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der starre Knochen 9 und selbst der glasharte Zahnschmelz noch 2 Proz. Wasser.
Kleines Feuilleton. Ein Erwachsener, der bei mittlerer Temperatur arbeitet, giebt Süßwasser- Perlmuscheln in Amerika . Daß zahlreiche durch Ausatmung etiva 1500 Gramm Wasser, durch die Nieren etwa Arten der Süßwassermuscheln( Unionidae) Perlen erzeugen, weiß 1400 Gramm und 200-300 durch Hautausdünstung weg, bedarf man seit den ältesten Zeiten. Es kommen solche Perlenmuscheln in daher, um seinen Körper bei normaler Zusammensetzung und zahlreichen Flüssen Europas , Mesopotamiens , Chinas und Nordseinen Geist bei Trost zu erhalten, täglich etwa 3000 Gramm und Südamerikas vor. Gewöhnlich sind sie, wenigstens die 3 Liter Wasser, das er teils in saftigen Früchten, in Suppen, Milch europäischen Flußmuschelperlen, von geringerem Glanz und und allerlei halbflüssigen Speisen, teils als wirkliches Getränk zu darum auch von geringerem Werte als die Perlen der Seesich nimmt. Die feste Nahrung eines fräftig arbeitenden Mames muscheln. Mit der Entdeckung Amerikas durch die Spanier wurden enthält durchschnittlich 800 Gramm Wasser. Die Verrichtung der neue Quellen für Perlen erschlossen; wunderbar klingen die wundervollen Nervenausbreitungen, der Gehirn- und Ganglienzellen, Erzählungen über die Perlen, die man im Besize der die Nahrungsaufnahme, der Kreislauf des Blutes mit der Körper- Eingeborenen während de Sotos Expedition im Jahre 1540 fand, wärme und den tausendfältigen chemisch- physikalischen Vorgängen, und 300 Jahre später wurden durch Squier und Davis ungeheuere die aus ihr hervorgehen, ist gebunden an die straffe Füllung Mengen zerbrochener Perlen aus den Mounts Ohios ausgegraben. sämtlicher Blutgefäße. Nach den größten Aderläffen und Neuerdings hat G. F. Kunz in einer Arbeit„ Die Süßwasserperlen sonstigen Blutverlusten werden die sämtlichen Blutgefäße mit Wasser und Berlfischereien der Vereinigten Staaten " nachzuweisen versucht, nachgefüllt, und der Ersatz von Milliarden verloren gegangener daß diese Perlen von Seemuscheln des Atlantischen Oceans und Blutzellen kommt erst in zweiter Reihe, daher ist das Lechzen nach Süßwassermuscheln des östlichen Teiles der Vereinigten Staaten Wasser als ein Schrechnis der Schlachtfelder bekannt. herstammen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Indianer die Wenn wir gutes Wasser trinken, so hält es durch seine chemische Muscheln öffneten, um die Tiere als Nahrung zu gebrauchen, Neutralität den Geschmack rein und vermehrt bei halbwegs Ge- daß die Schalen der unter dem Namen Clam" und wohnten die Eßluft bedeutend. In einem gefunden Magen gehen" Conch" bekannten Arten zu Wampum, sowie zum Schmucke die Verdauungsvorgänge rascher und reiner vor sich, als wenn das der Gürtel dienten, verarbeitet wurden, und daß die Essen mit reichlichem Wein oder Bier verarbeitet wird. Es ist oft dabei gefundenen Perlen als Schmuck getragen wurden. ganz gut, zum Essen zu trinken, damit die Speisen sich leichter Die Annahme, daß diese alten Perlen hauptsächlich aus Süßwasserlösen und ausziehen lassen, aber immer übel, viel zu trinken, weil muscheln stammen, wird auch durch die Thatsache bestätigt, daß viele dabei die Verdauungssäfte allzusehr verdünnt werden. Sehr große nordamerikanische Flüsse und Seen noch heute an Perlen liefernden Mengen Wasser, ebenso Eiswasser oder heißes Wasser verderben den Muscheln reich sind. Erst im Jahre 1857, als die berühmte„ KönigsMagensaft und heben die Verdauung vorübergehend auf. perle" in Notch Brook in der Nähe von Paterson( New Jersey ) ge= Das beste Getränk bei Tisch ist Wasser; es bewahrt den funden wurde, welche die damalige Kaiserin Eugenie für 10 000 m. Geschmack, wie bereits betont, rein und empfindlich und löst am ankaufte und die heute den vierfachen Wert besitzt, wurde man auf besten. Es ist ein schlimmer Irrtum, Genesenden und Schwachen die Schäße, welche die Ströme und Seen des Landes enthielten, zu allen Effen Wein zu geben, sie verdauen sehr oft besser ohne aufmerksam. Es entstand ein Berlfieber", die Muscheln des Notch ihn. Ganz kleine Gaben Wein befördern allerdings meistens Brook und anderer Flüsse wurden millionenweise gesammelt und die Absonderung des Magensaftes und die gesamte Verdauung, leider oft ohne den erhofften Erfolg zerstört. Im ersten Jahre des größere Gaben verlangsamen sie immer, und ganz große heben Berlfiebers wurden Perlen im Werte von 30 000 M. nach New fie für manche Stunden vollständig auf. Die Spirituosen sind York gebracht, im Jahre 1858 fiel der Wert derselben auf nicht nur sogenannte„ Sparmittel", weil sie im Körper ver- 8000 M., während er für die Jahre 1860 bis 1863 zufammen sogar brennen, sondern sie sind auch deswegen Sparmittel, weil die nur 6000 m. betrug. Erst im Jahre 1876 wurden in Waynesville genossene Mahlzeit länger liegen bleibt und fättigt, langfamer ver-( Ohio ) wieder mehr Berlen gefunden, und feit 1880 find fie auch dant wird, dagegen sind die Wassertrinker durchschnittlich gefürchtete aus mehr südlichen und westlichen Distritten auf den Markt gelangt: Gäste an der Wirtstafel. Kentucky , Tennessee und Teras sind die hauptsächlichsten Berlen liefernden Staaten geworden, auch aus Florida kommen Perlen. Dann wurden Perlen in Neu- Braunschweig und Kanada entdeckt, und 1889 lieferte Wisconsin herrliche farbige Perlen, von denen innerhalb dreier Monate für 40 000 M. nach New- York kamen, darunter eine im Werte von 2000 M. Die Hauptsächlichsten Farben der Perlen find purpurrot, kupferrot und tief rosenrot. Diese Funde erregten unter den Perlenfischern solche Thätigkeit, daß die Muscheln in diesem Distrikt fast ausgerottet wurden. Im Jahre 1897 brach ein neues Perlfieber in Arkansas aus, dort wurden sogar eine Menge der schönsten Perlen lose in dem Ufermorast oder dem Boden der flachen Gewässer gefunden, ohne daß Muschelschalen dabei lagen. Wahrscheinlich sind diese losen Perlen von Muscheln ausgestoßen worden, wenn dieselben gelegentlich der häufigen Ueberflutungen dieser Gebiete mitgeführt wurden. Alle Perlmuscheln in den Vereinigten Staaten gehören zu der typischen Gattung Unio und umfassen wenigstens 16 Arten. Gegenwärtig ist die Fischerei- Kommission der Vereinigten Staaten bestrebt, dem rücksichtslosen Raubbau der Perlfischer durch Aufklärung und Einführung der deutschen Methoden des Berlfischens Einhalt zu thun. („ Globus ".)
Das abgeschiedene Waffer nimmt eine Art Blutreinigung vor; es führt immer reichliche Mauserungsstoffe des Körpers mit sich, und wer 1 Liter Wasser mehr trinkt, als er zum Leben bedarf, giebt nicht nur diese 1000 Gramm wieder ab, sondern auch viele Berseßungsprodukte des Menschenleibes.
Wer viel Wasser verdampft, bekommt bekanntlich Durst, wer aber biel trinkt, fördert die Wasserausscheidung bedeutend, und Wanderer und Feldarbeiter, die glauben, nur durch massenhaftes Getränk ihren Schweiß bestreiten zu können, machen ihren Körper zu beständigen Destillier- Apparaten, in denen Schwißen, Dursten, Trinken und Wiederschwigen sich fortwährend ablösen. Wer den ersten Durst überwindet, schwitzt und dürftet am wenigsten und dauert am längsten aus. Zum leberwinden des Durstes beim Wandern dient auch das Kauen eines Blattes oder dergleichen, weil dadurch die Speichelabsonderung angeregt und die Trockenheit in der Mundhöhle ge
mildert wird.
Ob man ergigt trinken darf, hängt von den Umständen ab; der schweißbedeckte Wanderer, der glühende Feldarbeiter, besonders aber der schwerbepadte und eingepackte, in dichter Kolonne marschierende Soldat, sie müssen trinken, wenn sie nicht dem Higschlage erliegen sollen. Sie trinken auch ohne alle Gefahr, wenn sie ihre Arbeit oder ihren Marsch sogleich wieder fortsezen. Ueble Zufälle von faltem Trunk bedrohen wesentlich den Rastenden.
Wer auf Reisen ist, thut sehr gut, in fremden Orten, deren Wasserversorgung er nicht genau fennt, nur ein sogenanntes Tafelwasser zu trinken, aber natürliches Mineralwasser, nicht künstliches, also Selters, Apollinaris , Gießbüvler usw. Der Zusatz von Kohlensäure erhöht die durststillende Wirkung des Wassers. Die künstlichen Mineralwasser enthalten häufig zahlreiche Bakterien und sind auch sonst nicht dem natürlichen Mineralwasser ebenbürtig.
Soll ein natürliches Mineralwasser als gesundes Tafelgetränk dienen, so muß es arm sein an festen Bestandteilen, es darf nicht zu viel Salze dem Körper zuführen, und es muß rein und schmack haft sein. Diesen Bedingungen entspricht namentlich das natürliche Selters. Es ist von einem ungemein milden Geschmack, es beherbergt eine mäßige Menge Kohlensäure, die es in zahl lojen Bläschen bindet, und es enthält neben etwas Kochsalz eine kleine Menge tohlensaures Natron.
Erziehung und Unterricht.
eine
Gemeinsamer Unterricht für Knaben und schwer bedrängte Finnland , dessen Bewohner überhaupt in mancher Mädchen. Der Frantf. 8tg." wird geschrieben: Das jetzt so Beziehung an der Spitze der Kulturvölfer schreiten, hat die Frage des gemeinsamen Unterrichts für Knaben und Mädchen längst gelöst. Denn schon im Jahre 1895 bestanden 8 Anstalten, in denen Knaben und Mädchen gleichzeitig und bunt mit einander vermischt unterrichtet werden; und zwar sind dies lateinlose Reformfönnen. Diese Anstalten gehören zu den besuchtesten des Landes, gymnasien, deren Absolventen an die Universität übertreten obschon das Schulgeld wegen ihres privaten Charakters doppelt und dreifach so hoch ist wie in den Töchterschulen. Die Anzahl der weiblichen Absolventen betrug schon im Beginn der 90er Jahre je 60-80, eine für ein Land von nur 2 Millionen Einwohnern gewiß beträchtliche Zahl. Zum erstenmale wurde, nebenbei bemerkt, das Gymnasial- Absolutorium von einer Dame bereits im Jahre 1870, nämlich gerade 25 Jahre früher als in Deutschland , gemacht. Vortrefflich töfcht den Durst im Sommer ein Gemisch von Viele der Absolventinnen betreiben Universitätsstudien; denn in der natürlichem Mineralwasser und gutem Rhein - oder Moselwein, wie letzten Zeit waren an der Universität Helsingfors jährlich über 200 es im Rheinland unter dem Namen„ Schorle- Morle" verbreitet ist. Damen immatrikuliert. Man hat in Finnland mit diesen UnterAuch reifes Obst, der Sachsenhäuser Apfelwein, das Berliner Weiß- richtsanstalten die besten Erfahrungen gemacht. bier und die Leipziger Gose gelten als treffliche Durststiller im lidhen Gewöhmung der Geschlechter aneinander erwachsen beiden Sommer. Daß falter Kaffee und Thee bei Märschen und dergleichen Teilen nicht hoch genug zu schätzende Vorteile. den alkoholhaltigen Getränken bei weitem vorzuziehen sind und den Durst viel besser löschen, haben die Erfahrungen im großen bei den Soldaten, Nordpolfahrern, Fuhrleuten usw. erwiesen. Dr. med. Georg Korn.
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Kulturgeschichtliches.
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Aus der natür
dg. Scheltbriefe". Zu den eigenartigsten mittelalterlichen Rechtsbräuchen der Mark gehörte das Versenden von Schelt