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zutreibt; er hindert zivar niemandeu im freien Verkehr| Der Abhaltung der Parteikonferenz für die Proving auf der Straße; stört keinen Nebenmenschen außer Posen hatten sich anfangs vielerlei Schwierigkeiten in den Weg den Streifbrecher suchenden Kapitalisten, aber die Polizei gestellt. Diese sind jetzt jedoch beseitigt, so daß die Verhandlungen zieht ihre Verordnung hervor, wendet sie an auf den Fall, auf nun am 10. September in Kolmar beginnen werden. den sie anzuwenden ihrem Ursprung und ihrem Sinne nach nimmer­mehr möglich ist. Und es finden sich Richter, welche diese Beschränkung des Arbeiter- Koalitionsrechts durch derlei Polizeimethoden gut­heißen!

Aber vielleicht verfolgen die Richter die löbliche Abficht, zu er weisen, daß das Zuchthausgesez unnötig ist!-

tsChronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse.

Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelte die Gffener Straffammer ant 6. September gegen den Maurer Wilh. Bunse aus Gelsenkirchen . Der Angeklagte soll sich einer Majestätsbeleidigung

In Rennes .

Die Freitags- Sihung wird um 6 Uhr 35 Minuten eröffnet. In dem Saale ist überaus zahlreiches Bublifum anwesend. Dreyfus scheint vollständig ruhig. Demange ergreift das Wort zu feiner Verteidigungsrede. Die Verteidigungsrede.

Der frühere Polizeikommiffar Köfter aus Bochum , jetzt Agent, wird von der Armenverwaltung in Bochum steckbrieflich ver­folgt. Er hat seine Familie im Stiche gelassen, so daß diese der Mit tiefer Bewegung, so erzählt der telegraphische Bericht der öffentlichen Fürsorge anheimgefallen ist. Die Armenverwaltung Voff. 8tg.", erhebt sich Demange zunächst dagegen, daß die fordert auf, ihn festzunehmen und auf Grund des§ 361 des Strafeidenschaften der Parteien die Formel geschaffen haben: Dreyfus' gefezes gegen ihn vorzugehen. Unschuld ist die Verurteilung des Heeres. Das ist ein Wahn­Auch der Verfasser der neuesten Sudelei gegen die Social- finn, der nicht schroff genug bekämpft werden kann. Er habe demokratie heißt Köster, stammt aus Bochum , war früher Polizei- feit feiner Kindheit das Heer achten und lieben gelernt. Als beamter und ist jest Agent, Franzose, als Sohn eines Soldaten, habe er in seiner Seele graufam gelitten, als er diese ungeheuerliche Berkuppelung zweier des Heeres werde nicht im entferntesten darunter leiden, wenn die unzweifelhafte Unschuld Dreyfus' verkündet werde.

ſchuldig gemacht haben. Auf 3 Monate Gefängnis lautete das Urteil Stimmungsbilder von der ,, Affaire". Begriffe gefehen habe, die nichts mit einander gemein haben. Die Ehre

Ausland.

Attentatsprozeß in Serbien .

der

Der Prozeß wegen des angeblichen Mordanschlages auf Erkönig Milan hat am Freitag begonnen. Vor dem Gerichtstische liegen blutbefleckte Kleidungsstücke des Adjutanten Lukitsch. Auf der An­flagebant nehmen 24 Personen Platz. In der vordersten Reihe figt nezewitsch, von vier Gendarmen bewacht. Knezewitsch, wie alle andern Angeklagten, sind ungefesselt, doch sieht man an seinen Handgelenken die Zeichen bisherigen Fesselung. Im Zuschauerraume befinden sich etwa 200 Per jonen, darunter Mitglieder des diplomatischen Korps, sowie aus­wärtige und hiesige Journalisten. Unmittelbar nach dem Eintritt der Angeklagten beginnt die Ver­lejung der Anklage. Diese richtet sich in erster Reihe gegen Knezewitsch, der das Attentat auf Milan ausgeführt hat. Die Anklage erzählt den Vorfall, wie er aus den damaligen Mitteilungen wohl bekannt ist. Es geht auch daraus das Geständnis des Attentäters hervor, daß er für das Attentat gedungen sei, um die Dynastie Karageorgievic auf den Thron zu bringen. Es wird ferner behauptet, daß das Attentat nicht der Ausfluß eines augenblicklichen Entschlusses, sondern wohldurchdachter Ueberlegung und einer lange vorbereiteten Verschwörung sei.

Ueber die Mittwoch Sigung schreibt unser Berichterstatter aus Rennes unterm 6. September:

Hier weht ein scharfer Wind. Die standalöse Haltung, die ſchamlosen Lügen, die verleumderischen Verdächtigungen der Were treter des Generalstabes haben die Erregung der Freunde Dreyfus' bis zum Uebermaß gesteigert.

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Der Verteidiger erinnert mit hochernsten, eindringlichen Worten die Richter daran, daß das Urteil des höchsten Gerichts ihnen ihren weg genau vorzeichne, und er erläutert diefes Urteil, daß keinen Zweifel darüber läßt, daß die einzige gefeßliche Unterlage des 1894er Urteils gegen Dreyfus, das Be In der That ist es unmöglich, sich eine genaue Vorstellung von gleitschreiben, das Werk Esterhazys sei. Die Richter der niedrigen Gesinnung mancher Offiziere zu machen. Heute stieg von 1894, ruft er, waren ehrenhaft wie Sie. Glauben Sie, daß sie der Kommandant Lauth noch unter den Schmuz hinab. Dieser Dreyfus verurteilt hätten, wenn sie die Gutachten der Schrift­Kommandant, der sich bis jetzt in alle schmußigen Affairen, infalle im Striegs: fenner von 1898 gekannt hätten, die ohne Zögern das Begleit­ministerium begangenen Verbrechen eingemengt hat, dieser Kommandant, schreiben Esterhazy zuschrieben?" Gleich bei Beginn dieser Ver­der der Urheber der Radierung des Petit bleu", also einer Fälschung ist, handlungen scheine den Richtern ein Ausruf Dreyfus nach hat sich erlaubt, vor den Gerichtshof niedriges Polizeigeschwäß seiner Verurteilung aufgefallen zu sein. In zwei, drei Jahren wird gegen den Oberstlieutenant Picquart zu bringen. Er jagte, daß er eines meine Unschuld an den Tag kommen!" hatte Dreyfus gerufen, und Tages einem Kameraden, der nach den Kolonien abging, ein die Richter fanden das auffallend und suchten dahinter irgend eine Man hatte Abschiedsdiner gab, zu dem er alle Offiziere des Bureaus mit Ein- dunkle Bedeutung, und doch sei die Sache sehr klar. schluß des Oberst Picquart geladen hatte. Und Picquart habe zu Dreyfus gesagt, die Nachforschungen seien dadurch sehr erschwert, diesem Diner, an dem Frau Henry und Frau Lauth teilgenommen, daß man durch diplomatische Rücksichten gehemmt sei. Er begriff ein leichtfertiges Frauenzimmer mitgebracht, um so seine Mißachtung das und bat mur, man möge trotzdem weiter suchen. Es werde wohl gegen die Offiziere seines Bureaus zu bezeugen. Zweifellos aber lange dauern, vielleicht zwei, vielleicht drei Jahre, aber schließlich ist die von Lauth erzählte Geschichte in allen Punkten ungenau. werde man trotzdem ans Ziel gelangen. Das habe Dreyfus damals Picquart verlangte von seinem Plaz, dem Kommandanten Lauth zu seinem Verteidiger gesagt, das habe er in den Briefen von der antworten. Aber der Präsident Jouaust war wachsam und Teufelsinsel, deren einige der Verteidiger vorliest, fortwährend wieder­mit seiner gewohnten Parteilichkeit verbot er es, dem niedrigen holt, so daß über den Sinn der Worte, die zu einer Sagenbildung Verleumder entgegenzutreten, der soeben auf dem Zeugenstand unter Anlaß gegeben, kein Zweifel bestehen könne. Während Maitre Demange die Briefe von der Teufels= Aus Belgrad wird telegraphiert: Der in dem Hochverrats. feinem Eide eine Lüge mehr erzählt hatte. Daher beabsichtigteinsel liest, die die grauenhafte jüngste Vergangenheit vor Dreyfus treffen, um ihn zu ohrfeigen. Ohne das Dazwischentreten von Verlassen des Saales Qualen Piequarts Freunden sowie der Sicherheitswache hätte Lauth eine erneuern, fann Dreyfus, der, halb zu seinem Verteidiger gewendet, fräftige Berichtigung erfahren. Er verbarg sich, blaß vor Furcht, zuhört, seine Bewegung nicht bemeistern, und seine zusammen­hinter den Generalen. gezogenen Gesichtsmuskeln verraten, ohne daß er es merkt, einen Allmählich kommen alle, die den Verhandlungen folgen, in eine solchen Schmerz, daß einige der Richter, die ihn bis dahin betrachtet liberaus erbitterte Gemütsverfassung. Es scheinen sich Gewaltthätig haben, den Anblick nicht ertragen und die Augen von ihm weg feiten vorzubereiten und mangels anderer Waffen werden vielleicht wenden. Maitre Demange erwähnt das berühmte Argument bald die Fäuste gebraucht werden. von den fünf Kriegsministern. Eine Anzahl großer Generale haben hintereinander ihre Ueberzeugung von Dreh­fus Schuld ausgedrückt und unerschütterlich aufrecht erhalten. gründet sich aber diese Ueberzeugung, die

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prozesse angeklagte Präfett 3ivko Angjelitsch wurde am Freitag früh in seiner Kerkerzelle erhängt aufgefunden.-

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Schweiz . Zürich , 7. September. ( Eig. Ber.) Ende Oktober finden die Nationalratswahlen statt und bereits sind unsere rührigen Genossen als erste auf dem Plane erschienen. Am Montag fand eine Vertrauensmänner- Versammlung statt, in der einstimmig be­Trarieug fette heute seine Aussage oder vielmehr sein schlossen wurde, wiederum wie 1896 eine volle Sechserliste aufzu- Plaidoyer fort. Die Generale, die förmliche Anklagereden gegen stellen, da der Wahlkreis Zürich sechs Abgeordnete für den National- Dreyfus gehalten hatten, verhehlten nicht ihren Merger, auf dem Worauf rat zu wählen hat. Bekanntlich war bor drei Jahren in Zürich Beugenstand die ganze Affaire von dem früheren Siegelbewahrer er- viele solchen Eindruck macht? Auf ein einziges Beweis­Genosse Greulich im dritten Wahlgang nahe daran, gewählt zu zählen zu hören. Der Präsident Jou a ust begnügte sich, während stück, das Begleitschreibe ir! Alles Uebrige iſt eine Anhäufung werden, trotzdem Liberale, Konservative und Demokraten, alles der meisterhaften Ausführungen Trarieng' die Stirne zu runzeln und von Vermutungen und Möglichkeiten, doch keine bestimmte, be­sonstigen Habers vergessend, wie ein Mann zusammenstanden, um verzweifelt seinen langen Schnurrbart zu streichen, aber er wagte es weifende Thatsache. Daß die Generale diesen Vermutungen in die socialistische Gefahr abzuwenden. Vielleicht gelingt es dies nicht, den Zeugen zu unterbrechen. War er durch die hinreißende ihrem Bewußtsein den Wert von Beweisen beimessen konnten, ist mal, neben Vogelsanger einen zweiten Abgeordneten durchzubringen. Beredtfamteit und den Ton der Ueberzeugung fortgeriffen? Oh nein! lediglich aus ihrem Seelenzustand zu erklären. Sie saben sich heftig op is why thin Portugal . Als guter alter eingefleischter Soldat, der er ist, wagte der Oberst angegriffen, fie begannen das ruchlose Wort zu wiederholen: Wir Jouaust deswegen teine Unterbrechung, weil ein früherer Justiz- haben zwischen Dreyfus und der Ehre des Heeres zu wählen", und minister vor ihm sprach. Und fürwahr, vor einem Minister hat ein von da ab fonnten sie nicht mehr zugeben, daß Dreyfus' Unschuld Oberst zufolge der Disciplin zu schweigen. ihnen bewiesen werden könne.

Oporto , 8. September. Gestern sind hier zwei neue Bestfälle borgekommen. Das Amtsblatt der portugiesischen Regierung veröffentlicht eine Im Verlauf der Fragen, die Labori an Trarieng richtete, trat Worauf gründeten die Anfläger in dieser neuen Verhandlung tönigliche Verordnung, durch welche die Professoren Nicardo Jorge auch General . 8 url in den auf. Bekanntlich war er es, der die Ver- ihre Beschuldigungen? Auf drei Ordnungen von angeblichen Be­und Pestan beauftragt werden, als Delegierte der Regierung folgungen gegen Picquart anordnete, den der Generalstab an- weisen: erstens auf das Geständnis, zweitens auf die Geheimpapiere, gemeinsam mit den von fremden Regierungen zum Studium der klagte, das Petit bleu radiert zu haben. Von dem Verteidiger die allerlei Vermutungen rechtfertigen sollen, drittens auf das Be­Beft nach Oporto entsandten Aerzten zu einer außerordentlichen Dreyfus' in die Gnge getrieben, wurde General Burlinden zu dem gleitschreiben, und zwar auf dessen Inhalt und auf dessen Schrift. Stommiffion zusammenzutreten, um die Wirkung der verschiedenen Eingeständnis gezwungen, daß die Stadierung erst nach der Abreise Der Verteidiger verspricht, diese Punkte der Reihe nach zu prüfen. Arten von Serum und Impfstoff zur Verhütung oder Heilung der Picquarts geschehen ist. Das angebliche Geständnis. Pest zu prüfen und über das Ergebnis zu berichten.

Amerika.

New York , 8. September. Das Kriegsdepartement hat ein Telegramm an den General Otis gefandt, in welchem ihm mitgeteilt wird, daß er als Kommandant der philippinischen Truppen durch den General Miles ersetzt wird.

Partei- Nachrichten.

Eine Verbrecherbande. Aus den im Notizkalender für 1900 gegebenen biographischen Angaben über unsre 57 Reichstags­Abgeordneten geht hervor, daß 40 von ihnen mit Freiheitsstrafen belastet sind von zusammen 535 Monaten oder durchschnittlich der Mann mit 133/8 Monaten. Diese Strafen, die sämtlich im Dienste der Freiheit erworben wurden, bilden ein wertvolles Stück Geschichte aus dem Befreiungskampfe der deutschen Arbeiterklasse. Und sie sind doch nur ein kleiner Bruchteil der über die organisierten Arbeiter und ihre Borkämpfer seit dem Bestehen der deutschen Socialdemokratie ver­hängten Strafen.

Und hierbei ereignet sich ein Zwischenfall von außerordentlicher Wichtigkeit. Labori bittet den Vorsitzenden, den vom Minister des Aeußern entsandten Paléologue aufzufordern, ein auf das Petit bleu bezügliches Stück, das dessen Authenticität in unwider leglicher Weise feststellt, zur Verlesung zu geben.

Paléologue, auf den Zeugenstand gerufen, erklärt, daß aus einer Unterredung zwischen dem deutschen Gesandten v. Münster und dem Minister des Aeußern Delcassé hervorgehe, daß der Oberst Schwarz­toppen zugegeben hat, mehrere Petits bleus an den Major Esterhazy geschrieben zu haben und daß er sehr wohl auch das geschrieben haben könne, das dem Oberst Picquart zugestellt sei.

Die Bewegung, die durch diese wichtige Erklärung im Saale hervorgerufen wird, ist außerordentlich. Das ist ja der deutlichste Beweis, daß Esterhazy der Verräter ist, und es ist der amtlich er­brachte Nachweis vom guten Glauben Picquarts.

Werden die Richter es wagen, nach diesen Enthüllungen den un­schuldigen Dreyfus zu verurteilen?

Bunächst das Geständnis. Das höchste Gericht hat end­gültig unanfechtbar geurteilt, daß Dreyfus niemals ein Ge­ständnis abgelegt hat, und der Regierungskommissar war gestern wohlberaten, als er von diesem angeblichen Geständnis in seiner Antlagerede kein Wort laut werden ließ. Da aber zahlreiche Zeugen umständlich über diesen hinfälligen Punkt ausgesagt haben, will auch er dabei verweilen.

Maitre Demange zeigt die Sonderbarkeit der Geschichte dieses angeblichen Geständnisses. Unmittelbar danach ist nirgendwo davon die Nede, keine Erwähnung in der Dienstmeldung Lebrun­Renaults, feine bestimmte Fassung in einem gleichzeitigen Berichte des Generals Gouse an Boisdeffre, fein Wort in den Meldungen an General Saujjier. Mercier will Lebrun- Renault zu Cafimir Perier geschickt habe, um ihm vom Geständnis zu sprechen. Lebrun- Renault sagt zu Casimir Perier kein Wort; er will ein­geschüchtert gewesen sein. Aber Lebrun- Renault war auch beim Ministerpräsidenten Dupuy! Ihm sagt er fein Wort! War, er Bei militärischen Richtern muß man sich auf alles gefaßt machen. etwa auch bei Dupuy eingeschüchtert? Die Wahrheit ist, daß und wenn man sieht, wie der Oberst Jonaust, der doch weiter nichts Lebrun- Renault wirklich gesprochene Worte mißverstanden und erst als Licht und Wahrheit suchen sollte, bei den Verhandlungen sich nachträglich umgedeutet hat. Dreyfus sprach Worte nach, einmischt, um zu verhindern, daß peinliche Fragen gestellt werden, die du Bath de Clam ihm gesagt hatte und gegen die er sich heftig um zu verhindern, daß die Vertreter des Generalstabes erhob. Du Path de Clam leugnet jett, von Anföderung gesprochen zu Parteikonferenzen. Auf einer Parteikonferenz für den 8. und in flagranti bei falichem Zeugnis ertappt werden, so fragt man sich, haben, aber bei den Gerichtsschriften liegt seit Jahren ein infolge dessen den 10. schleswig - Holsteinfchen Wahlkreis wurde ob fein Spruch nicht schon feststeht, und ob er nicht, Gerechtigkeit nicht anzuzweifelnder Brief, den Dreyfus, feinem Verteidiger am zerichtet, daß am 4. September 1898 noch eine aus der Reichstagswahl herrührende Schuld von 5278 M. vorhanden war, und Recht verhöhnend, troy allem eine Verurteilung erreichen will. Abend seiner Degradierung schrieb, worin er ihm den Befuch Die Aussage Trarieur bringt auch den General Billot auf du Baty de Clams und das mit ihm geführte Gespräch erzählt, die jetzt gedeckt ist. Die Einnahme der Organisation betrug im ab- den Beugenstand. Auch dieser fühlt, daß alles einstürzt. Daher ver- und wo er berichtet, du Paty de Clam habe ihn gefragt, ob er nicht gelaufenen Jahre 4195 M. und die Ausgabe 3970 M. Die Kosten teibigt er sich mit weichlichen Worten und sucht seine Haltung in der etwa zur Anköderung wertlose Schriftstücke ausgeliefert habe. Was Der Reichstagswahl belaufen sich auf 22 030 M. Im vorigen Herbst Picquart - Affaire zu entschuldigen. wiegt angesichts dieses unmittelbar nach dem Gespräch nieder­wurden in beiden Kreisen 20 000 Wolfskalender verteilt. Es wurde in Aber als würdiger Soldat der Jesuiten findet er schließlich einen geschriebenen Berichts eine Aussage du Path de Clams, die fast der Debatte hervorgehoben, daß die Genossen von Altona und Wandsbek die Kosten für die Agitation im 10. Kreise fast allein aufzubringen neuen Kniff. Die Spionage- Affairen, sagt er, sind so verwickelt, daß fünf Jahre später und unter der Einwirkung aller bekannten Er­ein Ginverständnis zwischen Dreyfus und Estereignisie gemacht wird? Vom Geständnis bleibt also hätten, und daher komme es, daß sie für die. Provinz und für die hazy wohl hätte stattfinden können. schlechterdings nichts übrig, nicht bloß rechtlich wegen Hauptkasse nicht soviel leisten könnten, als es ihrer Bedeutung an­des Urteils des höchsten Gerichts, sondern auch sachlich wegen der gemessen wäre. Die Streisfonferenz für den Wahlkreis Bielefeld nahm den Sinfälligkeit aller Behauptungen, die sich darauf beziehen. Antrag an, daß nur solche Delegierte nach Hannover geschickt Die Geheimpapiere. werden, die dort einer möglichst kräftigen Beteiligung an den Landtagswahlen durch ihre Abstimmung feinen Stein in den Weg Legen.

Die Abrechnung ergab 1500 M. Einnahme und 509 M. Aus­gabe. Dem Parteiblatte wurden dann 500 mt. bewilligt. Auch die Kreiskonferenz für den Wahlkreis Herford Halle beauftragte ihren Delegierten zum Parteitage, für Beteiligung an den Landtagswahlen einzutreten.

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Bei diesen Worten erhebt sich Labori und protestiert heftig. Auch Dreyfus hat sich voll Unwillen über diese neue Machenschaft erhoben. Und als Labori den General Billot auffordert, sich zu er­flären, entzieht ihm der Präsident Jouaust unter allgemeinem Unwillen das Wort. Der Lärm wird so Demange beleuchtet nun die Geheimpapiere, aus denen ins­start, daß der Präsident mit der Räumung des Saales droht. besondere Cabaignac eine tödliche Waffe gegen Dreyfus Wahrlich, bei dieser Affaire wird es unmöglich sein, alle schmieden wollte. Der Briefentwurf, doute preuve" Schwarz­wechselnden Standpunkte der Anklage zu bestimmen. Kaum zeigt toppens wird von Cavaignac auf Dreyfus bezogen. Das weil er den deutschen Wortlaut teils sich ein Mittel zur Vernichtung Dreyfus' als ungeeignet, so wird ist nur möglich, sofort ein anderes Mittel hervorgeholt. unvollständig, teils falsch übersetzt. So giebt er das Wort Unnötig ist es, bei der Verlesung der Aussage zu verweilen, die Patent", nämlich Offizierspatent, mit lettre de service wieder, von du Paty de Clam , der durch eine sehr gelegene Krankheit während die richtige Uebersetzung brevet d'officier ist und ganz In einer Partei Versammlung in Halberstadt sprach am Erscheinen verhindert ist, abgegeben wurde. Nach dem, was man etwas anderes bedeutet. Unverständlich, wenn man es auf Dreyfus Dr. Crohn über Bernstein . Er jagte: von ihm weiß, konnte man sich denken, was dieser Elende sagen anwenden will, wird das doute preuve"-Papier im Gegenteil " Nicht durch Majoritätsbeschlüsse, sondern nur durch wissenschaft- würde. Nachdem er der teuflische Veranstalter der Verurteilung sonnentlar, wenn es sich auf Esterhazy bezieht. Das Papier d'Avignon spricht davon, daß Banizzardi einen liche Forschung, durch das Für und Wider bildet sich die Erkenntnis Dreyfus' gewesen war, und nachdem er an allen Fälschungen Das muß Dreyfus sein! Warum? Weil im weiter; lassen wir also ruhig die Theoretiker allmählich das heraus- des Generalstabes mitgearbeitet hatte, hat er ja noch einige Tage Freund habe. finden, was richtig ist. Die Partei der Socialdemokratie, sagte ich, vor dem Prozeß dem General Mercier das famose Stück Schneider Papier ce canaille" von einem D die Rede ist! Das ist sichtlich Wie! Zwei hohe Offiziere bleibt bei alledem was sie ist und was sie war. An bestimmte Leitfäge zugestellt, das man betrügerischerweise in das geheime Dossier ein- der Anfangsbuchstabe von Dreyfus. nennen in ihrem Briefwechsel einen Mann einmal ihren Freund von Marg und Engels ist sie nicht gebunden, wenn neue Erscheinungen zuschmuggeln verſuchte. auftauchen, die denselben widersprechen. Wir würden zu einer Die lange Aussage des Genoffen und Mitschuldigen Merciers, und tags darauf eine Stanaille? Nein, der Freund ist wirklich ein dogmatischen Partei herabsinken, dürften wir unter allen Umständen die man verlas, enthielt denn auch nur eine Bestätigung alles dessen, Freund, den die Offiziere rechtmäßig haben; wer aber D ist, nicht davon abgehen, was unsere großen Männer gesagt haben. Wir was der General Mercier gesagt hatte. Man hat du Paty im das erhellt aus den anderen Geheimpapieren. Es ist jener den Attachés Blätter der Uebersichtskarte sehen es an Lassalle, dessen Andenken hochgehalten wird, trotzdem Generalstab selbst als den Erbärmlichsten der Erbärmlichen be- Dubois, der einzelne seiner Theorien heute für uns nicht mehr gelten. Das zeigt handelt! Was liegt daran? Man braucht seine Hilfe zur Rettung der Befestigungen lieferte. Man hat auch hartnäckig nachzuweisen gerade die Kraft und die Gewalt der Socialdemokratie, daß ihr Be- des Generalstabes; denn nur von ihm allein kann die Stettung noch gesucht, Dreyfus habe sich Blätter dieses Planes verschaffen können. stand gar nicht von einzelnen Theorien abhängt. Was aber als ihr kommen. Wenn der Generalstab dagegen unterliegt, so wird es bleibe dahingestellt, ob diese Möglichkeit, die an sich gar nichts Ziel unverrückbar bestehen bleibt, ist auf socialem Gebiete die Ueber: du Path sein Verbrechen mit den andern Verbrechern vor Gericht beweisen würde, wirklich bestand. Aber aus den Geheimpapieren erhellt, daß die Attachés jedes Blatt des Planes ihren Lieferanten führung der Produktionsmittel in den Besitz der Gesamtheit und auf verantworten müssen... politischem Gebiet das Streben nach politischer Macht, nach freiester Mit großer Ungeduld erwartet man im Publikum die Aut- mit 10 bis 20 Fr. bezahlten, daß die ersten Blätter 1892, andere Demokratie. Die Wege, die zu diesem Ziele führen, können ab- worten des Kaisers von Deutschland und des Königs von Italien 1893, 1894, 1895, die letzten 1897 geliefert wurden. Glauben auf die Telegramme, die Labori an sie gerichtet hat. die Richter wirklich, daß Dreyfus 10 und 20 Fr. nachlief und geändert werden, die Socialdemokratie bleibt bestehen."