-

644

der sich studienhalber von Staats wegen in Deutschland aufhält. Ein aber auch noch die Last seines Nades; es scheint hiernach, daß der Allerweltsterl, dieser von Herrn Bonn mit unheimlicher Naturtreue dar- Fußgänger eine relativ große Kraft für Leistungen des Körpers zu gestellte Japaner. Einesteils thut er so dummm, daß er in eine Ver- verwenden hat, die dem Gehen direkt nicht zu gute kommen, sondern lobungsfalle geht, die ihm von der Schwester des strebenden Valentin dazu dienen, den Körper bei der abwechselnden Vorwärtsbewegung dirnenhaft gestellt worden ist. Andererseits aber hält er alle Fäden der Beine stets im Gleichgewicht zu erhalten; beim Radler fallen in der Hand, spottet nach Herzenslust über die lotterhafte Moral der diese Bewegungen entweder fort oder sie dienen nicht allein zur Er­europäischen Gesellschaft und veranlaßt im legten Akt, daß die feine haltung des Gleichgewichts, sondern auch, um die Maschine im Familie erkannt und schimpfiert von dannen ziehen muß, während die Gang zu erhalten. Trotz dieser Kraftersparnis pro Kilometer braucht unschuldige Maria, zu der Hoheit nur eine väterliche Neigung aber ein Radfahrer in einer Stunde ungefähr 22 Proz. mehr hegen, einem wahrhaft edlen Menschen, nämlich dem talentvollen, lebendige Kraft als ein Fußgänger, aber dies ist nicht auffällig, aber schnöde beiseite geschobenen Halbbruder des Strebers in die wenn man bedenkt, daß der Radfahrer in der Stunde etwa einen Armte sinkt. viermal so langen Weg zurücklegt, als der Fußgänger. -

yural Technisches.

Sei es nun Mangel an Begabung oder superkinge Berechnung, genug, der Dichter Bonn hat seine Komödie des honetten Lumpen­tums so eingerichtet, daß sie eigentlich keine Komödie, sondern im- Asbestmörtel. Die großen Mengen furzfafrigen Ab­Grunde mir eine Bosse von jener Sorte ist, in der ganz falles bei Gewinnung des Asbestes haben die Kanadischen Werke zu grobe Mittel die Wirkung hervorbringen müssen. Ein Haupt- Danville als Mörtel zum Verputzen von Eisen-, Stein- und Holz­spaß ist zum Beispiel, daß auf der Verlobungsfeier eine wänden benut, eine Verwendung, die immer mehr au Bedeutung Thür ausgehängt und als Speisetisch benutzt wird. Der gewinnt und sich schnell von Amerika nach England und von Herrn Bonn gebrauchte Trick bewirkte, daß das Publikum auch besonders nach Deutschland verbreitet. Der Mörtel wird die Wahrheiten, die im Stück verkündet werden, als Bossen laufen aus dem sogenannten Asbestic durch Zusatz von Wasser läßt und sich keineswegs durch sie geärgert fühlt. Was haben die oder wenig ungelöschtem Kall , Gips oder Cement her Schläge zu bedeuten, die Hauswurst austeilt? So lachte man un gestellt und wie gewöhnlicher Bandputz behandelt. Dieser bändig, beglückwünschte Herrn Bonn , daß er diesmal im Streben zeichnet sich durch Glätte, Beständigkeit und große Feuerschuhwirkung nach Originalität den Bogel abgeschossen, ließ sich im übrigen aber aus. Lettere ist so bedeutend, daß in den Bereinigten Staaten von die Verdauung so gut angelegen sein, als ob die Wahrsagerin" Nordamerika für staatliche Bauten die Verwendung von Asbestmörtel oder das Weiße Rößl" aufgeführt worden wäre. bereits vorgeschrieben ist und die Fenerversicherungs- Gesellschaften folchen Häusern geringere Prämienjäge gewähren. Da Asbest ein schlechter Wärmeleiter ist, so sind die Zimmer, deren Wände mit Asbestmörtel verpuzt sind, im Winter besonders warm, im Sommer fühl. Schäzenswert ist die Beständigkeit der Farben auf Asbest­mörtel. Eigentümlich ist seine schalldämpfende Eigenschaft. Hölzerne Zwischenwände in Häusern, beiderseits mit Asbestmörtel verpuzt, sollen völlig schalldicht sein. Prometheus.")

Volkskunde.

21

Humoristisches.

Das höfliche Schwäblein( zur Zeit in einem ober­bayrischen Luftkurort). Arzt( Bayer): Wenn Du mir nicht gleich die Zunge herzeigst, dann nehm ich Dich beim Ohrwajch't. Vers stehst mich?"

Der kleine Schwabe:" So? So grob isch mer bei uns dahoim uit mit de Leit! Mutter, gib mer mal de Hammer her, daß ich den Doktor auf de Grind' nauf Hane tann."-

- Frankfurter 8 wiegespräch." Glaube Sie, daß der Herr Kahn Cancan kann?" Na, der Herr Kahu kann fan Cancan."

-

c. Die ,, Neidkrankheit". Tritt man in die Gesindestube eines östreichischen Bauern, in der man gerade bei der Mahlzeit ist, so wird man bemerken, daß alle auffällig die Eßgeräte aus der Hand legen. Sie haben Augst , man könnte sonst einem aus der Tischrunde den Bissen in die Seele hinein verneiden". Ms Beleg für diese weit verbreitete und scheinbar uralte Boltsansicht, die ethisch für die Auffassung des Neides im Volle höchst beachtenswert ist, giebt Hans Schukowitz in der Zeitschrift für östreichische Volkskunde" folgende Stelle aus den Handschriftlichen Auf­zeichnungen wieder, die er in einem Kalender des Maut hausener Marktsyudikus Ignaz Reimann aus dem Jahre 1832 fand. Es war in der Schnittzeit, am Jakobitag, und ich war damals noch junger Bräutigam, hätt sollen in Bäld die väterlich Wirtschaft versorgen, da werd ich sterbenstrant. Es ist so geschehen: Das Gefind war just beim Eilfermahl und ich unter ihnen. Kommt dafig ein Krüppel vor die Schwell und bettelt. Ich geh zum Hofbrunn und hol mir ein frisch Trinkwasser. Und mir wird mit einmal der Becher centnerschwer, ich werd totmid und verlier das Bewußtsein. Haft sicher weitergeffen, meint meine Mutter.. wie der bettelt Der ungalante Papa. Papa, hier in der Zeitung hat. Und das lebel wird immer ärger. Ich werd' spindeldürr. ist von einer, Quetschmaschine" die Rede, was ist das?" Gebt dem Naz den Rosenkranz in die Händ', jagen die Nachbars - Der Papa( mit einem Blick auf die Mama):' Korsett!"- Yeut. Ich schlaf in einfort und der Mund steht mir offen zum Eſſen. Und grad das Essen macht mich hungrig und grad der Schlaf immer matter und mägerer. Der Mutter wird hinimelsbang. Sie wüßt sich fein' Nat mehr, sagt sie. Der Steinbrecher, rat die Autvinkel- oniani wirtin, sollt bei so was helfen können, aber man dürft' halt nit bitten und nit danken für sein' Nat. Und so nimmt mich unser Groß­necht auf sein' Schulter und tragt mich glockenschwer über die Aecker. Der meßt und meßt. Es wär die Neidkrantat, meint er. Ein Glied hätt noch gefehlt, und er hätt mir nimmer helfen können. Damu bekreuzt er sich und mich etlichmal und fangt selber an zu fiebern, weil er die Krankheit aufgenommen hätt'. Der Mutter aber giebt er den Blat, ich sollt ein Häfen warme Geismilch so lang einrühren, bis der Löffel stecken bleibt. Aus dem Teig macht sie Pulver und ich nimm Tag für Tag beim Sonnenaufgang eins und bet ein Vaterunser für die, die in der Krankheit gestorben... e stens geben. Darauf werd ich am nennten Fiebertag so schlecht, daß mich veriegen laffen wollen. Wart zu, fagt der Steinbrecher zu meiner Mutter, bis zum letzten Bulver. Und wirklich, ein kommt um das ander, unter der Achsel, am Hintern... in der Fußsohln. Lauter gelbes Wasser geht daraus ab. Am zwölften Tag bin ich munter aus der Bettstatt gefprungen und war g'heilt von der Neidkrankat Seither ich vor kein Fremden nimmer."

Physiologisches.

-

21

Notizen.

Jugend")

Die Wintersaison im Theater des Westens wird am 15. September eröffnet. Als erste Vorstellung ist die komische Oper Die Reise nach China " von Labiche und Delacour, Musik von Bazin, in Aussicht genommen. Das vom 1. bis 15. September soll ein Wiener Ensemble im Gastspiel der Prevosti wird der Eröffnung unmittelbar folgen. Theater des Westens gastieren.

-

-

-

Die Réjaue wird im Oktober mit einem eigenen Ensemble ein mehrtägiges Gastspiel im Theater des inse! Sunion wurde eine Inschrift aus dem 4. Jahrhundert In dem angeblichen Athenatempel auf der Halb­vor Christi aufgefunden, aus der hervorgeht, daß der Tempel nicht der Athene, sondern dem Poseidon gewidmet war. Eine gut erhaltene antite Straße ist bei Aus­baggerungsarbeiten auf dem Landgut Boscoreale bei Neapel entdeckt worden. Mehrere schön verzierte archi­tettonische Stüde und elf Menschengerippe an einer Thür, sowie ein Körbchen mit Silbermünzen und einem goldenen Halsband wurden ebenfalls dort aufgefunden. Man glaubt, daß die Straße zu der Patrizier- Villa führt, die vor einigen Jahren auf der in der Nähe liegenden Besitzung Deprisco entdeckt wurde. Der Kraftverbrauch

u. Kräfteverbrauch beim Radeln. Einer der jüngeren Berliner Physiologen, Herr Dr. Leo Zunz, hat das Verhältnis der Kraft, die ein Radler verbraucht, zu derjenigen, die beim Marschieren aufgewandt wird, festgestellt.

wurde ermittelt durch das Quantum Sauerstoff, das bei den in t. Die Wetterwarte auf dem höchsten Gipfel Frage stehenden Arbeitsleistungen eingeatmet wird. Die Größe Großbritanniens , dem Ben Nevis , wird wahrscheinlich des Untersuchungsapparates gestattete nicht, eine größere eingehen. Die wissenschaftlichen Kreise Schottlands tönnen auf Radfahrergeschwindigkeit zu berücksichtigen, als 211/2 Stilometer die Dauer ihre Unterhaltungskosten nicht allein tragen, und das in der Stunde, also die eigentlichen Barforcefahrten, und der Unterhaus hat einen Zuschuß nicht bewilligt.- Kraftverbrauch dabei jedenfalls ein außerordentlich hoher- wurden nicht in Betracht gezogen. Im übrigen ergab sich, daß bei allen verschiedenen Geschwindigkeiten ganz langfame, mittlere und beschleunigte Bewegung für den Fußgänger etwa der doppelte Kraftaufwand nötig ist, einen Kilometer Weg zurüdzulegen, als für den Nadfahrer. Dies Resultat ist um so auffälliger, als der Fuß­gänger ja nur seinen eigenen Körper zu bewegen hat, der Radfahrer Berantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berim

-

-

Bei

t. Im Jahre 1898 wurden rund 35 Millionen Zonnen Gußeisen erzeugt. Die Fabritation von Stahl stieg im gleichen Jahre auf etwa 25 Millionen Tonnen. einem Verlust von 10 Proz. beim Umwandlungsprozeß wurden 78,5 Proz. der Eisenproduktion in Stahl ungewandelt.-

Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 20. Auguft.