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Sie wunderte sich über solche Heftigkeit und war nahe daran, sich zurückzuziehen. Aber da sah sie, daß seine Augen so seltsam blickten.
Was ist Dir, Johannes?"
Tiefe Milde und Ruhe machte ihn weich und verwirrt. Spinnen; sind die Fasern verbunden, so muß er erst dazu tauglich Er fühlte, wie verwirrt er gewesen war, wie unmöglich gemacht werden. Dies geschieht dadurch, daß man den lang- und feine Grübeleien waren. Er zog sie an sich und füßte sie feinfaserigen Asbest so lange ins Wasser legt, bis er davon durch übers ganze Gesicht. drungen ist, und dann auf einer hölzernen Tafel mit einem Klopfaffer so lange ausgewaschen wird, bis das Wasser nicht mehr holze vorsichtig flopft, worauf er mit vielem, anfangs kochendheißem milchig, sondern ganz klar abfließt, wobei man die Fäden behutsam auseinander zieht. Dann werden die Fäden auf einem Siebe schnell getrocknet und mit feinen eisernen Kämmen vorsichtig gekämmt. Betrübt es Dich, daß ich die Wagenfahrt vergaß?" wo die Asbestfaser im großen verarbeitet wird, öffnet man die Steine Wo Sie wollte laut auflachen und ihn von sich stoßen; auf Sollergängen und reinigt die Fasern, so gut es geht, auf Schüttelaber sie that es nicht, lächelte nur erstaunt und schlug ihm fieben. Während man die für die Pappenfabrikation bestimmten Fasern mit der Hand. feiner weiteren Vorbereitung zu unterwerfen braucht, müssen die geöffnet werden. Vielfach wird die Asbestfaser in Verbindung mit für Spinnzwecke bestimmten auf Schlag- und Reißwölfen noch weiter cinem feinen Flachsfaden, an welchen die erstere gelegt wird, ge= sponnen, um einen haltbaren Faden zu erhalten, worauf man dann den daraus gewebten Stoff ausglüht, um den Flachsfaden zu zerstören und reines Asbestzeug zu erhalten. Auf diese oder ähnliche Weise gewonnene Asbestleinivand( asbestirusum) war schon im Altertum bekannt. In ihr wurden die Leichen vornehmer Bersonen verbrannt, um die Asche unvermischt mit Holzkohle zu erhalten; doch war sie tener, wie schon Plinius erwähnt. Daher waren wohl auch Sie abeftleinenfachen felten. Starl V. besaß ein Tafeltuch aus Asbestfasern, das bei Gelegenheit von Festlichkeiten zur Beluftigung der Gäste und zum Zwecke der Reinigung ins Feuer geworfen wurde.
Nein, daß Du so etwas denken kannst! Liegt wirklich nichts anderes vor?"
Er antwortete nicht, sondern strich über ihr Haar. ,, Liegt wirklich nichts anderes vor, Johannes?" " Ich fühle mich nicht ganz wohl, aber ich glaube, daß es bald vorübergeht. Jezt werden wir fahren."
Er ging leicht und schnell zur Thür hinaus. O, wie forglos und fröhlich sie war!
Er stemmte die Hand hart gegen die Brust; er mußte ruhig sein. Sie sollte nichts von diesem Häßlichen, das er mit sich schleppte, merken. Er trug selbst schuld daran.. nur er selbst... wie gut sie war... und ruhig!
( Fortsetzung folgt.)
Asbeff.
( Nachdruck verboten.)
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Während mithin die Alten die Asbesipräparate fannten, scheint man in der späteren Zeit diesem interessanten Material wenig oder gar keine Beachtung geschenkt zu haben, bis etwa zu Ende der sech ziger Jahre dieses Jahrhunderts die Amerikaner und zwar wohl nicht zum geringsten infolge der Einführung der Dampfmaschinen auf die vorzüglichen Eigenschaften des Asbests, als da sind Inverbrennbarkeit, Indifferentismus gegen Säuren und Alfalien, und schlechte Wärme- und Kälteleitung, die Aufmerksamkeit lenkten, wors Echon die Alten hatten unverbrennliches und unverwüstliches auf die Verarbeitung des Asbests sich schnell wieder über die ganze Papier, und in jüngster Zeit hat man in Frankreich ein sogenanntes Welt verbreitete. In der Mitte der siebziger Jahre entstanden Archivpapier", sowie in Berlin einen„ Urkundenstoff" hergestellt. solche Fabriken in England und Italien und einige Jahre später auch Bei der Herstellung des Archivpapiers" nimmt man zu zwei in Deutschland , wo gegenwärtig vier Fabriken dieser Art bestehen, Drittel gewöhnlicher Papiermasse ein Drittel As best fasern, deren Fabrikate hinsichtlich ihrer Vollkommenheit den ersten Mang und rührt das Ganze gemeinsam in einer Lösung von behaupten. Selbst die älterent englischen Fabriken sind von ihnen Kochfalz und Maun durcheinander. Aehnlich ist die Fabri- überholt worden, so daß Großbritannien nicht das kleinste Absatzgebiet tation des„ Urkundenstoffes", wobei 95 Teile Asbestfajern bester der deutschen Fabrikate dieser Art ist. Die in Hamburg bestehende Beschaffenheit in einer Lösung von übermanganfaurem Kalium ge- Fabrik hat uns jogar unabhängig von Amerika gemacht, obgleich waschen und mit schwefliger Säure gebleicht, genommen, mit fünf Kanada für die Verarbeitung den besten Asbest liefert, da aus Teilen geschliffenen und gemahlenen Holzstoffs versetzt und dann den dortigen Asbeststeinen die größte Menge verspinnbarer Fasern weiter mit Leimwasser und Borag verarbeitet werden. Da dieser gewonnen werden können. Außer dem kanadischen Asbest wird auch Nrfundenstoff eine Temperatur bis über 800 Grad C. vertragen viel sibirischer verarbeitet, obgleich seine Fasern stumpfer und wenig soll, auch eine dauerhafte Druckfarbe, die natürlich eben so wichtig elastisch sind. Daher bennyt man ihn für Gewebe erst dann, wenn ift wie das unverwüstliche Papier, durch eine Mischung fanadisches Material zu gleichem oder doch annähernd gleichem Preise von Platin- Clorid und Lavendelöl, nebst einem Zusatz von nicht zu haben ist. Lampenruß und Firniß herzustellen ist, so dürfte Was mm die Herstellung von Asbestpräparaten in der Gegen nicht weit von dem Ziele, ein für Urfunden geeignetes unzerstör- wart betrifft, so zerfällt dieselbe in zwei Hauptabteilungen, nämlich bares Papier herzustellen, sein. Jedenfalls ist in dieser Hinsicht dem in die Pappen- und Papierfabrikation und in die Asbestspinnerei. Asbest eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenfen, um so mehr, Während man für die Spinnerei die besten Asbestfleine verwenden als schon bei den alten Griechen Asbestpräparate wegen ihres Wider- muß, genügt für die Papierfabrikation ein minderwertiges Material. standes gegen das Fener hochgeschätzt wurden. Große Fortschritte sind bezüglich des Spinnens der Asbestfaser ge= macht, indem jetzt die Herstellung eines Fadens möglich ist, von dem 400 Meter auf ein Kilogramm gehen und der etwa dem Wollgarn Nr. 2,3 entspricht. Alle anderen Fabrikate aus Asbest sind nur noch weitere Verarbeitungen der Fäden oder der Asbestpappen. Während man aus ersteren Stoffe webt, Seile und Schnüre dreht, Backungen chemischen Laboratorien als Sochuntersätze angewendet. aber einer starken Flamme ausgelegt werden zu können, bedürfen dieselben einer besonderen Bräparierung, da sie sonst allmählich wie Mehl zerfallen, indem den Fasern durch die Hitze der natürliche Wassergehalt entzogen wird. Es ist daher nicht ganz zutreffend, daß der Asbest absolut feuerbeständig ist; er wird zwar nicht zerfetzt, aber bei großer Hitze leidet doch die Faser, da sie falciniert und brüchig wird. In der Hamburger Fabrit werden daher solche Platten hergestellt, nachdem auf die Asbestfaser chemisch Thonerde niedergeschlagen worden ist. Derartige Platten sind absolut feuerbeständig, da sie sich im offenen effeifener 24 Stunden lang bei einer Hige von etwa 1100 Grad vorzüglich bewahrt haben.
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Asbest, vom griechischen asbestos, unverbrennlich", ist der Gefamtname einer Reihe zum Talferdegeschlecht gehörigen Mineralien von sehr faseriger Struktur, bestehend aus Riefel-, Talt, Kalf- und Thouerde sowie Eisenkalt. Es giebt davon vier Arten. Der gemeine oder unreife Asbest besteht aus groben, öfters haarförmigen, wenig bicgfamen Fasern. Sein Glanz ist perlmutterartig, nur an den Kanten flechtet oder sonstige Konfektionen macht, werden legtere in durchscheinend. Der Bergfort, auch Bergleder genannt, hat filzartig in einander gewobene Fasern, die schwer einzeln zu erkennen und von einander zu trennen sind; größere Stücke erscheinen lappen artig. Er ist matt und nur wenig schimunernd und durchsichtig, die Farbe ist entweder grau, grün oder braunrot; er fomunt in Echiveden auf Erzlagern, häufiger in Serpentin und anderen Gesteinen vor, am St. Gotthard, in Tirol und Spanien . Der Holzasbest oder das Bergholz ist weich, halbverfaultem Holze ähnlich, und in mancher Hinsicht rätselhaft. Endlich der Amianth, vom griechischen amianthes, unbefleckt", oder auch reifer Asbest, ist die mert würdigste und bekannteste Art, die sich an vielen Orten, besonders auf Korsila, in Tirol, Piemont, Savoyen , am St. Gotthard, zu Oisans in der Dauphiné, im Gouvernement Bern, wo er bei Newjans einen ganzen Berg bildet, und namentlich in Kanada , findet. Er fommt in verschiedener Farbe vor, gewöhnlich gelblichgrau oder grünlichweiß, mit seidenartigem Schiller und hat ein deutlich aus gebildetes, langfaseriges Gefüge. Die parallel laufenden, meist geraden, zuweilen einen halben Meter langen Fasern sind immer nur lose und bei dem schönsten Amianth gar nicht mit einander verbunden, so daß der Asbest einige Aehnlichkeit mit dem Flachse hat, weshalb er auch zuweilen Bergflachs genannt wird. Obgleich die Fasern sehr bicgsam find, brechen sie dennoch, wenn sie furz abgebogen werden und verraten dadurch ihre steinartige Natur.
Diese Asbestart läßt sich, wiewohl mit Mühe, zu Garn spinnen, das auf dem Webstuhle, oder durch Flechten oder Stricken in eine Art Stoff verwandelt werden kann, welcher, wie das rohe Material ein Glühen aushält und dadurch gereinigt werden fam. Der Asbest mit ganz freien Fäden eignet sich am besten zum
Eine weit größere Verwendung als die Asbestplatten finden Die Asbestgewebe, namentlich für Dichtungszwecke. Zu diesem Behuse wird das Asbesttuch mittels einer Lösung von Kautschuk imprägniert und dann zu Blattens, Manuloch- oder Stoffbüchsenschnüren in den verschiedensten Ausführungen verarbeitet. Außerdem hat man Borteile aus der schlechten Leitungsfähigkeit des Asbests gezogen, indem man Dampffefsel und Leitungen mit Asbestpräparaten, die teilweise mit Infusorienerde vermischt sind, bekleidet, wodurch ein Wärmeverlust von 70-80 Broz. verhindert wird, was mit einer enormen Kohlenersparnis gleichbedentend ist. Umgekehrt werden Wasserleitungsrohre durch solche Umkleidungen vor dem Gefrieren geschüßt, da der Asbest die Eigenwärme des Wassers nur schwer nach außen leitet.
Eine andere wichtige Verwendung des Asbestgewebes findet zu Bekleidungsgegenständen statt; es werden daraus vollständige Anzüge angefertigt, Kapuzen, Schutzhelme und Handschuhe für Feuerwehrleute und besonders auch zum Schuße der Arbeiter in Pulver