-

551

Töchter Miras mit frisch gepflückten Blättern überstreuen. Geschen stillende und durch seinen Säuregehalt erquickende Kost, und in können die vier schönen Tänzerinnen nur von solchen werden, die vielen Familien gehört die Sauerampfersuppe zu den beliebtesten fich die Augen mit einer Salbe bestreichen lassen, deren Zubereitung Kräutersuppen des erwachten Lenzes. Dem Gedanken, daß der ein Geheimnis der Zauberer und Priester ist. Andere Tapairus be- Sauerampfer seinen erquickenden Säuregeschmack einer sehr wohnen die ätherischen Regionen. Sie werden die Elfen des giftigen Säure, der Klee- oder Oralsäure, verdankt, pflegt Himmels genannt, und ihre Gebieterin ist na, die Mondgöttin. man taum ernster nachzuhängen, aber jedenfalls muß Diese Geisterwesen betreiben mit Vorliebe das Ballspiel, das der man die Möglichkeit zugesteuen, daß ein übermäßiger Genuß von Held Nagarn von ihnen gelernt und die Menschen gelehrt hat. Mit Sauerampfer zu Vergiftung Veranlassung geben könnte, und vielleicht Stolz weisen die Eingeborenen Mangaias, auf die eine Seemeile ist es jogar wunderbar, daß derartige Vergiftungen nicht häufig be­vom Strande weg in seichtem Wasser liegenden Felsklumpen, von obachtet werden. Daß Sauerampfer in zu großen Mengen nicht un denen jeder gut seine zwanzig Tonnen wiegen dürfte. Der Ueber gestraft genossen wird, erfuhr Professor Eichhorst an einem zwölf­lieferung nach sind sie von einem Riesen auf ihren Plaz jährigen Knaben, der wenige Stunden nach dem Gennß von rohem geworfen worden, über den die Legende folgendes berichtet: Auf Sauerampfer an einer heftigen blutigen Nierenentzündung erkrankte Mangaia lebte einst eine Riefin, die durch ihre Schlafsucht sich aus- und binnen neun Tagen unter Bewußtlosigkeit und Anfällen von zeichnete; öfters schlief sie Wochen nacheinander ohne Unterbrechung. allgemeinen zuckenden Muskelträmpfen starb. Der Knabe hatte beim Dieses Weib gebar ein winziges, schwächliches Kind, ein Knäblein so Umbertummeln auf Wiesen große Mengen von Sauerampfer ge­erbärmlich, daß die Mutter nichts von ihm wissen wollte und es am nossen; gegen Abend flagte er über Leibschmerzen, dann trat wieder­See- Ufer aussette. Eine Welle spilte es fort, und eine Wasserfee holtes Erbrechen und Durchfall auf. Später wurde das Gesicht nahm sich seiner an. Diese ernährte das Knäblein mit Schaum- gedunsen, in der Nierengegend stellten sich Schmerzen ein, und im blasen, und das Knäblein gedieh bei dieser Kost; es wuchs und wuchs, Harn trat reichlich Eiweiß auf, ein Zeichen, daß es zu einer Nieren­bis es schließlich zu einem Manne herangewachsen war, sechzig Fuß entzündung gekommen war, an deren Folgen der Junge dann starb. hoch. Die Fee hatte ihm den Namen Moki gegeben, und unter Die Litteratur über Sanerampfervergiftung ist bisher dürftig; die diesem Namen wurde der Riese weit und breit berühmt wegen Lehrbücher über Bergiftungen erwähnen den Sauerampfer überhaupt seiner Kraft und seines Mutes. Da kamen eines Tages Boote von nicht. Wertvoll ist darum die Beobachtung eines Tierarztes, da sie Roratonga und landeten zweihundert Männer auf Mangaia . An- beweist, daß selbst für große Tiere( Pferde) der Genuß des Sauers fänglich benahmen die Fremdlinge sich artig, später aber wurden sie ampfers verhängnisvoll werden kann; ein Pferd erkrankte nach dem anmaßend und töteten sogar einen der Mangaia- Jusulaner. Darob Fressen von Sauerampfer an heftigen Koliterscheinungen und Krämpfen ergrimmmte Moti und mit einer gewaltigen Keule erschlug er alle in den Gesichts, Stumpf- und Beimmuskeln und verendete nach kurzer Roratonganer bis auf einen, der nach der heimischen Jusel zurück- Zeit. Da Vergiftungen durch Sauerampfer im Vergleich zu dem segelte und seinen Landsleuten Kunde brachte von dem Geschehenen. verbreiteten Genuß der Pflanze sehr selten find, so könnte man vers Daraufhin rüsteten die Roratonganer zu einem Rachezuge unter muten, daß die Vergiftungen von dem Standort der Pflanze und der Anführung ihres eigenen, dreißig Fuß hohen Riesen. Als Jahreszeit abhängen, in der der Sauerampfer genossen wurde. Moti das Nahen der feindlichen Flotte erspäht hatte, watete er Leider ist über diese Dinge bei den Botanifern nichts bekannt. Man so weit ins Meer hinaus, daß nur sein Kopf noch über Wasser weiß mur, daß der Sanerampfer reich an Kleefalz und Kali ist. Der blieb. In dieser Stellung rief er die Norotonganer an und schädliche Einfluß des Sauerampfers fönnte auch ein mittelbarer forderte ihren Riesen auf, ans Land zu kommen und dort mit ihm sein, indem das in ihm enthaltene Kleesalz erst eine Magen- und durch einen Zweikampf die Sache zum Austrag zu bringen. Die Darmentzündung hervorruft, worauf sich durch Gährung und ähn Herausforderung wurde angenommen, und Jangsam stieg Moti dem liche Zersegungsvorgänge gewisse giftige Stoffe entwickeln, deren Ufer zu. Jetzt erst gewahrten die Roratonganer, daß ihr Riese nur Ausscheidung durch die Nieren eine heftige Nierenentzündung nach halb so groß war als der Gegner, mit dem er sich messen sollte, und sich zieht. Doch spricht der schnelle Eintritt der Krankheits­entsetzt wandten sie die Boote und flohen. Moki bitckte sich und brach erscheinungen mehr dafür, daß die Nierenerkrankung eine unmittel von der nächsten Klippe drei Felsstücke ab, die er dem feindlichen bare Folge des Sauerampfergenusses und wahrscheinlich des Klees Geschwader nachschleuderte. Von den vielen Riesen, die in den poly- fäuregehaltes des Sauerampfers ist. Inter allen Umständen aber nesischen Legenden auftreten, werden manche wirklich gelebt haben als lehrt die mitgeteilte Erfahrung, daß ein reichlicher Genuß von außergewöhnlich große und friegerische Helden und Häuptlinge, die Sauerampfer zu ernster Lebensgefahr zu führen vermag.- im Verlaufe der Jahrhunderte die mündlichen Ueberlieferungen mit

umwoben hat.

- Gefrorene Kaninchen. In Australien hat man sich seit

die Stevne scientifique" berichtet, wurden schon im Jahre 1897/98 die Nevne scientifique" berichtet, wurden schon im Jahre 1897/98 nur von Neu- Seeland 2 250 000 gefrorene Kaninchen und 7 750 000 Häute exportiert. Es giebt Firmen, die täglich 15-20 000 Staninchen ausführen und den Jägern, die sie ihnen verkaufen, bis 20 000 Frs. die Woche bezahlen. So ist das früher als Landplage betrachtete Kaninchen zu einer bedeutenden Einnahmequelle geworden. Geschichtliches.

einem immer fabelhafter und ungeheuerlicher fie gestaltenden Nimbus langem mit der Ausrottung der Kaninchen befaßt. Nunmehr aber Die legendenhafte Entwicklungsgeschichte der Elfen, Gnomen, hat sich eine Industrie gebildet, die aus dem bisher als schädlich Kobolde, Zwerge und anderer Märchengestalten unserer heimischen verfolgten Tiere Nutzen ziehen will. Die Kaninchen werden in ge­Waldwildnisse läßt sich vielleicht zurückleiten auf eine kleine, dunkel- frorenem Zustande als Konſumartikel ins Ausland ausgeführt. Wie häutige Rasse vorgeschichtlicher Ureinwohner Europas , die von den aus Often einwandernden Indogermanen verdrängt und ausgerottet wurden. Achnliche Raffenverschiebungen werden auch auf Neufee­Tand fich abgespielt haben. Nachdem Mani, der große Gott, so er zählen die Maori, die Nordinsel aus dem Abgrunde des Meeres geholt hatte, übergab er sie dem Kui. Die Nachkommen Kuis mehrten sich und breiteten sich aus über das ganze Land. Dann wanderten die Futu- Mai- No ein und vermischten sich mit den Kui. - Die älteste handschriftliche Urkunde über Diese Mischrasse wurde von den Turchu vernichtet, und die Turch die Entdeckung Ameritas. In Kopenhagen befindet sich mußten den Maori weichen. Schattenhafter noch als die Geschichte ein interessantes, bisher noch wenig beachtetes Dokument, aus dem der kleinern Nordinsel ist die der großen Südinsel mit ihren Riesen- die Beitschrift für Bücherfreunde" in ihrem Juli- Heft einige Seiten geschlechtern. Heute hausen die Ureinwohner Neuseelands nur noch als Bhan­tome in den entlegensten Einöden, und auch aus diesen Asylen des Sagenglaubens werden die Artschläge der Ansiedler und der Pfiff der Lokomotive fie bald vertrieben haben. Die praktischen, nüchternen Kolonisten bringen den Legenden der Eingeborenen kein Intereffe entgegen; mit dem letzten der Maori werden wohl auch die Sagen seines Volles verschwinden.-

Kleines Feuilleton.

Es handelt sich um den Codex zum erstenmal veröffentlicht. flateyensis, eins der ausführlichsten Sammelwerke Islands, das für die erste Entdeckung Amerikas durch Angehörige des germanischen Stammes zuerst den Beweis erbracht hat. Das Flatey - Buch ist auf Bergament geschrieben und besteht aus zwei dicken Foliobänden. Die Länge einer Bildfeite beträgt etwa 14, die Breite 10 dänische Zoll. Norwegische Königs- und Voltssagen, Volksgefänge, Annalen und Schilderungen von Begebenheiten innerhalb und außerhalb Nor­ wegens sind darin enthalten. Die Handschrift ist zwar, wie in der Borrede steht, bereits 1380 vollendet gewesen, aber einzelne Gesänge und Mitteilungen sind erst später eingeheftet. Die alten Runen wurden in Jsland durch lateinische und gotische Schriftzeichen vers - Vergiftung durch Sanerampfer. Der Genuß des Sauer- drängt, so daß auch das Flateyjar- Buch in altgotischer Mönchsschrift ampfers( Rumex acetosa) wird wohl allgemein für unschädlich ge geschrieben ist. Die Initialen sind mit dem Pinsel ausgeführt und halten. Sauerampfer, frisch von den Wiesen gepflückt, gehört zu den in den verschiedensten Farben, meist rot und blau, gehalten. Zuweilen gesuchten Frühlingslederbissen der Kinder, und nicht selten kommt es finden sich fabelhafte Gestalten an die großen Anfangsbuchstaben bor , daß sich eine Art Wettkampf darüber entspinnt, wer die größten gelehnt. Bis zu der Auffindung der Flatey - Handschrift, die 1662 Mengen von Sauerampfer zu verschlingen und zu vertragen vermag. nach Kopenhagen gelangte, war die Entdeckung des westlichen Erd­Aus meiner eigenen Jugendzeit- so erzählt Profeffor Dr. Hermann Eich teils durch die Grönländer nur in sagenhafter Form überliefert. horst in der Deutsch . Med. Wochenschrift"- entsinne ich mich noch, daß So berichtet Adam von Bremen , der fich 1070 am dänischen Königs­wohl dieser oder jener Vielfraß unter meinen Kameraden nach zu hofe aufhielt, über die märchenhafte Erzählung vom König Harald, reichlichen Mahlzeiten der genannten Art über Magendruck oder gar der das Ende der Welt und die Ausdehnung des Oceans habe fest­Uebelteit flagte, aber zu ernsteren und weiteren Erscheinungen habe stellen wollen, aber mit genauer Not dem Schicksal ent­ich es niemals tommen sehen. Auch heute noch besteht die Unfitte gangen sei, in des umergründlichen Abgrunds Tiefe zu Er erwähnt auch die Auffindung Winlands", des Sauerampfereffens in der Kinderwelt fort, und Wetteffen fallen". das tommen, wie ich beobachtet habe, auch heute noch immer gar nicht so genannt werde, weil Wein dort wild wachse, und Korn, felten bor. Der Erwachsene pflegt mit dem Genusse des Sauer- ohne daß es gefäet werde. Aehnliche abenteuerliche Vorstellungen ampfers vorsichtiger zu sein, immerhin gilt in heißer Sonnenglut über Winland waren bei norwegischen und isländischen Schriftstellern Dahinwandernden Sauerampfer als eine nicht zu verachtende durst- verbreitet. In romanischen Ländern war die Winland- Sage" gar