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Fremdkörper von selbst herausfällt, selbst herausfällt, allenfalls versuche man[ und Monate; immer zeigten fich wieder fleine Unregelmäßigkeiten. durch vorsichtiges Aussprizen des Ohres den Gegenstand zu Ob folche noch auf der Oberfläche vorhanden sind, prüft man entfernen. Gelingt dies nicht, so suche man ärztliche Hilfe dadurch, daß man mit einem Fernrohr die von dem Spiegel auf. Dies gilt zunächst, wenn es sich um massive Körper, gegebenen Reflege scharf begrenzter fünstlicher Lichtpunkte betrachtet. wie Glasperlen, Schuhknöpfe, handelt. Sind dagegen quell- Die geringste Berzerrung des Bildes zeigt ftets die schadhafte Stelle Bon der ungeheuren bare Gegenstände ins Ohr gelangt, wie Erbsen oder Getreidekörner, dort, von wo der Lichtstrahl gespiegelt wird.

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so muß davor gewarnt werden, das Ohr naß auszusprigen, weil Empfindlichkeit des Spiegels , der beiläufig bemerkt 3600 Kilogramm dadurch die Quellung vermehrt wird. Bekannt ist, daß durch wiegt, macht man sich einen Begriff, wenn man erfährt, daß förperliche Züchtigungen, durch die sogenannte Ohrfeige eine Ver- es schon völlig genügt, nur die warme Hand in seine Nähe zu legung der Gehörorgane und zwar eine Durchlöcherung des Trommel- bringen, deren strahlende Wärme allein schon ausreicht, die Ober­felles entstehen kann. Derartige Züchtigungen sollen also ganz fläche so zu alterieren, daß die Bilder verzerrt erscheinen. Hierin unterlaffen werden. Irrtümlicherweise wird übrigens angenommen, liegt auch Hauptübelstand für die gute Leistungs­daß ein schwacher Schlag auf das Gehörorgan ungefährlich fei; es fähigkeit des Spiegels , da er im Freien placiert, bei auf­Tann vielmehr auch bei einem ganz leichten Hieb gegen das Ohr, fallend warmen Luftströmungen jedenfalls unruhige Reflerbilder sobald der Gehörgang luftdicht verschloffen ist, ein Riß des Trommel- der Himmelsobjekte liefern muß. Wenn der große Spiegel ganz felles eintreten. Es kommt hier besonders die verschiedene Dicke des vollkommen poliert ist, so verfilbert man seine Oberfläche, eine eben­Trommelfelles in Betracht. Berwerflich ist demnach selbst ein nur falls noch verhältnismäßig schwierige Arbeit, die viel Sorgfalt er leichtes Zuschlagen der Ohren mit beiden Händen. Von Krankheiten, fordert. Der Preis des ganzen Fernrohrs beläuft sich auf die Mit Leichtige welche nachteilig auf das Gehörorgan wirken, kommen in erster Linie toloffale Summe von etwa 1/2 Millionen Franken. Rafentatarrhe in Betracht. Diese wirken schädigend auf die Leitung feit foll dieses Riefeninstrument eine 6000fache Vergrößerung noch vom Nasenrachenraum gegen das Mittelohr und das Trommelfell ertragen, bei günstigen Luftzuständen sogar eine 10 000fache. Legtere ein, und die Kinder werden dabei oft schwerhörig. Stets soll das würde den Mond, der rund 380 000 Kilometer von uns absteht, in Kind durch die Nase atmen. Abgesehen davon, daß es nur dann eine scheinbare Entfernung von 38 Kilometer rüden. reine und im Winter warme Luft einatmet, neigt es auch weniger zu Erkältungen und Schwerhörigkeit. Die Kinder, die durch den 201 Mund atmen, erhalten oft Anschwellungen im Nasenrachenraum, die ( Köln . Volksztg.") auf das Gehör einwirken.-

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Humoristisches.

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Neue Auffassung. Lehrer( Sprichwörter erklärend): Was verstehst Du unter dem Sprüchwort: Eine Hand wäscht die andere"? is Jound sid ustid gode to Aus dem Zierleben. D btschild Schüler: Daß beide hände schmutzig find. Käfer in Termitenbauten. Wie in den Nestern ming -8wingender Beweis: Er: Salt! Auf diese Bank der Ameisen eine große Anzahl von gastierenden Käfern lebt, so tönnen wir uns nicht setzen da steht" Frisch gestrichen". verhält es sich ähnlich in den Termitenbauten. Namentlich sind es Sie: Oh, Guffie! Du liebft mich bei weitem nicht so innig, Lauffäfer, die fich in dieser Weise an die Termiten angeschlossen wie Du mir immer beteuerst; Du hättest den frischen Anstrich sonst haben. Nach den Angaben, die der Prometheus" den Veröffent- nicht bemerkt.- lichungen Basmanns in den Verhandlungen der zoologisch­botanischen Gesellschaft in Wien " entnimmt, find bisher die Species Glyptus sculptilis( Sierra Leone , Goldfüfte) sowie Ortho­gonius Schaumi und acutangulus( Ceylon) als echte" Termitophilen"-Im Deutschen Theater sollen schon im Beginn der nächsten beobachtet worden. Die Larven dieser Käfer werden nämlich von Spielzeit zur Aufführung gelangen: Mag Dreyers Schauspiel den Termiten erzogen, wobei sie eine flaschenförmige, den jungen in vier Aften Der Probekandidat", Wilhelm Meyer­

sid is duit monjolk' qur dini Notizen.

Der

Jugend.")

Termitenköniginnen sehr ähnliche Gestalt annehmen. Ein anderer Försters Lustspiel aus Olden eine Komödie in vier Aften

Taprabanae, wohnt eben­falls in Termitenbauten; doch lebt er dort nicht als Gast, sondern er nährt sich vielmehr, wie feine ipießförmige, Hornzunge beweist, von den Termiten. Dagegen ist nach den Beobachtungen von Haviland ein großer füdafrikanischer Lauffäfer, Rhopalomelus angusticollis, gefeßmäßig termitophil. Dieses Tier wurde in den Nestern des Termes latericius aufgefunden. Die Nester diefer Species entbehren eines besonderen Erdhügels; zwei oder drei Löcher von etwa zwei Zoll Durchmesser führen vertikal in die Erde hinab. Die Be­

von Ernst Ein Gafipiel", von Georg Hirschfeld ein einaftiges Drama Der undankbare Sohn". Mag Salbe's dramatisches Bert Das tausendijährige Reich" geht der Vollendung entgegen. Ernst v. Wolzogen kehrt von München wieder zu dauerndem Aufenthalt nach Berlin zurüd.-

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Das Lessing Theater hat im vergangenen Spieljahr einen Ueberschuß von 21 750 M. erzielt. Neben 13 Novi­täten brachte es 23 die am 1. August beginnt, foll am 12. August Fris", ein modernes Gesellschaftsdrama von dem Dänen Sven Lange, aufgeführt werden.

wohner gehören zu den pilzbauenden Arten. Die Königintammer Novität der kommenden grungen bekannter Werke. Als erste

Hugo Ernst Schmidt, der Berliner Maler und Kunst­fritiker, ist im Alter von 37 Jahren gestorben.

Der Schriftsteller Hans von Basedow hat in Dessau Selbstmord begangen. Außer dramatischen Werken hat er Stritiken und im Jahre 1893 Shakespeare Studien veröffentlicht.

Josef Kainz wird erst im Jahre 1901 wieder in Berlin spielen, und zwar einen Monat lang als Gast des Lessing­heaters.

befindet sich nahe dem Centrum des Neftes. An Stelle einer Königin Tammer fand sich im Innern des Baues eine Art Röhre, die sechs bis fieben Käfer der oben genannten Species enthielt. Einige davon hatten eben erst das Puppenstadium verlassen, denn ihre Flügel be­bedten den Hinterleib noch nicht vollständig. Aus dieser letzten Be obachtung läßt sich der sichere Schluß ziehen, das Rhopalomelus in den Termiteunestern erzogen wird. Sonst bliebe es ganz unerklärlich, wie die ganz frisch entwickelten Käfer in das Innere des Termitennestes gelangen konnten. Offenbar werden die Käferlarven von den Termiten an Stelle der eigenen Brut der Königin erzogen. Die Pflegefinder erweisen sich hierfür aber wenig Rudolf Virchow erläßt in der Nat.- 8tg." als Vor­dankbar, indem sie als echte Raubtiere von der Termitenbrut sich sitzender der Berliner Gesellschaft für Anthropologie " einen Aufruf nähren. Die erwachsenen Käfer werden wahrscheinlich feindlich von an alle Freunde der vorderasiatischen Geschichte", zu einer Sammlung den Termiten behandelt. Allerdings dürften die nur 5 Millimeter zu Gunsten der armenischen Expedition unter Dr. Beld langen Soldaten des Termes latericius den etwa 3 Centimeter und Dr. Lehmann. Gegenwärtig ist Herr Beld damit be­langen, starten Lauffäfern, vorausgefeßt, daß diese völlig erhärtet schäftigt, die alte Semiramis- Stadt( Van) genauer zu durchforschen, find, nicht viel auhaben tönnen. Zudem ist der Rhopalomelus auch und die neueste Nachricht besagt, daß in ganz unerwarteter Weise noch durch einen starken Defensivgeruch geschütt. ein alter Tumulus daselbst sich als ein steinzeitliches Werk erwiesen you to it to soche du Technisches. hat. Die gewaltige Größe desselben macht besondere Aufwendungen nötig. Es giebt außerdem im westlichen Teil des alten Chaldien, der an leinasien grenzt, wichtige Pläge, welche der Uebergangszeit von der altchaldischen zur assyrischen Zeit angehören und, deren Explo= rierung von höchstem Interesse ist. Hier weilt augenblicklich Herr Lehmann. Zum erstenmal wird also eine zusammenhängende und zugleich sehr zuverlässige Reihe der wichtigsten Nachrichten über eines der kleinen Reiche geboten, welche dem Bordringen der Assyrer nach Norden hin lange siegreichen Widerstand leisteten." Es wären mindestens noch 5000-6000 m. aur Beendigung der außerordentlich wichtigen Untersuchungen erforderlich.

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909 - Der Schliff eines Riefenspiegels. Wie bereits Kurz berichtet, ist es in Paris gelungen, dem für das große Fern­rohr der nächstjährigen Weltausstellung bestimmten Planspiegel, der einen Durchmesser von 2 Meter besist, eine bis auf 0,03 Millimeter genaue Oberfläche zu erteilen. Nähere Angaben über diese Arbeit entnimmt jetzt die N. 3. 3tg." den Berichten der französischen Akademie. Dieser Glasspiegel bildet, wie bekannt ist, das Hauptstück des Riefenfernrohrs; er ist auf zwei zu einander senkrechten ge­waltigen Metallaren drehbar und reflex und leitet die von den Himmelsobjekten herkommenden Strahlen stets horizontal Das Dentmal Ferdinand Lesseps , des Erbauers des in die bor ihm stehende sechzig Meter lange Teleskop- Suezkanals, ist im Guß fertiggestellt; es soll vorzüglich gelungen röhre aus Stahlblech, welche vorn das Augenglas für den sein. Ehe die Statue nach ihrem Standort am Eingang des Suez­Beschauer trägt. Von der tadellos ebenen Fläche des Spiegels tanals eingeschifft wird, müssen die sieben großen Stücke, aus hängt natürlich die Güte des Bildes außerordentlich ab; denen sie besteht, noch montiert werden. Die Statue selbst hat eine allein zwölf Glasblöcke mußten gegossen werden, bis es endlich ge- Höhe von 6 Metern. Am 28. Oktober wird die Enthüllung lang, ein Stüd von so großer Gleichmäßigkeit der Masse zu er- des Denkmals stattfinden. halten, daß aus ihm der feine Spiegel eine cylindrische Scheibe bon 30 Centimeter Dide und zwei Meter im Durchmesser-ge= Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am formt werden konnte. Die Politur dieses Spiegels dauerte Monate Sonntag, den 30. Juli. Berantwortlicher Redacteur: August Jacobey in Berlin . Drud und Verlag von Mag Bading in Berim.

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