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Technisches.

gefälligen Spielerei, entsprechend jener Zeit, häufig nicht ganz ver- von Türkisen. Auch den Göttern wurden sie als Opfer mieden gewesen sein. Die sinfonische Dichtung, als solche ab- dargebracht, und die Frauen trugen Armbänder von Türtijen. gegrenzt, reicht wohl nicht über Berlioz ( 1803-1869) zurück und wo die Steine jedoch gefunden wurden, wird in den Berichten, scheint in ihrer weiteren Entfaltung immer noch mehr der Dar- wahrscheinlich absichtlich, nicht erwähnt. Den Anhängern Montezumas stellung eines Inneren, eines Phantasiereiches, eines musikalischen waren die Türkisen- Bergwerte heilig. Teile von Halsketten und Traumes, zuzustreben. Solche Traumbilder wurden uns in der Gehänge in Form fleiner, länglicher Sügelchen sind in der Erde ge­legten Zeit mehrere vorgeführt, unter ihnen die" Scheherazade" des funden worden. Im Salt River Valley fand sich unter anderem Russen Bimsky- Korsakoff. eine Muschel, die mit einer schönen Mosait von würfelförmigen Eine ähnliche Schöpfung ist nun sein( vierfäßiger) Antar", Türkissteinen ausgelegt war. Im Britischen Museum in London be­den man in Rußland längst schon liebt, der in Deutschland findet sich ein menschlicher Schädel, der mit einer ähnlichen Mosait auerst 1881 in Magdeburg und zuletzt in Dresden bekannt ausgelegt ist und wahrscheinlich auch aus dem alten Mexiko stammt. geworden ist und mint gestern in Weingartners Der Gebrauch und die hohe Wertschätzung der Türkisen läßt sich in zweitem Sinfonie Konzert die Hanptnummer bildete. jenen frühen Zeiten vom nördlichen Arizona bis zum alten Merifo Gegenstand: ein arabischer Dichter mit seinen Traumerlebnissen von füdwärts und noch darüber hinaus feststellen. Die weite geographische Feenleben, von Rache, Macht und Liebe. Kompositionsweise: zahl- Verteilung der Fundorte macht dies erklärlich. reiche Themen von längerem Atem, als sonst häufig in dieser Moderne üblich ist, und von interessanter Gegensäglichkeit der langgehaltenen, schwermütigen Töne( zumal im eigentlichen Antarmotiv) und der Sehr bemerkenswerte Beobachtungen hat man nach der zazellenhaft, amoros und festlich dahinfließenden Tonketten. Ber­arbeitung: die leitmotivische, mit kleinen Veränderungen. Grund- Boff. tg." in der Berliner Porzellanmanufattur ge­timmung: eine zarte, weiche Schmiegsamkeit. Der Gesamteindrud macht. Sie betreffen den Hizzegrad, der für die Herstellung des Harts war weniger der des Hinreißenden und mehr der des Künstlichen als porzellans im sogenannten Scharffeuer erforderlich ist. Man bei anderen derartigen Werken; die Ausführung in der öffentlichen hatte früher angenommen, daß dieser Hißegrad etwa 2000 Grad be­Brobe scheint dazu beigetragen zu haben, und der Erfolg war hier trage, ist aber dann dahinter gekommen, daß er noch unter der eine auffällige Gleichgültigkeit des Publikums. Einige bekannte Platinschmelze, also unter 1740 Grad liegt. Auch in diesem Falle Werke von Liszt , Smetana und Schumann bildeten das übrige Pro- zeigt sich wieder, wie notwendig es war, daß die Technische Reichs­gramm. Und wo bleiben neben jenen uns immer wieder vor- anstalt in Charlottenburg die Herstellung von geeigneten Thermo­gesetzten Ausländern( zumal Ruffen und Franzosen ) unsere ihnen metern für die genaue Mejjung hoher Temperaturen, wie sie im nicht eben unterlegenen heimischen Kräfte, die epigonischen wie die Hüttenbetriebe, im keramischen Betriebe und in vielen anderen Zweigen der Industrie vorkommen, in die Hand genommen hat. Das Er gebnis in der Porzellanmanufaktur ist selbstverständlich für die Fabrikation und Dekoration von Hartporzellan von hoher Wichtigkeit. Schr wahrscheinlich wird es mit der Zeit möglich werden, den Kreis der Unterglasurfarben für reines Hartporzellan, der sich bisher nur auf Kobaltblau beschränkt, zu erweitern. Nicht unerwünscht ist die Thatsache, daß Kobalt seit diesem Sommer in nicht zu weiter Ent­fernung von Berlin in ziemlich beträchtlicher Menge und in guter Qualität gefunden wird, und zwar bei Bad Liebenstein in Thüringen . Das Metall, aus dessen Oryden die Kobaltfarben dargestellt werden, kommt dort in Verbindung mit Kupfererzen vor.-

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modernen? 1-

Kulturgeschichtliches.

SZ.

-8wei eigenartige altostfriesische Gesetzesvorschriften find die folgenden. Die eine aus dem Jahre 1650 stammende lautet: Nachdem wir in Erfahrung gebracht, daß das Schlafen in den Kirchen allzusehr überhand nimmt, verordnen wir allergnädigst, daß in jeder Gemeinde einige Männer aufgestellt werden, welche in der Kirche umhergehen und mit einer langen Klatsche die Leute auf den Kopf schlagen, welche schlafen, und auf diese Weise die Kirchgänger wach erhalten, damit sie fleißiger auf die Predigt hören." Unter­schrieben ist diese Verordnung von dem regierenden Fürsten. Im 15. Jahrhundert standen in Ostfriesland auf Thätlichkeiten faft nur Geldstrafen, und zwar mußte bezahlt werden: Für einen bösen Schlag auf den Kopf 1 M. nach heutigem Gelde, für ein aus­geschlagenes Auge ein halbes Mannsgelb( etwa 20 M.), für eine man denn im Dorfe am besten speisen? zerschlagene Nase 9,50 M., für einen Bahn 9 M., für einen Finger 7 M.; der Totschlag eines Predigers oder Küsters toftete 60 M.

Bergbau.

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Humoristisches.

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Gute Auskunft. Tourist: Du Kleiner, wo kan Bauernbub: No' allvei' beim Herrn Pfarrer."

Secundärbahn- Gedanken. Wartender: Da jezt wird endlich das Einfahrtssignal gezogen. Wenn ich das sehe, überkommt mich immer ein ganz eigenes Gefühl. So muß dem Kolumbus uus Herz gewesen sein, als er das erste Treibholz von der Küste Ameritas erblickte."

- Katheberblüte. Profeffor:

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Notizen.

Rom hygie

( Meggend. Hum. Bl.")

Als nächste Novität des Berliner Schauspielhauses wird wahrscheinlich gegen Ende dieses Monats Paul Lindaus neues Lustspiel Der Herr im Hause" in Scene gehen. Im November folgt. Schlaraffenland von Ludwig Fulda. -

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- Klara Biebige satirische Komödie Bharisäer hat bei der Erstaufführung im Bremer Stadt- Theater Erfolg

c. Türkisen Bergwerke im alten Megilo. Bei Nachforschungen nach Türkisen im Türkisenberg in Mohare County im heutigen Arizona hat man nach einem Bericht des American Antiquarian" die interessante Entdeckung gemacht, daß dort schon in den frühesten Zeiten Türkisen im Bergbau gewonnen wurden. In nischen Standpunkt aus betrachtet, hat auch die idealste Kuhmilch den Felfen dieser Gegend finden sich diese geschätzten und allgemein ihre zwei Seiten, so lange sie nicht gekocht ist."- von ben reinwohnern Meritos und von den Azteken gebrauchten Edelsteine sehr zahlreich. In dem Berg sind Terrassen ausgehauen, auf denen die alten Bergleute arbeiteten. Bei den Aus= grabungen fand A. B. Frenzel aus New- Yort eine Grube und eine Anzahl Steinhämmer und Schlägel . Die Grube ist aber nicht nur dadurch hergestellt worden, daß man den Felsen mit Werkzeugen bearbeitete, sondern auch durch An­wendung von Feuer. Die gefundenen Steinhämmer und Schlägel bariierten in ihrer Größe von 4-10 8oll und hatten ein Gewicht von 4 bis 15 Pfind; die Menschen, die sie gebrauchten, müffen also ziemlich fräftig gewesen sein. Alle Geräte zeigen, daß sie viel be­nutzt wurden und nur wenige find in tadellosem Zustande, ganze Schichten des Steins find an beiden Seiten abgesplittert. Ein gehabt. anderer Ort in Arizona , der Türkisen enthält und Spuren von Ar­beiten der Ureinwohner aufweist, ist Cochise County am östlichen Abhang der Dragoon Mountains. Das ausgedehnteste Lager findet fich in Las Cerrillos, nicht weit von Canta é, das zur Zeit der Azteken der Hauptfundort für diesen Edelstein getvesen zu fein scheint. Im Jahre 1680 foll ein großer Teil des Berges Die eingestürzt sein und viele Bergleute begraben baben. hier bon hier Höhlen und den neueren Ausgrabungen haben alten Einwohnern hergestellte unterirdische Räume aufgedeckt. In einem dieser Räume fand man einen Steinhammer von einem Gewicht von 133/10 Pfund. Auch in dem Tafelland Anahuac wurden Türkisen gefunden. Die ehemaligen Bewohner dieser Gegenden schätzten den Türkis sehr hoch, wie aus der Erzählung von Bernal Diaz und den Berichten der Coronado- Expedition, die von 1540-42 von Merito norbwärts nach Cibola ging, hervorgeht. Er wurde als Körperschmud verwendet und bildete ein Handelsobjekt zwischen den verschiedenen Stämmen. Auch die Portale der Häuser der Häupts linge wurden mit Türfisen geschnüdt. Der Mönch Marcos de Niza Der Berner Zunftgesellschaft zum Affen" wurde für traf auf feinem Wege nach Cibola Sonora- Indianer, die Türtisen ihre zwei schönsten 8nnft becher ein auf 100 000 Fr. Tautendes In Rafen und Ohren hatten und deren Gürtel mit solchen Steinen Angebot von einer Firma in Frankfurt a. M. gemacht; es befeht waren. Jit einem Dorf trugen die Häuptlinge Halsbänder| wurde aber zurückgewiesen.

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Eine neue Operette Der Wahrheitsmund" von dem Dresdener Komponisten Heinrich Blabbeder errang im Alten Theater zu Leipzig einen starten Erfolg.

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- Die Gedichte" der Johanna Ambrofius sind bereits in der 37. Auflage erschienen!

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Eine Auswahl von Multatulis Werfen, die Wilhelm Spohr besorgt hat, ist bei Bruns in Minden erschienen.

Eine Viographie von Thomas Hugley, die von seinem Sohn verfaßt ist, wird nach einer Mitteilung des Litt. Echo" im Herbst bei Macmillan erscheinen.

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In Mailand ist eine Subffription für ein Segantini Dent mal eröffnet, das auf dem Friedhof von Maloja errichtet werden soll.

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Berantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin . Drud und Verlag von Maz Bading in Berlin .