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Theater.

Meeres einige Algen usw. herangeschafft; zehn bis elf wie der Surrey Mirror" berichtet, in South Mersham Dr. Isher Jahre später entdeckten die Naturforscher auf den von gallert von der Kanzel herab das Evangelium der Reinlichkeit. Nach Be­artigen Blanalgen bedeckten Flächen der in Asche und Bims- endigung seines Hauptthemas hatte er dann noch einiges über die stein eingegrabenen Schluchten Schleimpilze und zwar mehrere zunehmende Trunksucht bei Männern und Frauen zu sagen, und er Arten. Diese Pilze konnten mur von Java oder von Sumatra schloß seine Predigt mit einer Ermahnung an seine Zuhörerinnen, herübergekommen fein; ihre Samen mußten im ersteren Falle 41, sich mehr um die Küche zu kümmern, da der Weg zum Herzen des im anderen 37 Kilometer geflogen sein. Die Sporen sind fast immer Mannes durch den Magen führe. mikroskopisch flein, werden jedoch meist in sehr großer Anzahl ge­bildet, so daß sie sich oft als ein massenhaftes, meist gefärbtes, sehr erzählt J. Drerelins im Mercure de France". Zum Zwecke der -Von der Fabrikation menschlicher Ungeheuer in China feines Pulver ansammeln. Gewöhnlich sind die Keimkörner vom Augenblick ihrer Reife und ihrer Abtrennung vom Bilz an teim- Schaustellung werden gestohlene Kinder durch jahrelange Arbeit in fähig; manche aber werden es erst nach Verlauf einer Ruheperiode, Bwitterwesen verwandelt. So schindet man sie allmählich am und ersetzt die entfernte Haut durch das die gewöhnlich den Winter über danert. Wie sehr nun auch die ganzen Körper Fell bon Hunden oder Bären, das mit dem wunden Sporen umherfliegen, welche Schicksale diese oder jene Pilz Körper verwächst. Kaum einer unter zehn hält diese sehr lang­tolonie haben mag so lange die Lebensbedingungen die gleichen bleiben, kann man sicher sein, in bestimmter Jahreszeit wierige und entsetzliche Operation aus. Oder man verwundet die an bestimmtem Blaze die Pilze wiederzusehen. Das weiß jeder Hüften zweier Kinder und läßt die beiden Körper mit einander ver­Freund und Kenner von Bilzen, ja jedes Kind, das zum Mittag- wachsen. Bei anderen wieder wird der Körper in ein enges Gefäß ge­oder Abendessen schnell noch ein Gericht einholen soll, wie es das zwängt und am Wachsen verhindert, während der Kopf sich zu un­Am merkwürdigsten vielleicht schon seit ein paar Jahren gethan hat. Das haben wir selber- war ein künstlicher Buddha, ein Kind, das in der traditionellen gezählte Male erlebt. Getreulich erschienen unter den alten Buchen die Steinpilze; sie kletterten auf der Terraffe herum, eigentümlich ernährt wurde. Bleich wie Wachs, regungslos wie eine Stellung des Gottes jahrelang in abfoluter Finsternis gehalten und die im Schatten lag und wanderten zu den Fichten und noch weiter auf dem Rasen, der meist vor Sonnenstrahlen geschützt brachte, von der Menge inbrünstig als Verkörperung des Gottes ver­s man es endlich ans Tageslicht Statue, wurde dieses Geſchöpf, als man war und immer etwas Feuchtigkeit behielt. Und ganz zu ehrt. Diesen unmenschlichen Proceduren sollen uralte, geheime verlässig zeigten sich auch die bösen Fliegenschwämme, bas Auge entzückend, auf denselben Stellen, wo Fichten und Birken medizinische und chirurgische Methoden zu Grunde liegen. und andere Bäume ungestört sich entwickeln durften. Leider beg weisen auch ganz andere Pilze dieselbe Heimatstrene, nämlich der -r. Leffing Theater . Fris", Komödie in brei Aften Hausschwamm und seine abscheulichen Verwandten. von Sven Lange. Diesem nordischen Dichter wird nachgejagt, Es giebt überall Personen, die einem Neuling die Unterschiede daß er in den kleinen aber fühnen Unterhaltungstünsten, die in den zwischen brauchbar und gefährlich erklären können; mindestens müßte illustrierten Zeitschriften modernster Richtung als angenehme Zugabe in der Schule davon gesprochen werden. Die Kenntnis der heimat- gelten, vorzüglich geübt sei. Daher mag ihn der Irrtum, daß eine lichen Flora im allgemeinen und die der Pilze im besonderen müßte bestimunte Reihe für sich recht amüsanter Plandereien ein Drama jedem Lehrer wenigstens soweit zu Gebote stehen, wie Nutzbar bilden, zu der Komödie Fris" begeistert haben. Iris, die junge keit und Schaden in Betracht kommen. Die oft furchtbaren Heldin des Stückes liegt trotz ihres unruhigen Gehabens mit Vor­Wirkungen giftiger Pilze treten meist erst vier bis fünf liebe auf dem Divan und ärgert sich darüber, daß ihr heißgeliebter Stunden nach dem Genusse ein; als erstes Symptom ist Mann, dessen Vermögen zu Rande geht, so reinveg gar eine beängstigende Schwere in der Magengegend zu bezeichnen; nichts im Leben bedeutet. Endlich hat sie den guten weitere Symptome folgen schnell, wie Angstgefühl, Ekel, Er­Kerl aufgestachelt, fich 11111 die vafante Stelle eines brechen, innere Schmerzen, heftigster Durst, Ohnmacht, Krämpfe usw. zweiten Direktors am Gewerbemuseum zu bemühen. Sie wird die Entweder stirbt der Krante unter gesteigerten Krämpfen oder er ver- Sache schon deichseln. Ihre, allerdings recht groben, Kokettierkünfte finkt in Lethargie, die mit dem Tode endet. Der Arzt wird bei so müssen nun herhalten, um die vier reiferen Herren, die sowohl bei fortigem Eingreifen noch mauchen retten können; aber bis dahin Vergebung der Stelle als auch sonst im Leben von Einfluß find, müßten schon die fräftigsten Brechmittel usw. in Anwendung gebracht windelweich zu machen. Da der geliebte Gatte aber zu dumm ist fein. Ganz überflüssig, weil wissenschaftlich längst als trügerisch er- und ihm als Konkurrent sowohl bei dem Direktorposten als anch wiesen, sind jene Sicherheitsmittel beim Kochen der Pilze, um ihre bei dem Weibchen ein etwas cholerisch veranlagter Mann von Wissen Unschädlichkeit zu erkennen, wie z. B. eine Zwiebel und ein filberner im Wege steht, so wäre vielleicht ein Stück ganz amüsanter Zeit­Löffel; auch ein gutgearteter Bilz fann beides, das mitgekocht wird, satire zu stande gekommen, wenn der Dichter sich in den von ihm färben, wenn er selber schon schlecht war, während was doch um gleich gefährlicher ist manch ein giftiger Pilz Zwiebel oder Löffel Leider griff Herr Lange schon im zweiten Aft, in dem die Verführungs­verhedderten Fäden der Handlung auch ferner zurechtgefunden hätte. nicht im mindesten färbt.- fünfte des Frauchens spielen, in offenbarer Verlegenheit zur gewöhnlichen ( ,, Kölnische Volkszeitung".) Coulissenschieberei. Der dritte Aft aber erinnerte nur dadurch an die anfänglich berührten öffentlichen Mißstände, als er ganz für sich ein komplettes Stück Zickzackfurs bildet. Die vier ehrpusseligen Protektoren hegen zwar wegen des Bewerbers Bedenken, haben sich aber doch von Fran Fris völlig einseifen lassen und legen mi einzeln ihrem Manne nicht allein den begehrten Direktorenposten, sondern auch noch ihre eigenen Würden zu Füßen. Dann kommt ein endloses, peinliches Hin und Her, halbe Aufklärung und halbe Berwickelung, ein neuer Versuch der holden Gattin, ungestüme Ver­

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Kleines Feuilleton.

Unter uns gefagt".*) So lange die Welt steht, war es immer so, fagen die Bandernden. Ja, sie hat eben nie gestanden, die Welt; fie ging zu allen Zeiten.

Dankbarkeitsergüsse und Regenbogen wölben schöne Brücken; ehrer hinter die Coulissen zu schieben, und endlich die platte Lösung, aber man darf diese nicht prüfen auf ihre Haltbarkeit.

Nur die Rosen, nicht ihre Dornen welfen.

daß der liebe Dünunling von dem reichsten der vier Eingeseiften zum Teilhaber seiner Millionen eingesetzt wird, trotzdem der bejahrte Gönner sich über den in allen Farben schillernden Charakter des Weibchens einigermaßen flar geworden ist. Ob dieses platten Ausgangs, dem Stacheln anhaftet, war das Publikum mit Recht betreten. Das Stück wurde nicht umhöflich, aber doch recht deutlich abgelehnt..

Der Kuß ist öfter ein Anführungszeichen als ein Gedanken- auch gar nichts mehr von den anfangs so oftentativ hervorgekehrten strich.

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Kunst.

Das Verbot des Glüdfpicts hat wenig geholfen; sogar gespielte die Geldin mit Geschick und hatte auf diese Baraderolle be Eine vielversprechende Künstlerin, Frl. Hedwig Lange, Heiratet wird noch immer. trächtlichen Fleiß verwendet. Herr Reusch gab den Gatten in der br. Moderne Prediger. In einem Londoner Briefe der vom Dichter gewollten Harmlosigkeit. Die Herren Nissel, Deutschen medizinischen Wochenschrift" finden wir die folgende Pfeil, Waldow, Bagay und Leisner wußten ihre Notiz: Es ist nichts Neues mehr, daß der gewöhnliche einfache meist schablonenhaften Nollen so gut es ging zu individualisieren.­Gottesdienst nur noch wenig Anziehungskraft auf die Masse des Wolfes ausübt, deshalb haben unternehmende Geistliche es feit längerer Zeit versucht, durch Zuthaten dieser und jener Art die Gläubigen anzuloden. Der eine illustriert seine Predigten mit laterna magica- Bildern von Aufnahmen aus dem heiligen Lande", der andere würzt seine Reden mit politischen und socialen An­spielungen, ein anderer verspricht nach Anhörung einer Predigt Thee. Butterbrot und eine Pfeife Tabat, ja in Amerifa arrangierte ein besonders moderner Pfarrer nach Beendigung des Gottesdienstes einen Wettkampf zwischen zwei berühmten Preisbogern, der in der Sa kristei stattfand und dem mur fleißige Kirchenbeincher beiwohnen durften. Nen dürfte es aber sein, daß sich der Pfarrer einen Dr. med. enga­giert, der für ihn predigt. So predigte vor wenigen Sonntagen,

*) us: Unter uns gesagt". Von Georg von Derzen. Mien. Hartlebens Verlag.

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k. Zur Geschichte der älteren deutschen Baus tunst veröffentlicht Gustav Pauli im August- Heft der Zeitschrift für bildende Kunst" einen Beitrag. Er behandelt eins der wichtigsten Stücke in der Sammlung der Akademie der bildenden Künste zu Dresden , einen Folianten, der die Originalzeichnungen zu der einst weit verbreiteten Architectura" Wendel Dietterlins enthält. Der Straßburger Meister, der in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts die Kunst neu beleben half, hat mit einer lebhaft arbeitenden Phantasie aus der italienischen und mehr noch aus der niederländischen Kunst überlieferte Formen mit ge­steigertem Leben erfüllt, und man stellt ihn mit Recht an die Spize des denischen Barockstils. Das erwähnte Wert mit dekorativen und architektonischen Entwürfen, das sehr berühmt war und großen Ein­fluß gewann, erschien 1593-1655 in vier oder fünf Ausgaben;" es