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Kleines Feuilleton.
fizer in Kerija, wohin von den Hirten nur ab und zu jemand f tommt; Hedin traf Hirten, die nur einmal in ihrem Leben dort gewesen waren, und sogar einen fünfunddreißigjährigen Mann, hd. Großvater- Uhren.( Nachdruck verboten.) Die englische der noch nie aus dem Wald Herausgekommen war und sich von einer Stadt Gloucester in der Grafschaft gleichen Namens war früher Stadt oder einem Bazar gar keinen Begriff machen konnte. Im Mittelpunkt der englischen Uhrenindustrie, hat aber in neuerer Zeit ganzen leben dort in den Wäldern des Kerija- darja etwa in dieser Hinsicht jede Bedeutung verloren. Es ist eine alte Beob150 Menschen, weitab von jedem Verkehr, umgeben von dem toten- achtung, daß die Industrien wandern und ihr Heim wechseln, an stillen Sandmeer der Wüste; außer ihren nächsten Nachbarn sehen einem Orte niedergehen und an einem anderen neu emporblühen, fte nur gelegentlich die Besizer ihrer Herden, wenn diese wegen der je nachdem es äußere Umstände, die sehr mannigfacher Art sein Schaffchur zu ihnen kommen. fönnen, bedingen. Berühmte Uhrmacher in Gloucester waren Ats Hedin etwa 10-11 Meilen am Kerija- darja nordwärts ge- Washbourn, Peyton, Thackwell, Miles, Higgins und Weight; man zogen war, erzählten ihm die dort wohnenden Hirten, daß eine Tage- findet ihre Namen noch auf alten englischen Standuhren, welche man reise nordwestlich ebenfalls die Ruinen einer im Sande begrabenen treffend als„ Großvater- lhren" zu bezeichnen pflegt. Henry Weight Stadt lägen. Er besuchte auch diese, wobei er schon auf dem Wege fertigte auch mehr als 100 Uhren für Kirchen und öffentliche Gebäude, dorthin fand, daß er in einem alten Flußbett entlang zog, daß also und man erzählte sich, daß er das Glockengeläute der St. Nikolasauch hier der Fluß früher weiter westlich und sicherlich an der Stadt Kirche in Gloucester nach Vollendung des für diesen Zweck komponierten borbeigeflossen war. Sie war viel fleiner, als die zuerst auf- Constückes, eines Opus des Hilfsorganisten der Kathedrale, bien gefundene, gehörte aber offenbar derselben Zeit an; es fanden sich 40 Minuten montiert habe. dort dieselben Malereien auf dem Kalkpute, wenn auch mehr ruiniert und abgeblättert, dieselbe Architektur und dasselbe Baumaterial.
Auch die Finemores in Birmingham , eine Uhrmacherfamilie, welche die Herstellung fünstlich bemalter Zifferblätter als Specialität betrieb, stammte aus der Grafschaft Gloucester . Diese BifferAls Hedin wiederum dem Laufe des Flusses folgte, verlor sich dieser blätter werden noch jetzt als Kunstiverte geschätzt, und man bezahlte nach weiteren vierzehn Meilen allmählich im Sande, der ihn besiegt dieselben in den letzten Jahren mit 300 M., auch wenn dieselben und erstickt; die Begetation hörte auf, und nach allen Seiten erstrecte Darstellungen vielfach wiederkehrten. Es wurden, je nach dem Preise, fich wieder die unermeßliche Wüste. Zunächst wurde der Marsch welcher erzielt werden sollte, Zifferblätter mit einfacher und reicherer in die Wüste hinein noch fortgesetzt, weil Wasser in 1-2 Meter Malerei hergestellt, und es scheint, daß sich diese Arbeiten der Fines Tiefe stets gegraben werden konnte; durch die Erfahrungen auf der mores einer außerordentlichen Beliebtheit und Verbreitung erfreut haben. ersten Wüstenreise belehrt, beschloß Hedin, stets mur soweit zu Eins der einfachsten, aber sehr begehrten Muster zeigte Blumen und wandern, als der Wasservorrat erlaubte, und im Notfall lieber auf einen fliegenden Vogel auf bläulich- weißem Grunde. Ein anderes demselben Wege zurückzukehren, anstatt sich ohne Wasser in die un Bifferblatt trug einen Adler und war mit dem Motto„ Tempus bekannte Wüste hinein zu wagen. Bei dem weiteren Marsch nach fugit" versehen, wieder ein anderes zeigte Merkur auf einer Norden wurde das Wasser immer spärlicher aus dem Brunnen Halbfugel. Ein kostbares quadratisches Zifferblatt enthielt auf geholt, und am 18. Februar war es völlig zu Ende. Den den vier Eden Darstellungen der Jahreszeiten; der Frühling schon bekannten und durchforschten Weg noch einmal war durch einen Hirten oder Hirtin vertreten, der Sommer durch zurückzulegen, war sehr unangenehm, und Hedin sträubte eine Darstellung der Henernte, der Herbst durch die Schafschur oder fich heftig gegen diesen Gedanken; aber es mußte sein. durch ein Sportbildchen, der Winter durch einen holzbeladenen Knecht, Nur einen Tag sollte noch trotz des stärker werdenden Durstes nord- der seine Last durch den Schneesturm einer in der Ferne sichtbaren wärts gezogen werden; fand man auch dann kein Wasser, so war Hütte zuträgt. Ein anderes Meisterwerk stellte Britannia mit Schild die Umkehr beschlossen. Aber an diesem Tage gab der gegrabene und Dreizack dar, begleitet von einem Löwen, dessen Augen beweglich Brunnen in 1/2 Meter Tiefe wieder Wasser. Allerdings war es so waren. Sehr beliebt waren auch biblische Scenen: David vor falzig, daß nicht einmal die Tiere davon franken; dennoch war von Saul spielend, Hirtenbilder und dergleichen, endlich der SündenUmfehr nun feine Rede mehr. Denn Hedin und auch seine Begleiter fall":" Adam und Eva im Paradiese; Adam pflückt einen Apfel vom wußten aus längerer Erfahrung, daß das Brunnenwaffer in der Baum, während die verschiedensten Vögel und andere Tiere aus dem Nähe der Flüsse immer falzhaltig ist; der Tarimfluß Blattivert ringsum hervorschauen. mußte jegt also nahe sein, und die Wüste sich ihrem Ende nähern. Schou amt nächsten Tage wurde auch die Sunkle Waldlinie des Tarim erblickt, und am 23. Februar zog Hedin nach einer erfolgreichen Wüstenwanderung von 41 Tagen in Echah- jahr am Nordufer des Tarim ein.
Eine andere Art Zifferblätter sind die mit lebenden Darstel lungen, die man verschiedenen englischen Meistern zuschreiben muß. Sie zeigen u. a. hin- und hergehende Schiffe, ferner Monde, welche erscheinen und wieder verschwinden und so das Auf- und Untergehen dieses Trabanten anzeigen. Herr Weight, ein Nachkomme der er Hier in Schah- jahr faßte Hedin einen ganz neuen Reiseplan; er wähnten großen Uhrmacherfamilie, weiß von einemt merkwürdigen fehrte nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, nach Westen bis zum Schatz zu berichten, den einer seiner Verwandten, ein Müller Namens Chotan- darja ziehend und diesen entlang die Wüste noch einmal ca, besaß. Es war eine Standuhr, deren Zifferblatt eine Wasserdurchquerend nach Chotan zurück, von wo er nach dem Lop- nor mühle in voller Thätigkeit zeigte; das fließende Wasser wurde durch hatte aufbrechen wollen, sondern er beschloß, durch die Urwälder Glasröhren dargestellt, welche sich um ihre Achse drehten. Am Mühlwasser des Tarim direkt den See, in den er sich ergießt, aufzusuchen. Den stand ein Pferd, das durch seine Bewegungen sehr charakteristisch Lop- nor, von dem östlich und nordöstlich sich die Wüste Gobi das Trinken markierte. Im Vordergrunde drehte ein Mann einen in ungeheurer Ausdehnung erstredt, überhaupt aufzusuchen, Schleifstein, an welchem ein anderer eine Art schliff, und an der hatte von Anfang an in dem Plane der Reise gelegen. Seite standen zwei Männer, damit beschäftigt, Holzblöcke zu zerDieser See bildet eine Streitfrage zwischen den Geographen, die fägen. Außerdem sah man auf dem Zifferblatt die Dorffirche mit Hedin, wenn möglich, entscheiden wollte. Die erste Stenntnis von einer kleinen Turmuhr, welche genau dieselbe Zeit anzeigte, wie die ihm und seiner Gegend war nach Europa durch die Neisen Marco große Uhr, welche die ganze Darstellung enthielt. Das war aber Polo's gekommen; in der letzten Zeit war er wieder von noch nicht alles; diese Uhr spielte sehr anmutig zwölf verschiedene Prschewalstij aufgesucht worden, der ihn viel weiter füblich fand, Weifen. als ihn die alten Karten, sowie die 1863 in China herausgegebene Starte zeigen. Das Merkwürdigste war, daß Prschewalstij einen Süßwasserfce fand, während im Stromgebiet des Tarim das Wasser aus einem so falzhaltigen Boden zujanunenströmt, daß Brunnen füßen Wassers zu den Ausnahmen gehören und nur unmittelbar an den Gebirgsrändern vorkommen.
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Derartige Kunstiverte find jetzt nur noch selten zu finden. Die billigen amerikanischen Uhren, welche um das Jahr 1849 eingeführt wurden, haben die Großvater- lhren" als unzeitgemäß" völlig verdrängt. Aber obwohl sie„ veraltet" find, haben sie die Amerifaner in großer Anzahl angekauft und zum Teil auch hohe Preise dafür gezahlt.
Kulturgeschichtliches.
Auf die Einzelheiten der sich hier anschließenden wissenschaftlichen Streitfragen fönnen wir natürlich nicht eingehen. Wir be- dg. Leonhard Thurneysser zum Turm war ein ges merfen nur, daß Hedins Reise sehr ergebnisreich war, indem er borner Schweizer und gelernter Goldschmied. Er hatte bei Johannes feststellte, daß thatsächlich die alten Starten recht hatten, daß aber Huber in seiner Vaterstadt Basel auch etwas Naturwissenschaften beebenso Prschewalstij vollkommen recht hatte. Der See ist, wie trieben und dann, als er Basel einer Betrügerei wegen verlassen überhaupt der ganze Unterlauf des Tarim außerordentlich ver- mußte, ein wildes Abenteurerleben begonnen. Heute Landsknecht , änderlich; die Winde und der vom Fluß mitgeführte Schlamm morgen Bergmann in Schweden , hatte er später wieder in Nürn arbeiten andauernd; an dieser Veränderung. So durchfuhr Hedin berg, Straßburg Straßburg und Konstanz als Goldschmied gearbeitet, einen von Norden nach Süden gerichteten See, wo Pejchewalskij die Wappenstecherei erlernt und dann die Oberleitung feinen See gefunden hatte, und der von diesem als Lop- nor der Eberswalder Bergwerke in Tyrol übernommen. Er errang in fonstatierte Doppelsee zeigte sich in einem Zustande der Austrocknung dieser Stellung hohen Ruhm, wurde schließlich„ Meister aller Minen begriffen, so daß er kaum noch als Ece, sondern vielmehr als in Tyrol" und war der erste, der die Erlaubnis erhielt, eine WeibsSumpf zu bezeichnen war. Diesem südlichen Teil führt der Tarim perfon zu anatomieren". Eine Reise nach dem Orient führte ihn jetzt bedeutend weniger Wasser zu als vor zehn Jahren, während auch in die Geheimnisse der jüdischen und orientalischen Aerzte ein. er jegt das alte Becken des Lop- nor wieder kräftig füllt. 1570 erschien in der Eichhoruschen Druckerei zu Frankfurt a. D. sein Werk: Pifon oder von Kalten, Warmen, Mineralischen und Metallischen Wassern samt der Vergleichung der Plantarum und Erdgewächse", darin er seine bergmännischen Erfahrungen, bezüglich der Mart niederlegte. Sie versprachen genug. In der Spree follte Gold zu finden fein, bei Morin Rubinen und der=
Hedin kehrte nach Durchforschung dieser Verhältnisse am Südost rand der Wüste nach Chotan zurück, von wo er am 29. Juni nach Tibet aufbrach. Deir nördlichsten Teil dieses höchst gelegenen Hochlandes der Erde durchziehend, kam er im Dezember aus dem Gebirge heraus und erreichte, mehrmals noch die Wüste Gobi berührend, im März 1897 sein Reiseziel, die chinesische Hauptstadt Beling, gleichen mehr. Das Werk ertveckte die Aufmerksamkeit des von wo er die Heinreise antrat.
Bt. äußerst geldbedürftigen Kurfürsten, er rief den Wundermann, der