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mit nach Hause gebracht haben," versezte die Frau.„ Ich leg' scheinend gut verwalteten Universitäts- Bibliothek und nun ihm keine Fragen vor; es ärgert ihm das mur. Als wir uns erst Als wir uns erst im Vergleich mit dem Lesesaal des großartigen berheirateten, hatte er ein so gutmütiges Temperament, und Britischen zu Tage treten, feien jetzt ist er so zänkisch geworden. Wollen Sie nicht näher stellung der Handbibliothek, Kleinlichkeiten wie das Fehlen genügennebenbei bemerkt: Ungeschicklichkeiten in der Zusammen treten. Was darf ich ihm von Ihnen bestellen?" Bestellscheine, Nachlässigkeiten im, Heraussuchen des Bestellten, und den Schreibzeuges und die Erforderung einer Bezahlung für die dergleichen mehr.
Jos trat in das Zimmer, an dessen Wand zwei mit feltfamen Figuren bedruckte plakate hingen, die ihm auffielen. ,, Das hier," sagte die Frau und zeigte dabei auf das oberhalb des leeren Kamins hängende Bild. Das ist der Alte Orden der Druiden" und das andere der Erhabene Orden der Buffalos"." isho scharf an.
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Was sagen sie?" fragte Jos und sah sie " Der Alte Orden der Druiden" hat unsere sechs Kinder beerdigt," sagte die Frau in feierlichem Tone, und er wird auch mich begraben, wenn ich einst sterbe. Der Erhabene Orden der Buffalos" wird meinen Gatten beerdigen und ihm jede Woche ein Pfund zahlen, wenn er so trant sein wird, daß der Doktor sagt, daß er sterben muß."
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Sie haben sechs Kinder begraben?" fragte Jos und ließ dabei seinen Blick von der Frau auf das Plakat oberhalb des Kamins gleiten." odd " Ja, und es waren schöne Begräbnisse. Das letzte hatte einen Sarg, der so schön war, daß man die Königin hätte hinein legen können." 18
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( Fortsetzung folgt.)
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19 29-09
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Seit längerer Zeit interessiert man sich in Berlin lebhaft für die Frage der Verlegung und des Neubaues der Königlichen", d. i. der hiesigen Staatsbibliothek. Es war die Rede davon, sie nach Charlottenburg auf einen entsprechend freien Platz zu verlegen; dagegen erhoben sich zahlreiche öffentliche Proteste, und sie scheinen die noch ausstehende Entscheidung im Sinne eines Verbleibens der Bibliothek im Berliner Centrum zu beeinflussen. Auffallend ist dabei, daß unseres Wissens diese Gelegenheit von keiner Seite her benutzt worden ist, um Uebelstände der Bibliothek zu kritisieren und Reformen anzuregen. Im privaten Verkehr der Beteiligten find freilich die Klagen recht üppig, wenngleich gegenüber den Mängeln der Bibliothet lange nicht erschöpfend, zumal das Publikum in der Regel nicht weiß, was es von einer Bibliothek verlangen darf, und namentlich nur selten über eine vergleichende Kenntnis anderer Büchersammlungen verfügt. Deswegen dringt auch kaum jemals etwas von diesen Klagen in die Oeffentlichkeit. Dies hindern noch zwei weitere Umstände. Erstens kann in dieser Weise vor der Oeffentlichkeit nur sprechen, wer das betreffende Institut eingehend benugt; und ein solcher Benußer wird sich allermeistens sehr hüten, durch eine öffentliche Kritik sich naheliegenden Gefahren auszusetzen. Bweitens ist unsere Bibliothet einerseits infolge des Quantums und Wertes ihrer Schäße und andererseits infolge der noch größeren Mängel mancher fremder Bibliotheken so weithin und in diesem Sinne mit solchem Recht berühmt, daß dieser Ruhm das Unrühmliche leicht verdeckt. Selbst in ihrer Einrichtung befigt fie einige Glanzpunkte, die den oberflächlichen Beurteiler so gefangen nehmen, daß er die Nachtseiten eben nicht sieht.
Wenn wir nun eine Kritik ihrer Zustände versuchen, so sind unsere Ausgangspunkte dafür folgende: Wir fragen nicht nach dem, was irgend welche willkürlichen Wünsche über die gegebenen Möglichkeiten binaus beanspruchen könnten, sondern fragen vielmehr: Leistet die Bibliothek im Verhältnis zu ihrer den Mitteln wohl aller sonstigen Büchereien des Deutschen Reiches überlegenen Ausstattung und im Verhältnis zu den Ansprüchen einer Stadt wie Berlin das, was sie diesbezüglich leisten könnte? Wir denken ferner zunächst an Besserungen noch im alten Haus, dann aber an die Dringlichkeit, bei einem Neubau gleich von bornherein auf unsere Forderungen so Rücksicht zu nehmen, daß nicht etwa hinterher, nach Vollendung des Baues, die architektonischen Ausreden" jede weitere Klage abschneiden werden.
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Ein Hauptübel ist nun, daß der Glanz der ganztägigen Zugänglichkeit und des elektrischen Lichtes sofort verblaßt, wenn man sich vom Lesesaal zu den intimeren Räumen wendet. Es find dies: der Katalogsaal, das Ausleihezimmer und die vier Abteilungen für Journale, Kartenwerke, Musik und Handschriften. Alle diese Räume find nicht 12, sondern nur 6 Stunden lang von 9 bis 8 Uhr- find nicht 12, sondern nur 6 Stunden lang geöffnet; fie find nicht fünstlich beleuchtbar und bilden größten teils durch ihre Enge und ihr tief gedämpftes Tageslicht etwas wie eine fulturhistorische Merkwürdigkeit. Immerhin scheinen die sechs Stunden ihrer täglichen Zugänglichkeit eine ganz respektable Administrativleistung zu sein, namentlich im Vers gleich mit Bibliotheken wie etwa der Münchener, die darin noch weniger bieten. Allein man bedente, ganz abgesehen von dem, was wir schon vorhin über den Unwert solcher Vergleiche gesagt, folgendes. Von 9 bis 3 Uhr sind die meisten, auch die bibliothekbenüßenden Menschen an ihre gewöhnliche Tagesarbeit gebunden, mögen fie mun ihrer Berufsarbeit daheim oder anderswo nachgehen; und wenn der Hausarbeiter( um kurz so den daheim Beschäftigten zu nennen) in weiterer Entfernung wohnt, wie es ja bei der jezigen Entwicklung der Städte immer häufiger der Fall ist, so wird ihm durch eine Fahrt zur Bibliothek in jenen Stunden der Tag zerrissen".
Nun zu den einzelnen Räumen! Katalogsaal und Ausleihezimmer haben den weiteren Fehler einer Entferntheit vom Lesesaal, die ihre Benutzung im Rahmen der Leesaal- Arbeit so gut wie unmöglich macht. In London nimmt der Katalog die Mitte des Lesesaales
ein, in München steht er wenigstens im Zimmer nebenan. Daß der
Berliner Katalog sich in einem nicht eben glänzenden Zustand befindet, sei ebenfalls nur nebenbei erwähnt. Ferner ist zu verlangen, daß man sich im Lesesaal vor den dorthin bestellten Büchern entscheiden könne, fie fofort nach Hause zu nehmen. Leider ist man auf unserer Bibliothek gezwungen, fich gleich von vornherein zu entscheiden, ob man ein Buch für den Lesesaal oder für's Ausleihen haben will, welche Vorentscheidung feineswegs immer thunlich ist. Erst wenn ich das Werk, insbesondere die eben vorhandenen Bände eines mehrbändigen Werkes, vor Augen habe, kann ich meistens erkennen, ob ich besser thue, es dort oder daheim zu benüßen. Entdecke ich während meiner Lesesaal- Arbeit, daß ich eines der Bücher nach Hause brauche, so kann ich, den äußersten Fall einer ganz besonderen Gefälligkeit seitens der Verwaltung ausgenommen, nichts thun, als das Buch zurückgeben und es für das Ausleihezimmer neu bestellen, riskiere aber dabei erfahrungsgemäß, daß das Buch als ausgeliehen be= zeichnet wird, weil es während dieser Zeit erst den Rückweg an seine Aufbewahrungsstelle machte.
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Die Ausleihung selber frankt ferner noch an folgenden zwei Uebeln. Erstens scheint ein großer Teil der Bücher, und zivar natürlich der wichtigeren, fast fortwährend in festen Händen" zu sein; das Reklamationsbuch nützt da wenig, wie leicht aus einzelnen Fällen zu erweisen wäre. Wohl jeder Besucher der Bibliothek, vor dem man unser Thema berührt, dürfte diesen Uebelstand, daß man beinahe„ nichts bekommt", in erster Reihe und als den gewichtigsten beklagen. Jedenfalls ist er der allgemein fühlbarste, und in der That muß man darauf rechnen, daß Neuerscheinungen von ausgedehntem Interesse rasch unzugänglich werden, und daß der Bibliotheksverwaltung das Bei stellen von Duplikaten( ein Ausleihe, ein Lesesaal- Exemplar) bei solchen Gelegenheiten nicht so bald einfällt. Diskutierbar, doch gegenüber deutschen Gepflogenheiten und Verhältnissen nicht aussichtsvoll, wäre ein gänzliches Abschaffen des Ausleihens, ja jogar ein Gewissensappell an den deutschen Bildungsfreund, einer öffentlichen Bibliothek nicht einen Erfaz der Privatbibliothek zuzumuten; ivie die Dinge aber nun einmal liegen, darf hinwider nicht jene ihren Benutzern das zumuten, was vorläufig Sache einer öffentlichen Bibliothek ist. Reformen des Bibliothekwesens in Deutschland oder wenigstens in der betreffenden Stadt sind ein dringliches Thema; allein weder darf und will unsere Kritik vor gegenwärtigen Uebelständen des= wegen zurückweichen, weil es eigentlich ganz anders sein sollte"( und wir mußten ja von vornherein von idealen Möglichkeiten absehen), noch auch darf eine Bibliothek selber sich nach solchen Maßstäben einrichten. Ihr fommt es zu, dem Bublifum seine Bedürfnisse abzus lauschen, so lange noch öffentliche Einrichtungen des Publikums halber und nicht umgekehrt da sind; ergeben sich hier Widersprüche, die im bestehenden Rahmen unlösbar find, so müßte die Bibliotheksverwaltung selber, als die sicherste Kennerin, die nötigen Reformen anregen.
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Wer die Bibliothek das erste Mal benutzt, wird leicht der Bewunderung voll sein. Der allgemeine, ziemlich geräumige Lesesaal ist wochentäglich 12 Stunden lang geöffnet, abends elektrisch beleuchtet und mit einer umfangreichen Handbibliothek versehen, die jedem Besucher unbeschränkt an jedem Platz zur Verfügung steht. Das ist jedenfalls rühmlich, zumal wenn man es mit Instituten wie etwa der Wiener Hofbibliothek oder einer durchschnittlichen Provinz bibliothek vergleicht. Man vergesse aber nicht: erstens daß manche Zweitens und hier gilt das eben Gesagte wiederum zweitens andere Anstalt sich das eben nicht leisten kann, was jener möglich besteht in der Ausleihung wie überhaupt in unserer ganzen Bibliothek ist; zweitens daß für eine Stadt wie Berlin mehr geleistet werden und leider wahrscheinlich in fast jeder staatlichen Bücherei eine verfehlte muß als etwa für Wolfenbüttel oder selbst für München ; und end- Handhabung des dem Sinne nach richtigen Grundsages, daß eine lich drittens, daß alle solchen Vorzüge" nicht mehr als die Pflicht solche Bibliothek mur für wissenschaftliche Arbeit zu benußen sei. und Schuldigkeit einer erstrangigen Bibliothek find, die nicht aus§ 16 der Benutzungs Ordnung lautet:„ Unterhaltungsschriften, Mittellosigkeit daran verhindert ist. Einige fleine Uebelstände des Musikalien und zur Mitteilung ungeeignete Bücher werden nur verSaales und seiner Handbücherei, wie sie selbst im Vergleich mit abfolgt, wenn ein wissenschaftlicher Zweck der Benutzung nachgewiesen dem Lesesaal unserer, leider leider schlecht gestellten aber an- list." Das klingt wunderbar weihevoll, ist aber schon deswegen ver