wie dies der interessante Tempel, welcher im Koblenzer Tiefe 2140 Meier unter der Erdoberfläche. Der Bau würde mit Walde ausgegraben wird, neuerdings wieder beweist; ja selbst in den Mitteln, die beim Gotthardtunnel zur Anwendung ge- den römischen Lagern mochte man nicht ganz den bunten Wand­Tangten, gar nicht durchführbar sein. Man hat sich des schmuck cutbehren; das große Legionslager bei Neuß enthielt halb zur Anwendung eines neuen Systems entschlossen, das in mehrere Räume, deren Wände nicht nur fertig gestrichen, der Anlage eines Doppeltummels besteht, dessen beide Gänge in fondern mit figürlichen Darstellungen geschmidt waren. einem Abstand von 17 Metern parallel laufen und in Zwischen überall find doch nur spärliche Reste der entschwundenen räumen von je 200 Meter durch Querschläge untereinander in Ber­bindung stehen. Nur auf diese Weise wurde es möglich, dem Tunnel genügend frische Luft zuzuführen und die Arbeiter gegen die bei den unausgesetzten Gesteinsprengungen so sehr zu fürchtenden giftigen Gaje und Nachschwaden zu schützen. Im aber die Arbeiten, trotz der in der Mitte des Tumels zu erwartenden Size zu ermöglichen, mußte sogar das Wasser der Rhone zur Hilfeleistung herangezogen werden. Mächtige Röhren von 1,6 Meter Durch meffer leiten auf eine Entfernung von mehreren Kilometern das Wasser der Rhone herbei, das sich mit einem Gefälle von 45 Metern in den Tunnel ergießt, die Temperatur abkühlt und gleichzeitig,

Pracht erhalten; die lugunst des nordischen Klimas, vor allem aber der Umstand, daß unsere Römerbauten ganz allmählich verfielen, nicht, wie in Pompeji , auf einmal verschüttet worden sind, hat dem zerbrechlichen Wandbeturf arg mitgespielt. So dürfen wir nicht erwarten, noch ganze Gemälde wiederzufinden; aus Bruchstücken müssen wir uns das ursprüngliche Ganze zusammensuchen und dürfen froh sein, wenn der Zusammenhang fich soweit wieder herstellen läßt, wie es bei der Wand aus Bonn der Fall ist. Die eigentliche Wand­fläche war rot gestrichen, oben von einem schwarzen Fries, unten von einem schwarzen Sodel begrenzt und durch schwarze Pilaster in einzelne Felder geteilt. Der obere Fries segte wiederum mittels