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gebracht werden. Die Beteiligung aus städtischen Kreisen wird fehr gering, die aus ländlichen sehr start sein. Die Stimmung der Bürgerschaft ist erregt und gegen die Ovation, weil sie die Deutung einer politischen Demonstration und darum Störung der öffentlichen Ordnung befürchtet. Wir bitten, die Polizeiverwaltung anzuweisen, die Genehmigung zurück­augiehen. Politische Demonstration Störung der öffentlichen Ordnung: ganz, als ob es sich um einen Straßenumzug von Socialdemokraten handelt. Auch die Kriegervereine von und um Dramburg wollen an dem Fackelzug teilnehmen.

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Die ganze konservativ- agrarische Presse fährt fort, den hingebenden Opfern der Märtyrer ihrer Ueberzeugung", d. h. den gemaßregelten Landräten Lob- und Troftlieder zu singen. Die Nordd. Allgem. Ztg." aber läßt einen fanften offiziösen Wind streichen, um den Sturm zu beschwichtigen:

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Es ist nur zu wünschen, daß die konservative Presse und Partei recht bald von dem Irrgang zurückommt, welcher von der früher mitgeteilten Billigung der in dem Erlaß des Staats­ministeriums vom 31. v. M. über die Pflichten der politischen Beamten ausgesprochenen Grundfäße durch die Konservative Kor­respondenz" zu Auslassungen wie die der Kreuz- Beitung" und ähnlichen anderer Blätter führt."

Der lustige Krieg gegen die Kanalrebellen wird bald berebben. Der Sieg wird sicher nicht auf seiten der kleinlich strafenden Regierung sein.

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Eine Pflicht der Menschlichkeit.

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brüchigen Arbeiter eingestellt werden soll. Das Ministerium daß er die Vorlage durchaus verurteilt. Also auch nicht ein hat den großen Baugeschäften von dieser Verfügung Mitteilung Arbeiter für den Schutz der Arbeitswilligen". gemacht. Eine Kontrolle kontraktbrüchiger Arbeiter ist natürlich Mainz  , 8. September. Der 14. deutsche   Anwaltstag, zu

nur durch Rückscheine möglich; die Baugeschäfte haben deshalb den Arbeitgeberbund für das Mauer- und Zimmergewerbe hiervon welchem etwa 500 Anwälte aus allen Teilen Deutschlands   erschienen benachrichtigt, so daß der Bund voraussichtlich in Kürze hierzu find, ist heute hier eröffnet worden. Justisminister Dr. Dittmar begrüßte die Versammlung. Auf Antrag des Justizrats Dr. Stellung nehmen wird, Im übrigen hat der Bund für ganz oldjhmidt- Berlin   beschloß der Anwaltstag mit Rücksicht auf Deutschland   bereits die obligatorische Einführung sogenannter bas Bürgerliche Gesetzbuch eine baldige Neuregelung des einheitlicher Entlassungsscheine", die von unparitätischen

( das sind natürlich solche, die von den Unternehmern geleitet iuristischen Universitätsstudiums, des Vorbereitungs­werden, Ned. d. V.") Arbeitsnachweisen ausgegeben werden, be- dienstes und des Prüfungswesens im Wege der Reichsgesetzgebung schlossen. Arbeiter ohne Entlassungsschein werden nicht ein สน empfehlen. Ferner wurde die Schaffung eines einheit

gestellt. Auf diese Weise wird es auch dem Eisenbahn- Ministerium lichen deutschen   Wasser- und Bergrechts als notwendig bezeichnet. ermöglicht, eine Kontrolle darüber zu üben, daß Streitende nach Grledigung einiger anderer Fragen wurde der Anwaltstag ge­fchlossen. bei eisenbahn  - fistalischen Bauten nicht eingestellt werden."

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Es ist sehr charakteristisch für die Bedeutung diefer Maßregel Ein Dresdener   Prozeß. Der Streifprozeß gegen den Maurer des Eisenbahn- Ministeriums, daß sich die tontrattbrüchigen Arbeiter" Schönherr, über den schon sehr intereffante Einzelheiten berichtet für die Neuesten Nachrichten" mit verblüffender Geschwindigkeit in wurden, ist nun, nachdem er am 19. Auguft vertagt war, an einfache Streifende" umwandeln. Das Eisenbahn- Ministerium wird 6. September vor dem Schöffengericht in Dresden   zu Ende geführt an feinem Teile bazu beitragen, daß Arbeiter, die fich zu streiten worden, und zwar endete die Verhandlung mit der Berurteilung unterstehen, durch den Hunger bald wieder gezwungen werden, sich des Angeklagten zu einer Woche Gefängnis. Es mögen den Bedingungen ihrer Herren zu fliehen müſſen, den Wirkungen Die frühere Verhandlung wurde vertagt, weil die zwei noch einige äußerst charakteristische Momente hervorgehoben werden. Arbeiter, werben alles völlig versagten. Sie konnten dieser socialpolitischen That dadurch zu begegnen, daß sie sich die Hauptbelastungszengen des Vorsitzenden nicht bezeugen, einheitlichen Entlaffungsscheine" der unparitätischen" Arbeits- tro heißesten Bemühens nachweise, deutlicher Maßregelungsbureaus, nicht aufzwingen lassen. daß der Angeklagte die ihm von der Anklage in den Mund gelegten Aeußerungen gethan hat. Es waren nun drei weitere Zeugen, ein Der bisherige Minister des Innern, Freiherr   v. d. Recke  , Polier, ein Polizist und ein Staatsanwaltschafts- Assessor geladen, ist an Stelle des neuen Kultusministers Studt zum Oberpräsidenten Senen gegenüber die zwei Hauptzeugen Angaben im Sinne der An­der Provinz Westfalen ernannt worden. Eine amtliche Bestätigung flage gemacht haben sollten. Doch vermochten diese Zeugen nichts Der Verteidiger des wegen Landesverrats angeklagten der Meldung liegt bisher nicht vor.- Erhebliches vorzubringen. Dagegen erflärte nunmehr der eine Haupt­französischen Kapitäns Dreyfus hatte das Zeugnis des Ministerkonsum unterm neuen Kure. Wir hatten erwähnt, zeuge, bestimmt vom Angeklagten die Bemerkung gehört zu haben: deutschen und italienischen Militärattachés in Paris   im daß durch den Rücktritt der Minister Bosse und v. d. Recke   die Zahl Euch Brüder werden wir schon raushelfen". Daraufhin erfolgte Jahre 1894, der Herren Schwartkoppen und Pa der gegenwärtig lebenden in attiven Staatsminister fich die Verurteilung. Nun hat aber dieser Zeuge in der ersten, ver­nizzardi angerufen. Nach Labori's Mitteilung war auf 21 erhöht habe. Diese Angabe ist, so bemerkt die Magde  - tagten Diese Angabe ist, so bemerkt die Magde  - tagten Verhandlung in Bezug auf diesen Saz, tros energischen diesen beiden Offizieren von ihren Regierungen zwar nicht ein burger Zeitung", nur in fofern richtig, als es jetzt 21 ehemalige Vorhalterhandlung in Bezug auf und es zu befchworen, aus­Staatsminister giebt, die diesen Titel noch führen. Die gefagt, er könne nicht behaupten, daß diese Bemerkung Erscheinen vor dem Kriegsgericht in Rennes   erlaubt worden, Zahl sämtlicher noch lebenden ehemaligen Staatsminister vom Angeklagten gemacht worden sei. Der Zeuge hat überhaupt wohl aber die Vernehmung durch eine vom Kriegsgericht ist noch etwas größer. treten jenen 21 noch hinzu feine Aussagen dreimal gewechseltoffenbar nicht aus Ab­entsandte Kommission. Das Striegsgericht lehnte die Ent- der frühere Finanzminister Hobrecht, dem bei seinem ficht und böjem Willen, sondern weil ihm ganz augenscheinlich die sendung einer Kommission ab und der Präsident des Kriegs- Ausscheiden die Fortführung des Titels als Staatsminister Fähigkeit, etwas richtig zu fassen und wiederzugeben, völlig abgeht. gerichts, Oberst Jouaust, weigerte sich von dem ihm zu nicht gewährt wurde, und die Kriegsminister, die nach Das wurde auch von der Verteidigung eingehend erörtert. Troy­ftehenden Rechte einer solchen Kommissionsentfendung Ge- ihrem Ausscheiden den Titel Staatsminister nicht mehr führen. Von dem die Verurteilung! brauch zu machen. früheren Kriegsministern leben noch v. Berdy du Vernois und Die deutsche Regierung hat sich nun, in legter Stunde Bronsart v. Schellendorff II. Jm ganzen giebt es also jest 24 ehe­fast vor dem Urteil des Rennefer Kriegsgerichts entschlossen, malige Staatsminister. Von ihnen sind nur v. Delbrück  , Falt, v. Hofmann, Graf Haßfeldt und v. Buttkamer vor dem Regierungs­nochmals ihre früheren Erklärungen zu Gunsten des ange- antritt des jezigen Staisers aus dem Dienste geschieden, die übrigen flagten franzöfifchen Offiziers flar und unzweideutig zu 19 erst später. Von den seit 1888 ausgeschiedenen Mitgliedern des wiederholen und zu bekräftigen. Der Reichs- Anzeiger" bringt Ministeriums sind außerdem schon fünf gestorben, Fürst Bismarck  , folgende bedeutsame Erklärung: Graf Caprivi  , b. Friedberg  , Bronsart b. Schellendorff I und v. Kaltenborn- Stachau.

Wir sind ermächtigt, nachstehend die Erklärungen zu wieder­holen, welche hinsichtlich des französischen   Hauptmanns Dreyfus die kaiserliche Regierung, bei loyaler Beobachtung der einer fremden inneren Angelegenheit gegenüber gebotenen Zurüdhaltung, zur Wahrung ihrer eigenen Würde und zur Erfüllung einer Pflicht der Menschlichkeit abgegeben hat.

Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staatsminister Graf von Bülow hat am 24. Januar 1898 in der Budget­kommission des deutschen   Reichstages folgende Erklärung ab gegeben:

Ich erkläre auf das allerbestimmteste, daß zwischen dem gegenwärtig auf der Tenfelsinsel befindlichen frau­zösischen Exkapitän Dreyfus und irgend welchen deutschen  Organen Beziehungen oder Verbindungen irgend welcher Art niemals bestanden haben."

Nur verbrecherischer Wahuwit kann an der Aufrichtigkeit einer solchen Erklärung zweifeln. Möge sie dazu beitragen, die furchtbare Justiztragödie, welche die französische   Nation bis in ihre Tiefen aufgewühlt hat, endlich zu einem heilvollen Ausgang zu führen.

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In den letzten 11 Jahren sind also schon 24 Minister als solche aus dem Amte geschieden. Das kann unterm parlamentarischen Regime nicht schneller gehen! A 15

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Das

Von dem Dresdner Beamtenjournal. Dresdner Journal", dessen Redacteure als Privatleute beleidigen, aber als Beamte beleidigt werden, rügt in einer Zuschrift die freisinnige Taktik, den Soeialdemokraten zu raten, daß fie recht gemäßigt" in Hannover  auftreten, denn ein Vorgehen mit" blutrünstigen Reben" sei nur eine Unterstützung der Sammlung und der Herrschergelüfte der Konser­vativen.

Diese Ratschläge", so führt die Zuschrift aus, sind unseres Erachtens gar nicht einmal nötig; denn die Socialdemokraten wissen felbft biel zu genau, daß fie augenblicklich mit ihrem gemäßigten" Auftreten bie besten Geschäfte machen; fie zeigen aber, daß die bürgerliche Demokratie nicht etwa mehr nur unbewußt, sondern jezt in vollem Bewußtsein der Socialdemokratie als Vorfrucht bient. Die Konservativen werden von der Linken in solchen Fällen gewissermaßen als reaktionäres Gespenst" an die Wand gemalt; denn auf die staatserhaltenden Parteien wird auch die fanf mütigste Taltit der Genossen" und der friedfertigste Ber­Tanf Des focialdemokratischen Parteitages feine ein schläfernde Wirkung ausüben. Man braucht bloß auf die Entwidelung der Socialdemokratie in anderen Ländern, auf die

Revolutionsschürung beispielsweise in Belgien  , zu blicken und in Betracht zu ziehen, daß die deutsche Socialdemokratie allem solchen Revolutionsheldentum die stärksten Sympathien entgegenbringt und es der deutschen   Arbeiterschaft als Muster vorhält, um sich bewußt zu werden, daß die jeweilige Tattit und Haltung ber Genossen" nur den gwed hat, fich den Verhältnissen anzupassen und die Lage auszumußen. Verfolgt die Socialdemokratie heute eine gemäßigte" Taktik, vermeidet fie blutrünstige" Neden und Zweck der Umstürzler abzulenken und die Bevölkerung in eine falsche Provokationen, so geschieht dies, um den Blick von dem eigentlichen Eicherheit zu wiegen, nicht aber, um ihre Bestrebungen und ihr Eudziel zu revidieren.

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Die Linke färbe aus Partei- Interesse optimiſtiſch, weil sie die socialdemokratischen Krüden   zu ihren Mandaten brauche. Aber auch scheinbar Gemäßigte, wie Bernstein  , das Endziel unentwegt im Auge behielten.

Es heißt ferner:

Ja, das Endzie!! Bernstein   arbeitet für seine Erreichung, er will es genau so, wie die" blutrünftigen" Parteimitglieder, und dieses ist die sociale Republik  ! Also der Umsturz! Dies kann feine Sophistik und lein Jdealismus hinwegdisputieren. Wenn schon ein so gemäßigter" Mann, wie Bernstein  , die Frage in Erwägung zieht, ob es möglich sein werde, in Deutschland  über die Phase eines bürgerlich- tonstitutionellen Regierungssystems hinwegzukommen", oder ob eine solche Epoche nicht mehr nötig ei, so muß doch der ehrliche und nicht ganz verblendete Politiker zugeben, daß es für die Beurteilung der Socialdemokratie ganz gleichgiltig ist, ob Genosse" Bernstein   oder Genosse" Liebknecht, ob v. Vollmar oder Bebel angiebt, wie die augenblickliche Taktik beschaffen sein soll. Die Socialdemokratie will den 11mstura, die ganze Agitation ist danach eingerichtet, um dem Biele näher zu führen. Diese Thatsache zu verschleiern, ist frivol und liegt nur im Intereffe der Socialdemokratie; daß der Frei finn und die bürgerliche Demokratie der Bevölkerung über bie focialdemotratische Gefahr ein für ein U machen wollen, beweist mur, daß es doppelt nötig ist, das Volk über den wahren Charakter der Socialdemokratie fortlaufend zu unter­richten."

Benachteiligung der Seeleute. Wiederholt ist von uns und Der kaiserliche Botschafter bei der Französischen Republik, Fürst daß die im Dienst Krüppel gewordenen Seeleute und die Wittwen im Reichstage von socialdemokratischen Rednern darauf hingewiesen, Münster   von Derneburg   hat nach Einholung der Allerhöchsten Be- und Kinder solcher Seeleute, die durch einen Unfall im Beruf getötet fehle Seiner Majestät des Kaisers im Dezember 1894 und find, bei Bemessung der Renten im Widerspruch zum Gesez verkürzt Januar 1895 dem Minister des Auswärtigen, Herrn Hanotaur, find. Nach dem§ 6 des See- Unfallversicherungs Gesezes dem Ministerpräsidenten, Herrn Dupuy und dem Präsidenten der gilt als Jahresarbeitsverdienst der zur Schiffsbefayung gehörigen Republik, Herrn Kasimir Perier wiederholt Erklärungen dahin ab- Personen im Sinne des Unfallversicherungs- Geſetzes das Neunfache gegeben, daß die kaiserliche Botschaft in Frankreich   niemals, desjenigen vom Reichsfangler festzusehenden Durch weder direkt noch indirekt, irgendwelche Beziehungen zum durchschnittlich für den Monat an Heuer, Lohn oder Gehalt schnittsbetrages, welcher bei der Anmusterung oder Anwerbung Hauptmann Dreyfus unterhalten hat. gewährt wird, unter Hinzurechnung bon 2/5 des für Bollmatrosen als Geldivert geltenden Durchschnittslohnes der auf Seefahrzeugen gewährten Beköftigung. Außer dem sind bei Festsetzung des Durchschnittsbetrages noch regelmäßige Rebeneinnahmen unterlassen. Der Reichskanzler hat nach dem Gejet mindestens alle fünf Jahre eine Revision des Durchschnittsbetrages vorzunehmen. Diese Revision wurde im Jahre 1898 unterlassen: statt einer Revision, die z. B. für Vollmatrosen mindestens 56,26 M. als Durchschnittsbetrag hätte feststellen müssen, erfolgte einfach eine Wiederholung der 1888 festgesetzten Säße. Hierdurch wurden die Matrosen, deren Durchschnittsheuer da Die Erklärung ist im amtlichen Teil des Reichs- mals auf nur 45 M. angenommen war, und die anderen Anzeiger" veröffentlicht. Die deutsche Regierung erklärt da- Kategorien der seefahrenden Bevölkerung erheblich beeinträchtigt. mit autoritativ und feierlich die Unschuld Dreyfus', denn an Dies Unrecht steigerte sich dadurch, daß auch im Jahre 1898 statt Deutschland   sollte dieser jene im Vordereau bezeichneten Aften- eine wirkliche Revision" vorzunehmen, einfach erklärt wurde, hierzu Bei Gelegenheit der Etatsberatung läge feine Veranlassung vor. stücke ausgeliefert haben. und bei der Beratung des Invalidenversicherungs- Gesetzes wurde diese schwere, mit dem Gesetze unvereinbare Schädigung der See­leute im Reichstag von uns angegriffen. Der Staatssekretär des Innern versprach dann eine Prüfung der Angelegenheit vor­zunehmen. Als Resultat diefer Prüfung ist im Reichs- Anzeiger" eine vom 22. August 1899 datierte Bekanntmachung anzusehen, die den Durchschnittsbetrag für 9 Klassen von Seeleuten in einer den Vor dem Kriege? Seeleuten günftigeren Weise feftfeßt. Die Heuersätze sind danach Einige Anzeichen deuten darauf, daß der Krieg in Süd. für die Kategorien der Schiffer um 35, der Bootsleute, Bimmerleute, Bollmatrosen, Heizer, Kohlenzieher und Trimmer um 5, der Leicht­afrita doch noch vermieden werden kann. Auffällig ist matrosen um 4, der Schiffsjungen um 2 W, erhöht. Wenn wir auch besonders, wie unser Londoner Korrespondent bemerkt, daß gern anerkennen, daß die neue Veröffentlichung beweist, daß die die Börse diesmal sehr viel ruhiger bleibt als die öffentliche Besprechung des ungesetzlichen Zustandes durch die social­gerade von ihr gelesene Presse. Natürlich sind die Preise der demokratischen Organe auch nach Ansicht des Reichskanzlers eine Staffern" wie sie die Goldminen- Attien getauft hat durchaus berechtigte war, so ist doch durch die Veröffentlichung dem von den Kriegsdrohungen nicht unbeeinflußt geblieben. Aber Gefche noch feineswegs voll genügt. Zunächst fehlt in der Fest­bis jest ist von einer Panik noch nichts zu verspüren, man segung die Bewertung der regelmäßigen Rebeneinnahmen. Außer­hofft in der Finanzwelt offenbar, daß die Bören im letzten nicht dem nach dem statistischen Jahrbuch thatsächlich vorhandenen. Das unterstützen, das Bolt über den wahren Charakter der Socialdemo dem aber entspricht die Höhe des festgesetzten Durchschnittsbetrages Will uns das Dresdner Journal" in unseren Bemühungen Moment klein beigeben werden. amtliche Jahrbuch weist als Durchschnittsbetrag z. B. für Vollmatrosen auf: 1896: 51,74, 1897: 54,03, 1898: 56,52 W., also als dreijährigen fratie aufzuklären, so wird uns das sehr willkommen sein. Das Durchschnittsbetrag 54,10 9. Der Reichskanzler hat aber den Durch Beamten- Journal kann diesen Aufklärungsdienst am besten dadurch schnittsbetrag nur auf 50 m. beziffert. Wie erklärt sich das? Giebt erfüllen, daß es wöchentlich zweimal unser Programm abdruckt. bas amtliche statistische Jahrbuch unrichtige Sätze an oder hat man Oder will es über den wahren Charakter" durch den Korb-. bei Festsegung der Durchschnittsheuer in der Bekanntmachung vom macher Fischer, die Beamten- Redacteure des Journals" und ähnliche 22. August 1899 die flaren gesetzlichen Bestimmungen abermals, Aufklärer die Wahrheit verbreiten?- verstanden? Die in Ausübung ihres harten Berufs erwerbs­wenn auch in minder erheblicher Weise wie 1893 und 1898 miß­Jagd auf die Streifposten. unfähig gewordenen Seeleute Die Zuchthausvorlage will die Streitposten der Arbeiter unter­amb die Witwen und Waisen Im Ersten Volksraad in Pretoria   zeigte sich am dieser mühevoll arbeitenden Männer haben drücken. Doch der Haß des Unternehmertums versucht auch jetzt ein Recht dar­Donnerstag bei Beratung des Antrages Coester, betreffend auf, daß das Gefes volt zu ihren Gunsten zur Anwendung der Arbeiter aufzubieten. Eifrig wurde bald hier bald dort der zu so schon alle Mittel, um Polizei und Justiz gegen dieses Kampfesmittel die Ansammlung britischer Truppen an der Grenze Transvaals  , gelangt. Bleibt doch auch dann noch der bei Bemessung eine überaus heftige und friegerische Stimmung. Staats- von Unfallrenten anzunehmende Jahres- Arbeitsverdienst weit hinter vielem brauchbare Paragraph vom Groben Unfug auch gegen das Streit­sekretär Reit verlas das Antworttelegramm Sir A. Milners dem thatsächlichen Jahres- Arbeitsverdienst zurück. Bemerkenswert poſtenstehen gewendet. Und wo er nicht hinreicht, da greift man So hat lezthin eine Ferien­auf das an ihn gerichtete Ersuchen Transvaals um Aufklärung: ist, daß die gesamte tapitalistische Breffe für die Ungerechtigkeit des zur Polizeiverordnung. " Ich weiß nicht, was Reiß meint, wenn er auf die An- bisherigen Zustandes kein Wort des Tadels gefunden hat und auch Strafkammer des Berliner   Landgerichts einen Streitposten wegen den jezigen etwas minder ungerechten Zustand zu billigen scheint. Uebertretung der Polizeiverordnung verurteilt, welche das lange fammlung von Truppen anspielt. Es müssen die britischen Für die Gesetzlichkeit sind auch auf diesem Gebiete bislang umherstehen auf den Bürgersteigen mit Strafe bedroht. So wird eine Polizeiverordnung mächtiger denn das Gesetz. Was Truppen in Südafrika   sein, deren Stellung und Zahl kein allein die socialdemokratischen Organe eingetreten. tein Gesetz vermag, die Polizei vermag es. Geheimnis ist. Aber jedermann weiß doch, daß sie hier sind, Prekfünder in preußischen Gefängnissen. Der Redacteur Zwar hat die Polizei oft ein Herz voll Sanftmut und Milde. um die britischen Interessen zu schützen und gegenüber unseres Parteiblattes in Kajjel, Genosse Garbe, wurde am Mitt Man gehe auf eine Straße und man findet Menschen, die aus irgend Eventualitäten bereit zu sein." woch nach Verbüßung einer vierwöchigen Strafe aus dem Gefängnis welchen Gründen an einer Stelle längere Zeit verteilen. Viele Mitglieder des Ersten Volksraads hielten darauf entlassen. Er wurde mit Rumfutsch und blauem Heinrich ernährt So lange sie nicht den Verkehr hemmen, wird kein Polizei­Kriegerische Reden und drangen auf Entfendung von Truppen und dabei mit den Geheimnissen des Moutierens von Korsettstangen beamter ihnen zu nahe treten. Aber oft sehen wir auch den Ver­an die Grenzen. Dagegen mahnten Mitglieder des Aus- vertraut gemacht. Nicht einmal eine Beitung durfte er fehr gehemmt, stundenlang gehemmt durch Menschen, die un­lesen und selbst einen Besuch seiner Frau durfte er nicht empfangen. beweglich feststehen auf dem Bürgersteige, die sich zu dichten führenden Rats zur Ruhe und Mäßigung. Das gehört so zur preußisch- deutschen   Kultur. Maffen zusammenballen. Und doch schreitet kein Diener der heiligen Kein Arbeiter für die Zuchthausvorlage. Ein Arbeiter Hermandad ein. Freilich da giebt es den Einmarsch der Soldaten, 2. R. in Bromberg  , Mitglied des Gewerkvereins der Lederarbeiter, den Aufzug der Wachparade oder gar die hösischen Herrschaften zu follte sich vor einiger Zeit für die Zuchthausvorlage ausgesprochen sehen. Das alles bleibt straflos, ist unter Umständen ein Zeichen braver haben und dieser eine wurde von der Zuchthauspresse eifrig ver­tündet. Jetzt hat der genannte Arbeiter an die Redaktion der Gesinnung. Wehe aber dem Arbeiter, der im Stampfe für geringe Volkswacht" in Breslau   ein Schreiben gerichtet, worin er die ihm Verbesserung seines elenden Lebens Umschau halten will, ob nicht Thor­unterstellte Meinung ganz entschieden in Abrede stellt, und erklärt, heit und Schlechtigkeit dem gesperrten Industrieherrn Streitbrecher

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Dennoch erscheint die Lage höchst kritisch. Noch liegt keine Nachricht vor über die Beschlüsse des heutigen Ministerrates in London  . Es wird vermutet, daß das Parlament einberufen werden soll, um die Einberufung von Ersatztruppen zu be­willigen. Inzwischen wird aus England und Indien  , sowie aus Transvaal   von der Mobilisierung bedeutender Truppenmassen gemeldet.

Deutsches Reich  .

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Das ftreiffeindliche Eisenbahnministerinm. Die Berliner Neuesten Nachrichten" industriellen schreiben:

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das Organ der Groß­Der Königlich preußische Eisenbahnminister hat eine Verfügung erlaffen, wonach bei den eisenbahn  - fistalischen Bauten tein kontrakt­

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