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Br. 211. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 9. September 1899.

Dersammlungen.

bewegung. Weber machte hierzu etwa folgende Ausführungen: haftem Beifall zum einmütigen Ausharren der Ausständigen auf, da Gleich wie die Unternehmer und Kapitalisten die gegenwärtige gute man die neu herangezogenen Streifbrecher wegen Unfähigkeit bereits Eine öffentliche Bildhauer Versammlung fand am Donners- Konjunktur benügen, ihre Profite zu erhöhen, habe auch der Arbeiter wieder entlassen mußte Nachdem unter Verschiedenes" noch mit­tag in der Berliner Ressource statt. Den Kassenbericht erstattet das Recht, den besseren Geschäftsgang auszunigen, um eine Ver: geteilt war, daß im Verlaufe der nächsten Woche Versammlungen Peschel als Revisor. Dem Vertrauensmann wird Decharge er besserung seiner Lage anzustreben. Redner schlug vor, folgende für die Arbeiter 2c. der anderen Fabriken stattfinden werden, ge­teilt. Winkler erstattet den Kassenbericht vom internationalen Forderungen aufzustellen: Grundierer 24 M., Polierer 30 M. Wochen- langte nachstehende Resolution einstimmig zur An­Komitee. Auch dieser Kassenbericht wird genehmigt. In das inter- lohn bei 52 stündiger Arbeitszeit. Schulz beleuchtete alsdann die na hme: nationale Komitee werden gewählt Miesbach und Scheno a. im Beruf übliche Lehrlingszüchterei und schlug vor, zu fordern, Die am 7. September tagende öffentliche Versammlung der in Zu Punkt 3 der Tagesordnung ergreift das Wort Dupont. Redner daß auf 5 Gehilfen 1 Lehrling, auf 10 Gehilfen 2 Lehrlinge, auf der Teppichweberei beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen erklären greift zurück auf die Bewegung im Jahre 1889, welche eine Ver- jede weiteren 10 Gehilfen jedoch nur 1 Lehrling eingestellt werden sich mit den Ausständischen bei der Firma Feibisch solidarisch. Türzung der Arbeitszeit erstrebte, und kommt dann auf die gegenwärtige dürfe. Außerdem solle in Werkstätten, die bisher unter dem Tarif Die Versammelten erachten in ihrer Entrüstung die Maßregelung Lage zu sprechen. Nach seiner Ansicht ist der industrielle Aufschwung gezahlt, ein Minimallohn von 27 M. für jeden Möbelpolierer und ihrer Berufsgenossen, namentlich vom Arbeiterausschuß dieser Fabrik, auf der Höhe angelangt und es machen sich bereits Anzeichen 30 M. für jeden Kollegen, an den größere Anforderungen gestellt, als einen Schlag gegen die Organisation der Textilarbeiter. Die der kommenden Krise geltend. Immerhin ist dieselbe noch nicht da verlangt werden. Dieser Vorschlag wurde von der Versammlung ges Anwesenden verpflichten sich, dafür einzustehen, daß folgende Forde und der Zeitpunkt zum Vorgehen noch nicht versäumt. Die Errungen billigt. Alsdann wurde die Kommission, bestehend aus Dittmar, rungen der Arbeiter erfüllt werden: Verkürzung der Arbeitszeit auf schaften von 1889 gingen leider in der Zeit des wirtschaftlichen Körner und Höfer gewählt. Bekannt gegeben wurde, daß am 9 Stunden; Erhöhung der Löhne von 5 bis 30 Prozent; Bezahlung Niederganges, namentlich von 1892-94, teilweise verloren. Ein Sonntag, den 10. d. M., vormittags 10 Uhr, eine außerordentliche aller Rebenarbeiten Entschädigung für das Anlernen der Schießer; Versuch, im Jahre 1896 eine Aufbesserung zu erlangen, brachte nur Generalversammlung des Verbandes der Möbelpolierer im Kellerschen Abschaffung sämtlicher Strafgelder," Hierauf wurde die imposante verhältnismäßig geringfügige Erfolge. Mit der gegenwärtigen Lage Lokale stattfindet, in der weitere Beschlüsse gefaßt werden. Nicht Versammlung mit einem begeisternden Hoch auf die Textilarbeiter­beschäftigte sich nun am Dienstag eine Delegiertenfißung, die sich mitglieder können, um das Zutrittsrecht zu erlangen, sich am Sonn- bewegung geschlossen. mit großer Majorität für die Lohnarbeit aussprach. In den Fragen der abend vorher noch in den Zahlstellen aufnehmen lassen. Der Fachverein der Musikinstrumenten- Arbeiter Berlins Lohnerhöhung und der Arbeitszeitverkürzung fonnte eine imponierende Eine öffentliche Schuhmacher- Versammlung, die am Mittwoch und Umgegend hielt am 4. September d. J. seine regelmäßige Majorität nicht erzielt werden. Die Durchführung der achtstündigen im Englischen Garten " tagte, nahm Stellung zu den letzten Vor- Mitgliederversammlung bei Graumann, Naunynſtr. 27, ab. Nach Arbeitszeit hält Redner zur Zeit nicht für möglich, dagegen tritt er gängen in der Gewerkschaftskommission. Der Gewerkschaftsdelegierte Eröffnung der Versammlung machte der Vorsitzende bekannt, daß es für die Forderung der Lohnarbeit auch in den Tischlereien und Burghagen verurteilte die Haltung, welche die Vertreter der ihm nicht möglich gewesen sei, einen Referenten zu gewinnen, teilt Fabriken ein. Den bisherigen Minimallohn von 21 M. wünscht Redner auf 24 M. erhöht. Er erinnert daran, daß andere Arbeiter- großen Gewerkschaften in der Frage einer Aenderung des Abstim- aber gleichzeitig mit, daß es ihm gelungen sei, für die nächste und Kategorien von weit geringerer Qualifikation als die Bildhauer durch Schuhmacher wie überhaupt die kleinen Gewerkschaften feinerlei ersucht die Kollegen, recht rege für den Besuch dieser Versammlungen fategorien von weit geringerer Qualifikation als die Bildhauer durch mungsmodus eingenommen haben und vertrat die Ansicht, daß die nächstfolgende Versammlung tüchtige Referenten zu besorgen, und festes Zusammenstehen schon weit höhere Minimallöhne errungen Vorteil von ihrem Verhältnis zur Kommission haben. Der zweite zu agitieren. haben. Um die Ueberstunden nach Möglichkeit zu beschränken, soll Delegierte Hermann schloß sich im wesentlichen der Meinung Demnach mußte der 1. und 2. Punkt der Tagesordnung weg­für dieselben ein Aufschlag von 50 Proz. gezahlt werden. Redner des Borredners an, er trat aber dafür ein, daß sich die Schuhmacher fallen und zum dritten Punkt: Fortsetzung der Diskussion über den hält einen Eintritt in die Bewegung für nötig im eigenen Interesse, nicht von der Gewerkschaftskommission trennen. Gerade jetzt sei es Bericht der Agitationskommission nahm zunächst Kollege Seibt im Interesse der Familie und im kulturellen Interesse. In der notwendig, innerhalb der Kommission gegen das Verhalten der Ver- das Wort, um einige von Kleinlein in seinem Berichte gemachte Diskussion sprachen fich Hildebrand, Koppisch und Miesbach für die Forderungen des Referenten aus. Abel hält Interessen der kleinen Gewerkschaften zu vertreten. treter der großen Gewerkschaften Opposition zu machen und die Fehler zu kritisieren, während er sowie sämtliche nachfolgenden Der Redner Redner fich mit der taktischen Thätigkeit der Agitationskommission sowohl die Forderung Lohnarbeit als auch die der Lohnerhöhung empfahl eine Resolution, welche bedauert, daß es durch das einverstanden erklärten und anerkennen, daß diese tüchtig gearbeitet nicht für durchführbar. Er ist der Meinung, daß man zunächst den Verhalten der Vertreter der größeren Gewerkschaften zu einer habe; wenn diese Arbeit nicht immer mit genügendem Erfolg Minimallohn von 21 M. überall durchführen möge. Schulz hält Spaltung innerhalb der Gewerkschaftskommission Gewerkschaftskommission gekommen gefrönt gewesen sei, so ist es nur der Gleichgültigkeit zuzuschreiben, es nicht für im Interesse der Kollegen liegend, daß bei Pfaff an Stelle der Accordarbeit Lohnarbeit eingeführt wird. Sallas Verhältnisses zur Kommission befürwortete. Weiter wird in der Resolution die Beibehaltung des die leider in den Kreisen der Klavierarbeiter eingerissen sei. Die nachfolgenden Böttcher richtet noch einen warmen Appell an die Kollegen, hält sogar die achtstündige Arbeitszeit für durchführbar, wenn man von Redner stimmten in der Verurteilung des Verhaltens der großen die Thätigkeit der Agitationskommission, die in der nächsten ja ſehr einzelnen Werkstätten von vornherein absieht, wo der Indifferentismus Gewerkschaften vollkommen überein. Einzelne Redner machten der flotten Geschäftszeit wieder in vollem Maße aufgenommen wird, der Kollegen sie am Vorgehen verhindert. Der Redner hält es für nötig, Gewerkschaftskommission heftige Vorwürfe, weil sie den Schuh - durch entsprechende Mitteilungen, besonders auch durch genauen Nach­daß die agitationskommission immerwährend auf dem Posten bleibt, machern in ihrer Lohnbewegung Knüppel zwischen die Beine ge- weis der zu Werkstattverfanumlungen geeignen Lokale in jeder Weise um die zurückgebliebenen Werkstätten im Einzelfampf zu gewinnen. Die Diskussion deckt sich in der Folge um die Frage der Lohn- und worfen und dadurch verschuldet habe, daß die Organisation der zu unterstützen und hiermit ihre schwierige Arbeit erleichtern helfen. Schuhmacher zurückgegangen fei. Da die Schuhmacher von der Der zur Gewerkschaftskommission delegierte Kollege Arendt giebt Accordarbeit und um die Verhältnisse bei der Firma Pfaff . Nach Gewerkschaftskommission nichts zu erwarten hätten, so müßten bekannt, daß die Gewerkschaft mit einer großen Anzahl anderer dem Schlußwort des Referenten wird zunächst zur Abstimmung über die Delegierten zurüdgezogen werden. Andere Redner ver lokalorganisierter Gewerkschaften endgültig aus der Kommission aus die principielle Frage geschritten, ob die achtstündige Arbeitszeit zu traten dagegen die Ansicht, daß man im Princip für die geschieden sei, und daß seitens der Geschäftskommission der fordern ist oder nicht. Diese Forderung wird abgelehnt. aber Zurückziehung der Delegierten sein, 20 Stimmen Majorität wird darauf die Forderung einer Arbeitszeit Gründen bei dem bisherigen Verhältnis lassen müſſe. Vertrauensmänner centralisierten Gewerkschaften bereits Es wurde Schritte gethan sind, um eine geeignete Bertretung der Lokalorgani von wöchentlich 50 Stunden aufgestellt. Wegen der geringen auch die Frage aufgeworfen, ob es nicht ratsam sei, daß sich die sierten ins Leben zu rufen. Nachdem noch aufgefordert, durch Ab­Majorität wird jedoch noch einmal per Hammelsprung abgestimmt. Schuhmacher, gleich den aus der Kommission ausgetretenen lokalen nahme und regen Vertrieb der Marken zum Streitfonds die im Dabei stimmen 237 für die Forderung, 144 dagegen, 3 ent- Gewerkschaften, der Geschäftskommission der Vertrauensmänner- Streit befindlichen Genossen, besonders aber die dänischen Aus­halten sich der Stimme. Für die Einführung der Lohn= Centralisationen anschließen könnten. Dagegen wurde aber ein gesperrten zu unterſtügen, erfolgte Schluß der Versammlung. arbeit in allen Werkstätten stimmt die überwältigende Majorität, ebenso für gewendet, daß dies wegen der Verschiedenheit der beiden Organi­einen Minimallohn bon 24 Mart und eine Lohnerhöhung von 10 Proz. für alle, welche den Minimal- lationsformen den Schuhmachern, weil sie centralorganisiert sind, nicht möglich sei. Die Versammlung beschloß mit 56 gegen John schon erhalten. Für Ueberstunden wird ein Aufschlag von 41 Stimmen: Die Delegierten der Schuhmacher von der Berliner 50 Broz. einstimmig gefordert. Auf Vorschlag von Dupont werden Gewerkschaftskommission zurückzuzichen. die Forderungen am Sonnabend den Prinzipalen unterbreitet und

Mit

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es aus tattischen durch

eine Antwort bis Dienstag erbeten. Es wird darauf eine sicben- Der deutsch - nationale Handlungsgehilfen- Verband hielt am gliederige Lohnkommission gewählt. Wegen der vorgeschrittenen Zeit Donnerstag bei Keller in der Köpnickerstraße eine öffentliche Ver­kann Punkt 4 der Tagesordnung, Bericht des Delegierten zur Gesammlung ab. Dieselbe nahm nach einem Vortrage des Herrn werkschaftskommission, nicht mehr erledigt werden. Der Vorsitzende Döring aus Hamburg , der über die dem Reichstage vorliegende schließt die Versammlung mit einem Hoch auf die moderne Arbeiter Novelle zur Gewerbe- Ordnung sprach, eine Resolution an, worin der bewegung. Reichstag ersucht wird, dem obligatorischen 9 Uhr- Ladenschluß zuzu stimmen.

auf etwa

deren

Textilarbeiter. Am 22. August fand die Versammlung der Filiale II des Tertilarbeiter- Verbandes statt. Der Vortrag des Herrn Dr. Bruno Wille über das Schicksal wurde mit großem Beifall aufgenommen. Die Abrechnung der Filiale ergab einen Bestand von 111,64 M. Der Bestand des Bergnügungsfonds betrug 73,30 M. Der Unterstü ßungsfonds beläuft sich auf 287,87 M.

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Wilmersdorf. Am Mittwoch, den 6. September, tagte in Wittes Vollsgarten" Berlinerstr. 40, eine gut besuchte Versammlung des socialdemokratischen Vereins. Vor Eintritt in die Tagesordnung chrte die Versammlung in üblicher Weise das Ableben des Genossei Jacobey. Lankow hielt einen lehrreichen Vortrag über die Entwicklung Frankreichs vom 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts". Dann erledigte der Verein interne Angelegenheiten. Die nächste Ver­Sammlung findet am 20. September statt, in der ein Vortrag ge­

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halten wird.

Die Bauarbeiter und verwandten Berufsgenossen Char­tottenburgs hielten am 2. September eine öffentliche Versammlung ab. Der erste Punkt der Tagesordnung mußte vertagt werden, weil der Referent nicht erschienen war. Im zweiten Punkt gab Sewito w den Bericht über die Verhandlungen mit den Unternehmern seitens Rabikpuker. In der am 7. September cr. bei Herrn Zubeil, der Lohnkommission, welche dahinausging, daß die eingesetzte Neuner­Lindenstraße 106, stattgefundenen Versammlung der Rabizputer Die Textilarbeiter und Arbeiterinnen in der Teppich- Kommission wohl den Bauarbeitern ihre Forderung zugesagt habe, Berlins erstattete Kollege Niete Bericht über die Einigungsver weberei hielten am Donnerstag bei Stechert eine äußerst start be- aber die Generalversammlung des Arbeitgeber Bundes zwar die handlungen mit der Siebener- Kommission. Danach bestritten einige suchte Versammlung ab. Ko gfe erstattete den Bericht über die Forderungen der Lohnarbeiter bewilligt, aber die Forderungen Die Mißstände der Unternehmer, von der Lohnerhöhung der Rabizputer in Lohnbewegung der Berliner Teppichweber, insbesondere der in der der Accordarbeiter strikte abgelehnt hat. den Bauten Kenntnis gesetzt worden zu sein, und schlugen vor, die Lohn- Fabrik von Feibisch beschäftigten. Eingeladen zur Versammlung bei der Firma Held u. Franke, namentlich bei dem Bau der elektrischen Hochbahn, und das Ver­erhöhung vom 1. Januar 1900 einzuführen. Von seiten der Streit waren namentlich die in den Fabriken von Becker u. Hofbauer, Paz, leitung wurde dieses abgelehnt. Aus dem Bericht ging hervor, daß Baader 2c. beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen. Die Fabrik von halten des bei der Firma beschäftigten Kolonnenführees König Maurer Schönborn fich im ganzen 81 Kollegen im Ausstand befanden, davon waren Feibisch beschäftigt in Berlin etwa 170 Arbeiter und Arbeiterinnen; in wurden einer scharfen Kritik unterzogen. 26 Kollegen ausgesperrt. Von diesen 81 Mann sind einige abgereift Berna u sind ebenfalls für diese Firma eine bedentende Zahl Heim- gab eine Statistit über Streits und ermahnte die Anwesenden zum und ein Teil hat die Arbeit zu den neuen Bedingungen arbeiter thätig. Schon vor einigen Wochen war es zwischen der Schluß seiner Rede, für eine einheitliche feste Organisation Sorge Sablogki wurde in die Arbeiterschutzkommission aufgenommen, so daß im so daß im ganzen 36 Kollegen zu unter Fabrikleitung und dem Arbeiterausschuß bezw. dem Arbeitspersonal zu zu tragen. stüzen bleiben. Die Versammlung beschloß einstimmig, die Differenzen gekommen, weil Herr Feibisch die Organisation gewählt. Zum Schluß ehrte die Versammlung das Andenken des Forderungen ungeschmälert aufrecht zu halten, und falls die für der Textilarbeiter nicht anerkennen wollte und die Arbeiter auch mit verstorbenen Genossen Jacobey in üblicher Weise. Freitag angefeßte Verhandlung resultatlos verläuft, dieselben abzu den Lohn- und Fabrikverhältnissen nicht zufrieden waren. Die Vor­brechen. Die Firma Ehlert u. Gollnack, welche, ohne daß eine Forstellungen des Arbeiterausschusses hatten tur dessen Maß derung an dieselbe gestellt war, die Kollegen aussperrte, wurde durch regelung zur Folge. Da sich aber jämtliche Mitarbeiter Beschluß der Versammlung von Freitag ab gesperrt. Die Streit bis zehn mit Arbeitswillige" den Gemaß­solidarisch Leitung wurde ermächtigt, den Stundenlohn von 75 Pf. bis zum regelten erklärten, erfolgte Wieder Ein 1. Januar 1900 festzusetzen und über die übrigen Forderungen nach ſtellung. Auch die Organisation wurde nunmehr anerkannt. bestem Ermessen zu verhandeln. Ja Herr Feibisch verstieg sich sogar soweit, nachdem er die Macht der Die Former und Berufsgenossen hielten am Donnerstag im Organisation zu fühlen bekam, den Arbeitern besondere Räume zur Kolberger Salon" eine gutbesuchte Versammlung ab. Dewit be aber die Arbeiter ihn in allem Ernst an sein Versprechen erinnerten, Erledigung der Verbandsangelegenheiten bewilligen zu wollen. Als richtete über die Thätigkeit der Gewerkschaftskommission und Plath machte er Ausflüchte; er wollte nur die Organisierten allenfalls Rigdorf. Der Verband der Möbelpolierer hielt am vervollständigte den Bericht, indem er besonders die neueren Vor beschäftigen, wenn sie sich hübsch artig und ruhig verhalten. ES 4. September seine regelmäßige Mitgliederversammlung bei Baben­gänge behandelte. Beide Redner betonten die große Bedeutung der dürften aber weder Marken und Zeitungen verteilt, noch Verbands- schneider, Hermannstr. 197 ab, welche sich eines guten Besuchs er­Kommission. Plath billigte ausdrücklich die Einführung des beiträge entgegen genommen werden. Damit erklärten sich aber die freute. Kollege Höfer leitete die Diskussion über Die Ausnügung projektierten nenen Abstimmungsmodus. Die Versammlung dele Arbeiter nicht zufrieden und kehrten den Spieß um. Sie verlangten der jetzigen guten Geschäftskonjunktur" ein, welche eine rege Debatte gierte dann Müller und Dewiß in die Kommission. Hierauf jetzt eine Lohnanfbefferung von 10-30 Proz., weil in dieser Fabrit zeitigte und. sich bis 12 Uhr hinzog. referierte Genosse Grenz aus Leipzig über den Leipziger sie schlechtesten Löhne von ganz Berlin gezahlt werden, d. H.: für Formerstreit und feine Folgen. Redner legte männliche Arbeiter 15 bis 18 M., für weiblich e höchstens es dem Unternehmer Terrorismus gelungen bis 8 und 10 M. pro Woche; Accordarbeit im Verhältnis noch fei, den partiellen Streit bei der Firma Becker zu einer schlechter. Damit in Verbindung werden bessere fanitäre Ein­General Aussperrung der Leipziger Former zu erweitern. Bekanntlich hatte der Fabrikantenring beschlossen, daß die streikenden richtungen: besondere Ankleide- und Klosetträume, genügende Wasch Bederfchen Former, die nur winzige Forderungen gestellt hatten, in gelegenheit für beiderlei Geschlechter, Neinigung der Fabrikräume und Leipzig zwei Jahre lang keine Arbeit erhalten sollten, wenn sie nicht Lüftung derselben verlangt. Denn obwohl vor einiger Zeit ein bedingungslos bis zu einem bestimmten Tage die Arbeit wieder auf- Polizeibeamter dort war und die Zustände rügte als gegen die Gewerbe­Ordnung verstoßend, ist bis heute nichts geschehen zu deren Beseitigung. nähmen. Es handle sich jetzt, meinte Redner, lediglich um einen Kampf Auch den Neunstundentag und die unbedingte An= um das Recht auf Koalition. Das gehe auch ganz klar aus den erkennung der Organisation werde man verlangen. Da Ad. Neumann, Brunnenstr. 150. Alle Aenderungen im Vereinskalender find 811 richten an Friedrich Kortum, Laufigerstraße 33. Sonnabend, Gründen hervor, mit denen die Fabrikanten ihre Ablehnung einer man aber bereits versucht habe, von Bernau Arbeiter herüber abends 9-11 Uhr: Uebungsstunde und Aufnahme neuer Mitglieder. Verhandlung vor dem Einigungsamt zu rechtfertigen versuchten. Berlin nach werde zu bringen, man auch dort Ver- Lyrania", Göbel, Landsberger Allee 156. Sanges Echo", Scholz, Der Kampf sei einzig und allein durch die Brutalität der Unter­abhalten, jammlungen jene Arbeiter über um den wahren Naunynſtr. 6. Immergrün", Tegel , Rentner, Spandauerstr. 13. nehmer verschuldet worden. Neben den tiefernsten Folgen, den wirt­Sachverhalt aufzuklären und fie für die Hand in Hand II", Friedrichsberg, Heinecke, Organisation zu", Lorisch, Pantstr. 32d. fchaftlichen Schädigungen 2c., habe er so manches Kuriosum gezeitigt. Frisch auf I", Friedrichsberg, Paul, Rummels­Weiße Rose II", Weißensee, Sorrer, Straßburgstr. 56.- So habe ein Fabrikant einen feiner Meister gebeten, darauf zu zu gewinnen. In der hierauf folgenden Besprechung wurden die Friedrich Karlstr. 11. Eintracht I", Teltow, Derk, Zehlendorferstr. 6. Sängerlust", Lucken: achten, daß seine Tochter mit ihrem Bräutigami, einem streikenden Zustände dieser und anderer Fabriken von mehreren Arbeitern und burgerstr. 45. Arbeiterinnen in oft sehr drastischer Weise geschildert. Die an- walde, Schulze, Beelizerstr. 34. Septime", Drathschmidt, Skalizerstr. 102. Former, während des Streits nicht verkehre.( Große Heiterkeit.) Der Opfer- gestrengte Thätigkeit, verbunden mit einer hoch entwickelten Geschick-" Frohsinn", Rummelsburg , Brewes, Goethe- u. Kantstraßen: Geke. mut der Ausständigen sei bewundernswert. Jezt fomme es aber vor Gem. Chor", allem darauf an, daß nicht in anderen Städten Formerarbeit für lichkeit und Fingerfertigkeit in einer stets mit Staub geschwängerten Echo II, Markgrafenspieste bei Fürstenwalde , Grasnick. Atmosphäre stehe im krassesten Gegensatz zu den niedrigen Luckenwalde , Gerhart, Haag 5. Ober- Schöneweider Liedertafel", Ober: Alle Leipziger Formerarbeit sei als Streit: Leipzig gemacht werde. für Arbeitslöhnen Kunstgegenstände, die den " Borwärts VII", Rummelsburg , Lugus der Schöneweide, Wagener, Edisonstr. 5. arbeit zu betrachten. Werde sie, wie schon in verschiedenen Städten, Reichen befriedigen und zu hohen Preisen gekauft werden! Beutling, Goethe- u. Kantstraßen- Ede. überall zurückgewiesen, dann müßten die Leipziger Kollegen jiegen. Von einem Arbeiter, der in der Nähe der Fabrik" wohnt und nur im Vereinskalender sind zu richten an Eugen Raschte, Rirdorf, Mahlower­Arbeiter- Naucherbund Berlins und der Umgegend. Aenderungen Ihr Sieg liege im Interesse der allgemeinen Arbeiterfache und wäre eine mit ihrem Vater, später mit dem Buchhalter daher kommende straße 1, 4 Tr. Sonnabend: Angler I", Ruppert, Zimmerstr. 59. von großer Bedeutung.( Lebhafter Beifall.) Nachdem noch Plath arbeitswillige" Arbeiterin angesprochen hatte, wurde u. a. erzählt, Savana II", Nowawes- Neuendorf, Simon, Priesterstraße.- Glück Auf", für die Unterstützung der Kollegen Leipzigs eingetreten war, erklärte wie er auf deren Veranlassung verhaftet und auf der Wache be- Rüdersdorf- Staltberge, Greve, Heinigstr. 19. Kuba ",?? Pönig, Brandenburg­sich die Versammlung mit den Ausführungen des Genossen Grenz handelt, in einen dunklen Raum" gebracht und nur deshalb wieder straße 54. Pappel", Dahmte, Buchholzerstr. 5. Arbeiterfreunde", Dietrich, einverstanden und verpflichtete sich, die Leipziger Kollegen in ihrem entlaffen sei, weil er ja in der Nähe wohnte und verheiratet war. In Rathenowerstr. 43.- Havana I", Rixdorf, Philipp, Juliusstr. 59. Blauer schweren Kampfe mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu unter einer Fabrit waren die Zustände derartig, daß die Berufsgenossenschaft Dampf Doye, Müllerstraße. Arbeiter Turnerbund. Sonnabend: Turnb." Fichte", Berlin . stützen. eingriff, weil infolge der mangelhaften Schußvorrichtungen innerhalb abbs. 8-10 Uhr: 1. Männer Abt . Friedenstr. 37. 3. Männer- Abt. Die öffentliche Versammlung der Möbelpolierer, die am 6 Wochen vier schwere Unglücksfälle vorkamen; auch sollten die Boechstr. 17/20 8. Männer- Abt. Höchstestr. 36/37. 2. Lehrlings Abt. 5. Lehrl.- Abt. 4. Lehrlings- Abt. Stephanstr. 3. 6. d. M. bei Keller, Stoppenstraße, tagte, und von etwa 800 Personen Fabritfenster während acht Jahren nicht geputzt worden sein. Staligerstr. 55-56. " Freie Turnerschaft Johannisthal" abds. 9-10 Uhr Senfta besucht war, beschäftigte sich mit der Frage einer eventuellen 2ohn- lAlle Redner fordern in schlichten, aber treffenden Worten unter leb- Acerstr. 67.

dar, wie

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In Rummelsburg tagte am Montag eine gut besuchte Ber­sammlung der Anilinarbeiter. Genosse Kater hielt einen beifällig aufgenommenen Vortrag über: Der Kampf ums Dasein". Gine Diskussion wurde nicht beliebt. Unter Verschiedenem wurden die Mißstände der Anilinfabriken einer herben Kritik unterzogen und die Anwesenden aufgefordert, der Organisation beizutreten. weiteren wurde im Lokal von Piatkowski, Rummelsburg , Haupt­straße 83, eine Zahlstelle gegründet.

Arbeiter- Sängerbund Berlins und der Umgegend. Vorsitzender

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