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deren Vorkommen sich nicht auf Oftelbien beschränkt. Die geschwungene Geißel trifft die ganze bürgerliche Gesellschaft.-

Kunft.

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daß die Delschicht die ganze Wasserfläche bededt und nach etwaigem os en Eintritt von Negen erneuert wird. Dieses Verfahren und das Aus fegen von Pfützen wird jetzt in Sierra Leone   angewandt. Die fraglichen Larven sind leiner als die der gewöhnlichen Stechmüden Ein Anzengruber Denkmal Der Wiener   Bild- gattung Euler, befizen feine Atemröhren und ihre spitzulaufenden hauer Hans Scherpe   zeigte dieser Tage in seinem Atelier die Körper sind auf ihrer ganzen Länge mit einer Anzahl von Borsten Modellstizze zu einem Anzengruber- Dentmal. Der N. Fr. Presse" besetzt, mit denen sie fich am Boden und befonders an den in den wird darüber geschrieben: Hans Scherpe   hat bekanntlich auch Pfützen lebenden Algenfäden festhalten, wenn ihnen die Gefahr das Grabmal Anzengrubers auf dem Central- Friedhofe geschaffen: droht, durch einen heftigen Negen fortgefchivemmt zu werden. Die jene mit dem Medaillon- Bildnisse des Dichters geschmückte einfache Larven haben eine blaffe bis rötlichbraune Farbe; ausgewachsen Stelle, an der, eine Verkörperung der Volkspoesie, ein trauerndes sind sie noch nicht einen halben Zoll lang. In ihrem Puppen Bauernmädchen schluchzend in die Knie bricht. Gab Scherpe stadium befinden sie sich nur 24 bis 48 Stunden. in diesem Werke dem Schmerze um den Verlust des Dahin an Aus dem Tierleben.

einen gegangenen umigen Ausdrud, er fo feiert durch das im Weichbilde des Deutschen Volkstheater an errichtende Dentmal die warme Freude des unvergänglichen Befizes. Da sehen wir den Mann leibhaftig vor uns, wie das Leben ihn einst gelamit hat. Er ist umhergestreift draußen in der Natur und von ungefähr eine fleine Felsauhöhe emporgestiegen, auf der er steht und mit flaren ruhigen Blicken in das vor ihm liegende Land schaut. Am Fußsaum des Felsens aber figt noch einer, der still und pfiffig für sich finiert. Das ist der Steinklopferhans, der heimliche Weltweise und Dichter im zerschliffenen Arbeiterfittel. Der ruht auch an diesem Felfen aus, Stab und Bündel liegen neben ihm. Und obgleich nim der Dichter oben und der Steinllopfer unten einander gar nicht wahrzunehmen scheinen, weil jeder fo gang mit sich beschäftigt ist, empfindet dennoch der Beschauer die beiden als eine lebendige Einheit. Der Steinllopfer­hans ist gleichsam die Muse. Sie hat Schönheit, Jugend und Weib lichkeit aufgegeben, hat den steifen Mantel der Slajfizität von fich abgestreift und zeigt sich wahrhaftig als das, was sie dem lebenden Dichter stets gewesen ist: die starle und leibhaftige Verdichtung unzerstörbarer fröhlich- gesunder Vollsfräfte. Der Bildhauer hai  diefen seelischen Nerv glücklich aufgespürt und beherzt angepadi. Auch im Aeußeren des Denkmals wird sich dies zeigen. Es wird, so weit dies in einer Stadt möglich ist und thunlich erscheint, wie ein unberührter Fleck Natur wirken, mit Fels und Doruengestrüpp auf frischem grünen Raseu.-

Medizinisches.

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- Die Lebensgewohnheiten afritanischer Ter miten bildeten den Gegenstand eines Vortrages, den der Schriftführer der Biologijchen Gesellschaft zu Washington, D. F. Coof, in der Aprilfigung derselben hielt. Einem Bericht des Prometheus" ent nehmen wir das folgende: Seine in Liberia   gemachten Be obachtungen ergaben, daß auch dort( wie in Indien   und Java) einige Termitenarten regelmäßig verrottetes Holz einsammeln und in den Brei muischen, aus welchem sie den unregelmäßigen Bellen bau eines Pilzgartens verfertigen, um Futter zum mindesten für die jungen Tiere der Kolonie zu ziehen. Die Soldaten dieser Art( es handelt sich um Termes bellicosus und einige Verwandte welche bei Angriffen der Nester durch Menschen und Tiere hervor brechen, fehren nicht in die Neffer zurüd, sondern wandern unher Andere Soldaten, die man und fommen draußen bald um Languajen( Nasuti) nennt, weil ihr Stopf sich nach oben in einen langen Schnabel verlängert, schleudern aus diesem hohlen Fortsatz eine durchfichtige, scharfe, übel duftende und ätzende Flüssigs feit, welche ein höchst wirksames Verteidigungsmittel gegen Ameisen und andere feindliche Jaselten bildet, und selbst Vögel abhält, sie zu fressen. Eine dritte Soldatenart fann weder schießen noch beißen, aber die großen ungleichen Mandibeln sind besonders dazu gebildet, ein lautes, tidendes Geräusch hervorzubringen, das ihnen als Schutz und Abschrecking anderer Termiten dient. Es wurde ferner bemerkt, daß die vollkommenen Jusetten, wenn sie über Wasser flogen, stets paariveise auswanderten, um drüben nach dem Abwerfen der Flügel in die Erde zu dringen und eine Kolonie gu bilden.­

Humoristisches.

Darim. Hauswirt( wütend): Warum, zum Kudud, hört's denn nit auf,' s Feuer is ja fcho g'föfcht?!" Kommandant der Land- Feuerwehr:' sel scho, aber da drob'n fan no drei ganze Fensterscheibn."

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Notizen.

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fe. Ueber die wissenschaftlichen Ergebniffe der englischen Malaria   Expedition, die zu der Soldaten­station in Wilberforce   im westlichen Afrika   entsandt wurde, liegt fegt eine ausführliche Mitteilung vor. Die Larven der Stechmiden, bie die Krankheit übertragen, fönnen fich nur in fleinen stehenden Wasserlachen enttvideln. Man hat den Verfuch gemacht, bestimunte Exemplare der Müden malariakrante Personen stechen zu lassen, und es stellte sich heraus, daß die Injetten 2 bis 3 Tage darauf lebende Moderne Haartracht. Gatte: Meine Frau ist Malarialeime in ihren Drüsen enthielten. Die von Roß, dem Führer furchtbar eigensinnig, fte hat absolut tein Ohr für Vernunftgründe der Expedition, früher in Indien   entdeckten und als schwarze Sporen" Das müssen Sie doch auch schon bemerkt haber." bezeichneten Körperchen waren bei den zahllosen Untersuchungen Freund: Bedaure, ich habe die Ohren der gnädigen Frau in Westafrifa in feinem Infekt zu finden, worans hervorgeht, daß sie Jugend  .") in feinent Zusammenhange mit der Nebertragung der Malaria noch nie gesehen."- stehen. Die sehr verbreitete Ansicht, daß die Maugrowe- Sümpfe Echte Schmiere. Ja, wo stedt dem eigentlich der gute Brutstätten für Mosquitos   find, hat sich für Sierre   Leona nicht Souffleur, es ist doch gar kein Kaften vorhanden?" bestätigt, das Borkommen solcher Sümpfe scheint also nicht den Schauen Sie mir genau hin, der Souffleur liegt unter ihnen angeschriebenen Einfluß auf die Erzeugung der Malaria zu dem Sofa auf der Bühne!" besitzen. Sehr wichtig ist der Nachweis, daß die gefährlichen Stech müden von der Gattung Anopheles teine weiten Wanderungen umternehmen können. In der Hauptstadt der Kolonie, Freetown  , enthielt teine füße Mosquito- Larven, die weiter als 30 Meter von Jm Münchner Hoftheater ist sowohl das fünstlerische einer Eingeborenenhütte entfernt war. Auch die ausgewachsenen und technische Personal gegen Bühnenumfälle, wie auch das gesamte geflügelten Infelten scheinen in in ihrer Verbreitung fehr die jeweilige Vorstellung befuchende Bublifun gegen Infälle in beschränkt au sein. An der Station des ersten weft indischen Regiments war ein Blag von einer halben englischen Meile Buschauerraun bis zur Höhe von 150 000 Wtart pro Monat ver­fichert! durchmeffen, wo feine einzige Eingeborenenhütte stand, gänzlich frei Jm Straßburger, Gräffer Theater" wurde die von Mosquitos   der schädlichen Art, und es tamen dort auch keine Erkrankungen mit Ausnahme von Rückfällen vor. Wo sich eine weite Saijou mit dem in den elsässischen Dialekt übertragenen erstmalige Erkrankung zeigte, tomite stets nachgewiesen werden, daß Stück von Erdmann- Chatrian DieRaugau" mit guten Gelingen eröffnet. der Patient vor ein oder zwei Wochen in einer Eingeborenenhütte Von Arnold Böclins ausgewählten Gemälden in in der Stadt geschlafen hatte. Die Wasserlachen, in denen die schäd- Photogravüren, die von der Photographischen Union" heraus­lichen Anopheles- Larven zu finden sind, werden von der Expedition in folche unterschieden, die auf dem natürlichen Felsboden gebildet gegeben werden, erscheint eine dritte Folge. find und solche, die sich auf den Straßen und Höfen der Stadt zeigen. Kunst", die der verstorbene Sunsthistorifer St. v. Lützow   geführt Beitschrift für bildende Ein starker Regen und anhaltender Sonnenschein ist der Entwicklung der hatte, hat Prof. Zimmermann in Berlin   übernommen. Mückenund damit der Malaria gleich hinderlich, da dann die Wasserlachen Zwei Dichter Postkarten" mit Radierungen der entiveder ausgespült oder aufgetrocknet werden. Eine Beseitigung der Mosquitos   und infolgedeffen der Malaria wäre mit folgenden Mitteln Porträts Goethes und Schillers sind in dem Kunstverlag von A. Hildebrandt( Berlin  ) erschienen.­möglich: Entweder durch Drainierung der Oberfläche des Bodens durch Die italienischen Schauspieler wollen unter keinen offene Abzugsrinnen mit genügendem Gefälle an den Seiten oder weniger Umständen mehr in Dranten von Gabriele d'Annunzio   auf wichtigen Straßen oder durch Nivellierung aller Wege mittels Unftreten. Dieser hat nämlich erklärt, an dem Mißerfolge seiner Tras schüttung; ein solches Verfahren würde aber für eine Kolonie zu toftspielig fein. Ein zweites wichtiges Mittel ist die Versetzung aller gödien feien allein die Schauspieler schuld, die unfähig seien, etwas verdächtigen Wasserlachen mit Kerofin( Betroleum), ein drittes, die Neues zu begreifen. Der Dichter will für die Aufführung seiner eine Schauspieler- Gesellschaft gebildeter möglichst häufige Ausfegung aller Bfüßen. Die beiden letzteren Dilettanten ins Leben rufen. Mittel müßten regelmäßig zwei oder dreimal in jeder Woche Längere Zeit hindurch zur Anwendung lommen, vielleicht zwölf Monate lang, die damit beauftragten Leute müßten darüber belehrt werden, die gefährlichen Mosquito Larven erfemen zu fönnen. Die Anwendung von Kerosin scheint die Larven sämtlich Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am in einigen Stunden zu töten, wenn darauf Bedacht genommen wird, I Sonntag, den 22. Oktober.

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Die Redaktion der

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Der Versuch, Reben aus merita im Kanton Tessiu einzuführen, hat ein sehr gutes Resultat gehabt. Die Weinlese wird in dieseur Jahre etiva 100 000 hektoliter ergeben..

Berantwortlicher Rebacteur: Robert Schmidt in Berlin  . Drud und Berlag von Max Bading in Berlin  .