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bemfelben eine große Brüde angeordnet, deren Ein- und Ausfahrts-| Schätzen machen, die im Boden Indiens vergraben liegen. Alles Signale vom Stellwert aus bethätigt werden. dieses Gold bleibt ungemukt liegen und ist daher so gut wie vers

Daß der neue Bahnhof zu St. Louis den Anforderungen des Verkehrs entspricht, geht wohl am besten daraus hervor, daß täglich ungefähr 250 Büge abgefertigt werden, von denen der größte Teil auf die Zeit von 7 bis 9 Uhr morgens und abends entfällt.

Mit dem Stellwerk ist das Gebäude der Kraftcentrale verbunden, in welchem 4 Kessel und 4 Dampfmaschinen von zusammen 800 Pferdestärken untergebracht sind. Der in dieser Centrale er zeugte Strom für die Beleuchtungsanlage des gesamten Bahnhofes reicht für die vorhandenen 350 Bogen- und 5000 Glühlampen aus und speist noch eine Accumulations- Batterie, welche für den Betrieb des Stellwerkes und der Aufzüge reserviert bleibt. Die Erwärmung erfolgt durch Niederdruck- Dampfheizung. Zwei Luftpumpen von je 55 Pferdestärken liefern die zum Betriebe der Rohrpostanlage und des Stellwerkes erforderliche Druckluft.

Als wesentliche Vorteile dieser eigentümlichen Geleise- Konstruktion loren. An unzähligen Orten in Verstecken verborgen kommt es nie wird geltend gemacht, daß die am Ende des Gebäudes stehenden wieder zum Vorschein. Diese merkwürdige Sitte ist nur aus der Lokomotiven die Halle weniger verqualmen, daß ferner die Ab- Geschichte des Landes zu verstehen. In den Zeiten vor der Ers fertigung aller Güter für ein- und ausfahrende Büge stets auf dem oberung durch die Engländer war das Land in seiner ganzen Aus­äußeren Ende der Bahnsteige erfolgt, ohne daß die Reisenden das dehnung den unaufhörlichen Plünderungen von Räuberstämmen durch belästigt werden, und endlich ist der Weg von den Personen- preisgegeben. Um nun ihre Habe vor den Plünderern zu sichern, wagen bis zum Ausgange bedeutend verkürzt, da diese Wagen nicht verbargen die Eingeborenen ohne Ausnahme ihr Geld und mehr am Ende der Halle zu stehen kommen und die Passagiere daher ihre Schätze im Erdboden oder an anderen versteckten auch weniger Zeit zum Verlassen der Bahnsteige brauchen. Orten. Diese durch die Länge der Uebung eingewurzelte­Gewohnheit hat sich bei ihnen so gut vererbt, daß sie noch heute thun, was ihre Vorfahren gethan haben, obwohl der äußere Grund längst in Fortfall gekommen ist. Dazu kommt, daß sich bei den Eingeborenen ein nicht zu befriedigender Geiz entwickelt hat, der auch den Aermsten oft nicht weniger peinigt als seine Armut. In diesem Lande hat ein jeder einen sicheren Ort, einen tiefen Versteck; auch der Aermste verwahrt seinen winzigen Schatz, an dem er niemals rührt, den er ständig zu vergrößern bedacht ist, dem zu Liebe er Hunger und Not erträgt. Und ebenso vergraben die Reichen wie ihre Vorfahren ihre Schäße unter den Wölbungen ihrer festen Schlösser und verbergen sie in ihren Citadellen, wo sie sich von Generation zu Generation, von Jahrhundert zu Jahrhundert ver­mehren. Es fiel vor einiger Zeit sehr auf, daß der Maharajah von Sindhi mit so außerordentlicher Hartnäckigkeit von den Engländern die Wiederherstellung der Festung Gwalior forderte, daß es Verdacht erregen konnte, zumal dieser Ort durchaus nicht zu den heiligen Orten in Indien gehörte, wie es deren in Indien viele giebt. Durch seine hartnäckigen Bitten und Intriguen fegte er wirklich seinen Willen durch, die Festung Gwalior wurde ihm zurückgegeben. Ganz fürzlich ist nun der geheime Grund seiner Anstrengungen offenbar geworden: in der Citadelle Gwalior lag eine Summe von 1200 Millionen Mark in geprägtem Golde ver­borgen; das Gold war mit solcher Sorgfalt in dem Felsen einge­schlossen, auf dem die Citadelle erbaut war, der Eingang zu der unterirdischen Kammer mit so vollendeter Kunst vermauert, daß ein nicht Eingeweihter unmöglich den Schatz hätte finden können. Man schätzt, daß allein in der Präsidentschaft Bombay die Eingeborenen nicht weniger als 240 Millionen Mark in Goldstücken verborgen halten, und sogar die Priester in den Tempeln sind von derselben Leidenschaft beseelt; auch in und unter den Tempeln finden sich solche

Die Bauausführung war erschwert: teils mußten bei dem fumpfigen Boden umfangreiche Gründungsarbeiten durchgeführt werden, teils waren alte Grundmauern zu entfernen. Trotz dieser erschwerenden Umstände ist der neue Personenbahnhof in St. Louis in der kurzen Zeit von zwei Jahren erbaut worden und hat mit Erwerbung des nötigen Grund und Bodens ca. 27,5 Millionen Mark gekostet.

Zum Schluß sei noch hervorgehoben, daß dieser Bahnhof eine sehr beachtenswerte Einrichtung hat: dem Stations Direktor steht nämlich eine Dame für weibliche Reisende zur Seite; diese Matrone" vertritt zugleich den Verein zur Fürsorge für die weib­liche Jugend.-

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Kleines Feuilleton.

gr.

geheime Verstecke, in denen Goldschätze aufgehäuft werden.

Litterarisches.

k. Eine Zeitung in den arktischen Regionen, die unter dem 80. nördlichen Breitengrad in der Nähe von Spitzbergen gedruckt wurde, ist das neueste Ereignis auf dem Gebiete des Journalismus.-Das mundsprachliche Wörterbuch des schwäbi " Wir behaupten, ohne daß wir befürchten, Widerspruch zu erfahren, schen Dialekts, zu dem die vorbereitenden Arbeiten und daß wir die größte Verbreitung von allen Blättern in den Polar- Sammlungen seit langen Jahren eifrig betrieben werden, sieht jetzt, meeren haben", so lautet die bescheidene Note des Herausgebers. wie man der Vosi. 8tg." aus Stuttgart schreibt, seinem Abschluß " Thee Weelly Mail", eine Chronik der Begebenheiten an Bord des und seiner Veröffentlichung entgegen, nachdem der württembergische " Ophir", wurde gedruckt und herausgegeben auf hoher Sce. Die Landtag einen von dem mit der Herausgabe des Werkes betrauten erste Nummer ist vom 22. Juli datiert. Es ist ein sehr Professor Dr. Fischer- Tübingen erbetenen alljährlichen Kostenbeitrag lustiges Blättchen, das viel zur Unterhaltung der Leute an einstimmig bewilligt hat. Ebenso geht das Wörterbuch der Bord des Ophir" während der Fahrt in den eintönigen nörd- elsässischen Mundarten seiner Vollendung entgegen. Hier lichen Gewässert beigetragen haben muß. Getreu dem" englischen sind die Straßburger Germanisten Professor Dr. Martin und Zeitungsstil werden nur die neuesten, sensationellsten" Ereignisse Dr. Lienhardt die Herausgeber. Nachdem August Stöber , der noch gemeldet, und für jede Rubrik ist natürlich ein Ueberfluß an Stoff unter der französischen Herrschaft Oberbibliothekar in Mühl­vorhanden. Man lese mir, was unter Hofnachrichten" gemeldet hausen war und 1874 Konservator des zumeist auf seine Be wird: Mrs. Jones, die sehr wohl aussah, ging gestern zweimal mühungen hin begründeten historischen Museums für das Elsaß bei den hinteren Luken spazieren."" Mr. Joshkins spazierte am Mittwoch eine Stunde auf dem Promenadendeck und besuchte nachher den Maschinenraum und das Steuer. Er schien mit legterem sehr zufrieden. Weiter wird eine Chronik der Fahrt des Schiffes längs der norwegischen Küste, am Nordkap vorbei nach Spitzbergen gegeben. Als der Ophir" Hammerfest verließ, fuhr er an dem Vogelfelsen" vorüber, wo beim Abfeuern von Sechspfändern Tausende von Bögelu den Himmel mit Punkten bedeckten". Der Reporter des Blattes hat sie sogar zu zählen ver sucht, leider war seine Arbeit durch den Nebel erschwert, und so zählte er nur 4 628 041 Bögel, die gleich nach dem Abfeuern der Kanone des Ophir", vom Vogelfelfen aufflogen." Natürlich giebt das Blatt auch die neuesten alarmierenden Vorberichte über das Wetter", im Zeitalter Marconis und der drahtlosen Telegraphie bietet dies ja nicht die geringsten Schivierigkeiten mehr. Ein Preis für das passendste Damenkostüm, das an Bord eines Schiffes in den arkti­schen Regionen getragen werden kann, wurde der Frau von N. zu erfammt, die in Seehundsmüße, Ottern- Handschuhen, Biebertragen, Zobelboa, lappländischen Schuhen und mit einer Flasche Branntwein erschien." Mit Nr. 4 aber stellte Weekly Mail" sein Erscheinen ein, sehr zum Leidwesen der Jufassen des Ophir".-

wurde, die grundlegenden Arbeiten für das Wörterbuch des elsässischen Dialettes geschaffen, wurden die Arbeiten besonders im germanistischen Seminar der Universität Straßburg eifrigst fort­gesetzt und das Ergebnis dieser Bemühungen ist eine Smamlung von mehr als 125 000 Betteln, auf denen handschriftlich elsässische Worte, Redensarten, Sprichworte, eigene Wortbildungen usw. verzeichnet sind, mit genauen Nachweisen der Quellen, aus denen sie stammen, der Verbindungen, in denen sie gebraucht werden, der Orte oder Bezirke, in denen sie wenn es sich nicht um allgemein gebräuch­liche Worte handelt zumeist im Schwange find, sowie ähnlicher oder gleichwertiger Ausdrücke in verwandten Dialekten. So wird das Riesenvert in gleicher Weise zum Quellenwert für die vers gleichende Sprachforschung und für die Volkskunde im Elsaß . Die Veröffentlichung dieses Werkes, von dem ein Teil bereits erschienen ist, erfolgt ebenfalls mit staatlicher Beihilfe.

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Kulturgeschichtliches.

Der Königshering". Als um 1555 die ersten Heringe nach Em den kamen, kostete die Last 125 Arendgulden, im Herbste 72 Rittergulden. Es gingen damals 19 sogenannte Buisen auf den Heringsfang aus und zwar fischten dieselben bei Norwegen und an den dänischen Küsten. Dann kamen die mageren Jahre; g. Vergrabenes Gold in Judien. Von dem Golde, das man die Heringszüge blieben aus. Die Chronit berichtet hierüber, daß feit der Entdeckung Amerikas in der Alten und Neuen Welt zu Tage man im Jahre 1587 in jenen Gewässern einen ungewöhnlich großen gefördert, ist während der vier Jahrhunderte ein beträchtlicher Teil Hering gefangen hatte, an dessen Bauche sich besondere Zeichen nach Judien geflossen und dort in eigenartiger Weise festgelegt fanden, worin man eine Art Hieroglyphenschrift entdecken wollte. worden. Es ist dort nämlich wieder unter die Oberfläche der Erde Der Volksglaube deutete die Sache dahin, daß der absonderlich zurückgekehrt und ist in seinen jetzigen Verstecken schwieriger zu große Hering ein Königshering gewesen sei; und weil man nun die finden als an seinem ursprünglichen Fundort. In dem Zeitraum Heringe ihres Königs, ihres Führers beraubt habe, so hätten sie bon 1837-1898 ist, wie dem Temps" geschrieben wird, für den Weg nicht wieder zurückfinden können. Der Probst Coler zu 3154 Millionen Mark mehr Gold eingeführt als ausgeführt worden, Berlin behauptete sogar, daß der Untergang der Welt bevorstehe, und den größten Teil dieses Schatzes hat der Boden Indiens absorbiert. weil die armen Heringe ihren König verloren hätten. Alle diese Wenn man bedenkt, daß dieses System schon seit einem Jahrtausend verschiedenen Deutungen brachten indessen den Hering nicht wieder besteht, so kann man sich eine Vorstellung von den ungeheuren zurück. Die Holländer und Ember wandten sich deshalb nach der